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Wochengottesdienste - Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du Herr aller Mächte und Gewalten.

Du gibst uns nicht preis einer Welt, in der Finsternis, Hass und Vernichtung regieren /

+ sondern machst uns in Christus deines Sieges gewiss.

Sind unsre Tage auch voll von Verwirrung, Unrecht und Angst ,/

du führst uns hin zu deinem Ziel /

+ und stehst uns bei durch deine guten Mächte.

Schon jetzt leuchtet deine Vollendung auf: /

Nicht Tränen noch Tod, nicht Leid noch Geschrei. /

+ Du sagst: Ich mache alle neu.

Du selbst willst uns ewig das Licht sein. /

+ Ehre sei dir, Gott, du Anfang und Ende, du Ziel und Beginn.                 T 191.17


Dem Psalm kann der
Wochenspruch vorausgehen.


Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr - Im Frieden Gottes

Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Mt 5,9


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 85 B  - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

Micha 4,1-5(7b) Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Römer 8,18-25 auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglich- keit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Lukas 17,20-24(25-30)   sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Rudolf Spieker (1889-1981) Pfarrer (ev) in Hamburg

Wir sind „geschaffen samt allen Kreaturen“, und der Fluch, der von „Adams“ Fall her auf dem Menschgeschlecht lastet, schlägt auch die „Natur“ in ihren Bann. Leiden, Grausamkeit und sinnlose Zerstörung in der äußeren Welt sind das Anzeichen, dass alle Kreaturen Anteil haben an der Not des Menschen. Die Natur wartet nicht nur auf den Menschen, der sie in seinem Dienst gebraucht, ihr dient oder sie missbraucht, sondern zugleich auf den Menschen, an dem die uranfängliche Bestimmung des Menschen in der geschaffenen Welt sichtbar wird. Das „ängstliche Harren der Kreatur“ streckt sich der Erlösung entgegen, die in dem Men-schen anheben will. In den „Zeichen“, die der Herr an der äußeren Natur vollbringt, wird offenbar, dass auch die Mächte der „Natur“ ihren wahren Herrn erkennen und sich ihm unterwerfen. Denn es ist der Ratschluss Gottes, nicht den Menschen von der Natur, sondern die Natur samt dem Menschen und durch ihn zu erlösen.                                   R. Spieker, Lesung für das Jahr der Kirche, 2. Aufl. Berlin 1950,  S. 59 [ Stille ] Lied: Wir warten dein, o Gottes Sohn - EG 152,1-4
[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6 oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765.                                                   Fürbitten
Vaterunser Segen 
Jesus Christus, gestern und heute, gebe uns Frieden in ihm. Und weil wir in der Welt Angst haben, sei dies unser ewiger Trost: Er hat die Welt überwunden. Oet 345

Montag nach dem Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 37 - Hoffe auf den HERRN und tue Gutes, (EG.E 52) 

oder Psalm 44 B – Du hast uns verstoßen und mit Schande bedeckt (T 776)

1.Mose 33,1-4(5-7)8-11   ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen. 

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung Henri J.M. Nouven (1932-1996) Priester (kath.) und Psychologe in den Niederlanden

Sind die großen Visionen vom ewigen Frieden unter allen Völkern und der ewigen Harmonie der ganzen Schöpfung nur utopische Märchen? Ein, durchaus nicht! Sie entsprechen dem tiefsten Verlangen des menschlichen Herzen und weisen auf die Wahrheit hin, die darauf wartet, jenseits allen Lug und Trugs offenbart zu werden. Diese Visionen nähren unser geist-liches Verlangen und stärken unser Herz. Sie geben uns Hoffnung, wenn wir verzweifeln möchten, ermutigen uns, wenn wir versucht sind, unser Leben aufzugeben, und geben uns Vertrauen, wenn Misstrauen die vernünftigste Haltung zu sein scheint. – Ohne diese Visionen verkümmert unser tiefstes Streben, das uns die Kraft gibt, Schwierigkeiten zu überwinden und schmerzliche Niederlagen zu ertragen, ohne sie wird unser Leben schal, langweilig und schließlich destruktiv. Unsere Visionen befähigen uns, das Leben in seiner Fülle zu leben

                                 H.J.M. Nouwen, Leben hier und jetzt, Freiburg./B. 4. Aufl. 2000, S. 374

[ Stille ] Lied:  Es wird sein in den letzten Tagen - EG 436,1-3

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten
Vaterunser

Segen  Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes. Röm 15,1


                      Dienstag nach dem Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 85 B  - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

Jesaja 57,17-19(20.21) - Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen. 

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Jürgen Moltmann (*1926) Theologieprofessor (ev.) in Tübingen

Im Kreuz Christi hat das Reich Gottes seinen Platz auf dieser Erde gefunden, und in der Auf-erstehung entwirft es einen Horizont der Hoffnung über diese im Kreuz angenommene und in ihrem Elend entblößte Erde.... Wenn aber das Reich Gottes im Kreuz Christi auf dieser Erde gegenwärtig ist, was soll das heißen? - Es heißt, dass diese Hoffnung keine Vertröstung dar-stellt, mit der man über das Leiden hinwegkommt. Sie bringt vielmehr die Kraft, dieses Le-ben hier mit seinen Dunkelheiten, in seiner Zerrissenheit, mit den Fragen ohne Antwort - aufzunehmen. Sie bringt die Kraft, das Leiden auf sich zu nehmen, das die Liebe einbringt, die Liebe zum Erniedrigten und Beleidigten. Das aber heißt, dass sie Hoffnung, die die An-kunft des Reiches Gottes im Kreuz erblickt, bereit macht, das Kreuz der Wirklichkeit zu tragen.

[ Stille ] Lied:  Gott, unser Ursprung, Herr des Raums - EG 431,1-3

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Ist Gott für uns - EG Wü 763
Fürbitten
Vaterunser
Segen.
Die Fürsorge Gottes sei um uns. Die Güte Christi bestimme unseren Alltag. Der Hei-lige Geist führe uns auf dem rechten Weg. ÖG 37
                            Mittwoch
nach dem Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 138 - Ich danke dir von ganzem Herzen, (EG.E 107) 

oder Psalm 77 A -  Ich rufe zu Gott, ich will schreien (T 776)

 Sacharja 8,11-17 - Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet wahrhaftig und recht, schafft Frieden in euren Toren; 

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  4.Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen Uppsala 1968
Kein Lebensstil kann christlich genannt werden, der gegenüber dem Leiden anderer Men-schen indifferent ist. In den Opfern von Krieg und Ausbeutung ..., in hungrigen Kindern, in Prostituierten, die als Person anerkannt werden möchten, in dem jungen Mann, der nach Wis-sen dürstet – in all diesen Menschen begegnet uns Jesus Christus. ... Ob wir reich oder arm sind: in der Solidarität mit den Benachteiligten findet unsere Existenz Richtung und Ziel. So entdecken wir die wunderbare Wahrheit der Verheißung, dass derjenige sein Leben finden wird, der es um Christi willen verliert. ... Wir sind konfrontiert mit dem kollektiven Bösen. Wenn etwas mit Gewalt erworben wurde, besteht die Neigung, es mit Gewalt zu erhalten. Das gilt von der Vergangenheit, insofern sie zur gegenwärtigen Weltunordnung geführt hat, und für die Zukunft, insofern sie von Revolutionären und Guerillas vorbereitet wird. Revolu-tionen sind gewöhnlich Reaktionen gegen herrschende Gewalttätigkeit, wo andere Möglich-keiten zur Veränderung versagt werden. Hier steht die Relevanz unseres Glaubens auf dem Spiel. Christlicher Machtgebrauch zielt darauf ab, den Kreis zu sprengen, in dem Gewalt neue Gewalt gebiert. Das gilt von den Mitteln wie von den Zielen. Unser Ziel ist Freiheit für die Menschen im Zusammenleben in gegenseitiger Achtung. Wer mit sich selbst im Frieden lebt und nicht das Eigene sucht, sondern von einem brennenden Durst nach Gerechtigkeit getrieben wird, kann anderen Frieden bringen.
                          Bericht aus Uppsala 1968 – Sektion VI, Nr. 14,15, Genf 1968, S. 97

[ Stille ] Lied:  Komm, Herr, segne uns – EG 170,1-4

Canticum  - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten
Vaterunser

Segen. Gott gebe uns viel Barmherzigkeit und Friede und Liebe . Jud 2

Donnerstag nach dem Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 85 B - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

Lukas 9,51-56  - Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre. Jesus aber wandte sich um und bedrohte sie. Und sie gingen in ein anderes Dorf.

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung  Natan Söderblom (1866-1931) Erzbischof (ev.luth) in Uppsala
Soll der Friede auf Erden Wirklichkeit werden, so muss er in den Herzen der Menschen begründet sein. Auch eine äußere Rechtsordnung, die über genügend Macht und Autorität verfügte – sie wäre nur eine leere Schale, wenn nicht die Liebe und Gerechtigkeit des Evangeliums dem Teufel entgegenträten. 

                                 in: Rummelsberger Brevier, Ausg. 2008, Bd. 2, Gütersloh 2008, S. 1001 

[ Stille ] Lied:  Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt – EG 182,1-5(6)

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

            oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten

Vaterunser
Segen
. Gott zeige uns im Dunkel Wege zum Licht. Er sei bei uns in Trauer und Schmerz. Er verwandle unsere Ohnmacht in Zuversicht und segne uns mit seinem Frieden. Beg 336


Freitag nach dem Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 103 A - Lobe den HERRN meine Seele, (EG.E 87) 

oder Psalm 6 – HERR, strafe mich nie in deinem Zorn (T 778)

Johannes 18,10.11 Jesus sprach zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7
Betrachtung Heinz Zahrnt (1915-2003), Theologe (ev) und Publizist in Hamburg
Die Stimme der Ehrfurcht vor dem Leben hat eine lange Geschichte. „Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden“, so ertönt sie am Anfang in der Urgeschichte der Bibel. – „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer nach dem Schwert greift, der wird durch das Schwert umkommen“, so setzt es sich im Munde Jesu fort, und immer noch wird sie nicht gehört. Das ist die Welt, in der wir leben. Gott liebt diese Welt und hält ihr die Treue, auch wenn die Menschen böse sind. Aus diesem Grund schließt er mit Noah und seinen Söhnen einen ewigen Bund, der aber nicht nur ihre Sippe, auch nicht nur Israel oder die Christenheit, sondern die ganze Menschheit, sogar alle Kreatur umfassen soll. Als Zeichen dieses Bundes stellt Gott seinen Kriegsbogen in die Wolken: „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gestellt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen in den Wolken sehen. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier.“ 

                                              in: W. Brinkel, Dem Leben auf der Spur,, Gütersloh 1996, 18.7.

[ Stille ] Lied:   Gib Frieden, Herr, gib Frieden - EG 430,1-4

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759
Fürbitten

Vaterunser

Segen. Der Herr richte unsere Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.  2.Thess 3,5


Samstag nach dem Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 85 B - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

2. Petrus 3,(1-3)14-1 seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung,

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung  Johannes Kreidler (* 1946)  Weihbischof (kath.) in Rottenburg / N.

Wir wenden im religiösen Bereich gerne den listigen Satz an: „Man kann alles auch übertrei-ben.“ Was wir aber nie übertreiben können, ist die Liebe zu Gott, der geliebt sein will aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, ganzem Gemüt und mit allen unseren Kräften. Wunder zu wirken oder Visionen zu haben, gehört nicht zu den Voraussetzungen der Heiligkeit. Die be-steht im grenzenlosen Vertrauen auf die Liebe Gottes und in dem Verlangen, am eigenen Platz Gottes Willen zu tun.. Vor lauter Eifer über hochgesteckte Ziele, die zudem oft genug die Möglichkeiten des einzelnen überfordern, vergessen wir, dass es vor allem darauf an-kommt, gute Menschen zu sein; und zwar jetzt und hier, wo wir leben und arbeiten, lieben und leiden. In unserem Alltag also, der mit seiner Gewöhnlichkeit uns allzu leicht „gewöhn-lich“, das heißt, rücksichtslos, ungeduldig, grob macht. Die Aufgabe für uns Christen besteht darin, die Gewöhnlichkeit des Lebens und des Miteinanders zu meistern. Der gewohnte und gewöhnliche Raum soll wohnlich bleiben, also vertraut, lieb und teuer. Doch zu solcher Gewöhnlichkeit gehören die Tugenden des Alltags.
                           in: A. Seeberger (Hg) Anteil am Erbe der Heiligen, Ostfildern 1995, S. 143f

[ Stille ] Lied:   Herr Jesu Christ, dich zu uns wend – EG 155,1-4

[ Canticum  - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761Fürbitten

Vaterunser
Segen
. Mögen wir stets gesegnet werden mit einem Morgen voller Erwartung, mit einem Mittag voller Taten, mit einem Abend voller Erfüllung, mit einer Nacht voller Dank. IrS 21.4.