Text als RTF-Dokument herunterladen

Wochengottesdienste - 17. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ u Treue von Anbeginn.

Dein Wort führt die Dämmrung des Abends herauf, /

+ deine Weisheit schafft beides: die Nacht und den Tag.

Du gibst den Stunden ihren Lauf, /

lässt Tage, Zeiten und Jahre einander folgen;

+ Gott Zebaoth, Herr himmlischer Heerscharen, wirst du genannt.

Du, Gott, lebendig und ewig, /

sei uns allezeit Maß und Ziel. /

Gepriesen seist du, nach deiner Weisung beginnt der Abend. /

+ Segne uns alle für Zeit und Ewigkeit. T 191.2


Dem Psalm kann der
Wochenspruch vorausgehen.

17. Sonntag nach Trinitatis - Sieghafter Glaube

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1.Joh 5,4

Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Ps 98 -  Singet dem HERRN ein neues Lied (EG.E 84) 

oder Ps118 B – Tut mir auf das Tor der Gerechtigkeit (T 327)

Jes 49,1-6   ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.

Röm 10,9-17(18) So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. 

Mt 15,21-28   Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Wilhelm Stählin (1883-1975), Bischof (ev.) in Oldenburg

Diese Geschichte ist eine der erstaunlichsten Geschichte von Grenze und Grenzüberschrei-tung... Die Grenze des eigenen Volkes und seines Landes wurde damals offenbar auch von Jesus selbst, deutlicher und innerlich empfunden, als uns etwa Zollschranken und Zollkon-trollen bewegen... Aber dann wird die Grenze doch übersprungen. Das rührende Vertrauen jener Frau überwindet die Grenze. Sie hat ihr Herz über die Grenze hinausgeworfen.  „Ja, Herr; aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ – „Frau, dein Glaube ist groß.“ Dieses Vertrauen erweckt in Jesus eine neue Einsicht in den Willen Gottes. Kann diese Grenze wirklich unantastbar und unüberschreitbar sein, wenn sol-che Not und solches Vertrauen auch jenseits der Grenze ist? Er hilft über die Grenze hinweg, die nun keine trennende Grenze mehr ist. Das war nicht so selbstverständlich, wie es uns erscheint.  Der Gehorsam Jesu hält sich eben nicht an eine vorgeschriebene Grenze, sondern er folgt einem unmittelbar an ihn ergehenden Ruf. Gott ist offenbar größer als unsere Mei-nung von den Grenzen. Diese Geschichte bezeichnet die Geburtsstunde einer neuen, welt-umspannenden Notgemeinschaft und Hilfsbereitschaft. Aber es wird kein neues Programm verkündigt, sondern es wird gehandelt; genauso wie in der Geschichte vom barmherzigen Samariter.                                W. Stählin, Das Angebot der Freiheit I, Stuttgart 1970, S. 177

[ Stille ] Lied: Mit dir, o Herr, die Grenzen überschreiten – EG.E 26 in Auswahl

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten - Vaterunser
Segen
: Gehen wir in der Kraft, die uns von Gott gegeben ist: einfach, leichtfüßig, zart. Hal-ten wir Ausschau nach der Liebe. Gottes Geist geleite uns. Sinf 592


Montag nach dem 17. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Ps 138  - Ich danke dir von ganzem Herzen (EG.E 107)
oder Ps 138 – HERR, ich will dir danken von ganzem Herzen (T 746)

Hebr11,1-7   Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung:  Kurt Wolff (1916-2003) Texter und Grafiker in Düsseldorf

Ich glaube an Gott, dessen Geist stürmisches Leben ist, der spricht und es geschieht, dessen Geist redet und zugleich wirkt, und der Leben ist, das wieder Leben schafft. 

Ich glaube an Jesus Christus, von Gott geschaffen durch sein Wort und geboren nach Gottes Willen, der geistesgegenwärtig redet, und im Geist der Wahrheit handelt, der litt und starb und seinen Geist in Gottes Hände zurückgab, der in der Kraft des Geistes lebendig macht, den Tod überwunden hat und der lebt.

Ich glaube an den Heiligen Geist, der weht, wo er will, der meiner Schwachheit aufhilft, der furchtlos in Gottes Namen redet und handelt, der seine Gemeinde mit dem Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit ausstattet, durch den auch ich hoffe, wie neugeboren reden und handeln zu können.
                      K.Wolff, ... aber ich bitte dich, Neukirchen-Vlyn 1998,S. 98  I/3’03,54

[ Stille ] Lied: Meinem Gott gehört die Welt – EG 408,1-6
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten -
Vaterunser
Segen:
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes. Röm 15,13


Dienstag nach dem 17. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung 
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Ps 91 - Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt (EG.E 79) 

oder Ps 40 B – Selig der Mensch (T 760

1.Mose 15,1-6 - So zahlreich sollen deine Nachkommen sein! Abram glaubte dem HERRN [ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Sören Kierkegaard (1813) Theologe (ev.) und Philosoph in  Kopenhagen
Durch den Glauben wanderte Abraham aus dem Lande der Väter und wurde Fremdling im Land der Verheißung. Eins ließ er zurück. Eins nahm er mit sich; zurück ließ er seinen irdischen  Verstand und mit nahm er den Glauben, sonst wäre er wohl nicht ausgewandert, sondern hätte gedacht, das ist ja wahnsinnig ... Durch den Glauben empfing Abraham die Verheißung, dass in seinem Samen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Die Zeit ging hin, die Möglichkeit war da, Abraham glaubte; die Zeit ging hin, es wurde widersinnig, Abraham glaubte.

S. Kierkegaard, Christ aus Leidenschaft (Auswahl), Berlin 1963, S. 301

[ Stille ] Lied: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehre – EG 317.1-5

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten - Vaterunser
Segen:
Die Fürsorge Gottes sei um uns. Die Güte Christi bestimme unseren Alltag. Der Hei-lige Geist führe uns auf dem rechten Weg.                                           ÖG 37


Mittwoch nach dem 17. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Ps 138 - Ich danke dir von ganzem Herzen (EG.E 107)

oder Ps 138 – HERR, ich will dir danken von ganzem Herzen (T 746)

Lk 7,1-10  -  Solchen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden. 

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  Hanna-Renate Laurin (1928-2010) Gymnasiallehrerin, Schulsenatorin 

in Berlin
Jesus ist nicht gekommen, um Gerechte zu bestätigen, sondern um uns Sünder zu suchen: Levi, Zachäus, Petrus – mich! Nur eins ist nötig: Wir müssen unsere Erlösungsbereitschaft zugeben und ihm vertrauen. Ihm so vertrauen wie der heidnische Hauptmann von Kapernaum „Sprich nur ein Wort...“, wie die kranke Frau „Wenn ich nur sein Gewand berühre...“ Er ist für jeden da, für den reichen jungen Mann, für die Samariterin, den fragenden Pharisäer, für die Fischer, Sadduzäer und Zöllner. Vertrauen, das mir immer wieder einmal wie den Jüngern im Sturmwind über dem See ins Schwanken gerät, wird von ihm stets neu begründet. Furcht wird von ihm hinweggeschoben. Jesus befreit von kleinlichen Regeln, vom Reinhalten des Äußeren – er verlangt mehr: Nachfolge, Liebe, Vertrauen. In ihm erfahren wir Gott. Wer ihn sieht, sieht Gott, den Vater.      in: U. Heidenreich, Worte, die begleiten, Hamburg1998, 23.7.

[ Stille ] Lied: Es wolle Gott uns gnädig sein – EG 280,1-3

[ Canticum  - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten -
Vaterunser
Segen
: Gott gebe uns viel Barmherzigkeit und Friede und Liebe . Jud 2

                              Donnerstag nach dem 17.  Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Ps 92  - Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken (EG.E 80) 

oder Ps 63 – Gott, du bist mein Gott, den ich suche (T 339)
Apg 5,34-42 - Der Rat des Gamaliel,

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung  Friedrich Schorlemmer (*1944) Pfarrer (ev.) und Bürgerrechtler in Wittenberg
Jesus sagt das, was nicht populär ist. Und wer weiterzusagen versucht, was Jesus sagt, geht ein unpopuläres Wagnis ein. Sanftmütige, Friedfertige und Barmherzige haben es schwer in unserer Besitz- und Gier-, Macht- und Härtewelt, in der wir uns zu behaupten und durchzu-setzen versuchen. Aber Jesus bedroht nicht und bejammert nicht, was ist. Er preist, preist selig, eine andere, die übersehene, die leiser daherkommende Wirklichkeit. Et sieht Hoff-nung wachsen aus der Perspektive der Opfer und der Zerbrechlichen. – Er setzt die Warm-herzigkeit gegen die Herzenskälte, die Barmherzigkeit gegen den Rachedurst, die Friedfer-tigkeit gegen den Stärkekult. Ja, wir brauchen heute mehr denn je so etwas wie den oft be-lächelten inneren Frieden, der uns entkrampft, entspannt, damit die äußeren Spannungen nicht zunehmen und damit innerer Kampf nicht zum zerstörerischen Hass wird. Wenn das, was Jesus sagt, nicht Platz greift unter uns, was soll werden?
                                                              F. Schorlemmer, Worte öffnen Fäuste, München 1992 

[ Stille ] Lied:  Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ – EG 246,1.2.6.7
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764
Fürbitten  -
Vaterunser
Segen: 
Gott, der Anfang, gebe uns einen neuen Tag. Christus, in der Mitte der Zeit, nehme uns an die Hand. Und der Heilige Geist der Vollendung schenke uns Kraft und Frieden.


Freitag nach dem 17. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Ps 138 -  Ich danke dir von ganzem Herzen, (EG.E 107)

oder Ps 138 – HERR, ich will dir danken von ganzem Herzen (T 746)

Hebr 12,1-3 - Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung 4. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Uppsala 1968
Jesus Christus, der Fleischgewordene, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist der neue Mensch. In ihm, der seinen Vater durch einen vollkommenen Gehorsam verherrlichte, ist das Bild Gottes offenbart. Daran, wie er sich völlig seinen Nächsten zur Verfügung hielt, wie er zugleich ganz beteiligt und ganz frei war, wie er ganz wahrhaftig war und Leiden und Tod auf sich nahm und überwand, daran können wir sehen, wie der Mensch eigentlich sein sollte. In seinem Tod am Kreuz ist die Entfremdung des Menschen aufgehoben. Die bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit Gottes bietet allen Menschen Vergebung der Schuld und Freiheit füreinander an. Der Weg für die Wiedereinsetzung der Menschen in die Kindschaft ist frei. In der Auferstehung Jesu wurde eine neue Schöpfung geboren. In ihr ist das letzte Ziel der Ge-schichte – Christus als das neue Haupt der Menschheit, in dem alle Dinge zusammengefasst werden – zugesichert worden.

                                      Bericht aus Uppsala 1968 – Sektion II, Nr. 3,  Genf 1968,  S. 27

[ Stille ] Lied: Halt im Gedächtnis Jesus Christ – EG 405 in Auswahl
[ Canticum  - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759Fürbitten- Vaterunser
Segen:
  Der Herr richte unsere Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi. 2.Thess 3,5

Samstag nach dem 17. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Ps 47 -  Schlagt froh in die Hände, alle Völker (EG.E 57)

oder Ps 62 – Zu Gott allein ist meine Seele still (T 784)

Mt 14,22-33  - Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? 

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung:  Jörg Zink (1922-2016) Pfarrer (ev.) und Publizist in Stuttgart

Christus vermag auf dem Wasser zu gehen. Er geht über das Chaos im Grund der Seele, frei über den Wassern und sagt: Ich bin das Licht der Welt. Das Licht über der Finsternis... „Ich bin’s!“ sagt der Christus vom See Genezareth. Mitten in dem, was Angst macht, bin ich. Fürchtest du den Sturm? Ich bin’s. Fürchtest du, was kommt? Ich bin’s Fürchtest du deine Krankheit? Ich bin mitten in ihr. Fürchtest du das Sterben? Es wird eine Begegnung mit mir sein. Du brauchst dich nicht gegen die Welt abschirmen. Du brauchst weder in die selbst noch an irgendeinem anderen weltabgewandten Ort Zuflucht suchen. Nimm die Herausforderung an, die in dieser Zeit liegt. Wenn diese Zeit von dir eine Änderung deiner Gesinnung verlangt – und sie tut es -, dann nimm ihre Forderung an. In dieser Zumutung begegnest du mir. – Nichts kann die Angst bannen, die heute durch die Welt geht, es sei denn das Wort, mit dem Gott uns mitten in der Gefahr anspricht. Nichts kann uns helfen, als das eine, dass das Ge-birge der Wellen in seiner Gegenwart in sich zusammensinkt.

                                                    J. Zink, Über den Wassern, Stuttgart 1976, S. 212 f

[ Stille ] Lied: So nimm denn meine Hände – EG 376,1-3
[ Canticum  -
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761
Fürbitten -
Vaterunser  

Segen: Mögen wir stets gesegnet werden mit einem Morgen voller Erwartung, mit einem Mittag voller Taten, mit einem Abend voller Erfüllung, mit einer Nacht voller Dank.                                                    IrS 21.4.