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Wochengottesdienste - 15. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du Weisheit von ewig her.

Am Anfang hast du Licht und Finsternis geschieden /

hast Zeiten des Wirken gestiftet, Raum zum Feiern eröffnet /

+ und in der Auferstehung Christi den ewigen Freudentag verheißen.                   

Im abendlichen Licht dieses (ersten) Tages (der Woche), der nun vergeht,/

danken wir dir für dein Erbarmen /

+ und bitten um Segen für unsern Alltag und unsere Feste.

Schenke uns Einsicht, beharrlichen Sinn und Gelassenheit, /

dass dein Licht unsere Wege erhelle /

+ und unsrer zerrissenen Welt den Weg zum Frieden weise.

So hoffen wir um der Zukunft deines Sohnes Jesu Christi willen. /

+ Sei gepriesen, jetzt und für alle Ewigkeit. T 190.8


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


15. Sonntag nach Trinitatis - Irdische Güter

Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petr 5,7


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 118 B (EG.E 98)  Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

O HERR, hilf!

O HERR, lass wohlgelingen!

Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!

Wir segnen euch vom Haus des HERRN.

Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet.

Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!

Du bist mein Gott, und ich danke dir;

mein Gott, ich will dich preisen.

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)

Alttestamentliche Lesung 1.Mose 2, 4b-9(10-14)15(18-25)   Gott der HERR nahm den Men- schen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte
Epistel  1.Petrus 5,5b-11 Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 

Evangelium  Matthäus 6,25-34  sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. 

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung Dieter Schupp (ev.) Theologe in Rheinland-Pfalz
Gelegentlich kann man seinen eigenen Fragen nicht ausweichen: Was wird werden? Wird bleiben, was wir haben? Wird weichen, was mir Angst macht? Diese Fragen gehören zum Menschsein, und sie prägen uns, unter Umständen bis zur Entstellung. Manchen Gesichtern sieht man’s an: zerfurcht und verkrampft, besorgt, ängstlich, erwartungsvoll... Von Christus kennen wir das Wort: „Sorget nicht, der morgende Tag wird für das Seine sorgen.“ Dieses Wort will uns Mut machen,  anders zu sein, ohne die Sorge um das Morgen und Übermorgen, verpflichtet nur diesem einen Tag ohne Furcht, darauf vertrauend, dass für den morgenden Tag schon gesorgt sein wird. – Aber geht das denn? Das Leben ist keine Idylle, die Zukunft hat niemand in der Hand. Doch es gibt eine Zeit, die gehört uns. Das, was vorgestern war, gehört uns nicht mehr – was soll die Sorge um Versäumtes? Das, was übermorgen sein wird, gehört uns noch nicht; das alles ist noch offen. Was uns aber gehört, das ist der heutige Tag. Wir können durch Sorgen kein sorgenfreies Leben gewinnen. Aber wir können das tun, was vor der Hand liegt, was jetzt ansteht und uns jetzt fordert, was der Tag gebietet. Denn jeder Tag ist kostbar, nicht mehr zu wiederholen.

                                            in H. Nitschke, Worte zum Tage, Gütersloh 1973,  18.7
Lied  Solang es Menschen gibt auf Erden - EG 427,1-5

y[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten
Ewiger Gott, du Hüter allen Lebens. Du willst nicht, dass auch nur eines von uns verlorenge-he und unsere Welt ohne Hoffnung bleibe. Du machst uns in der Auferweckung Jesu deiner guten Zukunft gewiss. Wir bitten um deine Nähe und rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für deine weltweite Kirche: Schenke der Verkündigung des Evangeliums Raum und offene Herzen in allen Ländern und Kulturen. Erwecke Verstehen und Liebe unter den Christen, besonders, wo wir im Begreifen der Wahrheit noch nicht eins sind. Wir rufen dich an - R:
Wir bitten für alle, die Einfluss haben in Staat und Gesellschaft : Gib Bereitschaft zum Frie-den und zur Versöhnung zwischen Gruppen und Völkern. Mach uns fähig, die Reichtümer unserer Erde zu nutzen, um uns gegenseitig zu fördern und dem Hungern in der Welt zu wehren. Wir rufen dich an - R:
Wir bitten dich angesichts unserer gegenwärtigen Fähigkeiten und Gefahren: Lehre uns dei-nen Willen erkennen in den Wirrnissen dieser Welt und unseres eigenen Lebens. Lass wis-senschaftliche Forschung und technische Entwicklung geschehen in Verantwortung für die ganze Schöpfung, jetzt und in Zukunft. Wir rufen dich an - R:
Vaterunser
Segen
Gott segne uns mit dem Feuer der Liebe, das unsere Herzen erwärmt, unsere Sinne weckt, unsere Körper belebt, unsere Gedanken beflügelt und unsere Kräfte lenkt - hin zu Gerechtig-keit und Freude am Leben. CBD 151

Montag nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 127 (EG.E 105)  Wenn der HERR nicht das Haus baut,

so arbeiten umsonst, die daran bauen.

Wenn der HERR nicht die Stadt behütet,

so wacht der Wächter umsonst.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht

und hernach lange sitzet

und esset euer Brot mit Sorgen;

denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

oder Psalm 37 A – Ereifere dich nicht über die Bösen (T 744)
Lesung
  Philipper 4,8-14   Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein …

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung Gebet nach John Wesley (1703-1791) Erweckungsprediger (methodistisch) in England

Mir geschehe nach deinem Willen, Herr, stelle mich, wohin du willst, lass mich ein Gefäß sein aus Silber oder Gold, aus Holz oder Stein sein, damit ich ein Gefäß der Ehre sein kann, aus welchem Metall oder in welcher Form auch immer, ob hoch oder niedrig, edel oder unansehnlich, ich bin damit zufrieden... Ich gehöre nicht mehr mir, sondern dir. / Stelle mich, wohin du willst. / Geselle mich, zu wem du willst. / Lass mich wirken, lass mich dulden. / Brauch mich für dich, oder stelle mich für dich beiseite. / Erhöhe mich für dich, erniedrige mich für dich. Lass mich erfüllt sein, lass mich leer sein. / Lass mich alles haben, lass mich nichts haben. In freier Entscheidung und von ganzem Herzen überlasse ich alles deinem Willen und Wohlgefallen.     Wesley-Brevier Covenant Service – 9. April

Lied Herr, wie du willst, so schick’s mit mir – EG 367,1-3
[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten
Du Gott aller Zeiten, wir preisen dich. Am Anfang der Zeit hast du die Welt geschaffen und durch dein Wort das Licht gesandt, das die Finsternis weicht. Als Anfang der neuen Schöp-fung hast du Jesus zu uns kommen lassen. Als Licht der Welt vertreibt er Furcht und Ver-zweiflung und leitet hin zu gerechtem Frieden. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir (heute)
o für die schöne Ordnung deiner ganzen Schöpfung,
o für dies irdische Leben, das Jesus mit uns teilte,
o für die Verheißung, dass Völker in Frieden und Gleichberechtigung zusammen wohnen können,
o für die Kirche als Zeichen deines kommenden Reiches.
Wir rufen dich an - R:
Du, Gott, gewaltig in deinem Wirken. Bereite die Welt vor auf dein kommendes Reich. Denn wir sehnen uns nach dem Tag, an dem das Weinen und die Tränen aufhören, weil es keinen Tod und kein Leid mehr gibt. Hilf uns, in dieser Hoffnung mitzutragen am Leiden dieser Welt. - Wir rufen dich an -  R:
Besonders bitten wir (heute)
o für das friedliche Zusammenleben der Nationen,
o für die Opfer von Gewalt und Ausbeutung,
o für die Kranken und Gekränkten,
o für die Alleinlebenden und Familien in unserem Freundeskreis,
o für alle, die in kirchlichen und weltlichen Berufen den Menschen dienen.
Wir rufen dich an -  R: DP 212
Vaterunser
Segen

Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns.  

Ps 90,17

Dienstag nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Psalm 86 (EG.E 75). HERR, neige deine Ohren und erhöre mich;

denn ich bin elend und arm.

Bewahre meine Seele, denn ich bin dir treu.

Hilf du, mein Gott, deinem Knechte, der sich verlässt auf dich.

Denn du, Herr, bist gut und gnädig,

von großer Güte allen, die dich anrufen.

Vernimm, HERR, mein Gebet

und merke auf die Stimme meines Flehens!

In der Not rufe ich dich an;

du wollest mich erhören!

Herr, es ist dir keiner gleich unter den Göttern,

und niemand kann tun, was du tust.

Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen

und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren,

dass du so groß bist und Wunder tust

und du allein Gott bist.

Weise mir, HERR, deinen Weg,

dass ich wandle in deiner Wahrheit;

erhalte mein Herz bei dem einen,

dass ich deinen Namen fürchte.

oder Psalm 9 A – Danken will ich dir, HERR, von ganzem Herzen (T 334)

Lesung  1.Timotheus 6,(3-5)6-11a   Ein großer Gewinn aber ist die Frömmigkeit zusammen mit Genügsamkeit

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Ulrich Dobhan OGD, Karmeliter-Provinzial (kath.)  in München

Von Theresa von Avila (spanische Karmeliterin, 1515-1583) stammt der Spruch „sola Dios basta“.  - Was meint sie ... damit? Sie möchte damit nicht so sehr eine Aussage über Gott, als vielmehr über den Menschen machen, denn ihre Meinung nach ist der Mensch so groß und hat er ein so unstillbares Verlangen nach Glück, Geborgenheit und Liebe, ein so weites Herz, dass kein Ding, kein Mensch und kein Gedanke dieser Welt groß genug ist, um ihn ein für allemal zufrieden zu stellen. Aus dieser Erfahrung heraus kam sie zur Überzeugung, dass „nur Gott genügt“, dass nur Gott groß genug ist, um alle Ansprüche des Menschen zu stillen, alles andere verursacht nur wieder neue Wünsche und lässt somit im Menschen immer wieder neue Leere zurück. Teresa ist also nicht der Meinung, dass der Mensch sein Glück und seine Zufriedenheit mit dem erreichen könnte, was ihn unsere konsumorientierte, kapitalistische Wirtschaftsordnung vorgaukelt, und meint auch nicht, dass sich dem Mensch hier auf Erden sein Paradies einrichten könnte; ihrer Meinung nach muss er das aber auch gar nicht, was zugleich eine Entlastung für den Menschen bedeutet, der nicht einem Leistungsdruck ausge-setzt ist, sondern die Erfüllung seiner Sehnsucht von Gott erwarten kann. Jesus sagt das mit den Worten: „Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“, was ja bedeutet, dass wir Men-schen getrennt von ihm auch nichts vollbringen müssen.

                                     in: A. Seeberger, Anteil am Erbe der Heiligen, Ostfildern 1995, S. 145

Lied Nichts soll dich ängsten - EG Wü 574

oder In allen meinen Taten – EG 368 in Auswahl
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Ist Gott für uns -EG Wü 763
Fürbitten

Gott, du Hort des Erbarmens. Betroffen erkennen wir, wieviel Liebe zurückgehalten, wieviel Sorgfalt nicht aufgewendet, wieviel Hilfe unterlassen wird. Behafte uns nicht in unserem Versagen. Führe uns mit deiner Zuwendung über alte Fehler hinaus. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Lass uns hinfinden zu allen, die du liebst: zu den uns Befreundeten, zu den Fremden, zu de-nen, die
übersehen werden, zu den Fröhlichen und zu den Belasteten. Wir rufen - R:
Wende uns deinen Menschen zu: den Gro
ßen und Umworbenen wie den Kleinen und Ausge-nutzten, den Jungen und Erwartungsvollen wie den Alten und Einsamen, denen, die fraglos ihre Tage nutzen können und denen, die von Sorge umstellt sind, denen die selbstverständlich im Leben stehen und denen, die dem Tod entgegensehen. Wir rufen - R:
Gott, du willst, dass wir das Leben finden. Gib, dass wir dich ehren und deinen Willen erken-nen. Hilf uns denen, die uns anvertraut sind, aus der Barmherzigkeit Jesu zum Leben zu hel-fen. Wir rufen - R: M 111

Vaterunser
Segen
Gott schenke uns seinen Segen: Der Mond und die Sonne
über uns. Die Erde unter uns. Freunde und Freundinnen bei uns. Gottes Abbild tief in uns. Die Ruhe und die Arbeit vor uns. So gehen wir in diese Nacht (in diesen Tag).  Sinf 90


Mittwoch nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 127 (EG.E 105)  Wenn der HERR nicht das Haus baut,

so arbeiten umsonst, die daran bauen.

Wenn der HERR nicht die Stadt behütet,

so wacht der Wächter umsonst.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht

und hernach lange sitzet

und esset euer Brot mit Sorgen;

denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

oder Psalm 37 A – Ereifere dich nicht über die Bösen (T 744)
Lesung  Prediger 4,(4-7)8-12  Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, 

 Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung J.K. Wilhelm Löhe (1808-1872) Pfarrer (luth.) in Neuendettelsau (Franken)
Fliehe in deinen Anfechtungen die Einsamkeit und suche die Gesellschaft gottseliger, fröh-licher Menschen. Es sind wenige Menschen, die ohne Schaden in viel Gesellschaft leben kön-nen; es sind aber auch vielleicht nicht mehr, welche die Einsamkeit lange ohne Schaden vert-ragen. Gott hat den Menschen zu seinesgleichen und für seinesgleichen erschaffen.                   W. Löhe, in: U. Heidenreich, Worte, die begleiten, Hamburg 1998,  30.7.

Lied  (morgens) Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne – EG 444,1-5

(abends) Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder – EG 480,1-4
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten
Wir danken dir, Gott, dass deine Liebe uns eint. Wir danken dir für die Menschen, die du uns anvertraust. Wir danken dir, dass wir einander dienen können. Heilige unsere Liebe. Wir bit-ten und rufen
R: Erneure uns durch deinen Geist.
Hilf, dass wir einander den Weg weisen, dass wir einander deine Wahrheit bezeugen, dass wir einander befreien. Lass unsere Liebe ein Zeugnis sein, das deinen Namen verkündet. Wir bitten und rufen - R:
Du sendest uns zu einem jeden Menschen, den du zu unserem Nächsten machst. Gib uns für-einander den Blick der Liebe, das rechte Wort, die helfende Tat. Hilf uns einander zu geben, was wir nötig haben. Wir bitten und rufen - R:
Wir bitten dich für unsere Kinder, für alle, die uns verwandt und vertraut sind; für die Nahen und die Fernen, die unserem Herzen lieb und teuer sind; für alle auch, mit denen wir uns schwertun im Verstehen und im Umgang. Wir bitten und rufen - R: GT 73
Vaterunser
Segen
Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste unsere Herzen und stärke uns in allem guten Werk und Wort. 2.Thess 2,16.17


Donnerstag nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade..

Psalm 63 (EG.E 62)  Gott, du bist mein Gott, den ich suche.

Es dürstet meine Seele nach dir,

mein Leib verlangt nach dir

aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.

So schaue ich aus nach dir in deinem Heiligtum,

wollte gerne sehen deine Macht und Herrlichkeit.

Denn deine Güte ist besser als Leben;

meine Lippen preisen dich.

So will ich dich loben mein Leben lang

und meine Hände in deinem Namen aufheben.

Das ist meines Herzens Freude und Wonne,

wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben kann;

wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich,

wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.

Denn du bist mein Helfer,

und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.

Meine Seele hängt an dir;

deine rechte Hand hält mich:

oder Psalm 137 – An den Strömen zu Babel (T 739)
Lesung  Lukas 10,38-42 Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt 

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3
Betrachtung  Waltraut  Schmitz-Bunse () Schriftstellerin (kath.) in Köln

Maria hat den besten Teil erwählt;  sie hat nicht auf irgendwelche Stimmen, darunter ihre eigene, gehört, sondern auf Jesus. Das ist eben sehr viel besser, weil Jesus Menschen, die ihm richtig zuhören auf lebenswichtige andere Gedanken bringt. Man begreift auf einmal, dass man vorher wie ein aufgezogener Kreisel gelebt hat, immer um den eigenen Schwerpunkt herumwirbelnd. Und die Gefahr, dass man ins Torkeln gerät, wenn der Mechanismus aufge-hört hat, zu funktionieren, ist sehr real. Maria hat den besten Teil erwählt. Sie hat die tiefe Ruhe inmitten der Aufregungen des Lebens erspäht, sie wird die Liebe empfunden haben, über die man nicht plaudern darf, eine geheimnisvolle Kraft, die sogar mit der Versuchung zur Verzweiflung fertig wird. - Und nun Martha: Jesus hat sie durchaus verstanden und sie keineswegs abgewiesen, denn er hat ja nicht zu ihr gesagt, du bist nicht imstande, den besten Teil zu erwählen. Er hat sie einfach auf den besten Teil hingewiesen, der Maria nicht und nie-manden genommen werden soll. Auch etwas hitzige, überaktive, aber bestimmt gutmütige Personen wie Martha können über diese ebenso klare wie notwendige, ebenso verständnis-volle wie höfliche Zurechtweisung nachdenken. - Das liegt an Jesus, der die Menschen kennt, auch gutmütige, übereifrige Frauen. Darum hielt er keine dröhnenden Standpauken, die ja nichts anderes bewirken, als Menschen kopfscheu zu machen oder trotzig. Gottseidank für Jesus. Er wusste am besten, wie man Menschen guten Willens hilft. Indem man sich ihnen zuwendet, ihre Lage begreift, indem man sie liebt.

                                                          in: W. Jens, Assoziationen Bd. 3,Stuttgart 1980,  S. 72 f
Lied
Eins ist not! Ach Herr, dies eine – EG 386 in Auswahl

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten

Im Vertrauen, dass Gott sein Volk erlöst hat, dass Christus seine Kirche liebt, dass Gottes Geist in ihr gegenwärtig ist und sie in die Wahrheit leitet, rufen wir zu Gott  -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Richte unser Denken und Fühlen auf das, was wahr und heilig ist. - Lass uns deine großen Taten fröhlich feiern und verkündigen. Wir rufen - R:
Sende Arbeiter in deine Ernte, damit alle Menschen zum Glauben an Christus versammelt werden.- Denen, die in der Kirche zu besonderen Aufgaben berufen sind, gib Sachverstand, Autorität und Phantasie. Wir rufen - R:
Führe zur Gemeinschaft des Glaubens zurück, die sich von dir abgewandt haben. Rufe die Sünder zur Umkehr. - Lass uns verbunden bleiben mit denen, die uns durch den Tod zur himmlischen Vollendung vorangegangen sind. Wir rufen - R: T 176.4
Vaterunser
Segen
Gott führe uns zu der Einsicht, dass wir Christen Verantwortung tragen für den Menschen. Gott stärke uns in der Absicht, in Wort und Tat einzutreten für Frieden und Gerechtigkeit. Gott segne uns mit der Aussicht, ihm zu begegnen im Beistand für die Geringsten seiner Schwestern und Brüder. Cor 156

                        Freitag nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 127 (EG.E 105). Wenn der HERR nicht das Haus baut,

so arbeiten umsonst, die daran bauen.

Wenn der HERR nicht die Stadt behütet,

so wacht der Wächter umsonst.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht

und hernach lange sitzet

und esset euer Brot mit Sorgen;

denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

oder Psalm 37 A – Ereifere dich nicht über die Bösen (T 744)
Lesung 1.Korinther 7,17-24   Jeder soll so leben, wie der Herr es ihm zugemessen hat

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7
Betrachtung  Heinrich Albertz (1915-1993) Pfarrer und Politiker in Berlin

„Sorget nicht um euer Leben“ – was heißt das? Nur, es bedeutet zuerst eine schier unglaubli-che Freiheit von der Lebensangst. Der Mensch, der Jesus Christus begegnet ist, kann mit sei-ner Furcht fettig werden. Aber Furchtlosigkeit heißt nicht Lethargie, nicht Resignation, nicht Wurstigkeit. Freiheit von dieser Angst heißt durchaus im Getümmel stehen, handelnd, Partei ergreifend, aber zugleich wissend, Partei, Auseinandersetzung, Leistung, Karriere, das Alt-werden, der Tod – ist nicht das Letzte, nicht das Ziel, nicht die Mitte und nicht der Sinn.  Freiheit von Lebensangst, von kleiner, bedrückender, auf den Tag schauender Sorge ist die königliche Freiheit der Kinder Gottes.   

                                    in W.Brinkel, Dem Leben auf der Spur, Gütersloh 1995, .8.8.

Lied O Durchbrecher aller Banden – EG 388 in Auswahl
         oder abends Nun ruhen alle Wälder – EG 477 in Auswahl
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten
Herr, du führst uns in Tiefen und ersparst uns nicht die Not. Du lässt uns den Weg des Lei-dens gehen. Lass uns nicht ausschauen nach trügenden Zielen. Lass uns mit deinem Sohn den Weg des Gehorsams gehen. So wirst du uns helfen und deine Gnade wird unser Trost sein. Dich rufen wir an -
R: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für alle, die um deines Namens willen Kreuz und Trübsal tragen, für die Ver-suchten und Angefochtenen. Dich rufen wir an -  R:
Wir bitten dich für alle, die unter der Last ihres Lebens leiden, für die Kranken und Sterben-den, für die Einsamen, Verlassenen und Verzagten, für die Bedrückten, Heimatlosen und Entrechteten. Dich rufen wir an - R:
Zeige ihnen allen das Heil im Kreuz deines Sohnes und schenke ihnen deinen Frieden. Dich rufen wir an - R: GT 86
Vaterunser
Segen

Das Licht der Vergebung erhelle unseren Weg. Die Kraft des Friedens gebe uns Festigkeit. Die Bewegung der Liebe trage uns durch das Leben. Der Segen Gottes erfülle uns, damit wir für andere ein Segen sein können. CBD 93

Samstag nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Psalm 116 (EG.E 96). Das ist mir lieb,

dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

Denn er neigte sein Ohr zu mir;

darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen;

ich kam in Jammer und Not.

Aber ich rief an den Namen des HERRN:

Ach, HERR, errette mich!

Der HERR ist gnädig und gerecht,

und unser Gott ist barmherzig.

Der HERRN behütet die Unmündigen;

wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;

denn der HERR tut dir Gutes.

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,

mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Ich werde wandeln vor dem HERRN

im Lande der Lebendigen.

Ich will den Kelch des Heils erheben

und des HERRN Namen anrufen.

oder Psalm 71 B - Höre, HERR, meine gerechte Sache (T 346)

Lesung  Markus 12,41-44   Eine arme Witwe legte zwei Scherflein ein

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4
Betrachtung 
Jürgen Rogler () Pfarrer (ev.) in Nürnberg
Die Witwe ist ... ein Bespiel gelebten Gottvertrauens, von dem Jesus gelehrt und gepredigt hat. An ihr  ist anschaubar, was es heißt, sich nicht zu sorgen (Matthäus 6,13)... Die Szene von der Witwe steht im Markusevangelium am Ende der Lehre Jesu. Sie, die alles gibt, was sie hat, ist Gegenbild zu den Schriftgelehrten, die Jesus angreift und von ihnen sagt „Sie fres-sen die Häuser der Witwen.“ (Markus 12,39) Der Lehrer Jesus dagegen wird in der Passion den Weg der Witwe gehen und ebenfalls alles geben. „Am Schluss der Lehre werden so die Bedingungen für die Glaubwürdigkeit rechten Lehrens genannt (Berger, [Bibelkunde Bd. 2,]  S. 275)“  Der Kommentar Jesu holon ton bion meint natürlich „ihren ganzen Lebensunter-halt“. Auf Jesu Passion bezogen können wir bios aber auch wörtlich nehmen und lesen: „Sie gab ihr ganzes Leben.“ Jesus sieht in der Tat der armen Frau seinen eigenen Weg an, der vor ihr liegt. Kurze Zeit später wird er in Betanien von einer unbekannten Frau gesalbt. Beide Ta-ten dienen Jesus zu seiner Bestärkung: „Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“ (Markus 14,6) -  - Die Funktion der Szene liegt deshalb ... in der „Erbauung“ im ursprünglichen Sinn. Nicht nachvollziehen sollen die HörerInnen das, was erzählt wird, sondern wie Jesus es angesehen und sich ermutigen und bestärken lassen im eigenen Glauben und Gottvertrauen.... Ein glück-liches Ende wird von der Tat der Witwe nicht erzählt. Aber wichtig ist, dass sie gesehen wird von Jesus und damit von Gott selbst. Die Zusagen aus Psalm 34 ... finden hier ihre Entspre-chung; dass Gottes Augen den Gerechten sehen und dass Gott denen nahe ist, die zerbro-chenen Herzens sind.             in. Gottesdienstpraxis, Reihe III, Bd. 2, Gütersloh, 1999, S.51 f.
Lied
Ich singe dir mit Herz und Mund – EG 324,1-3.12-14
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761
Fürbitten

Gott in allem Streit mit der Finsternis - in uns und um uns - sende Engel des Lichtes, deine guten Mächte, dass wir bewahrt werden in deinem Geist. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für die Bedrückten: Öffne die Augen, dass sie dich sehen. Wir bitten für die Ge-fährdeten: Nimm ihre Angst, dass sie dir vertrauen. Wir rufen - R:
Wir bitten für jene, die unsicher und mutlos sind; für jene, die keinen Rat mehr wissen, für jene, die klein wurden dem Bösen gegenüber. Wir bitten für die, die meinen nur der Streit, die Unterwerfung, die Vernichtung und der Tod sei uns gewiss. Sei ihnen nahe durch alle, die dir dienen. Wir rufen  R:
Wir erheben unsere Stimme, Gott, inmitten der Mächte der Welt und bitten: Durchdringe uns, dass das Böse und die Furcht vor ihm klein werde und groß werde die Freude über die Zei-chen deiner Macht. Wir rufen - R: 

Vaterunser
Segen

Gehen wir unsere Wege, geleitet von Gott, dem Hüter seines Volkes, und geborgen durch seine guten Mächte: gestärkt durch Michael zur Rechten, beschirmt durch Gabriel zur Lin-ken, geleitet durch Uriel, uns voran, bewahrt durch Rafael hinter uns, und in allem gesegnet von Gottes Gegenwart über uns.