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Wochengottesdienste - 14. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, / T 190.8

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du Weisheit von ewig her.

Am Anfang hast du Licht und Finsternis geschieden /

hast Zeiten des Wirken gestiftet, Raum zum Feiern eröffnet /

+ und in der Auferstehung Christi den ewigen Freudentag verheißen.                   

Im abendlichen Licht dieses (ersten) Tages (der Woche), der nun vergeht,/

danken wir dir für dein Erbarmen /

+ und bitten um Segen für unsern Alltag und unsere Feste.

Schenke uns Einsicht, beharrlichen Sinn und Gelassenheit, /

dass dein Licht unsere Wege erhelle /

+ und unsrer zerrissenen Welt den Weg zum Frieden weise.

So hoffen wir um der Zukunft deines Sohnes Jesu Christi willen. /

+ Sei gepriesen, jetzt und für alle Ewigkeit.


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


14. Sonntag nach Trinitatis - Der dankbare Samariter

Lobe den HERRN meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Ps 103,2


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 146 (EG.E 112)  Halleluja! Lobe den HERRN,, meine Seele! /

Ich will den HERRN,  loben, solange ich lebe, 

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten; 

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, / und er muss wieder zu Erde werden; 

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist; 

der Treue hält ewiglich, / der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR  richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge / und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!
oder Psalm 146 – Halleluja. Lobe den HERRN, meine Seele (T 743)

Alttestamentliche Lesung  1.Mose 28,10-19a(19b-22)
Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.
Epistel Römer 8,14-17   Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 

Evangelium  Lukas 17,11-19   Jesus sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? [ 

[Respons -  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Walter Krug (*) Pfarrer (ev.) in Marburg

Hat, wer dankt, die Welt nicht begriffen? Kann man danken nur in einer Haltung ungebro-chener Naivität? Auch wer dem nicht zustimmt, vielmehr meint es gehöre zum inneren Adel des Menschen, dass er nicht empfängt, ohne dankbar zu sein, wird merken, dass der Dank wie jedes Lob aus der Tiefe des ganzen Menschen kommen will. Kinder fällt das Dankesagen nicht leicht. Und Erwachsene tun sich, wenn’s über bloße Höflichkeit hinausgeht, noch im-mer schwer damit. Danken kann nur, wer nicht vergessen hat, sich mit der Welt auseinander-zusetzen. - Erstaunlich ist, wie in Liedern und Briefen der Bibel der Dank sich seinen Weg bricht von der Erfahrung des Herzens zum Lob der Lippen. „Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken ...“ Kronzeuge im Evangelium ist der eine Samariter, der aussätzig war und Jesus dankt. Hat er überm Danken die vielen Aussätzigen vergessen? Eher ist zu glauben: Dankend hofft er für sie. Das Elend umstellt noch immer sein Herz. Aber mitten in den grau-envollen Bildern blitzt etwas auf. Erinnerung wie an das Paradies, das war und wieder sein wird. - Der Dankende sieht mehr, hört mehr. Er versteht besser, er versteht überhaupt. Näm-lich: „Gott ist da. Täglich darf ich Gutes erfahren. Vertrauen, Gemeinschaft, Freude. Es ist an mich gedacht. Ich habe verstanden. Gott, ich will dir danken.“
Lied  Lobe den Herrn, meine Seele – EG.E 14,1-4

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Segen
Es segne uns behüte uns Gott, allmächtig in seiner Barmherzigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. trad.


Montag nach dem 14. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 139 B (EG.E 109) HERR, du hast meine Nieren bereitet

und hast mich gebildet im Mutterleibe

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin,

wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele.

Es war dir mein Gebein nicht verborgen, / Da ich im Verborgenen gemacht wurde, 

da ich gebildet wurde unten in der Erde.

Deine Augen sahen mich,

da ich noch nicht bereitet war

und alle Tage waren in dein Buch geschrieben,

die noch werden sollten und von denen keiner da war

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,

prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine.

Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin,

und leite mich auf ewigem Wege.
oder Psalm 67 –
Gott sei uns gnädig und segne uns (T 331)

Lesung  5.Mose 26,1-11   Mein Vater war ein Aramäer, dem Umkommen nahe,

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Harvey Cox (* 1929),  Baptistischer Theologieprofessor in Boston (USA)

Wir brauchen einen Weg, wie man dem Menschen helfen kann, seine Vergangenheit mit Freude zu ergreifen und für die Geschichte mitsamt ihrer Begrenzungen dankbar zu sein. Dazu wird es aber nur kommen, wenn wir es wieder lernen, zu feiern, Leben und Geschichte zu bejahen, ohne an ihnen zugrunde zu gehen. Festlichkeit bringt uns immer wieder ins richtige Verhältnis zur Geschichte und zu geschichtlichem Handeln. Sie erinnert uns daran, dass wir ganz in der Geschichte leben, aber dass die Geschichte ihrerseits in einem anderen lebt. Indem wir feiern, hören wir auf zu handeln und sind wir einfach. 

Lied  Nun preiset alle, Gottes Barmherzigkeit  - EG 502,1-5
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten 

Gott, du Hort des Erbarmens. Betroffen erkennen wir, wieviel Liebe zurückgehalten, wieviel Sorgfalt nicht aufgewendet, wieviel Hilfe unterlassen wird. Behafte uns nicht in unserem Versagen. Führe uns mit deiner Zuwendung über alte Fehler hinaus. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Lass uns hinfinden zu allen, die du liebst: zu den uns Befreundeten, zu den Fremden, zu denen, die
übersehen werden, zu den Fröhlichen und zu den Belasteten. Wir rufen - R:
Wende uns deinen Menschen zu: den Gro
ßen und Umworbenen wie den Kleinen und Aus-genutzten, den Jungen und Erwartungsvollen wie den Alten und Einsamen, denen, die fraglos ihre Tage nutzen können und denen, die von Sorge umstellt sind, denen die selbstverständlich im Leben stehen und denen, die dem Tod entgegensehen. Wir rufen - R:
Gott, du willst, dass wir das Leben finden. Gib, dass wir dich ehren und deinen Willen erken-nen. Hilf uns denen, die uns anvertraut sind, aus der Barmherzigkeit Jesu zum Leben zu hel-fen. Wir rufen - R: M 111
Vaterunser
Segen
Gott schenke uns seinen Segen: Der Mond und die Sonne
über uns. Die Erde unter uns. Freunde und Freundinnen bei uns. Gottes Abbild tief in uns. Die Ruhe und die Arbeit vor uns. So gehen wir in diese Nacht (in diesen Tag).  Sinf 90


Dienstag nach dem 14. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 146 (EG.E 112) Halleluja!  Lobe den HERRN,, meine Seele! /

Ich will den HERRN,  loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, / und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, / der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR  richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge / und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!
oder Psalm 146 – Halleluja. Lobe den HERRN, meine Seele (T 743)

Lesung  Galater 5,22-26   Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, … [ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung Paul Weismantel (* 1935) Spiritual (kath.) in Würzburg
In der Nachfolge Christi kommt es nicht auf Leistung oder Höchstleistungen an, sondern um das Verbundensein mit dem Weinstock. „Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt viel Frucht.“ – Leistung führt oft zu Überforderung und Erschöpfung. Fruchtbarkeit führt zu Wachstum und Reife. Leistung ist messbar und vorweisbar. Fruchtbarkeit geschieht im Ver-borgenen, in der Tiefe. Leistung vergeht, Fruchtbarkeit bleibt. Leistung kommt an ihre Gren-zen und kann nicht endlos gesteigert werden. Fruchtbarkeit wächst und lässt vertrauen auf die Kraft des Größeren. Leistung bringt oft Überheblichkeit und Selbstüberschätzung mit sich. Fruchtbarkeit schenkt echte Demut und Gelassenheit. Leistung macht auf Dauer krank. Die Gesetze der Leistung zerstören. Fruchtbarkeit lässt heil und gesund werden und ermöglicht mehr Leben. Leistung treibt in verkrampften Eigensinn. Fruchtbarkeit befreit zur Annahme der Geschöpflichkeit. Leistung geht in Richtung von Selbsterlösung. Fruchtbarkeit zeigt den Weg der inneren Wandlung und Heilung. Sie lässt leben und vertrauen auch im Scheitern. Sie zeigt sich im Geheimnis des Weinstocks und des Weizenkorns und offenbart sich im Baum des ebens und dem, der sich für uns daran hingibt. 

                             in: A. Seeberger (Hg) Anteil am Erbe der Heiligen, Ostfildern 1995, S 144
Lied 
In dem Herren freuet euch – EG 359 in Auswahl
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763
Fürbitten
Herr, höre unser Gebet, neige dich unserem Rufen. Mächte der Finsternis bedrängen uns. Von allen Seiten gehen sie wider uns an. Aber du, Herr, bist mächtig in der Höhe. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen :
R: Gott, steh uns bei.
Du bist unsere Burg, ein starker Schutz wider unsere Feinde. Lass unsere Seele frei hindurch-gehen und Trost haben in dir. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen: R:
Wir bitten dich für alle, die im Kampf stehen, für alle, die streiten für deine Ehre und dein ewiges Reich, für alle, die um deines Namens willen Verfolgung leiden. Erhalte sie in der Gewissheit, dass du den Sieg für uns errungen hast und dass uns nichts aus deiner Hand reißen kann. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen:  R:
Bewahre deine ganze Christenheit, dass sie der List des Bösen nicht erliege. Zeige uns allen deine Macht, dass wir nicht verzagen, sondern den Sieg behalten. Zur dir nehmen wir Zuflucht und rufen: R: GT 70
Vaterunser
Segen
Die Gnade sei mit allen, die liebhaben unsern Herrn Jesus Christus, in Unvergänglichkeit. Eph 6,24


                               Mittwoch nach dem 14. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 19 B (EG.E 37) Das Gesetz des HERRN ist vollkommen

und erquickt die Seele.

Das Zeugnis des HERRN ist gewiss

und macht die Unverständigen weise.

Die Befehle des HERRN sind richtig

und erfreuen das Herz.

Die Gebote des HERRN sind lauter

und erleuchten die Augen.

Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich.

Die Rechte des HERRN sind wahrhaftig, allesamt gerecht.

Sie sind köstlicher als Gold und viel feines Gold,

sie sind süßer als Honig und Honigseim.

Auch lässt dein Knecht sich durch sie warnen;

und wer sie hält, der hat großen Lohn.

Wer kann merken, wie oft er fehlet?

Verzeihe mir die verborgenen Sünden!

Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen,

dass sie nicht über mich herrschen;

so werde ich ohne Tadel sein

und unschuldig bleiben von großer Missetat.

oder Psalm 51 B – Verwirf mich nicht von deinem Angesicht (T 738)
Lesung   Philemon 1-16(17-22)  ich bitte dich wegen meines Kindes Onesimus,

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6
Betrachtung 
Ulrich Wilkens (1928-1921) Theologieprofessor (ev.) in Göttingen, Bischof in Lübeck
Hier geht noch nicht um die Freilassung der Sklaven als grundsätzliche Forderung des christ-lichen Glaubens, sondern um die Anerkennung christlich-brüderlicher Gemeinschaft zwi-schen Herrn und Knecht. Nach der Meinung des Paulus wie des gesamten Urchristentums hebt der Glaube an Christus zwar die Ungleichheit unter den Menschen auf (Gal 3,28; 1.Kor 12,13), fordert aber gleichwohl nicht ihre Beseitigung. Die durch Christus geschenkte Frei-heit im Leben zu erweisen, ist auch dort möglich, wo man in seinem sozialen Stande bleibt (1.Kor 7,20-24). In der Gesellschaftsordnung des Altertums war das Sklaventum eine im So-zialbewusstsein tief eingebürgerte und darum selbstverständliche Gegebenheit. Es als solches abzuschaffen, war die Zeit noch nicht reif. Aber der christliche Glaube hat zweifellos ent-scheidend den Grund dazu gelegt, dass sich in den folgenden Jahrhunderten das Bewusstsein dahin  verändert hat, Sklaverei als Widerspruch gegen die göttliche Bestimmung des Men-schen zur Freiheit zu erkennen und zu empfinden. So ist die schließliche Abschaffung der Sklaverei und der Kampf gegen ihre modernen Abarten in Gestalt von Ausbeutung und Autoritarismus möglich geworden.U. Wilkens, Das Neue Testament, Hamburg/ Zürich, S. 772
Lied
Gib uns Frieden jeden Tag – EG 425,1-3
[ Canticum -
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten
Du Gott von Verheißung und Erfüllung. Hilf uns zum Vertrauen, dass dein Geist kommt und uns in unserer Schwachheit aufhilft und unser Tun mit Kraft durchdringen und unsere Bitten prägen wird. Du willst uns hören. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Mach uns einfach genug, dass wir helfen können. Mach uns stark genug, dass wir die anderen achten. Mach uns wachsam genug, dass wir eintreten für alles Verwundbare. Wir rufen dich an - R:
Lass unter uns deine Güte spürbar werden, auch dort, wo wir Macht haben. Verbinde uns zu einer Gemeinschaft, die mit Worten und Taten, mit Zeichen und Liedern verkündet, dass du befreist und froh machst. Wir rufen dich an - R:
Erfülle uns mit deinem Geist, der ein Lichtblick wird für die verwirrten Menschen, der Ge-borgenheit schafft für die Ängstlichen um uns her, der zur Hoffnung wird für die Sterbenden, der uns Zuversicht gibt für diese gefährdete Erde. Erhöre uns in Jesu Namen. Wir rufen dich an - R:
Vaterunser
Segen
Die Barmherzigkeit Gottes umgebe uns; die Menschenfreundlichkeit Christi leite uns; die Weisheit des Heiligen Geistes erfülle uns mit Frieden und Segen. CBD 98


Donnerstag nach dem 14. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 146 (EG.E 112). Halleluja!  Lobe den HERRN,, meine Seele! /

Ich will den HERRN,  loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, / und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, / der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR  richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge / und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!
oder Psalm 146 – Halleluja. Lobe den HERRN, meine Seele (T 743)

Lesung  1.Chronik 29,9-18   sie gaben's (zum Bau des Tempels) dem HERRN freiwillig [ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3
Betrachtung
Albert Schweitzer (1875-1975) Theologe und Mediziner im Lambarene
Das ist das Leben und der Reichtum Gottes, dass sein Wesen aus der Welt durch den Men-schengeist zu ihm zurückkehre; darum ist der Dank, der von Menschen zu Gott aufsteigt, das größte Geschehen zwischen Himmel und Erde. Das Danken fasst den ganzen Endzweck der Welt in sich. Wer Gott von Herzen dankt, wird selber reich. Der kennt sein Leben nicht, der es nicht im Dank zu Gott spiegelt. Was es an Kostbarkeit birgt, ist dem natürlichen Geist ver-borgen; die Körner werden erst sichtbar, wenn du alles vor Gott ausbreitest. Beten können heißt zuerst danken können. Des Glücks der Gemeinschaft mit Gott kannst du teilhaftig wer-den, wenn du anfängst, Gott aus tiefstem Herzen zu danken.  Wenn dein Dank den Weg über Gott nimmt, wirst du aus der irdischen Betrachtung der Dinge herausgehoben; du fühlst, wie dein Dasein in Gott ruht. Was schwerschien, wird leicht. Glücklich die Menschen, die im Dank gegen Gott für das Leben gestählt sind. ... Für alles danken, wer das gelernt hat, der weiß, was Leben heißt, und ist durch alles hindurchgedrungen. Es sind ja nicht nur heitere und sonnige Ereignisse, die in deinem Leben die Frucht zeitigen, für die du Gott dankst, son-dern auch viel Trübes und Schweres ist dabei, für das du Gott danken musst. weil es dich in deinem inneren Leben weitergebracht hat. Und wenn es so schwer ist, dass du meinst, nicht damit fertig zu werden, dann such, worin du Gott dafür dennoch danken kannst; denn manch-mal sind wir blind für das, was Gott mit uns will, und werden erst sehend, wenn wir versu-chen, ihm zu danken. – Ihr Glücklichen aber, helft denen danken, die kämpfen und überwin-den müssen. Es ist mir machmal, wenn ich an den Altar trete, als müssten unter euch welche sein, die in dieser Woche Herrliches erlebt haben und nun gekommen sind, zu danken. Ich meine dann, dass ihre Gedanken, losgelöst von den Worten meines Gebets, dasselbe umspie-len und umklingen und dass davon das Gebet des Bekümmerten gekräftigt und zu Gott em-porgetragen werde.                           A. Schweitzer, Straßburger Predigten,  München 1966,
Lied
Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn – EG 333 in Auswahl
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764
Fürbitten
Gott, Vater aller Menschen, du sammelst, die an dich glauben, in der einen weltweiten Kirche; wir freuen uns, dass wir zu ihr gehören. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Hilf uns, das Leben zu teilen mit Bekannten und Unbekannten, mit Fremden und Freunden, mit den Menschen, die du uns besonders anvertraust. Verbinde uns in lebendigem Glauben, in geduldiger Liebe, in unbeirrbarer Hoffnung. Wir rufen - R:
Wir bitten dich für unsere Gemeinde, für unsere Kirche und für die ganze Christenheit. Wir bitten dich für die Männer und Frauen, die besondere Aufgaben unter uns wahrnehmen, dass sie mit uns verbunden bleiben im gemeinsamen Dienst, getragen als Brüder und Schwestern. Wir rufen - R:                ES 231
Vaterunser
Segen

Mögen wir wachsen in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre, jetzt und für ewige Zeiten. 2.Petr 3,18

Freitag nach dem 14. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 42 (EG.E 54)  Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser,

so schreit meine Seele, Gott, zu dir.

Meine Seele dürstet nach Gott,

nach dem lebendigen Gott.

Wann werde ich dahin kommen,

dass ich Gottes Angesicht schaue?

Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht,

weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?

Daran will ich denken

und ausschütten mein Herz bei mir selbst:

wie ich einher zog in großer Schar,

mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes

mit Frohlocken und Danken

in der Schar derer, die da feiern.

Was betrübst du dich, meine Seele,

und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,

dass er mir hilft mit seinem Angesicht.

oder Psalm 13 – Wie lange noch willst du mich vergessen, HERR (T 343)

Lesung  Johannes 13,31-35 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt [ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung Martin Luther (1483-1546) Reformator (ev.)in Wittenberg
Um das Fußwaschen, so mit Wasser geschieht, ist’s nicht zu tun; sonst müsste man nicht all-ein Zwölfen sondern jedermann die Füße waschen, und wäre den Leuten viel besser gedient, so es allein um das Wasser und Waschen zu tun wäre, dass man ihnen ein gemeinsames Bad bestellte, und wüsche ihnen da nicht allein die Füße, sondern den ganzen Leib. Aber es hat die Meinung nicht. Willst du dem Exempel Christi folgen und deinem Nächsten die Füße wa-schen, so schaue zu, dass du von Herzen dich demütigst, alle Gaben und Gnaden, die du hast, nicht zu deinem Nutz oder eigner Ehre brauchst, sondern deinem Nächsten zum Besten, dass du niemand verachtest, ja jedermann gern seine Schwachheit zugute haltest, und helfest, dass er sich bessern möge.
Lied (morgens) Auf und macht die Herzen weit – EG 454, 1-6

(abends)  Bevor die Sonne sinkt – EG 491,1-4
[ Canticum -
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759
Fürbitten
Gott in allem Streit mit der Finsternis - in uns und um uns - sende Engel des Lichtes, deine guten Mächte, dass wir bewahrt werden in deinem Geist. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für die Bedrückten: Öffne die Augen, dass sie dich sehen. Wir bitten für die Ge-fährdeten: Nimm ihre Angst, dass sie dir vertrauen. Wir rufen - R:
Wir bitten für jene, die unsicher und mutlos sind; für jene, die keinen Rat mehr wissen, für je-ne, die klein wurden dem Bösen gegenüber. Wir bitten für die, die meinen nur der Streit, die Unterwerfung, die Vernichtung und der Tod sei uns gewiss. Sei ihnen nahe durch alle, die dir dienen. Wir rufen  - R:
Wir erheben unsere Stimme, Gott, inmitten der Mächte der Welt und bitten: Durchdringe uns, dass das Böse und die Furcht vor ihm klein werde und groß werde die Freude über die Zei-chen deiner Macht. Wir rufen -  R: 

Vaterunser
Segen

Gehen wir unsere Wege, geleitet von Gott, dem Hüter seines Volkes, und geborgen durch sei-ne guten Mächte: gestärkt durch Michael zur Rechten, beschirmt durch Gabriel zur Linken, geleitet durch Uriel, uns voran, bewahrt durch Rafael hinter uns, und in allem  gesegnet von Gottes Gegenwart über uns.

Samstag nach dem 14. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Psalm 146 (EG.E 112). Halleluja!  Lobe den HERRN,, meine Seele! /

Ich will den HERRN,  loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, / und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, / der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR  richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge / und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!
oder Psalm 146 – Halleluja. Lobe den HERRN, meine Seele (T 743)

Lesung 2.Thessalonicher 2,13-17   Wir müssen Gott allezeit für euch danken,
[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung  Anton Seeberger, Priester (kath.) in Stuttgart 

Ob wir Gott loben und preisen, oder ob wir ihm klagen oder gar fluchen, hängt mit unserer Welterfahrung zusammen und von unsere Glaubenserfahrung ab. In der größten Not erklin-gen manchmal die ergreifendsten Loblieder. Und aus dem Überfluss ertönen oft dumpfe Klagelieder. Sollen wir, können wir, Kinder und Teil dieser Welt, Gott loben? – „Diese Welt ist etwas, das besser nicht wäre; wer anders sagt, der lügt! Denken Sie an die Weltmechanis-men: Fressen und Geilheit, Wuchern und Ersticken.“ (Arno Schmidt, Leviathan 1949, Frank-furt/M. 1987,29) – „Sprecht unter lautem Jubel: Alle Werke Gottes sind gut, sie genügen zur rechten Zeit für jeden Bedarf“– Die Wahrnehmung von Welt kann gegensätzlicher nicht ge-dacht werden. Aber beide Weisen der Wahrnehmung sind authentisch. Die Erfahrung der Welt als gelungenes Werk bringt zum Singen. Die Erfahrung der Welt als einzige Stätte des Verder-bens und Leidens drängt zum Schreien oder zum Schweigen. Wie also Gott loben in dieser Welt, die beides ist und beides ungerecht den Menschen zuteilt? ... Das Lob bildet sich ... nicht in der Flucht vor der konkreten und höchst zwiespältigen Welt ins Geistige. Gerade das nicht! Es entströmt aus der vertraulichen Kommunikation der geschaffenen Dinge und Wirk-lichkeiten mit dem ungeschaffenen Willen Gottes.

                             in: A. Seeberger (Hg) Anteil am Erbe der Heiligen, Ostfildern 1995, S 194 Lied Nun danket alle Gott – EG 321,1-3
[ Canticum 
Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761
Fürbitten
Ewiger, unser Gott. Wir danken dir für die vielen Menschen zu allen Zeiten, die voller Freu-de deinen Weg des Lebens gegangen sind, für die Heiligen und Märtyrer, Frauen und Män-ner, die ihr Leben dahingegeben haben, damit dein Leben in seiner Fülle aufleuchte und dein Reich sich entfalte. Dankbar rufen wir dich an :
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für alle, die den Weg Jesu gewählt haben; Hoffnung bewahrt inmitten der Angst; Liebe entzündet inmitten des Hasses; deine Macht bezeugt inmitten der Bedrängnis; deiner Verheißung geglaubt inmitten der Verzweiflung. Zuversichtlich rufen wir dich an: R:
Wir danken dir für die Wahrheit, die sie erfahren und an uns weitergegeben haben. Dort, wo wir selber schenken, werden wir beschenkt. Dort, wo wir schwach werden, erwächst uns Kraft. Dort, wo wir andere lieben, werden wir geliebt. Dort, wo wir unser ganzes Leben ein-setzen, erblüht dein Reich. Dort, wo wir sterben, wirst du uns mit ewigem Leben beschenken. Bittend rufen wir dich an:  R:
Vaterunser
Segen
Der Gott des Friedens heilige uns durch und durch und bewahre unseren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 1.Thess 5,23