Text als RTF-Dokument herunterladen

Wochengottesdienste - 12. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, 

+ wirksam und mächtig durch alle Zeiten.

Du hast dein Volk Israel aus der Knechtschaft geführt; /

du hast es geleitet durch eine Wolkensäule am Tag 

+ und eine Feuersäule bei Nacht.

Mach unser Dunkel hell durch das Licht Jesu Christi. /

Sein Wort sei unserm Fuß die Leuchte 

+      und das Licht auf unserm Wege.

Denn du bist voll Liebe für deine ganze Schöpfung /

+ und wir, deine Geschöpfe, verherrlichen dich: 

Vater, Sohn und Heiliger Geist /

+ jetzt und in alle Ewigkeit. T 190.3


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


12. Sonntag nach Trinitatis - Die große Krankenheilung

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, 

und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 147 (EG.E 112) Lobet den HERRN! / Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unermesslich ist seine Weisheit.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Frevler zu Boden.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen.

oder Psalm 34 B – Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen (T 732)

Alttestamentliche Lesung  Jesaja 29,17-24 Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen 

Epistel  Apostelgeschichte  9,1-20   sogleich fiel es von Saulus' Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen ... 

Evangelium  Markus 7,31-37   Jesus sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! 

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Klaus Zillessen (* 1933), Pfarrer (Dekan) (ev.) im Waldshut (Hochrhein)

Jesus Christus hat die Grenze des Gottesvolkes Israel zu den anderen geöffnet. Die Türen zu den anderen Völkern, den Nichtjuden, den Heiden, Menschen  wie wir es sind, tut sich auf: Tyrus und Sidon öffnet sich ihm, die griechische Frau aus Syrophönizien, der hellenistische Städtebund Dekapolis, alte, religiöse Grenzen öffnen sich und Jesus Christus ist der Schlüs-sel für diese Öffnung.  ... Menschen werden offen für ihn. Sie bringen vertrauensvoll einen Taubstummen. Jesus soll ihm neues Leben, neue Zukunft eröffnen ... Jesus sieht auf zum Himmel, schickt einen „Gebetsseufzer“ zum Himmel hinauf, öffnet durch seine Fürbitte den Himmel, das Herz des Vaters für einen „Verschlossenen“, einen Menschen, dessen Mund und Ohr verschlossen waren. – Auch unsere Fürbitten können zu Schlüssel werden: Wer beten darf, dem ist so etwas wie Schlüsselgewalt verliehen... Und dann: „Hephata“, Tu dich auf: Jesus öffnet dem Taubstummen Ohr und Mund. Er wird offen, wird anderen zuhören können. Sein Mund wird sich auftun können, um Hilfreiches, Rechtes, Tröstliches anderen sagen zu können .. Und die „anderen“? (Der Evangelist lässt sie, die Zeugen des Geschehens, anonym bleiben – vielleicht damit wir selbst unsere Namen dort um so leichter einsetzen können?) Die anderen, wir: Jesus hat uns durch sein Tun die Tür zum Messiasgeheimnis für uns einen Spalt weit geöffnet:  Wir ahnen etwas vom Geheimnis seiner Person, der Schlüssel des Le-bens zu sein...                        in: Gottesdienstpraxis, Reihe I, Bd. 3, Gütersloh 1991, S. 47 f
Lied   „Kommt her zu mir“, spricht Gottes Sohn – EG 362,1.2.6.7

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten
Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde. Du hast gesagt: Es werde Licht, und es ward Licht. Dein Wort ist Fleisch geworden: Jesus, der Menschensohn, das Licht in der Finsternis. Wir bitten dich: Gib uns seinen Geist, dass wir dein Wort hören und das Licht sehen. Wir rufen -  R: Erhöre uns, Gott.
Lass es hell werden, in uns und in aller Welt. Wo Angst quält, wecke Hoffnung; wo Trauer lähmt, wecke Freude; wo Hass herrscht, wecke gewinnende Güte, auch durch uns. Wir rufen -  R: Erhöre uns, Gott.
Wir vereinen uns mit allen, die heute zusammenkommen, um dich anzurufen und deine Nähe zu feiern. Sei auch denen nahe, die dich nicht suchen und nicht nach deinem Willen fragen. Gehe ihnen nach in deiner Liebe und rufe sie auf den Weg zum Leben. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.                                                                      ES 185
Vaterunser
Segen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13

Montag nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade..

Psalm 127 (EG.E 105) Wenn der HERR nicht das Haus baut,

so arbeiten umsonst, die daran bauen.

Wenn der HERR nicht die Stadt behütet,

so wacht der Wächter umsonst.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht

und hernach lange sitzet

und esset euer Brot mit Sorgen;

denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

oder Psalm 26 – Schaffe mir Recht, HERR (T 721)
Lesung  Matthäus 9,27-34   zwei Blinde schrien: Du Sohn Davids, erbarme dich unser! [ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg- EG Wü 779.3

Betrachtung 4. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Uppsala 1968 

In ihrem Gottesdienst ist die Kirche ebenso gewiss wie in ihrem Zeugnis in der Welt zur vol-len Teilnehme an Jesu Christi Versöhnungswerk unter den Menschen berufen. Im Gottes-dienst treten wir in Gottes Kampf gegen die dämonischen Mächte dieser Welt ein, die den Menschen von seinem Schöpfer und seinen Mitmenschen entfremden, die ihn in einen engen Nationalismus oder arrogantem Sektierertum einkerkern, die sein Leben durch Rassentren-nung oder Klassenkampf, Krieg oder Unterdrückung, Hunger oder Krankheit, Armut oder Reichtum angreifen und ihn in zynische Skepsis, Schuld und Verzweiflung treiben. Wenn wir Gottesdienst halten, zeigt uns Gott, dass in diesem Kampf der Endsieg Jesus Christus gehört.

      Bericht aus Uppsala 1968 – Sektion V,  Nr. 7, Genf 1968,  S. 83
Lied  Wir haben Gottes Spuren festgestellt - EG.E 20,1-3

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760

Fürbitten
Komm Heiliger Geist Gottes. Bring Leben und Fülle. Wirke mit der Kraft deines Wesens, dass auch in uns die Erneuerung der Kirche begonnen wird. Führe uns zu tieferem Begreifen. Wir rufen zu dir  R:  Kyrie eleison.
Wirke in der Welt durch Ströme deiner Gerechtigkeit. Schenke den Armen Wasser des Le-bens. Lass aufbrechen die Freiheit für die Unterdrückten. Wir rufen zu dir - R: Kyrie eleison.
Wirke mit der Flamme deiner verändernden Macht und erneuere die ganze Schöpfung. Ent-zünde in unseren Herzen das Feuer deiner Liebe. Lass ausströmen die Wärme deiner heilen-den Kraft. Wir rufen zu dir -  R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen

Gott segne uns unsere Seele und unseren Leib. Gott segne uns unseren Glauben, unser Herz und unser Reden. Gott segne uns die Fähigkeiten unserer Hände, heute und alle Tage.

                                                                                                                      IrS 11.2.

Dienstag nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 147 (EG.E 112) Lobet den HERRN! / Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unermesslich ist seine Weisheit.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Frevler zu Boden.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen.

oder Psalm 34 B – Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen (T 732)

Lesung  Markus 3,1-10(11.12)   Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun,

[ Respons Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Friedrich D. E.Schleiermacher (1768-1834) Theologieprofessor (ev.) in Berlin

Wunder ist nur der religiöse Name für Begebenheit; jede, auch die allernatürlichste und ge-wöhnlichste, sobald sie sich dazu eignet, dass die religöse Ansicht von ihr die herrschenste sein kann, ist ein Wunder. Mir ist alles ein Wunder, und in Eurem Sinn ist nur das ein Wun-der, nämlich etwas Unerklärliches und Fremdes, was keines ist in meinem. Je religiöser ihr wärt, desto mehr Wunder werdet ihr überall sehen, und jedes Streiten hin und her über einzel-ne Begebenheiten, ob sie so zu heißen verdienen, gib mir nur den schmerzhaften Eindruck, wie arm und dürftig der religiöse Sinn der Streitenden ist. Die einen beweisen es dadurch, dass sie überall protestieren gegen Wunder und die anderen dadurch, dass es ihnen auf dieses oder jenes besonders ankommt und dass eine Erscheinung eben wunderlich gestaltet sein muss, um ihnen ein Wunder zu sein.
F. Schleiermacher, Über die Religion (Reclam), Stuttgart 1969, S. 79
Lied  (morgens) Aus meines Herzens Grunde - EG 443,1-4

(abends)  Die Nacht ist kommen - EG 471,1-4(5)

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten
Herr, du sendest uns in den Kampf. Du kennst unsere Schwachheit. Du weißt, wie leicht wir verzagen in den Versuchungen und Schrecknissen des Lebens. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Hilf uns, einander beizustehen mit Geduld und wacher Liebe. Sei du unsere Kraft, mache fest unseren Sinn. In deinem Frieden lass unser Herz still werden und Klarheit finden. Dich rufen wir an -  R: Kyrie eleison.
Gedenke der Angefochtenen, Verwirrten und Irrenden. Bringe sie zurecht durch deine Güte. lass auch über denen, die dich nicht kennen, das Licht deiner Wahrheit aufgehen, dass sie umkehren und in dir Frieden finden. Dich rufen wir an -  R:   Kyrie eleison.
Wir bitten dich für alle, die deiner Hilfe bedürfen in Trübsal, Armut und Krankheit, in Ge-fahren und Versuchungen, in der Gefangenschaft der Sünde und in der letzten Not: Lass dei-ne heiligen Engel mit ihnen sein und errette sie durch deine Barmherzigkeit. Dich rufen wir an -  R: Kyrie eleison.
Erbaue deine heilige Kirche aus allen, die in Anfechtung bewahrt und getröstet, dir danken und deinen Namen preisen. Dich rufen wir an -  R:  Kyrie eleison. GT 66
Vaterunser
Segen

Die tiefe Liebe Gottes sei mit uns; der weite Friede Christi erfülle das All; die überströmende Freude des Heiligen Geistes belebe die Menschheit. CBD 61

Mittwoch nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 119 B
(EG.E 100) HERR, dein Wort bleibt ewiglich,

so weit der Himmel reicht;

deine Wahrheit währet für und für.

Du hast die Erde fest gegründet, und sie bleibt stehen.

Nach deinen Ordnungen bestehen sie bis heute;

denn es muss dir alles dienen.

Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre,

so wäre ich vergangen in meinem Elend.

Dein Wort ist meinem Munde

süßer als Honig.

Dein Wort macht mich klug;

darum hasse ich alle falschen Wege.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte

und ein Licht auf meinem Wege.

Erhalte mich nach deinem Wort, dass ich lebe,

und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.

oder Psalm 145 B – Treu ist der HERR in all seinen Worten (T 337)

Lesung  Johannes 4,46-54   Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! 

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  Claus-Dieter Schulze (1939-2017) Pfarrer (ev) in Berlin und Joachimsthal

Es ist schon eine Hilfe, wenn es zu einer Begegnung mit Christus kommt, die Hilfe, wenn un-serem Unglauben oder unserem fragenden Notschrei die Gestalt Jesu erscheint, der selber das Leben ist.  Dabei strömt Leben über, das dauerhafter ist als eine Gesundung – so sehr uns ge-rade daran liegt und wir danach gerufen haben. Mit oder ohne Gesundung, wir werden ver-wandelt in unseren Erwartungen an die Qualität von Leben. Wir können leben, indem das göttliche Leben Jesu zu uns herübergespiegelt  wird. – Lernen [wir] von dem bittenden Vater: er erlebte Glauben als Antwort, die ihm durch die vertraueneinflößende Kraft Jesu geschenkt wurde. – Das ganze Leben, Reden und Handeln Jesu baut unserem Glauben eine Brücke. Und die ist stabil, weil Jesus ihre Stabilität erfahren hat. Wären nicht Gottes Wirklichkeit ihre Tragpfeiler gewesen, hätte Jesus selber sein Leben und seinen Tod nicht so bestanden. Wir hätten keinen Steg, um an die Ufer des Lebens zu kommen. So aber geht es. Unser Glaube wiederholt die guten Erfahrung, die Jesus machte, als er sich auf Gott verließ. Wenn uns sein Lebenswort auf die Brücke zieht, das Geländer liefert, das Schwindelgefühl überwindet, müssen wir anfangen, das Leben zu glauben.
in: Gottesdienstpraxis, Reihe III, Bd.1, Gütersloh, S.  97
Lied  Das ist mir lieb, dass du mich hörst - EG 292,1-3

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü7 81.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783

Fürbitten
Wir danken dir, Gott, dass wir in Jesus von Nazareth erfahren dürfen, wie du dich uns Menschen in Liebe zuwendest und willst, dass alle Menschen in deiner Liebe verbunden sind. - Dich rufen wir an  R:  Kyrie eleison.
Ja, alle dürfen zu dir kommen: Die Rechtschaffenen und die Verlorenen, die Gescheiterten und denen Erfolg vergönnt ist, die Trauernden und die Fröhlichen. In deiner Gnade vereinst du uns. - Dich rufen wir an -  R: Kyrie eleison.
Bewahre uns vor dem Hochmut der Selbstgerechten. Lass uns die Armen nicht vergessen, wenn du uns reich machst. Nimm uns die Angst vor dem Versagen. Stärke in uns die Gewiss-heit, immer wieder zu dir zurückkehren zu können. - Dich rufen wir an -  R: Kyrie eleison.
Gib uns den Glauben, der niemanden aufgibt. Gib uns die Hoffnung, die sich durch nichts beirren lässt. Gib uns die Liebe, die Grenzen überschreitet. So bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn (und machen uns sein Gebet zu eigen). GM
Vaterunser
Segen

Gottes Macht erhalte uns aufrecht. Gottes Weisheit führe uns durch die Zeit. Gottes Wort spreche uns frei. Gottes Hand schütze uns in der Gefahr. Gott sei unser Friede, heute und allezeit und auf ewig.                                                                            Sinf 78

Donnerstag nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 147 (EG.E 112) Lobet den HERRN! / Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unermesslich ist seine Weisheit.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Frevler zu Boden.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen.

oder Psalm 34 B – Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen (T 732)

Lesung  Lukas 8,1-3  die Zwölf waren mit ihm, dazu etliche Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt Magdalena, 

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung  Christoph Hackbeil (*1956) Propst  (ev.) in Stendal-Magdeburg

Maria Magdalena hat den auferstandenen Herrn gesehen. Sie sagt es den Männern, wird Apostelin der Apostel. Eine Frau mit einzigartiger Stellung unter allen Christen. Zur ent-scheidenden Zeit ist sie am rechten Ort, mitfühlend im Leiden, bewegt von der Hoffnung des Glaubens an Jesus. Dann verschwindet sie wieder. Legenden erzählen von ihrem weiteren Leben. Nur an wenigen Bibelstellen ist sie präsent. Doch unser Glaube beruht auch auf ihrer Erfahrung mit Jesus. - Maria Magdalena trägt dabei ihr Erleben von Lebenswenden bei. Nach Lukas befreite Jesus sie von sieben Dämonen. Das war ihre erste Lebenswende. Seither zog sie mit Jesus umher. Frauen und Männer fanden in einer neuen Gemeinschaft zusammen. Maria muss dabei als Repräsentantin der Frauengruppe angesehen werden.  - Die Frauen bil-den keine „Institution“, keine offizielle Gemeindeleitung. An ihnen aber wird eine andere, eine Beziehungsautorität offenbar. Von ihnen heißt es: dass Jesus sie gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten und sie ihm nun dienen, auch mit ihrem Vermögen. ... Was für alle gilt, wird aber an Maria besonders deutlich. - Ohne Netz und doppelten Boden hat sie sich in die Beziehung zu Jesus fallen lassen. Sie hat alles Bisherige losgelassen und ist neu beschenkt worden. Sie ist durch seine Liebe selbst eine starke Persönlichkeit geworden. Einen Titel braucht sie nicht. Dafür wissen alle von der Geschichte ihrer Heilung durch Jesus. Und sie sollen es wissen. Das war die Wende ihres Lebens. Dazu bekennt sie sich. - Von sie-ben negativen Kräften, krankmachenden Faktoren hat Jesus sie geheilt. Durch ihn wurde ihr Leben vollständig umgekrempelt. ... Es kann bloßstellend sein, immer auf diese Vorge-schichte festgelegt zu werden. Denn schnell sagt man: „Ach die! Man weiß doch, was für ein Leben sie vorher geführt hat.“ - Wir wissen nicht, von welcher Krankheit, von welchen psy-chischen oder auch sozialen Abhängigkeiten sie frei geworden ist. Dämonen sahen Menschen damals in sehr vielen Symptomen am Werk. Aber die Siebenzahl der Dämonen spricht auch von einer ganzheitlichen Heilung. Wie der siebente Schöpfungstag den Schalom, den Frieden in der Schöpfung  verankert, so hat Jesus ihr Frieden gebracht und sie zu einem neuen Ge-schöpf gemacht.                                                                                                                                 Ch. Hackbeil, Predigt am 21. 7. 2019 – Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Lied  Bei dir, Jesu, will ich bleiben - EG 406 in Auswahl

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst  - EG Wü 764

Fürbitten
Halten wir an im Gebet, dass wir miteinander den Segen von Gott erbitten - R:  Kyrie eleison.
Dass der ganze Tag vollkommen sei, heilig, in Frieden und ohne Schuld - lasst uns von Gott erbitten -  R: Kyrie eleison.
Einen Boten des Friedens, einen treuen Geleiter, einen Wächter für Seele und Leib - lasst uns von Gott erbitten  R: Kyrie eleison.
Vergebung aller unserer Versäumnisse und unserer Verfehlungen - lasst uns von Gott erbitten -  R: Kyrie eleison.
Alles, was gut ist und schön und heilsam für unser Leben und für den Frieden in der Welt - lasst uns von Gott erbitten -  R: Kyrie eleison.
Dass wir die Tage, die uns noch geschenkt werden, in Frieden und Hinwendung zu Gott aus-füllen können - lasst uns von Gott erbitten -  R:  Kyrie eleison.
Dass wir unser Leben auch in Frieden vollenden und ohne Schmerz und ohne Schande und dass wir auch vor dem Richtstuhl Christi bestehen mögen - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
                                                        My  368
Vaterunser
Segen
Der Gott der Geduld und des Trostes gebe uns, dass wir einträchtig gesinnt seien unterein-ander, Christus Jesus gemäß. Röm 15,5


Freitag nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 57(EG.E 61) Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig!

Denn auf dich traut meine Seele,

und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht,

bis das Unglück vorübergehe.

Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,

zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt.

Er sende vom Himmel und helfe mir / von der Schmähung dessen, der mir nachstellt.

Gott sende seine Güte und Treue.

Erhebe dich, Gott, über den Himmel

und deine Ehre über alle Welt!

Mein Herz ist bereit, Gott,

mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe.

Wach auf, meine Ehre, wach auf, Psalter und Harfe,

ich will das Morgenrot wecken!

HERR, ich will dir danken unter den Völkern,

ich will dir lobsingen unter den Leuten.

Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Erhebe dich, Gott, über den Himmel

und deine Ehre über alle Welt!

oder Psalm 41 – Selig, der sich der Schwachen annimmt (T 725)
Lesung  Matthäus 12,15-21  das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glim- menden Docht wird er nicht auslöschen
[ Respons 
In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung  Reinhard Mumm (1918-1986) Ältester der Michaelsbruderschaft (ev.) 

in München

Der Gottesknecht wird nicht das tun, was in der Menschheit und der ganzen Natur üblich ist. Er will die Schwachen, die Kranken, die Elenden nicht zerbrechen, er will sie nicht auslö-schen.... Diese Verheißung des Propheten nimmt der Evangelist Matthäus auf. Er berichtet, wie Jesus Kranke heilt, und fügt hinzu: „Auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch Jesaja, den Propheten... Weil Jesus immer wieder Kranke geheilt hat, nennen wir ihn den Heiland. So hat Rembrandt ihn auf seinem „Hundertguldenblatt“ dargestellt, umgeben von den Elends-gestalten, den Ausgestoßenen. Von ihm, dem Heiland geht das Licht aus, das die Dunkelheit hell macht und die Elenden hoffen lässt. In Jesus ist beides vereint: der Gottessohn der Sünde vergibt, und der Heiland, der Kranke gesund macht... Entscheiden ist die Grundhaltung des Knechtes Gottes... Entgegen der rücksichtslosen Art, die sich selbst durchsetzt und die Klei-nen und Schwachen unterdrückt, will Gott, dass das geknickte Leben wieder aufgerichtet und der nur noch glimmende Funke wieder zur hellen Flamme entfacht wird. In der Nachfolge Jesu Christi haben ungezählte Männer und Frauen solche Liebe geübt und dadurch ein Licht in die Dunkelheiten dieser Welt getragen. Wer an sich selbst erfahren hat, dass Gottes Güte ihn angenommen hast, wird gern Zeichen solcher Güte weitergeben an andere.

                                            R.Mumm, Siehe dein König kommt zu dir, Kassel 1982,  S. 104 f
Lied  Ich möcht, dass einer mit mir geht - EG 209,1-4

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast den Sündern Freiheit geschenkt und denen, die im Schatten des Todes gefangen saßen, das ewige Leben gebracht. Wir loben deine Hingabe für das Leben der Welt und beten an deine göttliche Liebe. Wir rufen zu dir -  R: Kyrie eleison.
Gib uns die Gnade, das Geheimnis deines Kreuzes zu erkennen. Lass uns im Glauben ge-stärkt, in der Hoffnung ermutigt, in der Liebe entzündet, in der Geduld ermuntert und im Gehorsam willig und beständig werden. Wir rufen zu dir -  R: Kyrie eleison.
Lass uns der Sünde absterben. Hilf uns, dir zu dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit. Stehe uns bei, dass wir an unserem letzten Ende uns deines Todes getrösten und durch deine Kraft zur Auferstehung gelangen. Wir rufen zu dir -  R: Kyrie eleison.            ES 273

Vaterunser
Segen

Das ewige Licht scheine in unseren Herzen, die ewige Güte befreie uns vom Bösen, die ewi-ge Kraft sei unsere Stütze für diesen Tag und alle Tage.                                    IrS 8.7.

Samstag nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 147 (EG.E 112) Lobet den HERRN! / Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unermesslich ist seine Weisheit.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Frevler zu Boden.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen.

oder Psalm 34 B – Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen (T 732)

Lesung  Apostelgeschichte 9,31-35   Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. 

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung  Gerd Theißen (* 1943) Theologieprofessor (ev.) in Heidelberg
Zweifellos hat Jesus Wunder getan, Kranke geheilt und Dämonen ausgetrieben. Die Wunder-geschichten geben diese historischen Ereignisse jedoch in einer gesteigerten Gestalt wieder. Diese Steigerung des Historischen und Faktischen beginnt jedoch bei Jesus selbst. Auch für Jesus selbst waren die Wunder keine normalen Vorgänge, sondern Momente eines mythi-schen Dramas: In ihnen realisierte sich die wunderbare Verwandlung der ganzen Welt zur basileia theou ( d.h. Königsherrschaft Gottes]... Entscheidend ist nun, dass die urchristlichen Gemeinden solchen Ängsten nicht nur Wundergeschichten entgegensetzten, sondern auch da-für sorgten, dass kein Kranker wegen Erwerbslosigkeit hungern musste, dass sie sich über-haupt um Kranke kümmerten. Die Krankheit ist ja nicht nur ein physisches und ökonomi-sches Problem, sondern ein soziales. Man denke an die Angst vor Isolierung, vor dem Aufge-gebenwerden durch andere Menschen, vor dem Zur-Last-Fallen. Hier versicherten die Wun-dergeschichten auch noch dem aussichtslos Erkrankten, dass man ihn nicht aufgeben werde – auch wenn er langjährig siech war.

                              G.Theißen, Urchristliche Wundergeschichten, Gütersloh 1974, S. 274, 249
Lied 
Alles ist an Gottes Segen - EG 352 in Auswahl

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761
Fürbitten
Du Gott in Fülle. Durch deinen Heiligen Geist hast du alles lebendig gemacht, was lebt. Und in der Kirche Christi hast du uns durch deinen Geist mit neuem Leben beschenkt. Wir preisen dich für die wunderbaren Gaben, mit denen du dein Volk gesegnet hast. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir dir (heute)
o für alle, die dein Wort predigen und Gottesdienste leiten,
o für alle, die über die Einheit deiner Kirche wachen,
o für alle, die unterrichten, was klug und wahr ist,
o für alle, die sich der Musik und der Kunst widmen,
o für alle, die für die Notleidenden sorgen und die Alleingelassenen besuchen,
o für alle, die sich den Kindern zuwenden oder in anderer Weise den Menschen dienen.
Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Du Gott der Gnade. Durch deinen Heiligen Geist hast du uns in Anspruch genommen, dein Volk in dieser Welt zu sein. So soll deine Liebe sichtbar werden. Wir bitten dich für die, de-nen wir im Namen Christi dienen möchten. Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für alle, die arm und hungrig, krank und ohne Wohnung sind,
o für alle, deren Nationen in Streit und Krieg zerrissen werden,
o für alle, die unterdrückt werden und fliehen müssen,
o für alle, die in Trauer über einen Verlust leben,
o für alle, die von Bildung und Wissen ausgeschlossen werden,
o für alle Aufgegebenen, Ausgestoßenen und Isolierten,
o für alle, die eine Regierungsverantwortung als Last tragen müssen,
o für alle, die verfolgt werden, weil sie ihrem Glauben treu bleiben,
o für alle, die unsern Dienst im Namen Christi brauchen.
Wir rufen dich an -  R:  Kyrie eleison.                         DP 316
Vaterunser
Segen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gebe uns seine Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bö-sen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass wir bewahrt werden zum ewigen Leben.   Konf 73

*

Quellen 

CBD C. Brunner-Dubey, Die Quelle in dir darf singen, München 1998

DP The Office of Worship - Daily Prayer, (Presb.) Philadelphia 198

ES E.Hofhansel / H.Naglatzki (Hg) Evangelisches Stundengebet, Hannover 1995

GM F.K.Barth, Gottesdienst menschlich 2, Wuppertal 1980

GT K.Ameln / K.B.Ritter / W.Thomas (Hg), Gebet der Tageszeiten, Kassel 1924

IrS H.Multhaupt, Irische Segenswünsche, Gütersloh 2006

My S.Heitz, Mysterium der Anbetung 1, Köln 1986

Sinf B. Aebi u.a. (Hg) Sinfonia oecumenica, Gütersloh, Basel 1998

T Evangelisches Tagzeitenbuch, 6. Aufl. Göttingen 2020