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Wochengottesdienste in der Woche des 2. Advent


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Eröffnung: Herr, bleibe bei uns (EG Wü 781.1)


Lichtentzündung - Vom Adventskranz her werden alle Lichter in der Kirche entzündet.


Lied: O Heiland, reiß die Himmel auf - EG 7 in Auswahl


[ Benediktion über dem Licht

Der Herr sei mit euch                             G: und mit deinem Geist

Lasst uns danksagen und Gott preisen   G: Das ist würdig und recht.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt.

+ Licht und Finsternis sind in deiner Hand.

Jetzt, da die Sonne zurückgedrängt wird vom wachsenden Dunkel winterlicher Nacht, /

+ erneuerst und bekräftigst du deine Verheißung.

Du lässt aufleuchten deinen schönen Glanz in Christus, dem Retter, der erscheint, /

+ menschgeworden und sichtbar für alle Welt.

Durch die Propheten lehrst du, sein Reich des Friedens zu erhoffen, /

mit der Sendung seines Geistes klärst du unsern trüben Blick /

+ dass wir das Licht seiner Gegenwart schauen.

Segne uns diese Zeit des Advent und ein neues Jahr der Gnade, /

bring uns über unsre Schwachheit hinaus, /

+ löse unsre Zungen, dein Lob zu singen.

Denn dir gebührt alle Ehre und aller Dank /

+ jetzt und immerdar und in Ewigkeit. (a)  G:  Amen. ]


Psalmgebet

Spruch (während der Woche)

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht Lk 21,28

So  Ps 25 - Nach dir, Herr, verlanget mich (EG 713)

oder Ps 24Des HERRN ist die Erde und was sie erfüllt  (€ 40 / T 350) 

Mo Ps 80 - Du Hirte Israels, höre, / der du Josef hütest wie Schafe! (€ 71 / T 358) 

oder Ps 57 Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig (EG 726)

Di Ps 63 - Gott, du bist mein Gott, den ich suche (€ 62 / EG 720 / T 339 )

Mi Ps 80 - Du Hirte Israels, höre, / der du Josef hütest wie Schafe! (€ 71 / T 358) 

oder  Ps 57 Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig (EG 726)

Do Ps 72Gott, gib dein Gericht dem König  (€ 68 / T 354) 

oder Ps 146 - Halleluja! Lobe den Herrn meine Seele (EG 757)

Fr Ps 80 - Du Hirte Israels, höre, / der du Josef hütest wie Schafe! (€ 71 / T 358) 

oder Ps 57 Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig (EG 726)

Sa Ps 126 -Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen... (€104 / EG  750 / T782)


Lesung

So Lukas 21,25-35 - Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte ...

Mo Jesaja 25, 1-5 - Du bist der Geringen Schutz gewesen

Di Offenbarung 2, 1-7 ... dass du deine erste Liebe verlassen hast

Mi 2.Korinther  5, 1-10 - Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi

Do Jeremia 31, 1-7 - Ich habe dich je und je geliebt

Fr Lukas 22, 66-71 - ... wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes

Sa 1. Thessalonicher  4, 13-18 - nicht traurig wie die andern, die keine Hoffnung haben


Antwortgesang: Ich suche dich, Herr, von ganzem Herzen (EG Wü 780.5)


Betrachtung

So [ Paul Tillich, Theologieprofessor (ev) in den USA, (1886 - 1965)

Sowohl das Alte als auch das Neue Testament beschreiben unser Dasein in seiner Beziehung zu Gott als ein Dasein der Erwartung ... Es ist nicht leicht, dieses Nicht-Habe Gottes, dieses Warten auf Gott zu ertragen. Es ist nicht leicht, Sonntag für Sonntag zu predigen, ohne den Anspruch zu erheben, Gott zu besitzen und über ihn verfügen zu können. Es ist nicht leicht, Kindern und Heiden, Skeptikern und Atheisten Gott zu verkünden und ihnen gleichzeitig klarzumachen, dass wir selbst Gott nicht besitzen, dass auch wir auf ihn warten. Wir haben Gott dadurch, dass wir ihn nicht haben. Aber obwohl Erwartung Nicht-Haben bedeutet, so ist sie doch auch ein Haben. Dass wir auf etwas warten zeigt ja, dass wir es in gewisser Weise schon besitzen. Erwartung nimmt das voraus, was noch nicht wirklich ist. Wenn wir in Hoff-nung und Geduld warten, dann ist die Kraft dessen, worauf wir warten, in uns schon wirk-sam. Wer in einem unbedingten Sinne wartet, ist nicht weit entfernt von dem, worauf er war-tet. Wer in Geduld wartet, hat schon von dem empfangen, auf das er wartet. Wer leidenschaft-lich wartet, trägt schon die Kraft dessen, auf das er wartet in sich und ist fähig, Leben und Geschichte zu verändern.  


Mo  [ Frank Lilie (*1960), Pfarrer (ev) in Kassel (Nordhessen) 

So beschrieb der jüdische Sozialphilosoph Max Horkheimer (1895-1973) die Aufgabe der Religion: Die Sehnsucht wachzuhalten in einer die Menschen zunehmend einengenden und unter die Herrschaft technischer Zwänge knechtenden Kultur. Auch Gott werde den Bedin-gungen der Ökonomie unterworfen, wenn wir nicht achtgeben, er wird zum Garanten einer Gesellschaftsordnung erniedrigt, die den Menschen lediglich als Faktor im wirtschaftlichen Gefüge sieht. „Die Sehnsucht hingegen, dass die Wirklichkeit der Welt mit all ihrem Grauen kein Letztes ist, vereint und verbindet alle Menschen, die sich mit dem Unrecht dieser Welt nicht abfinden wollen und können. Gott wird so zum Gegenstand der menschlichen Sehn-sucht und Ehrung; er hört auf, Objekt des Wissens und des Besitzes zu sein.“ Wie adventlich das doch klingt... Sehnsucht, die uns über den Horizont unserer grauen trauernden Kleinwel-ten hinausblicken lässt. Doch wer nur die Sehnsucht kennt, für den öffnet sich der Horizont nicht... Was wir von uns aus erreichen können, kann ja immer nur so groß bleiben, wie unser Horizont es eben erlaubt. Die Erfüllung hingegen, muss von jenseits dieses Horizontes kom-men, zu uns muss sie kommen, nicht wir zu ihr. Und sie wird anders sein müssen, ganz an-ders als wir sie erwarten und ersehnen? Was das dann ist? Das ist nicht mehr Advent, das ist Weihnachten!

in Quartember


Di [ Ludwig Hofacker (1798-1828), Prediger (ev) in Württemberg

Wenn (nämlich) ein Mensch zu der Erkenntnis Gottes und des Heilandes gelangt, wenn er es glauben kann und der Geist Gottes es in seinem Herzen versiegelt hat, dass ihm alle Sünde verziehen, die Missetat vergeben und die Schuld von ihm genommen ist, da entsteht die erste Liebe... Das Verlassen der ersten Liebe ist nicht ein eingebildeter, sondern ein wahrhaftiger Verlust, ein Verlust am reinen, lauteren Gold des Glaubens und der Liebe, das der Herr dir geschenkt hatte. Du bist nicht mehr in deinem vorherigen Seelenzustand. Du hast Schaden erlitten an der Seele, und zwar an der Hauptsache, an der Liebe. O wie traurig ist es, wenn es von einem Menschen heißt, er hat verloren, was er hatte, er ist statt vorwärts rückwärts ge-kommen; wenn man von einer Seele sagen muss, was der Apostel von den Galatern sagte: „Ihr habt Christus verloren.“ ... So sehr kann sich ein Kind Gottes selbst betrügen, so weit in Träumerei und Selbstverblendung hineingeraten, dass es viele Vorzüge, Geduld und Ausdauer besitzt, ein treuer, eifriger Arbeiter im Weinberg des Herrn ist; aber dabei das verliert, was all diesen Tugenden erst die wahre Weihe, den wahren Wert verleiht, nämlich die Liebe. Denn „wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz und eine klingende Schelle ...“ 


Mi [ Eduard Schweizer (1913-2006), Theologieprofessor (ev) in Zürich

Der Abschnitt begründet die Sinnhaftigkeit irdischen Leben als Dienst für Gott. Er setzt mit einer Gegenwartsaussage ein: für den Glauben ist das Kommende schon Gegenwart... Der Geist Gottes ist Anzahlung, weil in seinem Wirken etwas von dieser kommenden vollen Ge-meinschaft mit Gott und den Mitmenschen schon wahr wird (Vers 5). Getrostheit und Mut des Lebens liegen „also“ (Vers 6) gerade darin, dass es im „Glauben“ als vorläufiges erfahren wird (Vers 7), eben als Ausrichtung auf das „Eingehen zum Herrn“ (Vers 8) ... Woimmer un-ser Leben vor dem Urteil dieses Herrn besteht, ist alles Kommende als herrliche Vollendung dessen zu verstehen, was hier beginnt (Vers 10), Es gilt also beides: Ohne das Wissen um je-nes eigentliche Leben, das jenseits des „Abbrechen des Zeltes“ liegt, wäre irdisches Leben nicht richtig verstanden - und: Ohne das Wissen darum, dass jenes Leben sich hier und jetzt nach dem Willen des kommenden Herrn gestalten muss, wäre es ebenso missverstanden. Das Wissen um das kommende Leben kann nur in den Erfahrungen irdischen Dienens verifiziert werden. 


Do  [ Petrus von Blois  (1135-1201), Theologe, Dichter, Diplomat 

Lasst uns mit Zuversicht das Kommen des Erlösers erwarten! Es heißt: „Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu ihrer Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht trügen. Wenn sie sich auch hinzieht, so harre ihrer...“(Hab 2,3) Aber auch er, der für Jakob Heil entbietet, grüßt durch den Propheten Hosea seine Braut, die Kirche, die er sich in Treue verlobt hat, und tröstet sie. Damit „das Herz ihres Mannes sich auf sie verlassen darf“ (Spr 31,11), lehrt er sie, wie sie auf ihn warten soll: „Lange Zeit sollst du einsam bleiben“ (Hos 3,3). Vor langer Zeit ist das gesagt. Jeremia spricht: „Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?“ (Jer 23,23) - Wir aber sind, „auf die das Ende der Zeiten gekommen ist“ (1Kor 10,11) Darum steht das Kommen des Bräutigams, unseres Königs und Gesetzgebers, nahe bevor. Denn schnell wird er kommen und nicht zögern. So sind wir denn wie Menschen, die auf ihren Herrn warten (Lk 12,36). Wir wollen nach dem Rat des Apostels „besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus.“ 

(Tit 2,12.13)


Fr [ Cyrill von Jerusalem (+ 386) Bischof 

Wir verkündigen das Kommen Christi, nicht bloß das erste, sondern auch das zweite, das weitaus herrlicher ist als das erste. Denn jene erste Ankunft war vom Leiden geprägt, diese zweite aber wird das Diadem göttlicher Herrlichkeit tragen. Vieles ist bei unserem Herrn Jesus Christus zweifach gegeben: die zweifache Geburt, die eine vor aller Zeit aus Gott, die zweite in der Fülle der Zeiten aus der Jungfrau; ein zweifaches Kommen: das eine verborgen, wie der Tau auf das Vlies des Gideon, das andere offen vor aller Welt, freilich erst in der Zukunft. Bei seinem ersten Kommen lag er in Windeln gewickelt in der Krippe; bei zweiten wird er in Licht gekleidet sein wie ein Gewand. Beim ersten trug er das Kreuz und wehrte sich nicht gegen die Schmach; wenn er das zweite mal kommt, umringt und verherrlicht ihn die Heerschar der Engel. Darum halten wir uns nicht nur an sein erstes Kommen, sondern erwarten auch das zweite. Wie wir beim ersten gerufen haben: „Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn,“ so werden wir es auch beim zweiten tun. Mit den Engeln werden wir dem Herrn entgegenziehen, ihm huldigen und rufen: „Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.“ 

C.v. Jerusalem, Aus den Katechesen


Sa [ Johannes Kuhn (*1924), Pfarrer (ev) in Stuttgart  

Hoffnung, wie sie die Bibel uns beschreibt, kann davon reden, dass wir „wiedergeboren sind zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesus Christi von den Toten“. Das heißt doch: diese Hoffnung ist nicht unserem jeweiligen Eindrücken ausgeliefert, sondern sie hat etwas von jener Dimension, aus der man das Wort „Hoffnung“ übersetzt hat mit „durch den Horizont sehen“. - Christen haben heute die Aufgabe, mit ihrer Hoffnung denen Zeichen zu geben, die hoffnungslos sind. Denn Hoffnung will praktiziert werden - in Zuversicht und Gelassenheit, in Geduld und Vertrauen. Hoffnung ist ja oft nicht sehr angesehen unter uns. Aber um so erstaunlicher ist, wie sie wirkt. Charles Péguy (+1914) scheibt einmal von ihr: „Der Glaube, der mir am liebsten ist, spricht Gott, das ist die Hoffnung. Der Glaube erstaunt mich nicht... Aber die Hoffnung, spricht Gott, die erstaunt mich. ... Dass sie sehen, diese armen Kinder, wie alles geschieht, und glauben, morgen werde es besser gehen... Das ist erstaunlich und wahrlich das größte Wunder unserer Gnade... Das wundert mich über die Maßen. Diese kleine Hoffnung, die nach so gar nichts aussieht. Dieses kleine Mädchen Hoffnung. Die Unsterbliche.“

[ Stille ]


Loblied

So Es kommt die Zeit, in der die Träume sich erfüllen - EG.E 8,1-4

Mo Wir sagen euch an, den lieben Advent - EG 12,1-2

oder  Er ist die rechte Freuden sonn - EG 2,1-3

Di Wie soll ich dich empfangen - EG 11,1.5-7

Mi Wir warten dein, o Gottessohn - EG 152,1-4

Do Gott, Heilger Schöpfer aller Stern  - EG 3,1-6 

Fr Das Volk, das noch im Finstern wandelt - EG 20,1.5-8

Sa Herr, mach uns stark im Mut - EG 154,1-5


Canticum (Lobgesang der Maria)

[ Aufruf: Der Engel hat Josef verkündet:" Maria wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden." (Mt 1,21)  

Voll Zuversicht stimmen wir ein in den Lobgesang der Maria: ]

Leitvers: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6)


Fürbitten

- Sonntag

Herr Jesus Christus, du hast dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unver-gängliches Wesen ans Licht gebracht. Wir freuen uns in deiner Kraft und preisen dich, Licht vom ewigen Licht, Sonne dieser Welt und der Welt, die da kommt. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Komm zu uns in deiner Liebe, dass uns Finsternis und Angst nicht schrecken. Komm zu uns mit deiner Geborgenheit, dass wir dir folgen auf dem Weg zur Freiheit der Kinder Gottes. Komm zu uns durch deinen Trost, dass wir zuversichtlich und dir gehorsam leben. Wir rufen dich an -
R:
Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Verleihe allen im Dienst deiner Kirche Mut und Weisheit, dein Wort zu verkünden. lass sie in Treue haushalten über deine Geheimnisse. Gib deiner Gemeinde Einigkeit und Frieden. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Bringe die Irrenden zurecht durch deiner Wahrheit. Komm den Gescheiterten zu Hilfe in der Botschaft deines Heils. Lass uns als Glieder deiner Gemeinde verbunden bleiben mit allen Heiligen. Führe uns zur Vollendung nach deiner Verheißung. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit. GT 56

- Montag

Barmherziger Gott, du bist geduldig und hast einen langen Atem. Schenke auch uns etwas von jener Geduld, die warten kann bis die richtige Zeit gekommen ist. Wir bitten:

R: Herr, erhöre uns.

Lass uns nicht bitter werden, wenn jemand uns Unrecht getan hat oder wenn wir lange ver-geblich auf ein Zeichen des Dankes gewartet haben. Wir bitten:

R: Herr, erhöre uns.

Stärke und weite uns das Herz, dass wir einander die Herzen stärken und weiten können. Wir bitten:

R: Herr, erhöre uns.

Hilf, dass wir im Warten nicht am Leben vorbeileben,  sondern auch solche Zeiten als sinn-voll für unser inneres Wachsen erfahren. Wir bitten:

R: Herr, erhöre uns.

Sei bei denen, die sich fürchten vor ungewissen Entwicklungen, vor Krankheit, Bedürftigkeit und Tod. Lass uns in frohen und in schweren Zeiten deine Nähe spüren. Wir bitten:

R: Herr, erhöre uns.                                                             GDP II/1’9, 16 

- Dienstag

Herr, höre unser Gebet, neige dich unserem Rufen. Mächte der Finsternis bedrängen uns. Von allen Seiten gehen sie wider uns an. Aber du, Herr, bist mächtig in der Höhe. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Du bist unsere Burg, ein starker Schutz wider unsere Feinde. Lass unsere Seele frei hindurch-gehen und Trost haben in dir. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Wir bitten dich für alle, die im Kampf stehen, für alle, die streiten für deine Ehre und dein ewiges Reich, für alle, die um deines Namens willen Verfolgung leiden. Erhalte sie in der Gewissheit, dass du den Sieg für uns errungen hast und dass uns nichts aus deiner Hand rei-ßen kann. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Bewahre deine ganze Christenheit, dass sie der List des Bösen nicht erliege. Zeige uns allen deine Macht, dass wir nicht verzagen, sondern den Sieg behalten. Zur dir nehmen wir Zu-flucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei. GT 70

- Mittwoch

Du Gott von Verheißung und Erfüllung. Hilf uns zum Vertrauen, dass dein Geist kommt und uns in unsere Schwachheit aufhilft und unser Tun mit Kraft durchdringen und unsere Bitten prägen wird. Du willst uns hören. Wir rufen dich an –

R: Kyrie eleison.

Mach uns einfach genug, dass wir helfen können. Mach uns stark genug, dass wir die an-deren achten. Mach uns wachsam genug, dass wir eintreten für alles Verwundbare. Wir rufen dich an – 

R: Kyrie eleison.

Lass unter uns deine Güte spürbar werden, auch dort, wo wir Macht haben. Verbinde uns zu einer Gemeinschaft, die mit Worten und Taten, mit Zeichen und Liedern verkündet, dass du befreist und froh machst. Wir rufen dich an

R: Kyrie eleison.

Erfülle uns mit deinem Geist, der ein Lichtblick wird für die verwirrten Menschen, der Ge-borgenheit schafft für die Ängstlichen um uns her, der zur Hoffnung wird für die Sterbenden, der uns Zuversicht gibt für diese gefährdete Erde. Erhöre uns in Jesu Namen. Wir rufen dich an – 

R: Kyrie eleison. 

- Donnerstag

Du unser Gott, du siehst auf alle, die deinen Advent erwarten. Du spürst, wie stark sich deine Schöpfung nach dir sehnt. Du weißt, wie sehr wir deine Erlösung brauchen. Wende dich zu uns, wir warten auf dich.  Öffne unsere Augen für die Zeichen deines Kommens.Wir rufen dich an: 

R: Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns und sieh die Gewalt in dieser Welt. Wir bringen vor dich die Not der Kriegsopfer, die Verzweiflung der Verschleppten und Gefolterten, die Ängste derer, die der Verblendung und den Fanatismus ausgesetzt sind. Du kennst uns in unserer Ohnmacht. Auf deine Erlösung hoffen wir.Wir rufen dich an: 

R: Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns und sieh die Mächtigen in dieser Welt. Wir bringen vor dich die Politiker in ihren Entscheidungen für das Wohl der Völker, für die Bewahrung der Schöpfung, für den inneren und äußeren Frieden in ihren Ländern. Du siehst ihre Motive. Erfülle ihre Herzen mit Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen. Wende dich zu uns, damit wir unsere Häupter erheben. Wir rufen dich an: 

R: Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns und sieh auf deine Kirche. Wir bringen vor dich ihre Sorge, ihre Mühen.
Stärke sie, wenn sie sich fürchtet. Schütze sie, wenn sie in Gefahr ist. Führe sie heraus, wenn sie auf Irrwege gerät. Höre ihre Gebete. Eine sie. Wende dich zu uns. Öffne unsere Ohren für dein Wort, das nie vergeht. Wir rufen dich an: 

R: Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns und sieh uns und unsere Lieben an. Wir bringen vor dich die Kranken und Sterbenden, die Trauernden, unsere Verstorbenen. Nimm dich unser aller an. Wir warten auf dich. Komm mit deiner Erlösung  durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.  V 2.Adv 2008

- Freitag

Du willst kommen, Gott, uns zu erlösen. So komm! Noch warten Verzagte auf deine Freude. Noch spüren Rastlose den Frieden nicht. Noch haben Verbitterte wenig Hoffnung. Junge misstrauen dem Leben und Alte sehen dem Tod entgegen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an
R: Kyrie eleison.
Du willst kommen, Gott, uns zu befreien. So komm! Hilf uns aufmerksam zu warten und sel-ber Zeichen deines Kommens zu geben. Erbarme dich aller, die zittern und verzagen, die klein wurden und zugrunde gehen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du willst kommen, Gott, uns aufzurichten. So komm! Brich an mit deinem Frieden und be-lebe deine Gemeinde. lass in deiner Kirche die Nachricht von deinem Kommen nicht ver-stummen. Lass die Tür der Versöhnung sich auftun und Hoffnung geweckt werden. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison.
Du willst kommen, Gott, uns beizustehen und in deine Zukunft zu führen. So komm! Wir bringen vor dich all die Not, die uns zutiefst bewegt. Wir nennen dir die Menschen, mit de-nen wir besonders verbunden sind. Wir sagen dir in der Stille unsere Ängste und unsere Hoff-nung:   - Stille -
Ja, komm auf uns zu mit deinem Advent. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. M 15

- Samstag

Ewiger, unser Gott. Wir danken dir für die vielen Menschen zu allen Zeiten, die voller Freu-de deinen Weg des Lebens gegangen sind, für die Heiligen und Märtyrer, Frauen und Män-ner, die ihr Leben dahingegeben haben, damit dein Leben in seiner Fülle aufleuchte und dein Reich sich entfalte. Dankbar rufen wir dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für alle, die den Weg Jesu gewählt haben; Hoffnung bewahrt inmitten der Angst; Liebe entzündet inmitten des Hasses; deine Macht bezeugt inmitten der Bedrängnis; deiner Verheißung geglaubt inmitten der Verzweiflung. Zuversichtlich rufen wir dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für die Wahrheit, die sie erfahren und an uns weitergegeben haben. Dort, wo wir selber schenken, werden wir beschenkt. Dort, wo wir schwach werden, erwächst uns Kraft. Dort, wo wir andere lieben, werden wir geliebt. Dort, wo wir unser ganzes Leben ein-setzen, erblüht dein Reich. Dort, wo wir sterben, wirst du uns mit ewigem Leben beschenken. Bittend rufen wir dich an –
R: Kyrie eleison. 


Vaterunser


Schlussgesang: Ach mache du mich Armen - EG 10,4


Segen

Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes. Röm 14,13


Quellen und Hinweise


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

<ç> entsprechend den aktuellen bzw. örtlichen Corona-Regeln 

Ergänzungsheft zum EG (Leipzig 2018), Nr.

E Evangelisches Gottesdienstbuch (UEK/EVELKD) Bielefeld/Leipzig 2020, S.

EG Evangelisches Gesangbuch - Stammausgabe, Nr.

EG Wü  Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe Württemberg, Nr.

GDP III'!, 16 - Gottesdienstpraxis , Reihe 3, Bd. 1, S.16

GT Gebet der Tageszeiten (Ameln / Ritter / Thomas), Kassel 1924,

M M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1996, S.

T Evangelisches Tagzeitenbuch, Göttingen 2020, Nr.

V Wochengebet der VELKD

a Das Luzernar ist für de ganze Adventszeit passend; es sollte zumindest am Sonntag ,2. Advent und am Samstag nach dem 2. Advent (Vorabend zum 3. Advent) gehalten werden