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31. Oktober 2014  oder 2. November 2014


Gedenken der Reformation (rot) - Gnade und Glaube  

Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
1.Kor 3,11  
Predigttext (Epistel): Philipper 2,12.13 (14-18) (VI)  Wollen und Vollbringen



Predigtgottesdienst


Vorspiel

Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

Zum Evangelium zurückkehren - das war das Anliegen der Reformation: die Botschaft der Schrift vernehmen, das „was Christum treibet“, was Gerechtigkeit bewirkt, was den Glauben gründen kann. Beim Evangelium bleiben in allen Herausforderungen und Gefährdungen, bei allem Widerstreit der Meinungen und Lehren, achtsam zu unterscheiden, was Gottes Sache ist und was des Menschen. Dem Evangelium folgen und es zu den Menschen bringen, aus dem Wort heraus sich zu erneuern, im Leben den Glauben zur Geltung bringen, in dem sich das Leben stets durch den Glauben verändern lässt. Das bedeutet Reformation für das Leben der Kirche: ecclesia semper reformanda. (a)


Lied zum Eingang


Psalmgebet
Votum:
HERR, lass mir deine Gnade widerfahren, deine Hilfe nach deinem Wort, dass ich antworten kann dem, der mich schmäht, denn ich verlasse mich auf dein Wort. Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht. Ps 119 ,41.42.46

Psalm 46:  Gott ist unsere Zuversicht und Stärke (EG 725)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, ohne dessen Gnade niemand leben kann: - Stille -

Heiliger Gott. Halte dein Volk in aller Welt fest bei deinem lebendigen Wort. Hilf uns, dass wir es im Glauben ergreifen und mit Taten der Liebe bezeugen. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.  (b)
oder
Du, unser Gott. Es ist dein Erbarmen und deine Güte, dass das Evangelium nicht verstummt ist, trotz allen menschlichen Versagens in der Geschichte. Darum bitten wir dich auch heute: Wecke unter uns ein neues Fragen nach deiner Wahrheit. Lass dein Wort der Gnade uns staunen machen und getrost werden, dass wir uns bereitfinden, dich vor aller Welt zu bekennen, als den einen und wahren Gott durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Schriftlesung  (Evangelium):  Matthäus  5,1-10 (I) Seligpreisungen


Antwortlied


Predigttext (Epistel): Philipper 2,12.13 (14-18) (VI)  Wollen und Vollbringen


Predigt


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)

Bekenntnis

Das Evangelium ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben. Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben (wie geschrieben steht: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“) (Röm 1,16f)  Bekennen wir unser Vertrauen auf Gott und seine Gnade:

Nicänisches Glaubensbekenntnis  -  Wir glauben an den einen Gott (EGWü 687) 

oder Bekenntnislied: Wir glauben all an einen Gott (EG 183,1-3) 


Fürbitten

Gott, du machst unserem Glauben das Geschenk deiner Gerechtigkeit. Wir bitten dich für alle Menschen, denen ihre Anerkennung vorenthalten wird, die daran zweifeln, dass sie etwas wert sind. lass sie in deiner Liebe zur Erfahrung der eigenen Würde finden, dass sie künftig mit neuem Lebensmut die Aufgaben ihres Lebens bewältigen können. Auf dich hoffen wir und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

Gott, du gewährst uns in deiner Gnade, wozu all unsere menschliche Kraft nicht ausreicht. Du machst uns frei von Überforderung und Leistungszwang. Wir bitten für alle, die vom Gefühl gelähmt werden, es sei doch alles vergeblich. Wir bitten auch für jene, die vom Wahn der Machbarkeit gefangen sind und in deren Plänen für dein Wirken kein Platz mehr ist. Auf dich hoffen wir und rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, in deinem Wort finden wir Halt und Maßstab für unser Leben, für unser Handeln und Erleiden. Wir bitten für alle Menschen, die sich überwältig fühlen vom vielen Gerede, die in der Fülle von Nichtigkeiten auf das eine Wort warten, das Orientierung bietet. Auf dich hoffen wir und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

Gott, in deinem Sohn Jesus Christus bist du uns nahe in Freude und in Leid. In seinem Leben, seiner Verkündigung und seiner Hingabe hast du uns dein Heil eröffnet. Wir bitten für uns und für alle, die durch die dunklen Erfahrungen ihres Lebens entmutig und in ihrem Glauben angefochten sind. Gib Gewissheit, dass deine Treue größer ist als unsere Angst und Bedrängnis. Auf dich hoffen wir und rufen dich an:

R: Kyrie eleison.  (d)

Vaterunser


Lied zum Ausgang

Abkündigungen –  Schlussgesang: 
Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)


[ Sendungswort
So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. Röm 3, 28 ]

Segen - Nachspiel



als entfalteter Wort- bzw. Abendmahlsgottesdienst


Vorspiel (e) – Eröffnung – Lied zum Eingang (wie oben)


* Eingeständnis und Zusage (s. Anhang)

Anrufungen / Lobpreis 

[ Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,

G: der Himmel und Erde gemacht hat. ]

Gerecht geworden durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus. (Röm 5,1) Mit allen, die ihm vertrauen, lasst uns Gott loben:

Gloria: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 180.3)


Tagesgebet  (wie oben)


Prophetie:  Jesaja 62,7.10-12 (V EGb) Wiederaufrichtung Jerusalems


Graduale: Psalm 46,2-8Gott ist unsere Zuversicht und Stärke (f)
Kehrvers: Der HERR Zebaoth ist mit uns.  * Der Gott Jakobs ist unser Schutz. (V. 8)

oder  Psalm 46:  Gott ist unsere Zuversicht und Stärke (EG 725)


Epistel: Philipper 2,12.13 (14-18) (VI)  Wollen und Vollbringen


Halleluja

Halleluja.  Gott, der HERR, ist Sonne und Schild / der HERR gibt Gnade und Ehre. * Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. (Ps 84,12) Halleluja.  Einen andern Grund kann niemand legen als den, * der gelegt ist, [welcher ist]: Jesus Christus. (1.Kor 3,11)  Halleluja.


Evangelium:  Matthäus 5,10-10 (I) Die Seligpreisungen

Lied (der Tages): Nun freut euch, lieben Christen g’mein (EG 341 in Auswahl)


Predigt – zu Philipper 2,12.13 (14-18) (VI)  Wollen und Vollbringen -


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)


Bekenntnis - Fürbitten (wie oben)


* Lied zur Bereitung


[ * Bereitung 

(Mit Martin Luther bekennen wir:) Obwohl wir nicht würdig sind, dass Christus zu uns kommt, sind wir doch seiner Hilfe und Gnade bedürftig. Wir kommen in keiner anderen Zuversicht an seinen Tisch als auf sein Wort, das uns einlädt. Er hat uns zugesagt, dass wir Vergebung der Sünden haben sollen durch ihn, der seinen Leib und sein Blut für uns dahingegeben hat. So vertrauen wir, dass seine göttliche Zusage wahrhaftig ist. Daran zweifeln wir nicht und darauf wollen wir essen und trinken in diesem Sakrament. Uns geschehe nach seinem Wort. (g) ]

* Dialog – Präfation - Sanctus

Der Herr sei mit euch G:  Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen. G: Wir erheben sie zum Herrn.

Lasst uns danksagen und Gott preisen. G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen.

Wir preisen dich um deines Sohnes Jesus Christus willen; /

denn in ihm eröffnest du uns deine Gnade/

+ und gibst uns Grund, deiner frohen Botschaft zu vertrauen.

So hast du der Kirche immer neu Zeuginnen und Zeugen deiner Wahrheit erweckt, /

damit das helle Licht des Evangeliums nicht erlösche, /

+ sondern alle Menschen zum Heil erleuchte.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner herrlichen Gnade /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

G: Heilig, heilig, heilig (EG 185.1-3)


* Abendmahlsgebet
Wir preisen dich, Gott, und singen dir unser Lob. Du hast nicht der Sünde und dem Tod überlassen, was du in Güte geschaffen hast. Durch Christus, dein Wort, rufst du uns alle zum Leben. Er ist gekommen, hat unser Leben auf Erden geteilt, unsere Schuld auf sich genommen und Frieden gemacht zwischen dir und den Menschen.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir … [EG 189]

Darum danken wir dir, Gott, für das Leben und das Leiden deines Sohnes, für sein Opfer am Kreuz. Wir preisen seine Auferstehung, den Sieg über Unheil und Tod. Schenke uns den Heiligen Geist und erneure durch ihn unser Leben. Durch ihn segne diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Verbinde alle, die teilhaben an Christi Leib und Blut, in der Einheit des Glaubens, in der Gemeinschaft der Liebe, in der Hoffnung auf dein Reich durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (i)


Vaterunser


* Brotbrechen  -  Agnus Dei

Der Kelch, für den wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi.

Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi.

Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. 1.Kor 10,16.17

  Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)


* Einladung –[ Friedensgruß - ] Austeilung


* Dankgebet

Danket dem HERRN, denn er ist freundlich. Halleluja.

R: und seine Güte währet ewiglich. Halleluja. (Ps 118,1)

oder Lobe den HERRN, meine Seele,

R: und was in mir ist, seinen heiligen Namen ... (Ps 104,1-4)

Wir danken dir, Gott, dass deine Gnade uns befreit von dem ängstlichen Bemühen, uns rechtfertigen zu müssen vor dir. Im Mahl deines Sohnes gibst du uns das Zeichen, dass wir dir recht sind allein um Jesu Christi willen. Lass uns darum getrost leben im Vertrauen auf ihn, Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)

Lied zum Ausgang 


Abkündigungen – Schlussgesang – [ Sendungswort – ]  Segen – Nachspiel (wie oben)



Anhang

* Eingeständnis und Zusage
Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,
G: der Himmel und Erde gemacht hat.
Gott sollen wir über alle Dinge fürchten, lieben und ihm vertrauen. Doch wie wenig entspricht dem unser Leben als Einzelne wie als Gemeinde und Kirche. Was nimmt uns nicht alles gefangen und gewinnt Macht über uns! Wie schnell geraten wir in Angst und versagen! Oder dann wieder leben wir so selbstsicher dahin und meinen, ohne Gott bestehen zu können. Das bekennen wir als unser Versagen und unsere Schuld und bitten Gott um seine erneuernde Gnade: (l)
G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsre Sünde und führe uns zum ewigen Leben.        (oder in anderer Form)
Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.  (Eph 2, 8-1) Wir dürfen gewiss sein: Der barmherzige Gott hat sich uns zugewandt in Jesus Christus, durch den Sünde, Angst und Tod überwunden ist. Aus seiner Vergebung können wir leben. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (oder in anderer Form)


Kyrie-Litanei (alternative Anrufung)

Gottes Geist komme - als kräftiger Sturmwind und leiser, zärtlicher Atem - und belebe uns neu. Gottes Geist fege hinein in unserer Leben und unsere Kirche - und reinige uns von dem, was falsch und verlogen ist. Gottes Geist kehre in uns ein, damit wir einsehen, wo wir umkehren und neu beginnen müssen. Wir rufen:

Kyrie

Gottes Geist erleuchte uns, damit wir klar sehen, wo unser Licht und unser Dunkel ist. Gottes Geist entzünde uns, damit das Feuer der Liebe in uns brennen kann. Gottes Geist sei bei uns am Werk, damit der Funke überspringt, auf den es ankommt. Wir rufen:

Kyrie

Gottes Geist berate uns gut, damit wir erkennen, was zu tun und zu lassen ist. Gottes Geist treibe uns an, damit wir neuen Antrieb in uns haben. Gottes Geist beflügle uns, damit wir es wagen zu träumen und uns trauen zu kämpfen. Wir rufen: (m)

Kyrie


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* durch einen Stern gekennzeichnete Stücke entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird

[ ] durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 101

b  vgl.  Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 437.

e beim Einzug kann die Bibel mit vorgetragen und zum Altar bzw. Lesepult  gebracht werden

f andere Psalmversionen

Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S.  436

Reimpsalter Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche,  Ps 46

Joppich / Reich / Sell, Preisungen, Münsterschwarzach 1998, Ps 46

St.Metzger-Frey, Anglikanisches Chorsingen, München 2011, Ps 46
Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, Nr. 735 oder Nr.831 

g vgl. Reihe Gottesdienst,  8/9 (Gebete), Hamburg 1979, S. 199 (Martin Luther)

h vgl.  Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 621

i vgl.  Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 374, Nr. 6

k vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 437 (J. Morley)

l R.B. nach Luther Erklärung zum 1. Gebot

m vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 136