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16. Februar 2014


Septuagesimä - 3. Sonntag vor der Passion  (grün)  Lohn und Gnade

Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Dan 9,18

Predigttext: Römer 9,14-24 (VI) Zorn und Gnade – wie Gott will



Predigtgottsdienst

Vorspiel


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  R: Amen.
Wir haben uns auf den Weg gemacht, um miteinander Gottesdienst zu feiern. Im Grunde aber ist das immer nur ein zweiter Schritt. Noch bevor wir Gott suchen, ist er schon da. Noch bevor wir ihn rufen, hat er uns schon beim Namen genannt. Noch bevor wir zu ihm kommen, sind wir schon in seinem Licht. Gott schenke uns offene Augen, seine Herrlichkeit zu sehen, offene Ohren, um sein Wort zu hören, ein offenes Herz, um ihm zu vertrauen. (a)


Lied zum Eingang


Psalmgebet

Votum  - Das hat uns der HERR kundgetan als seinen Namen: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. 2.Mos 33,19

Psalm 31  - Herr, auf dich traue ich (EG 716) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille um Offenheit für die Güte Gottes: - Stille - 

Gott. Du achtest uns höher als wir es verdienen: Solche Güte mache uns selber gütig, dass wir uns gegenseitig dein Erbarmen gönnen und miteinander davon leben durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Barmherziger Gott, vor dir kann kein Mensch genügen. So lass uns nicht schauen auf das, was wir vermögen und leisten, sondern darauf vertrauen, dass du uns liebst und uns annimmst aus lauter Güte. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, in dem uns deine Liebe begegnet, die von Anfang an war und ist und bleibt in Ewigkeit. (c)


Lesung (Evangelium): Matthäus 9,9-13 (V) Zöllnerberufung 

oder (Prophetie): Jeremia 9,22-23 – Wahre Gottes- und Selbsterkenntnis 


Antwortlied: Es ist das Heil uns kommen her (eg 342, 1.6-8)


Text und Predigt: Römer 9,14-24 (IVI) Zorn und Gnade – wie Gott will


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)


Bekenntnis

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch selbst, Gottes Gabe ist es. (Eph 2,8)  Bezeugen und rühmen wir dankbar diese Gnade, auf die wir vertrauen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWÜ 686)

oder Hymnus aus dem Römerbrief - Ist Gott für uns ... (EGWü 762)

oder  Glaubenszeugnis (besonders in Gottesdiensten mit Kindern):

Die ganze Welt, auch mein Leben, kommt von Gott.

Ich vertraue darauf, dass ich jeden Tag das Glück habe, mich freuen zu können.

Leid kommt aber durch Menschen, auch durch mich, in die Welt.

Ich vertraue darauf, dass ich leben kann, auch wenn es schwer wird, 

dass ich Mut kriege, Dinge zu ändern, an denen ich und andere leiden.

Ich träume davon, so mit anderen zu leben, wie Jesus es uns gezeigt hat. (d)

(Liedstrophe: Gebt Gott die Ehre... EG 410,4)


Fürbitten

Du Gott der Gnade, uns Menschen kennst du gut, wir sind deine Geschöpfe, mit unseren Sorgen und Nöten können wir zu dir kommen. Du erhörst uns alle. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Du Gott der Güte, stehe uns bei, hilf uns und mache uns frei. Dass wir mutig unsere Zeit bestehen, lass uns unsere Schwächen und Stärken erkennen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Du Gott des Erbarmens, hilf uns, dass wir deiner Liebe gewiss sind, dass wir immer in deiner Nähe bleiben können, dass wir sehen, welche Wege wir gehen sollen, um dein Wort ernst zu nehmen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Du Gott der Treue, hilf uns, dass wir die Menschen um uns wichtig nehmen und barmherzig mit ihnen umgehen, dass wir nicht nachtragend sind, dass wir immer wieder Schritte aufeinander zugehen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Du Gott der Zuversicht – in der Stille bringen wir vor dich, was uns besonders bewegt, auch die Menschen, die uns am Herzen liegen, denen wir Unrecht getan haben, die unsere Zuwendung brauchen … Dich rufen wir an: (e)

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


Lied zum Ausgang


Abkündigungen - Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


[ Sendungswort

Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.  1.Petr 1,13


Segen – Nachspiel 


*

als entfalteter Wort- bzw. Abendmahlsgottesdienst


Vorspiel (f) – Eröffnung – Lied zum Eingang (wie oben)


Seligpreisungen (g)

Aufruf - Kundgetan sei der Name des HERRN: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. (2.Mos 33,19)

V x R: Gedenk an uns, o Herr, wenn du in dein Reich kommst (EG 307)

Tagesgebet  (wie oben)


Prophetie: Jesaja 9,22-23 (IV) – Wahre Gottes- und Selbsterkenntnis


Graduale: Psalm 31,20a.23-24a.25 - HERR, wie groß ist deine Güte (h)

(Leitvers: HERR, verherrliche deinen Namen und tue uns nachdeiner großen Barmherzigkeit. (vgl.Gebet Asarjas 3) 

oder Psalm 31 – Herr, auf dich traue ich (EG 716)


Epistel: Römer 9,11-16 (VI) – So liegt es nun an Gottes Erbarmen 


Halleluja

Halleluja. Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht, * hilf mir durch deine Güte.  (Ps 31,17) Halleluja. Gott erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade * durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. (Eph 2,7) Halleluja.(i)


Evangelium: Matthäus 9,9-13 (V) Zöllnerberufung

Lied der Woche: Es ist das Heil uns kommen her (eg 342, 1.6-8)


Predigt (zu Römer 9,9-24) 


Besinnung (Stille oder Musik oder  Lied)


Bekenntnis -  Fürbitten (wie oben)


* Lied zur Bereitung


* Bereitung 

Jesus Christus lädt uns ein an seinen Tisch, zu ihm sollen wir kommen. Ob wir hoch sind oder niedrig, ob wir arm sind oder reich, ob wir schuldig dastehen oder unschuldig, ob wir glauben oder meinen, wir könnten es nicht. Christus sagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“  (Joh 6,37) Wir sollen kommen; denn er ist bereit für uns. (k)

* Dialog – Präfation - Sanctus

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott,  und deiner Barmherzigkeit danken.

Denn durch deinen Sohn Jesus Christus /

+  hast du der ganzen Welt dein Heil eröffnet:

In ihm hast du den Menschen den Retter geschenkt, /

+  in ihm ist uns allen deine Güte so greifbar nahe.

Er ist das erlösende Wort deiner Gnade, /

+  er ist deine ausgestreckte, helfende Hand.

So hoffen wir um Christi willen auf deine Kraft, o Gott. /

So singen wir dir mit allen, die von deiner Versöhnung leben, /

+  und bekennen mit der ganzen Schar deiner Engel ohne Ende: (l)

R: Heilig, heilig, heilig (EG 185.1-3)


* Abendmahlsgebet

Gelobt seist du, Gott des Himmels und der Erde. Du hast dich über deine Geschöpfe erbarmt und deinen Sohn Mensch werden lassen. Wir danken dir für die Erlösung, die er am Kreuz für uns vollbracht hat. Wir bitten dich: Sende herab den Heiligen Geist, heilige und erneuere uns nach Leib und Seele, damit wir unter diesem Brot und Wein Christi Leib und Blut zu unsern Heil empfangen, wenn wir tun, was er geboten hat:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr., verkünden wir … 

So gedenken wir des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Wir preisen seine Auferstehung und  vertrauen auf seine Herrschaft über alle Welt. Wir bitten dich, Gott: Wie alle, die seinen Leib empfangen ein Leib sind in Christus, so bringe deine Gemeinde zusammen von den Enden der Erde und lass uns mit allen Gläubigen voll Freude das Mahl feiern in deinem Reich. Durch Jesus Christus sei dir im Heiligen Geist Preis und Anbetung, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. (m)


Vaterunser


* Brotbrechen – Agnus Dei

[Der Kelch, den wir segnen, (über dem wir danken), ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. Ein Brot ist es, so sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. (1.Kor 10,16.17)]

R: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2-4) 


* Einladung – [Friedesgruß -] Austeilung


* Dankgebet

[V: Lobe den HERRN, meine Seele,

[G: und was in mir ist senen heiligen Namen ... (Ps 103, 1-4)]

Wir danken dir, Ewiger, für dein Erbarmen. Wie du uns durch das Brot des Lebens gestärkt hast, so wecke durch deine Gabe immer neu das Verlangen nach deiner Nähe und stille es aus dem unerschöpflichen Reichtum deiner Gnade durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.(n)


Lied zum Ausgang 


Abkündigungen – Friedensbitte –[Sendungswort –] Segen – Nachspiel (wie oben)



Anhang


* Eingeständnis und Zusage
Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,

G: der Himmel und Erde gemacht hat.

Wir fürchten wir uns vor anderen Menschen, aber die Ehrfurcht vor Gott ist selten geworden. Mit dem Vertrauen auf Gottes Güte machen wir es uns leicht, doch untereinander misstrauen wir uns. So häufig verschweigen wir das Unrecht, das wir sehen, während uns das Reden von Gottes Gerechtigkeit locker über die Lippen geht. Gott halte uns unsere Verkehrtheiten nicht vor, sondern wende sich uns zu in seiner Gnade: (o)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.       (oder eine andere Vergebungsbitte)

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus; obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet. 2.Kor 8,9 Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich über uns erbarmt und vergibt uns um Jesu Christi willen unsere Schuld. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (oder eine andere Vergebungszusage)


Kyrie  (alternativ)

Unterwegs sind wir, ein Leben lang. / Auf dem Wege - wohin? / Wir gehen und laufen, treiben und stolpern, / immer weiter, manchmal zögerlich und dann wieder eilig. / Wohin werden wir kommen? / Ruhepunkte haben wir nötig auf dem Weg durch das Leben. / zum Ausruhen, zu neuem Kraftholen. / In solcher Erwartung rufen wir:

Kyrie

Unterwegs zu Gott sind wir ein Leben lang. / Sind wir auf diesem Weg?/ Wenn wir gehen und laufen, treiben und stolpern, / durch Helles und Dunkles, durch Gefährdungen und Glück, / Bedrängnisse, Ödes, durch Freude und Leid. / Und wo könnten wir Gott finden? / Jede Lebensstrecke braucht ihre Plätze zur Rast, zum Abladen  / und zum Aufatmen-Können. - In solcher Erwartung rufen wir:

Kyrie

Unterwegs sind wir und Gott lädt uns ein, gibt uns Platz zur Rast, öffnet uns den Raum zur Besinnung, / hört, was uns bewegt,  / heißt uns willkommen am Tisch: / Ausruhen - Abladen - Aufatmen - Kraftholen-Können. / Gebe Gott, dass wir uns öffnen / für Befreiung und Stärkung, für Verzeihen und Hilfe, / dass wir weitergeführt werden auf Gottes Liebe zu. / Unterwegs bleiben wir ein Leben lang. Gebe Gott uns Geborgenheit, hier und ewig. - In solcher Erwartung rufen wir: (p)

Kyrie



Quellen - Vorlagen - Anmerkungen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird

a R.B.

b vgl. Beratungsstelle Frankfurt, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, 1982, S. 85 f 

c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S.287

d vgl. H.Rosenstock, H.Köhler (Hgg), Du Gott, Freundin der Menschen, Stuttgart 1991, S. 99 in Ergänzungsband zum Württemberg. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S.173, Nr. 17

e vgl. Domey/Köhler, Liturgische Texte in gerechter Sprache,  I., Gütersloh 1997, S. 421

f Bei einem Einzug kann die Bibel mit vorgetragen und auf den Altar bzw. das Lesepult gelegt werden 

g Für die Septugesimalzeit wird angeregt, sich beim Gesang zur Anrufung auf die Seligpreisungen zu konzentrieren.

h andere Psalmversionen

Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 384

Reimpsalter   Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche , Ps  31

Joppich / Reich / Sell, Preisungen, Münsterschwarzach 1998, Ps 31

S. Metzger-Frey, Anglikanisches Chorsingen, München 2011,  Ps 31

Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, Ps 31

i herkömmlich entfällt schon ab Septuagesimä das Halleluja, doch wird (im Sinn ökumenischer Übereinstimmung) angeregt, künftig erst ab Aschermittwoch (d.h. Beginn der Passionszeit) kein Halleluja zu singen 

k vgl. Abendmahl, Gütersloh 1977, S. 19

l vgl. A.Schilling, Fürbitten und Kanongebete, Essen (11.Aufl.) 1971, S.1 94 

m vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 654 

n vgl. K.B.Ritter, Die Eucharistische Feier, Kassel 1961, S. 108

o vgl.  Hessische Agende, Darmstadt 2001, S. 128

p R.B.