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30. Dezember 2001 (I)


1. Sonntag nach dem Christfest (weiß)  - Simeon und Hanna


Predigttext: Jesaja 49,13-16

Schriftlesung: Matthäus 2, 13-15(16-18)19-23 (III)   


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Wir kommen von Weihnachten her und bald ist wieder ein Jahr zu Ende. Wir sind unterwegs durch die Zeiten. Erinnerungen gehen mit uns. Wir machen schöne und schwere Erfahrungen. Manchmal fühlen wir uns stark und dann wieder wird uns alles zuviel. Wir fürchten die tiefen Schatten und sehnen uns nach dem wärmenden Licht. Unsere Hoffnung ist, daß die Geschichte seit Weihnachten auch für uns einen Platz hat, an dem der Glanz von Gottes Frieden uns erreicht. (a)


Votum und Psalm

Ich will immer harren und mehren deinen Ruhm. Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann. Ich gehe einher in der Kraft Gottes, des Herrn, ich preise deine Gerechtigkeit allein. Ps 71,14-16

oder

Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. (Auch im Alter, Gott, verlaß mich nicht, und wenn ich grau werde.) Gott, deine Gerechtigkeit reicht bis zum Himmel, der du große Dinge tust, Gott, wer ist dir gleich!Ps 71,17-19

Psalm 71  -  Herr, ich traue auf dich (EG 732)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott,: der uns freundlich anschaut in seinem Sohn: - Stille - 

Ewiger. Du hast dein Lebenslicht allen Menschen geschenkt. Auch mit dem Licht des Glaubens willst du uns begnaden, damit wir Leben in Fülle finden. Wir bitten dich: Öffne uns Augen und Herzen für Jesus Christus, in dem dein Heil erschienen ist: er, dein menschgewordenes Wort; er, der Weg zum Leben; er, dein Sohn, unser Bruder und Herr für Zeit und Ewigkeit. (b)

oder

Du unser Gott. In allem Wandel, den wir erfahren, und bei all den Unterschieden zwischen uns könnten wir Angst bekommen, ohne Sinn und Zusammenhang zu leben. Wir bitten dich: Tröste uns mit deiner Gegenwart und zeige, wie jeder und jede von uns ihren Platz und Auftrag haben in deinem Reich durch Christus berufen, unsern Bruder und Herrn. (c)

 

Bekenntnis

Das ist das ewige Leben, daß wir ihn, der allein wahrer Gott ist, und den er gesandt hat; Jesus

Christus, erkennen. Er hat Gott verherrlicht auf Erden. Joh 17,34

Zu ihm wollen wir uns bekennen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis  -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG 686)

oder: Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG 764)



Fürbitten

Ewiger, uns Menschen zugewandter Gott. Dein Sohn Jesus Christus ist das Licht, das dieser Welt einen neuen, hellen Schein gibt. Er ist unter uns erschienen als ein Gerechter und ein Helfer. Seine Liebe hat sich hingegeben; aber sie ist stärker als jeder Haß. Seine Sanftmut hat mehr geholfen als alle Gewalt. Wir rufen zu dir:  

R: Kyrie eleison.

Wir wissen, daß du niemanden zwingst, an dich zu glauben und auf dich zu hören. Doch laß uns die einladende Macht deiner Liebe spüren, damit unser Glaube fröhlicher und unser Einsatz deutlicher werden kann. Schaff in uns deinem Geiste Raum. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Not auf unserer Erde. Laß das Dunkel nicht über uns bleiben. Gib, daß Friede einkehre unter den Völkern. Mach uns bereit, dem Hunger in der Welt zu wehren. Laß uns unsere Mitmenschen durch deine Liebe so annehmen, wie du sie gewollt hast. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Wir befehlen dir in diesen Tagen besonders die Menschen, die alt und einsam geworden sind; alle, die Leid tragen; die Enttäuschten und Ratlosen und jene, die sich in Schuld verstrickt haben oder nicht mehr zurecht kommen. Wir befehlen dir aber auch die Satten und Selbstsicheren, daß sie umkehren und von dir das wahre Leben erwarten. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Erleuchte uns, daß wir immer wieder lernen, dir zu vertrauen. Mach aus uns Menschen, die auf deine Zukunft hin leben. Mach uns zu glaubenden und wartenden Menschen. Mach uns zu Menschen, die sich auf dein Heil freuen und es mit deiner Liebe versuchen wollen. Wir rufen zu dir: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir issen aber; wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 1. Joh 3,2


*

* Eingeständnis und Zusage

Wir suchen das Leben und stoßen bei uns selbst auf Grenzen. Angesichts von Gottes Gaben spüren wir, was uns zutiefst noch fehlt: Freude - denn wir hängen gern dem Gestern nach. Liebe - denn wir denken oft nur an uns selbst. Vertrauen - denn wir streben eher nach Sicherheit. Darin erkennen wir auch unsern Mangel an Glauben und unser Versagen. - Suchen wir die Barmherzigkeit Gottes und bitten um seine Gnade: (e)

=

Der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harrt und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen.Klgl 3,25.26


* Kyrie-Litanei

Du, Gott, über uns Menschen und alles Irdische hinaus. / „Ich werde da sein, der ich bin“,  so hast du selbst deinen Namen genannt. / Deine Jahre sind wie Jahrtausende / und wie eine erwartungsvoll durchwachte Nacht. / Unverwüstlich ist der Mantel deiner Liebe, / beständig ist deine Treue und nimmt kein Ende. / Dich rufen wir an:

Kyrie

Verbirg dein Angesicht nicht vor uns. / Deine Worte verschweige uns nicht. / Fremdlinge sind wir auf Erden. / Laß uns nicht dahingehen auf halbem Weg,,/ niemanden zugrunde gehen vor der Zeit. / Wende uns dein freundliches Angesicht zu. / Dich rufen wir an:

Kyrie

Zeige uns eine Erde, wo Frieden aufkeimt. / Eine Blüte von Gerechtigkeit gib uns zu schauen. /

Schaffe Befreiung für alle Völker. / Laß kommende Generationen erfahren, worauf unsere Vorfahren hofften. / Du kennst uns alle beim Namen. / Dich rufen wir an: (f)

Kyrie 


* Bereitung

Gott hat uns in Christus, seinem Sohn, den Zugang zum ewigen Leben geschenkt. Durch ihn hat er der Welt seine Liebe verkündet, alle Menschen in seine Gemeinschaft und an seinen Tisch eingeladen. Aus Einsamkeit und allem Unfrieden, über Unterschiede und Grenzen hinweg ruft er uns in seine weltweite Gemeinde und gibt uns Hoffnung auf die große Gemeinschaft seiner Erlösten. So können wir voll Dank und Freude sein Mahl feiern. (g) 


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du, ewiger Ursprung und letztes Ziel, /

bist nicht verborgen geblieben in fernen Welten; /

+ sondern bist zu uns gekommen in der Fülle der Zeit, 

bist Mensch geworden in deinem Sohn Jesus Christus /

+ damit wir für immer zu dir fänden.

Durch ihn (, Christus,) preisen die Engel deine Herrlichkeit /

durch ihn rühmt und lobt dich die ganze Schöpfung: /

+ Alle himmlischen Mächte und alle Erlösten singen dir mit  einhelligem Jubel.

Mit ihnen vereinen auch wir unsere Stimmen /

+ und lobsingen dir voll Freude: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet / -betrachtung

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, daß dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, daß sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, daß wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden.In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (i)


* Dankgebet

Deine Freundlichkeit, Gott, hat unter uns Gestalt angenommen  in deinem Sohn und überall, wo Menschen leben, willst du mit deiner Freude nahe sein. Auf deine Verheißung lassen wir uns ein und hoffen auf dein Licht, auf Weisheit und Kraft aus dir, damit wir einander zur Freude helfen und Zeugen deiner Menschenliebe werden in ihm Jesus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (k)



Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl .H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg, 1967, S. 37

c - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt, 1982, S. 42  

d -

e - neu (R.B.)

f - vgl. H. Oosterhuis, Um Recht und Frieden, Düsseldorf, 1989, S. 32

g - vgl. reihe gottesdienst 8/9 (Gebete), Hamburg 1979, S. 178

h - neu (R.B.)

i - vgl. Alternative Service Book (Anglican), Toronto, 1985, S. 198

k - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg, 1967, S. 171