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10. November 2013


Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr (grün) : Mitten unter uns

Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils. 2.Kor 6,2

Predigttext (Evangelium): Lukas 18,1-8 (V) Das hartnäckige Gebet der  Witwe 



Predigtgottesdienst


Vorspiel

Eröffnung  (Begrüßung)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. R: Amen.

Mit dem heutigen Sonntag beginnt eine kleine Reihe von Sonntagen, die vom Ende des Kirchenjahres her gerechnet und benannt werden. So sollen diese Sonntage  unsere Gedanken auf das Ende unseres Leben und auf das Ende der Welt lenken. Wann aber kommt der „jüngste“ Tag, wo der Himmel die Erde berührt, wo die Ewigkeit in die Zeit eingeht, wo wir nicht länger warten müssen, wo wir sagen können: Jetzt ist Gottes Reich da? Wann kommt der Tag, dass kein Mensch mehr leiden muss, dass von uns genommen wird, was auf uns lastet, dass wir frei werden von den Gebrechen des Leibes, von den Schmerzen der Seele, dass ein Heilung gibt für uns und die Welt?   (a) Wenn der Apostel sagt (und das der Spruch über diesem Sonntag ist): Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist der Tag des Hei. (2.Kor 6,2b) - ermutigt uns das,  geduldig zu sein, hilft es uns, ausharren zu können?


Lied zum Eingang


Psalmgebet

Votum: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. Siehe des HERRN Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er sie errette vom Tode und sie am Leben erhalte in Hungersnot.  Ps 33, 12.18.19

Psalm 90  -  Herr, Gott, du bist unsere Zuflucht für und für (EG 735) 

oder Psalm 146 -  Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele (EG 757)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der sein Reich unter uns begonnen hat: - Stille - 

Du bist unsere Hoffnung, Gott. Von dir kommt das Licht, das  Klarheit schenkt in der Wirrnis der Maßstäbe und Ziele. Stärke uns zum Gebet und ermutige uns zum Tun des Gerechten. Nimm uns in Dienst für dein kommendes Reich. Das Ziel der Zeit ruht in deinen Hände,  so lass uns nicht ängstlich sorgen, sondern das unsere tun, solange wir unterwegs sind mit Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Gott der Ewigkeit. Du stellst unser Leben in die verrinnende Zeit dieser Welt  Doch mitten in unserer Gegenwart willst du uns begegnen. Du befreist davon, dich in der Vergangenheit zu suchen oder uns selbst mit einer besseren Zukunft zu vertrösten. Schenke uns auch heute neu Vertrauen zu dir, dass wir tüchtig werden für unser Leben in der Zeit. Sei und bleibe uns nahe in Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)


Schriftlesung (Prophetie): Jesaja 49, (7)8-12 (-) Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade

oder (Epistel): 2. Korinther 6,1-10 (-) Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade


Antwortlied


Predigttext (Evangelium): Lukas 18,1-8 (V) Das hartnäckige Gebet der  Witwe


Predigt


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)

Bekenntnis / Lobpreis

Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Auch wir seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Röm 8, 21.23  So bekennen wir voll Zuversicht:

Hymnus aus dem Römerbrief -  Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein (EGWü 762)

oder

Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat. Hebr 10,21

Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder

Bekenntnislied: Wir glauben Gott im höchsten Thron - (EG 181,1-5)


Fürbitten

Gott, das ist uns Menschen so vertraut: Zu klagen über den Lauf der Welt, zu zweifeln angesichts unserer Erfahrungen, entmutigt zu sein, weil das Leben soviel Mühe macht. Doch Christus ist gekommen als der Künder deines Reiches, so dass wir Hoffnung haben sollen. Um seinetwillen wollen wir nicht müde aufgeben und verzagen, sondern um dein Reich bitten und rufen:

R: Kyrie eleison.

Öffne uns den Blick für deine Herrschaft in unseren Kirchen, dass die Menschen in ihnen zuversichtlich,  frei und geborgen leben können. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Öffne uns den Blick für deine Herrschaft in der Vielfalt der Völker, dass Frauen und Männer, Einheimische und Fremde, Starke und Schwache geachtet werden als deine Ebenbilder. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Öffne uns den Blick für deine Herrschaft in unserem Miteinander, damit wir herausfinden aus der Zerstreuung hin zur Sammlung, aus dem Schein in die Wirklichkeit, aus der Lüge in die Wahrheit. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Öffne uns den Blick für deine Herrschaft im eigenen Leben, dass Hoffnungslosigkeit überwunden wird, Sprachlosigkeit ein Ende findet,  Beziehungslosigkeit sich in Nähe und Verstehen wandeln kann. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Öffne uns den Blick für deine Herrschaft über alle irdischen Grenzen hinaus, dass der Tod nicht der letzte Herr ist, sondern wir Aussicht haben auf deine Vollendung und unsere Verstorbenen geborgen sind bei dir zu ewigem Frieden. Wir rufen:  (d)

R: Kyrie eleison. 


Vaterunser


Lied zum Ausgang

Abkündigungen – Schlussgesang: 
Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)


[ Sendungswort

Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei. Röm 14,8.9 ]


Segen - Nachspiel

*


als entfalteter Wort- bzw. Abendmahlsgottesdienst


Vorspiel (e) – Eröffnung – Lied zum Eingang (wie oben)


* Eingeständnis und Zusage (s. Anhang)

Anrufungen 

[ Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,

G: der Himmel und Erde gemacht hat.]

Christus spricht zu den Seinen: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. (Luk 12,31)
Im Vertrauen auf die Ermutigung durch Christus und seine Verheißung - rufen wir ihn an:

Seligpreisungen – Gedenk an uns o Herr, wenn du in dein Reich kommst (EG 307)

oder

Im Vertrauen auf die Ermutigung durch Christus und seine Verheißung - bekennen wir:

Seligpreisungen – Selig sind, die da geistlich arm sind (EG Wü 760)

Tagesgebet  (wie oben)


Prophetie: Jesaja 49, (7)8-12 (-) Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade


Graduale:  Psalm 90,1-4.13-17  - Herr, du bist unsere Zuflucht für und für (f)

Kehrvers: Herr, du bist unsere Zuflucht für und für. (v 1)

oder Psalm 146 -  Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele (EG 757)


Epistel: 2. Korinther 6,1-10 (-) Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade


Halleluja

Halleluja. Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, * dass dein Name so nahe ist. (Ps 75,2) Halleluja.  Seid fröhlich in Hoffnung, dgeduldig in Trübsal, * beharrlich im Gebet. (Röm 12,12) Halleluja.


Evangelium: Lukas 18,1-8 (V) Das hartnäckige Gebet der  Witwe


Lied (der Woche / des Sonntags): Wir warten dein, o Gottes Sohn (EG 152)


Predigt


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)


Bekenntnis - Fürbitten (wie oben)


* Lied zur Bereitung


* Bereitung
Worte können nicht alles fassen, was Christus uns bedeutet. Wie gut, dass er selbst uns ein Zeichen seines Gedenkens gegeben hat. Brot und Wein - Essen und Trinken - Einander schenken von der Liebe, die er in uns wachruft. Gottes Leben und seine Annahme, Vergebung, Geduld und tieferes Begreifen. Um Jesu Tisch schließt sich der Kreis und öffnet uns: Mitten in dieser Welt - ein Hinweis auf Gottes Reich, ein Anfang dessen, was ewig bleiben will. Dazu sind wir und alle eingeladen. Jesu Vermächtnis - bewahren wir es, damit es uns bewahre über alles Vergehen hinaus. (g)


* Dialog – Präfation - Sanctus

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Immer und überall bist du zu preisen /

+ durch unseren Herrn Jesus Christus

Denn an ihm ist das Alte schonvergangen, /

in ihm sind wir eine neue Schöpfung geworden, /

+ mit ihm wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.

Darum loben wir dich in deiner großen Barmherzigkeit. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der  Zeiten. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (h)
Heilig, heilig, heilig
(EG 185.1-3)


* Abendmahlsgebet

Heilig bist du, Gott, Quelle aller Heiligkeit, du bringst Licht aus der Finsternis, Leben aus dem Tod, Wort aus dem Schweigen. (Wir danken dir, dass wir auf dieser Erde leben, die du uns anvertraut hast. Wir danken dir für die neue Welt, die kommen wird, und dafür, dass du alles verwandeln wirst.) Wir preisen dich für die Gnade, die du Israel erweisen hast, deinem erwählten Volk. Wir preisen dich für Jesus Christus, durch den du uns berufen hast aus allen Völkern zu Kindern und Erben deiner Verheißungen.

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir … [EG 189]

Darum gedenken wir, unser Gott, der Menschwerdung deines Sohnes und des Bundes, der in ihm beschlossen ist. Er wurde unter uns geboren, er hat mit den Ausgestoßenen und Sündern gegessen, sein Leben hat er dahingegeben. Du aber hast ihn auferweckt zu neuem, unvergänglichem Leben. Wir warten voll Verlangen auf die Vollendung der Welt, wenn er wiederkommt, um sein großes Mahl mit uns zu feiern. Sende deinen Heiligen Geist. Verbinde uns und alle, die von diesem Brot  und diesem Kelch empfangen, zur Gemeinschaft des Leibes und Blutes 1esu Christi. Lass uns eintreten in die Fülle des himmlischen Reiches und schenke uns das Erbe mit allen Heiligen im Licht. Vereine unser Gebet mit dem Gebet deiner ganzen Kirche, wenn wir mit den Worten deines Sohnes sprechen: (i)


Vaterunser


* Brotbrechen  -  Agnus Dei

Der Kelch, für den wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi.

Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi.

Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. 1.Kor 10,16.17

  Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)


* Einladung – [ Friedensgruß - ] Austeilung


* Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für deine Gabe: Durch deinen Geist verwandelst du alles in Kraft und Leben: das Brot, das wir brechen, den Wein, von dem wir trinken, das Zusammensein miteinander. Lass dieses Mahl, an dem wir teilgenommen haben, Zeichen sein, dass dein Reich schon angebrochen ist mitten unter uns in Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (k)


Lied zum Ausgang 


Abkündigungen – Schlussgesang – [ Sendungswort – ]  Segen – Nachspiel (wie oben)



Anhang


* Eingeständnis und Zusage

Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,

G: der Himmel und Erde gemacht hat..
Dass Gott mit seiner Herrschaft schon angefangen hat, dass jetzt schon die Zeit der Gnade sei und der Tag des Heils - im Licht solcher Botschaft spüren wir besonders schmerzlich: Unser Leben ist oft nicht von Gott und seiner Liebe bestimmt, sondern wird von Angst, von Gedanken- und Lieblosigkeit beherrscht. Darum bringen wir alles, was uns belastet und beschwert, vor Gott und bitten um seine Gnade: (f)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsre Sünde und führe uns zum ewigen Leben.        (oder in anderer Form) 

So spricht Christus: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für euere Seelen. (Mt 11,2) Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich erbarmt und sich uns zugewandt in Jesus Christus, durch den Sünde, Angst und Tod überwunden ist. Aus seiner Vergebung können wir leben. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (oder in anderer Form)


Kyrie-Litanei

Wir wissen: Die Zeit unseres Lebens wird uns anvertraut. / Mit den Erfahrungen einer Woche sind wir jetzt versammelt. / Wir spüren Risse und Brüche in unserem Leben. / Nichts soll verdrängt werden - weder Angst, noch Sorge, noch Schuld. / Was gelingen konnte, was missraten ist, was unvollendet blieb - wir bringen es mit. / So sind wir hier - und vertrauen, dass Gott uns annimmt:

Kyrie-Ruf

Wir sind bewegt von Fragen nach uns selbst: / was uns trägt, was wir erwarten dürfen, was uns hoffen lässt. / Wir spüren die Unruhe in unserem Herzen, oft mitten im Glück. / Wir entdecken, wie stark wir mit der Vergangenheit verwoben sind. / Wir können nur schwer zulassen, immer angewiesen zu bleiben auf Gott. / So sind wir hier - und vertrauen, dass Gott uns befreit:

Kyrie-Ruf

Wo wir Gottes Namen aussprechen, spüren wir auch die Zweideutigkeit unseres Lebens. / Wo wir uns Gottes Nähe aussetzen, erleben wir zugleich die eigene Fremdheit. / Wo wir Gottes Stimme lauschen, werden wir einer Lebensquelle gewahr, die unser Verlangen stillt. / So sind wir hier - und vertrauen, dass Gott uns neu zum Leben führt: (m)

Kyrie-Ruf


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
* durch einen Stern gekennzeichnete Stücke entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird

[ ] durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a vgl.  W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 95

d vgl. Lutherische Liturgische Konferenz in Bayern, Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr,

Nürnberg (2000),Heft 3, S. 130

e beim Einzug kann die Bibel mit vorgetragen und zum Altar bzw. Lesepult  gebracht werden

f andere Psalmversionen:

Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 400

Reimpsalter Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche, Ps 90 oder Ps 146

Joppich / Reich / Sell, Preisungen, Münsterschwarzach 1998, Ps 90 oder Ps 146

Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, Nr. 780 (in Auswahl)

S.Metzger-Frey, Anglikanisches Chorsingen deutsch, München 2011, Ps 90 oder Ps 146

g vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S. 86

h vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 620

i vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 643

k vgl. Evangelischer Oberkirchenrat, So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, Stuttgart 2001, S. 55 (M. Rupp) 

 l vgl. Gottesdienstpraxis III/3, Gütersloh 1987, S. 135