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26. Dezember 2017 (a) 


Christfest – 2. Feiertag (weiß)  - Die Menschwerdung Gottes 

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Joh 1,14



Weihnachtlicher Frühstücksgottesdienst 

mit Weihnachtsgrüßen biblischer Frauengestalten


Vorbereitung

In der Kirche oder einem Gemeinderaum sind Tische für Sitzgruppen aufgestellt. Ein festliches Frühstücksbüfett ist vorbereitet. Die Teilnehmer werden begrüßt und sammeln sich.


Eröffnung 

Mit dem Entzünden der Lichter und dem Dank über Brot (und alle Nahrung) wird die Feier eröffnet.

Christus ist geboren. Das Wort ward Fleisch - Gott wurde Mensch - und wohnte unter uns. Wir feiern Weihnachten mit Kerzen und Lichtern, mit dem besonderen Zusammensein, mit festlichem Essen. Wir feiern Weihnachten als Fest der Befreiung.

Wir danken Gott:
Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt. Du hast das Licht aus der Finsternis gerufen, dass die Welt nicht im Dunkel bleibe, und hast deinen Sohn gesandt, der da spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. So machst du uns frei von allem Dunkel dieser Welt durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn. 

(A: Dir sei Ehre in Ewigkeit.) (a)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt. Du bringst das Brot und alle Nahrung aus der Erde hervor, dass wir erhalten werden, und hast deinen Sohn gesandt, der da spricht: Ich bin das Brot des Lebens. So stillst du all unser Verlangen durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn.

(A: Dir sei Ehre in Ewigkeit.) (b)

Alle nehmen vom Büfett und setzen sich.


Lied zum Eingang

Psalmgebet  

Aufruf: Verkündigt wird uns – wie den Hirten einst – die große Freude, die allem Volk widerfahren wird: denn euch/uns ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Davids, (in Bethlehem im jüdischen Land.) (nach Luk 2,11)

Psalm 98 (EG 738 - in Wechsel von zwei Gruppen)

Tagesgebet

Großer, geheimnisvoller Gott. Als Kind von Bethlehem lässt du dich entdecken und begreifen. An der Krippe in Bethlehem sind wir dir nahe und staunen über das Wunder dieses Festes. Im Stern über dem Stall von Bethlehem erscheint der Glanz deiner Gnade und Liebe. Lass uns hier und jetzt hinfinden nach Bethlehem,  ins Haus deines Brotes, das du uns schenkst und das uns nährt zu wahren Leben: Jesus Christus, dein Sohn, unser Bruder und Herr.  (c)

oder

Allmächtiger Gott, du sendest uns Jesus Christus, deinen Sohn: Den Armen bringt er Heil, den Gefangenen Freiheit, den Traurigen Freude. Schenke uns Glauben und segne unser Leben, damit die Welt erkennt, was du in Jesus Christus mit uns begonnen hast. Auf dich hoffen wir in Zeit und Ewigkeit. (d)


Die Geschichte fortsetzen

Frauen der Bibel grüßen uns, um zur Weihnachtsgeschichte hinzuführen und uns dazu aufzurufen, diese Befreiungsgeschichte „fortzuschreiben“.


Grüße von Miriam - nach Sinfonia Oecumenica, S. 620

Eine erste Frau tritt auf und entzündet eine Kerze 

Ich bin Mirjam, die Schwester des Moses, die erste Prophetin der Bibel. Mit mir ließ Gott seinen großartigen Plan zur Befreiung seines Volkes Wirklichkeit werden. Er zeigte mir einen Weg, dem Befehl des Pharo in Ägypten, der auch meinen kleinen Bruder Mose umgebracht hätte, zu entkommen. Er konnte statt bei der Tochter des Pharao bei seine eigenen Mutter aufwachsen. Später konnte er mein Volk auf den Weg ins gelobte Land führen. Ich war es, die Lieder und Freudentänze anführte, um Gott für diese Befreiung zu danken. Ich wünsche mir, dass auch ihr die befreiende Kraft Gottes in eurem Leben erfahrt. (e)


Lesung; 2. Mose 15,20-21


Lied: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen (EG 56,1-5)


Grüße von Ruth - nach Sinfonia Oecumenica, S. 622

Eine zweite Frau tritt auf und entzündet eine Kerze .

Ich bin Ruth, eine der vier Frauen, die im Matthäusevangelium in Jesu Stammbaum erwähnt werden. Eigentlich hätte das nicht sein können, denn ich war Asylantin aus einem fremden Volk. Durch die Freundschaft mit meiner Schwiegermutter vertraute ich dem Gott Israel und ging mit ihr nach Bethlehem, wo ich Boas traf und ihn heiratete. Unser Kind Obed wurde der Großvater von König David. Entgegen der geltenden Gesetze hat mich die freundliche Aufnahme ganz ins Herz der Geschichte Gottes gebracht. Ich wünsche mir, dass auch ihr ein Segen füreinander werdet, besonders für die, die fremd sind, allein oder auf der Flucht, überhaupt für alle, die es schwerhaben. (f)

Lesung: Ruth 4,13-17


Lied: Es ist ein Ros entsprungen (EG 30,1-3)


Grüße von Elisabeth - nach Sinfonia Oecumenica, S. 624

Eine dritte Frau tritt auf und entzündet eine Kerze .

Ich bin Elisabet, die meine Cousine Maria segnete, als sie mich während meiner Schwangerschaft besuchte. Als ältere Frau hatte ich nicht mehr erwartet, ein Kind zu bekommen, ein schweres Los, denn zu meiner Zeit wurde Kinderlosigkeit als Gericht Gottes angesehen. Aber ist Gott nicht einer, der unerwartete und überraschende Dinge vollbringt. Als unser Sohn geboren wurde, bestanden mein Mann Zacharias und ich darauf, dass er Johannes genannt würde: Gottes gnädiges Geschenk. Ich sage euch: Seid offen für die Begegnung mit Gott, der oft das Unerwartete tut, bei dem alles möglich ist. (g)


Lesung: Lukas 1, 57-66


Lied: Gott sei Dank durch alle Welt (EG 12,1-4)


Grüße von Maria - nach Sinfonia Oecumenica, S. 624

Eine vierte Frau tritt auf und entzündet eine Kerze .

Ich, Maria, kenne die Weihnachtsgeschichte wohl am besten, von der Ankündigung durch einen Engel, von der Reise aus Nazareth nach Bethlehem, bis zur Geburt im Stall. Und dann die Flucht vor dem König, die Rückkehr in die Heimat. Aber später war sein Land kein leichtes Zuhause für meinen Sohn. Die Mächtigen in Politik und Religion standen gegen ihn. Selbst seine Jünger schafften es nicht, bis zum Ende bei ihm zu bleiben. Aber ich blieb. Seinetwegen bin ich heute hier, um zu sagen, dass Gott diese Welt zu seinem Zuhause machte. Gott will mit uns zusammenwohnen. Und wir können ihm Raum geben. (h)


Lesung: Lukas 2,15-19


Lied: Wunderbarer Gnadenthron (EG 38,1-3) 


Grüße von Hanna - nach Sinfonia Oecumenica, S. 626

Eine fünfte Frau tritt auf und entzündet eine Kerze.

Ich bin Hanna, mit meinen 84 Jahren kommt es mir so vor, dass ich schon immer Witwe gewesen wäre. Dennoch habe ich nicht dem Gestern nachgetrauert, sondern Ausschau gehalten nach der Zeit, in der sich unsere tiefsten Hoffnungen erfüllen. Als Maria und Josef ihr Kind in den Tempel brachten, wusste ich, in diesem Menschen wird Gott dere ganzen Welt Sinn geben. Ich habe den gesehen der die Erlösung bringt für Israel und die Heidenvölker. Stimmt darum ein in das neue Lied von der Freude, die durch Jesus Christus in unser Leben kommt. (i)


Lesung: Lukas 2,36-38


Lied: Gelobet seist du Jesu Christ (EG 23,1-4)


Grüße von Lydia  nach Sinfonia Oecumenica, S. 628

Eine sechste Frau tritt auf und entzündet eine Kerze .

Ich bin Lydia, eine Geschäftsfrau, die kostbare Purpurstoffe verkauft. Die ersten Christengruppen in Philippi haben sich in meinem Haus getroffen. Ich hatte schon immer nach Gottes Weg gesucht. Nachdem ich das neue Leben in Christus gefunden hatte und mich habe taufen lassen, bestand ich darauf, dass Paulus und seine Gefährten meine Gastfreundschaft teilten im Dank für die Botschaft, die sie gebracht hatten. Ich sage Euch im 21. Jahrhundert: Setzt die Suche nach Christus, die Suche nach Befreiung fort – in eurer Arbeit, in eurer Freizeit, in eurem Miteinander. Die Sehnsucht wird auf überraschende Weise wirklich in unserem Leben. Wir sind es, die ihre Geschichte fortsetzen. (k)


Lesung: Apostelgeschichte 16,14-15


Lied: Dies ist der Tag, den Gott gemacht (EG 42,1-3)


Gelegenheit zu Austausch und Gespräch 


Die siebte Kerze wird entzündet

Lobpreis  - Gloria in excelsis :  Ehre sei Gott in der Höhe (EG 181.1 oder 3)

oder Hört, der Engel helle Lieder (EG 54,1-3)

oder Gloria. Ehre sei Gott (... neue Lieder 43)


Fürbitten / Dankgebet

In Freude sind wir an diesem festlichen Morgen beieinander. Du, Gott, hast uns mit der Geburt Jesu reich beschenkt. So bringen wir unseren Dank. So bringen wir dir zugleich unsere Wünsche um Segen und eine glückliche Zukunft für uns und für die ganze Welt. 

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Menschen ohne sichere Heimat, die auf der Flucht sind, die in Notunterkünften und Lagern leben müssen. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Geborgenheit.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Verzagten und Zweifler, die keine Ruhe finden und ziellos herumirren. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Hoffnung.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Kranken und Leidenden, den die Schmerzen allen Lebensmut rauben. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Ruhe.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Familien und Paare, die glücklich miteinander sind, wie auch jene, die sich durch Streit und Unfrieden entzweit haben. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Verständnis.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Einsamen und Verlassenen, die gerade in diesen Tagen das Alleinsein besonders spüren. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Gemeinschaft.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Menschen, die uns nahe stehen; aber auch für alle, die wohl fern sind, deren Schicksal doch nahe geht. Stehe ihnen bei und schenke ihnen deinen Segen.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten für die ganze Welt, schenke ihr den Frieden, den sie so nötig braucht und nach dem sich die Menschen so sehr sehnen. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Vertrauen und Mut. (l)
A: Kyrie eleison.

oder (in Auswahl)
Sichtbar geworden ist (im Stall von Bethlehem) deine Freundlichkeit, Gott, für alle Menschen. Wir dürfen leben von dem, was du uns in deinem Sohn geschenkt hat: Deine Gnade, dafür wollen wir danken: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Laß uns deine Freude erfahren und sie zu anderen weitertragen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an Menschen, die in Armut leben, die hungern müssen, die ohne Obdach bleiben, die Unterdrückung erfahren: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Lass uns Not in der Nähe und in der Ferne erkennen und gegen sie angehen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an den bedrohten Frieden auf Erden, an alle Menschen, die miteinander im Streit stehen, alle, die durch Gegensätze und Grenzen von einander getrennt sind: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Lass uns Versöhnung und Gerechtigkeit suchen und selbst damit beginnen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an die Menschen, deren Lebensmöglichkeiten eingeschränkt sind, an die Kranken, die Gefangenen, an alle, die ihrer Überzeugung wegen verfolgt oder abgelehnt werden: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Lass uns für andere dasein, selbst wenn wir Dank nicht erwarten können. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an Menschen, die in dieser Zeit besonders Einsamkeit spüren, an die Altgewordenen, die Ausgegrenzten und Fremden, die Trauernden, die Kinder, die ohne Angehörige sind: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Hilf uns zu Geduld und Verständnis besondere für alle, denen es fehlt an Liebe. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an die Menschen, die uns besonders anvertraut sind, den wir uns verbunden fühlen, mit denen wir uns zusammen engagieren. Wir nennen in der Stille ihre Namen: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Weite unseren Blick füreinander. Lass uns achten aufeinander. Führe uns zur Freude miteinander. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
  (m)  


Vaterunser 


Ansagen 


Segen

Gott segne euch im Licht von Bethlehem,  das aufgestrahlt ist mit der Geburt Jesu im Stall, und erfülle eure Herzen und Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme.

Gott behüte euch im Licht von Bethlehem,  dessen Klarheit die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in euch das Vertrauen zur Botschaft der Engel, dass Freude euch und allem Volk geschieht.

Gott sei euch gnädig im Licht von Bethlehem,  zu dem die Weisen unterwegs waren, und leuchte euch mit allen, die auf der Suche sind, und lasse euch hinfinden zum Retter der Welt. So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über euch im Licht von Bethlehem und schenke jetzt und allezeit seinen Frieden (+)  auf Erden. (n)


Lied oder Musik zum Ausgang 


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 248 f., Nr. 198.3,

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 248 f., Nr.,198.6

c vgl. E.Scheibe, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001, S. 68

d vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 257

e vgl. nach Sinfonia Oecumenica,  Gütersloh / Baasel 1998, S. 620

f vgl. nach Sinfonia Oecumenica,  Gütersloh / Baasel 1998, S. 622

g vgl. nach Sinfonia Oecumenica,  Gütersloh / Baasel 1998, S. 624

h vgl. nach Sinfonia Oecumenica,  Gütersloh / Baasel 1998, S. 626

i vgl. nach Sinfonia Oecumenica,  Gütersloh / Baasel 1998, S. 628

k vgl. nach Sinfonia Oecumenica,  Gütersloh / Baasel 1998, S. 629

l vgl. W.Milstein, Es ist ein Ros entsprungen, Göttingen 2005, S. 112

m vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh, 1981, S. 99

n R.B. nach 4. Mos 6,24