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26. August 2012


12. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die große Krankenheilung    

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3


Predigttext  (Epistel): Apostelgeschichte 3,1-10(11-21) (IV) Heilung durch die Apostel

Prophetie: Jesaja 29,17-24 (III) - Messianische Zeitansage

Evangelium: Johannes 9,1-7 (V)  Heilung des Blindgeborenen 

 



Eröffnung (Begrüßung)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.

Gottes heilende und befreiende Liebe ist im Leben Jesu, seinen Worten und Taten, seiner Hingabe und seiner Auferweckung sichtbar geworden. Und er hat seine Jünger beauftragt, diese Zuwendung Gottes - gerade zu den Bedürftigen - ihrerseits zu bezeugen. So haben wir uns versammelt, um sein aufrichtendes Wort zu hören und seine heilsame Nähe zu erfahren. Gott segne uns durch seinen Heiligen Geist. (a)


Votum und Psalm

Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser HERR ist groß und von großer Kraft, und unbegreiflich ist, wie er regiert.   Ps 147,1.3-5

Psalm 42 -  Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Leben heil und hell machen kann: - Stille - 

Ewiger, du unser Gott. Du allein kannst unser Leben hell machen. So öffne uns Ohr und Herz, dass wir dein heiligen Wort vernehmen und danach handeln, und rühre unsere Zunge an, dass wir einstimmen in den Lobgesang der Erlösten. Dir sei Ehre, jetzt und in Ewigkeit. (b)

oder

Du tröstet uns, Gott, und du forderst uns heraus; auf deine Gegenwart können wir uns verlassen. Oft begegnest du uns, wie wir es nicht erwarten. Über Verlorenes und Zerbrochenes dürfen wir vor dir trauern. Für Gutes und Schöne wollen wir dir danken und dich bitten um deine Kraft. Und bei allem können wir festhalten an dir. Du bist unser Helfer durch Jesus Christus, deinen Sohn. (c)


Bekenntnis

Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist: 

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü  686)


oder

Christus spricht (zu seinen Jüngern): Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Matth 5,13a.14a

Seligpreisungen: Selig sind, die da geistlich arm sind  (EGWü 760)


oder Bekenntnislied:  Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)


Fürbitten

Guter und gerechter Gott. Wir danken dir für deine Hinwendung zu uns Menschen. Noch leben wir in einer Welt, die gezeichnet ist von Krankheit und Vergeblichkeit, von Elend und Trauer, von Unrecht und Unterdrückung. Mit deiner Verheißung aber stiftest du Hoffnung und befreist uns zu Geduld und mutigem Einsatz. Öffne uns die Augen für deine Wunder. Öffne uns die Ohren für die Not unserer Tage. Öffne uns den Mund zum Zeugnis vor den Menschen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten dich für alle Menschen: für die, deren Leben hell ist, und für die, die im Schatten stehen. Für die Fröhlichen, dass ihr Lachen auch anderen Freude macht, für die Traurigen, dass sie neuen Lebensmut fassen. Wir bitten und rufen:

R: Kyrie eleison. 

Für die Gesunden, dass sie ihre Möglichkeiten nutzen können, für die Kranken, dass sie der Schmerz nicht bitter macht. Wir bitten und rufen:

R: Kyrie eleison.  

Für die Mutigen, dass sie nicht nachlassen im Widerstand gegen Ungerechtigkeit; für die Ängstlichen, dass sie sich nicht verstecken müssen, sondern die Freundschaft der Mutigen finden. Wir bitten und rufen:

R: Kyrie eleison. 

(Wir bitten heute besonders für ...  Wir bitten und rufen:

R: Kyrie eleison.  ) 

Guter und gerechter Gott, in Fröhlichkeit und Traurigkeit, Gesundheit und Krankheit, Mut und Angst(, in ....) lass unser Leben an Tiefe und Reife gewinnen und sich öffnen für dein kommendes Reich. Wir bitten und rufen: 

R: Kyrie eleison. (d)


Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3

*


Eingeständnis und Zusage

Nicht immer gelingt es, einverstanden zu sein mit unserem Geschick: wenn uns die Hände wehtun von der täglichen Mühe, wenn der Rücken schmerzt unter der Last der Aufgaben, wenn uns fassungslos macht, was Menschen einander antun; wenn wir mit uns selbst nicht ins Reine kommen. Gott bewahre uns vor der Verzweiflung, er führe uns hinaus über Versagen und Schuld und  ermutige uns mit seiner Gnade:  (e)

=

Der Apostel Paulus bekennt: Das ist gewisslich wahr und ein Wort des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, (unter denen ich der erste bin.) 1. Tim 1,15


Kyrie-Litanei

Oft fühlen wir uns allein, auch wenn unser Leben nach außen gut aussieht. Um uns herum reden und lachen die Menschen und spüren nichts von unseren bangen Fragen. Alte Wunden wollen nicht heilen. Schmerzen nagen an unserem Ich. Wir ahnen ihren Ursprung. So rufen wir:

Kyrie

Wir brauchen die Nähe Gottes. Wir erwarten etwas von der Heilkraft seines guten Wortes und der Stärkung durch seine Gegenwart. Er hat seine Zuwendung denen versprochen, die nach ihm fragen. Mit unserer ganzen Bedürftigkeit rufen wir:

Kyrie

Gott helfe uns, ruhig zu werden und offen zu sein für ihn. Wenn sein Geist uns beseelt, kehrt das Leben wieder, können wir gesunden, verändert sich die Welt. Täglich wollen wir bitten und rufen: (f)

Kyrie  


Bereitung

In den Gaben von Brot und Wein bekennen wir: Wir suchen erfülltes Leben durch Gott. Er lasse uns das Besondere im Alltäglichen finden, hier und immer wieder, wenn wir zusammenstehen, wenn wir miteinander reden und zuhören, wenn wir teilen, arbeiten und feiern, empfangen und weitergeben. Denn das ist unsere Hoffnung zu Gott, dass uns geschenkt wird, was wir im Letzten brauchen.. (g)


Präfation

In Wahrheit ist würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, Ewiger, zu danken um Jesu Christi willen

In seiner Gottheit ist er herabgekommen in die Zeit, / 

hat unsre Menschlichkeit mit Heil überkleidet, /

+ unsre Niedrigkeit erhöht, unsren Verlust des Paradieses aufgehoben, 

Er hat unsrer Sterblichkeit das Leben geschenkt, / 

unsre Sünde vergeben, /

+ unsren Verstand erleuchtet. 

Unsre Bedrängnisse hat er überwunden, /

+ unserm Geringsein Ehre erwiesen in seinem Kommen.

Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

darum stehen wir in der Schar derer, die dich seit Anfang bezeugen /

+ und stimmen ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Dich bekennen wir als unsern Herrn und Gott. Dir vertrauen wir uns an. Überreich ist die Gnade, die du uns erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So wollen wir deiner Gnade, Gott, antworten in Dank und Lob. Dein Geheimnis ist uns anvertraut. Voll Freude gedenken wir unsrer Erlösung im Leiden, Sterben und Auferstehen unsres Heilandes. Bewahre uns in der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, dass wir dich allezeit preisen in deiner Kirche und uns dir übergeben durch das Bekenntnis und die Anbetung deines lebensstiftenden Namens, jetzt und allezeit und in Ewigkeit (h)


Dankgebet

Ewige Erbarmung, du Gott allen Trostes. Du hast uns das Brot vom Himmel gegeben und teilhaben lassen am Kelch der Versöhnung, damit wir heilwerden an Seele und Leib. Gib, dass wir die Schwachheit des alten Menschen ablegen und in der Freude des neuen Lebens deinem Sohn folgen: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. i) 



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Deutsches Liturgisches Institut Trier, Wort-Gottes-Feier, Trier 2004, S. 47

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 373

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 183,  Nr. 27

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 287,  Nr.7

e -  R.B.

f  - vgl. Brinkel /Hilgendiek (Hg.) Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S.112  (R.Degenhardt) 

h - nach einem Abendmahlgebet der armenisch-apostolischen Kirche

i - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204 (Römisches Messbuch)