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28. Juni 2012


Pfingstmontag (rot)  - Die Gaben des Geistes

Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sndern durch meinen Geist, spricht der HERR Zebaoth. Sach 4,6


Predigttext  (Epistel):  Epheser 4,11-15(16) (IV) Die Kirche - der Leib Christi

Prophetie: Jesaja 45,20-25 (-) Wendet euch zu mir aller Welt Enden

Evangelium: Matthäus 16,13-19 (I) Du bist Christus - du bist Petrus


Eröffnung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 

G: Amen.

Wir feiern Pfingsten; oft wird es als Geburtstag der Kirche bezeichnet. Die Erzählung vom Anfang der Apostelgeschichte zeigt den Sinn und die Bedeutung dieses Festes: Die Kirche lebt nicht aus eigener Kraft. Die Anwesenheit Gottes macht die christliche Gemeinde fähig, ihren Auftrag zu erfüllen. Das Zeichen des Feuers, das da gesehen wird, erinnert an Läuterung und Verwandlung. Und die spontane Fähigkeit in fremden Sprachen zu sprechen, verheißt die Begabung, über Grenzen und Hemmnisse hinweg mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Pfingsten meint, Gott sprengt die engen Grenzen, die wir unserem Leben oft gesetzt haben und führt in die Weite. Das kann auch heute geschehen, wenn wir bereit sind, als Teil der Kirche deren Auftrag wahrzunehmen ist, zu reden und zu handeln in der Nachfolge Jesu Christi, wie es von den Aposteln aus der Anfangszeit überliefert wird.  (a)


Lied zum Eingang


Psalm (gesungen)*

Leitvers: Bei dir ist die Quelle des Lebens...

Psalm 36: Herr deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG Wü 780.3)


oder

Votum und Psalm (gesprochen)

Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich. Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und kommst daher auf den Fittichen des Windes, der du machst Winde zu deinen Boten und Feuerflammen zu deinen Dienern. Ps 104,1.3.4

oder

(Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN. Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HERRN seid.) Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet. Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars. Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Ps118,26.27.29

Psalm 100:  Jauchzet dem Herrn, alle Welt (EG 740)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott und bitten um die Gaben des Geistes: - Stille - 

Ewiger Gott, öffne unser Herz für deinen heiligen Geist, erleuchte uns und mache uns eins. Komm, die Erde zu verwandeln und die Menschen zu erneuern durch die Kraft deiner Liebe und eine Sprache, in der dich alle Völker verstehen, durch deinen Sohn, Jesus Christus, an diesem festlichen Tag und in unserem ganzen Leben.(b)

oder

Gott, Schöpfer und Erlöser. Du schenkst Menschen in der ganzen Welt deinen Heiligen Geist und sammelst sie zu deiner Kirche. Wir bitten dich, vereine die Christen über alle Grenzen hinweg, dass die eine Kirche erkennbar werde im gemeinsamen Lob deiner großen Taten. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (c)

oder

Wer sich auf dich verlässt, kann neu beginnen, Gott. Wer dich erwartet, kriegt neue Kraft. Befreie uns von der Geistlosigkeit unseres alten Lebens. Mach aller Zerrissenheit ein Ende, damit wir Menschen werden, die - erfüllt von dir und bei dir daheim - glaubwürdig deinen Frieden bezeugen und von deinen Wundern reden können. So bitten wir im Vertrauen auf die Verheißung deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (d)    


Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt 


* Besinnung (Zwischenspiel  oder Stille)


Te Deum*: Herr Gott dich loben wir (EG 191)


oder Seligpreisungen*: Selig sind, die da geistlich arm sind (EG 307)


oder Bekenntnis 

Weil wir den Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: „Ich glaube, darum rede ich“, so glauben wir auch, darum reden wir auch (davon), damit die überschwängliche Gnade Gottes durch die Danksagung vieler noch reicher werde zur Ehre Gottes. Röm 4, 13.15   Bezeugen wir unser Vertrauen auf Gott und bekennen:

Nicänisches Glaubensbekenntnis  -  Wir glauben an den einen Gott (EGWü 687)

oder Bekenntnislied:  Wir glauben all an einen Gott (EG 183,1-3)


Schlussgebet*

Gott, du Herr aller Welt. Komm mit deinem heiligen Geist und verwandle uns Menschen. Überwinde unsere Vorbehalte und unsere Selbstherrlichkeit. Erleuchte unsere hochmütigen oder trüben Gedanken. Hilf uns, lebendigen Glauben zu gewinnen. Lass uns Feuer und Flamme sein für dein Wort. Gib, dass wir begeistert von Jesus Christus Zeugnis geben. Mache uns vor aller Welt zu glaubwürdigen Gliedern deiner Kirche. Bewege auch träge und unentschlossene Menschen, damit sie den Weg in deine Gemeinde finden. Erweise dich als Tröster der Traurigen und Beistand der Schwachen. So bitten wir im Vertrauen auf die Verheißung deines Sohnes,Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn (und mit seinen Worten:) (e)


oder Fürbitten

Der ganze Erdkreis gehört dir, du unser Gott.  Dein Heiliger Geist erfüllt alle Welt – Dank sei dir für deine wunderbare Gegenwart! Öffne die Augen der Menschen für deine Gegenwart. Schenke uns das Staunen über die Wunder deiner Schöpfung. Gib uns Achtsamkeit im Umgang mit dem Gut, das du in unsere Hände legst. Greife ein, wenn deine kostbaren Gaben missachtet und zerstört werden.  Bewahre die Menschen, die von Naturgewalten bedroht sind. Wir bitten dich:

G: Komm Heiliger Geist und erfülle alle Welt.

Deine Liebe schenkt uns neues Leben – Dank sei dir für deine wunderbare Gegenwart! Wir danken dir für die Rettung  von Menschen, die vom Terror bedroht waren. Wir bitten dich, lenke die Herzen derjenigen, die Macht über andere Menschen  haben. Schenke Frieden, wo Gewalt herrscht. (Mach dem Blutvergießen ein Ende, das gegenwärtig in …. geschieht.). Mache die Liebe aller stark, die helfen und den Frieden schützen wollen. Wir bitten dich:

G: Komm Heiliger Geist und erfülle alle Welt.

Deine Barmherzigkeit tröstet uns – Dank sei dir für deine wunderbare Gegenwart. Gib Hoffnung, wo Verzweiflung herrscht. Tröste die Traurigen und Besorgten. Schenke Weisheit denen, die Einfluss auf das Geschick der Völker haben. Wir bitten dich:

G: Komm Heiliger Geist und erfülle alle Welt.

Dein Wort versöhnt uns – Dank sei dir für deine wunderbare Gegenwart. Begeistere deine Kirche. Eine sie. Beschütze sie an allen Orten, wo dein Wort verkündigt wird. Erbarme dich der verfolgten und bedrängten  Gemeinden. Schenke der Kirche die Träume von deiner Zukunft. Wir bitten dich:

G. Komm Heiliger Geist und erfülle alle Welt.

Der ganze Erdkreis gehört dir – Dank sei dir für deine wunderbare Gegenwart durch Jesus Christus unseren Herrn und Bruder, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt und wirkt in Ewigkeit. (f)


Schlussgesang: Christ fuhr gen Himmel  (EG 120)


Sendungswort

Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Apg 2,42

*

Eingeständnis und Zusage

Wir häufig sind wir am Leben müde geworden. Wie schnell resignieren wir.  Wie oft fehlt uns die Phantasie des Glauben. Wie fern scheint uns die Macht der Freude. Wie leicht kann uns die Angst vor Neuem lähmen. Wie stark wirkt die Gewohnheit, lieber zurück als vorwärts zu schauen. Gott überwinde durch seinen Heiligen Geist unsere Grenzen und schenke uns seine Gnade. (g)

=

Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden. Jes 40,28


Gloria (h)

Gott hat uns fest gemacht in Christus und hat uns gesalbt und versiegelt und in unsere Herzen als Unterpfand den Geist gegeben. (cf 2.Kor 1,21f.)

G: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 3)


Kyrie-Litanei (h)

Gott, du Atem der Freude: Sieh an unsere Kirchen und Gemeinden. Sie tragen alle Zeichen unserer Schwächen, unseres Ungehorsams und unseres Versagens. Darum bitten wir um deinen Geist der Gemeinschaft und rufen:

Kyrie

Gott, du Quelle des Friedens. Sieh an die Welt, in der wir leben. Wenig merkt man davon, dass es die von dir geschaffene Welt ist. Krieg, Hunger und Hass sind oft bestimmend. Darum bitten wir um deinen Geist der Liebe und rufen:

Kyrie

Gott, du Kraft des Trostes. Sieh an das Leben, das wir täglich führen. Wo spüren wir noch, dass es ein Leben ist, das du uns geschenkt hast. Darum bitten wir um deinen Geist der Erneuerung und rufen: (h)

Kyrie


Bereitung

Wir danken dem gütigen Gott, dem Geber aller guten Gaben, für alles, was uns anvertraut ist, und bekennen: Sein ist alles, was wir sind und haben. So bringen wir mit Dank auch Brot und Wein stellvertretend für alles, mit dem unser Leben gesegnet ist. Gott mache sie zu Zeichen des Heils, das wir im Mahl Jesu empfangen. Er stärke uns den Glauben und erneuere unser Leben durch ihn, Christus, unsern Herrn. (i)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Nicht nur am Anfang hast du die Welt erschaffen und ihr deinen Lebensatem gegeben, /

nicht allein zu Pfingsten nur hast du die Apostel mit Kraft erfüllt, /

+ auch heute sammelst du uns durch deinen Geist zu deinem neuen Volke.

Du berufst uns zu Zeugen deiner erbarmenden Liebe, /

verbindest uns zum Leib deines auferstandenen Sohnes, /

+ erbaust uns zum Tempel deines schöpferischen Geistes.

So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

So stehen wir in der Schar derer, die dein Geist erfüllt seit Anbeginn der Welt /

+ So stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, um Jesu Christi willen, der sein Leben dahingegeben hat für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr ...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung, Gott, und bitten dich um deinen Geist. Halte uns beständig in der Lehre der Apostel. Verbinde uns immer neu im Brechen des Brotes am Tisch deines Sohnes. Stärke uns in der Gemeinschaft deines ganzen Volkes und nimm an unser Gebet für die Welt und unser dankendes Lob durch ihn, Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


Dankgebet

Gott, aus der Verschiedenenheit unseres Lebens hast du uns zusammengerufen und hast uns mit dem einen Brot gespeist und durch den einen Kelch verbunden zur Gemeinschaft deines Sohnes. Um deiner Güte willen lass den Geist des Liebe und des Verstehens unser Miteinander erfüllen, dass wir auch ein Herz und eine Seele werden. Das bitten wir durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (m)


* Entsprechend der Anregung im Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch (S. 248) könnte dieser Gottesdienst als liturgisch-festlicher Predigtgottesdienst gestaltet werden. Ohne allzugroßen Aufwand lassen sich einige Stücke, die sonst eher gesprochen werden, einmal singen. Aus dem Kirchenchor ließe sich eine kleine Vorsängergruppe (3 oder 4 Mitglieder) bilden, während andere Chormitglieder verteilt mit der Gemeinde beim „liturgischen“ Gesang antworten. Da das Te Deum Bekenntnis und Fürbitte in einem ist, sollte danach nur ein Schlussgebet zum Vaterunser überleiten.


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Internetauftritt der Evangelischen Kirche in Württemberg (zu Pfingsten 2011)

b - vgl. Niederländisches „Dienstboek een proeve“, Bd. I, Zoetermeer 1998, S. 390

c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 345

d - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt 1982, S. 178

e - vgl. E. Scheibe, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001, S. 180

f  - vgl. VELKD, Wochengebet zum Pfingstsonntag 2010 - www.velk.de

g - vgl. K. Bannach/G.Raff, Gottesdienstgebete, Gütersloh 1977, S. 87

h - - nach anglikanischem Vorbild sowie entsprechend der badischen Liturgie 2 wird angeregt, zur Konzentration, Profilierung und "Verschlankung" des Anrufungsteils am Pfingstfest auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle zu verzichten und nur das Große Gloria (in seiner vollen Form)  zu singen. Der Aufruf zuvor kann entfallen.

i - vgl. Brinkel/Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1984, S. 84

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 553

l  - vgl. Liturgie  III (Evangelische Kirchen in der Schweiz)

m -  R.B. nach Apg 3,42

n -  vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete..., Stuttgart 1980, S. 62