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22.  November 2017 (b)

- als Gottesdienst mit Abendmahl -


Buß- und Bettag(violett)  - Ruf zur Umkehr     

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34 



Vorspiel (a)


Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus + Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen. 

Auch wenn wir durch die Taufe zu Christus gehören und die Verheißung haben, aus der Macht der Sünde befreit zu sein, spüren wir dennoch unsere Grenzen. Immer wieder versagen wir gegenüber dem Auftrag, in der Nachfolge Jesu für das Reich Gottes zu wirken. Es gibt vieles, was uns darum belastet oder bedrückt. Manchmal sind wir zu schwach oder zu feige, das Gute zu tun. Manchmal gelingt es uns nicht, dem Bösen zu widerstehen oder wir wollen gar nicht dagegen angehen. Wir fügen einander Schmerz und Unrecht zu. - Wir brauchen deshalb nicht mutlos zu werden. Christus beginnt seine öffentliches Wirken mit der Botschaft: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbei gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“ (Mk 1,15) Wir können umkehren von unseren verkehrten Wegen und auf Gottes Vergebung und einen Neuanfang hoffen. Das meint Buße. „Umkehren in die offenen Arme Gottes.“ (b)


Lied zum Eingang: Aus tiefer Not lasst uns zu Gott (EG 144 in Auswahl)


Kyrie-Litanei

Wir erfahren - oft bestürzend - wie unser Leben hineinverwoben ist in den Lauf der Welt. Wir sehen Missstände, verkehrte Entwicklungen, Zwänge, die unausweichlich scheinen. Wir fühlen uns ohnmächtig, oft überfordert. So vieles bedrängt uns. Christus aber lädt uns ein zu sich und verspricht Befreiung. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen:

G: Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich. (EG 178.10) 

Wir spüren Bedrohung und Gefahren um uns her. Wir treffen auf Feindschaft an vielen Stellen. Und selbst haben wir unsere Vorbehalte gegen das Fremde. Unsere Sorge dreht sich häufig nur um das Eigene. So oft bestimmt Furcht unser Verhalten. Christus aber will Zuversicht wecken und verkündet Versöhnung. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen:

G: Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich. (EG 178.10) 

Wir suchen Frieden und wollen keine Gewalt - doch wieviel menschliche Kraft dient der Vernichtung. Wir streben nach Gerechtigkeit auf dieser Erde - doch wieviel tragen wir zu ungerechten Verhältnissen bei. Wir hoffen, dass die Schöpfung bewahrt bleibt - doch wie gedankenlos und bequem verhalten wir uns oft. Christus aber ermutigt zur Umkehr und verheißt seinen Frieden. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen: (c)

G: Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich. (EG 178.10) 


oder Kyrie, Gott, Vater in Ewigkeit (EG 178.4)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns neu beginnen lässt: - Stille -

Noch gewährst du uns die Zeit der Gnade und zeigst dich als barmherzig, Gott. Du willst nicht den Tod des Sünders, sondern dass wir umkehren und wieder zum Leben finden. Zieh uns ganz zu dir, dass wir uns nicht in unserem alten Elend verhärten, sondern mit Gedanken, Worten und Werken dir dienen, dem Vater des Erbarmens, heute und Tag um Tag bis in Ewigkeit. (d)

oder ein anderes Gebet


Prophetie: Jesaja 1,10-17 (VI) Wahrer und falscher Gottesdienst


Graduale: Psalm 130, 1-8 – Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir (e) 

Kehrvers: Bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm (V.7)

oder Psalm 130 – Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir (EG 750)


Epistel: Römer 2,1-11 (II) ... dass dich Gottes Güte zur Buße leitet


Traktus

R: Komm, o Herr, und säume nicht. Befreie dein Volk von seiner Schuld. (f) 

(IV.Ton) Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, *

so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, /

  so ist Gott treu und gerecht, *

dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1. Joh 1,8.9)
R:
Komm, o Herr, und säume nicht. Befreie dein Volk von seiner Schuld.


Evangelium: Matthäus 12,(33-35)36.37 (III) Das Gewicht der Worte


Antwortlied:  Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)


Predigt  zu Matthäus 12,(33-35)36.37 (III) Das Gewicht der Worte


Besinnung (Musik oder Lied)


Eingeständnis und Vergebungsbitte 

Vor Gott bekennen wir, dass wir auf vielfache Weise schuldig geworden sind, nicht nur in falschem Verhalten, sondern auch aus verkehrter innerer Haltung heraus, durch Unglauben und Kleinmut, durch Ungeduld, Überheblichkeit, durch Neid, Missgunst und Hass. (In der Stille bringen wir vor Gott, was jede und jeden von uns beschwert: - Stille - )

Unsere Schuld erkennt Gott viel besser als wir selbst erkennen können. Reumütig bitten wir um seine Vergebung und Gnade: (g)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.

Oder (gesungen): Schaffe in mir, Gott, ein reines Herze (EG 230)

oder eine andere Form der Vergebungsbitte


Zusage

Christus spricht: So wie man sich freut, wenn man wiedergefunden hat, was verloren war, so - sage ich euch - wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut. (Luk 15,7) Seid gewiss: Der barmherzige Gott hat sich uns zugewandt in seinem Sohn Jesus Christus, der um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt ist. Durch ihn wird uns Vergebung und Befreiung von der Macht des Bösen zuteil. In der Vollmacht, die der Herr seiner Kirche  gegeben hat, spreche ich euch los: Euch sind eure Sünden vergeben - im Namen des Vaters und des + Sohnes und des Heiligen Geistes. (h)

G: Amen 

Die Vergebungszusage kann durch Handauflegung oder Friedengruß  (siehe Entwurf a) bekräftigt werden.


Lied zur Bereitung: Du hast zu deinem Abendmahl (EG 224, 1-3)


Dialog - Präfation - Sanctus

Der Herr sei mit euch. G: Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen. G: Wir erheben sie zum Herrn.

Lasst uns danken dem Herrn, unserem Gott. G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Wir preisen dich, dass du Schuld vergibst, weil wir darum bitten /

und Zukunft schenkst, damit wir auf dich hoffen /

+ und Mut machst, wenn wir verzagen.

Darum loben wir dich in deiner großen Barmherzigkeit. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der  Zeiten. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (i)

G: Heilig, heilig, heilig (EG 185.1-3)


Abendmahlsgebet

Dir, Gott, danken wir: Du hast uns um diesen Tisch versammelt und uns damit das Zeichen der Hoffnung gegeben inmitten aller Dunkelheit dieser Welt.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir … [EG 189]

So halten wir hier das Gedächtnis unserer Erlösung. So steht auch unser Leben im Zeichen der Hoffnung. So können wir jetzt das Fest der Befreiung feiern. So bitten wir dich, Ewiger, um deinen Geist, um Erfüllung deiner Verheißungen an uns, um Vollendung allen Lebens in deinem Reich. So preisen wir dich, du Gott des Himmels und der Erde, und sprechen zu dir mit den Worten Jesu: (k)


Vaterunser 


Brotbrechen - Agnus Dei

[Der Kelch des Segens, für den wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. - Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. - Denn ein Brot ist's: So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. 1.Kor 10,16.17 ]

 G: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)


Einladung - Austeilung  


Dankgebet

[Lobe den Herrn, meine Seele,

G: und was in mir ist seinen heiligen Namen.
Lobe den Herrn, meine Seele

G: und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat;

der dir alle deine Sünde vergibt

G: und heilet alle deine Gebrechen;

der dein Leben vom Verderben erlöst,

G: der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit.]
Wir danken dir, Gott, dass wir umkehren können aus aller Verlorenheit, weil wir willkommen sind am Tisch deiner Vergebung. Dass du uns gütig erwartest und die Last des Vergangenen von uns genommen hast, lass davon unser Leben bestimmt sein und so deine neuschaffende Kraft wirksam werden in unserem Miteinander. [Gib, dass die Kirche deine Wahrheit glaubwürdig verkündigt. Gewähre Frieden für unser Land und die Gemeinschaft der Völker. Stärke die Achtung der Menschen voreinander. Alle, die hungern und Gewalt leiden, die verfolgt werden, die einsam sind, lass Hilfe und Begleitung erfahren. Stehe den Kranken bei, tröste die Trauernden, bewahre die Sterbenden in deiner Hand. Erbarme dich über uns alle.]  Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (l)

Lied zum Ausgang: Nun lob, mein Seel den Herren (EG 288)


Abkündigungen  - Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)  


[ Sendungswort

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34

Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein (und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein). Jes 32,17 ]


Segen - Nachspiel


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

[ ] durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a beim Einzug kann die Bibel mit vorgetragen und zum Altar bzw. Lesepult  gebracht werden

b vgl. Katechismus - nach Württemberg. Konfirmationsagende 1978, S. 24

d  vgl. H.Nitschke, Gottesdienst 77, Gütersloh 1977, S. 63 

e andere / bisherige Psalmversionen:

Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 404

Reimpsalter, Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche, Ps 130

Joppich / Reich / Sell, Preisungen, Münsterschwarzach, 4. Aufl., 2016, Ps 130

Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, Nr. 790 

S.Metzger-Frey, Anglikanisches Chorsingen deutsch, München 2011, Ps 130

f vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen 2003, Nr. 790 (Antiphon)

g vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004 S. 345,  Nr. 5

h vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004 S. 354, Nr. 4

i  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 621

k vgl. G. Kugler, Feierabendmahl, Gütersloh 1981, S. 92