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1 Mai 2011


Quasimodogeniti * - 1. Sonntag nach Ostern (weiß)  - Die neue Geburt

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1.Petr 1,3)  - (* Sonntagsname nach 1.Petr 2,3)


Predigttext (Evangelium): Johannes 21,1-14 (III) Der Auferstandene am See Tiberias

Epistel: 1. Petrus 1,3-9 (II) Wiedergeboren zur lebendigen Hoffnung

Prophetie:  Jesaja  40,26-31 (VI) Die auf den Herrn harren ... 



Eröffnung

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G:  Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Gott, die Quelle des Lebens und der Liebe, sei mitten unter uns, hier im Feiern wie in den Mühen der Alltäglichkeit. Er führe und halte uns zusammen und behüte uns, wenn wir wieder auseinander gehen. Er schenke uns Zuversicht und Trost, dass wir guten Mutes tun können, was zu tun ist. Seine Güte und sein Friede mögen uns erfüllen und bewegen. (a)


Psalmodie (gesungen)

Aufruf: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1.Petr 1,3)

Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst... 

Psalm 67: Gott sei uns gnädig und segne uns (EG Wü 785)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Ich liebe den HERRN, denn er hört die Stimme meines Flehens. Er neigte sein Ohr zu mir, darum will ich mein Leben lang ihn anrufen. Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den Namen des HERRN. Ach, HERR, errette mich. Ps 116,1-4

Psalm 116: Sei nun wieder zufrieden, meine Seele (EG 746)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, dass sein Geist unser Leben erneuert: - Stille -

Gott. In der Begegnung mit deinem Sohn erfahren wir: Selbst die Schranken des Todes sind durchbrochen. Müde waren wir und verzagt, sprachlos geworden und ohne Hoffnung. Doch dein Geist und deine Liebe haben uns wieder zurecht gebracht. Wir spüren: Neues Leben wächst und Hoffnung breitet sich aus. Du bist unser Helfer durch Christus für alle Zeit und auf immer und ewig (b)

oder

Nicht mit eigenen Augen haben wir deinen Sohn gesehen, Gott, und unsere Hände haben ihn nicht berührt. Doch sein Wort und sein Mahl ist uns als Unterpfand seiner Gegenwart gegeben. So stärke uns das Vertrauen, dass du ihn auferweckt hast in dein Leben. Sende uns Geist von seinem Geist, damit wir Christus folgen auf dem Weg ins Leben für immer und ewig. (c)


Bekenntnis

Mit Christus sind wir begraben worden durch die Taufe, mit ihm auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Kol 2,12

Lasst uns (im Hymnus) Zeugnis gegeben von solcher Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EG 765)


Fürbitten

Herr, wir glauben, hilf unserm Unglauben. Auf dich hoffen wir, stärke unser Vertrauen. In Liebe möchte wir leben, rühre uns an durch deine lebendige Liebe. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Öffne unser Augen, dass wir deine Wunder sehen. Wecke unsern Geist, dass wir erfahren, was du unter denen schaffst, die auf dich hoffen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Gott bewahre uns, dass wir nicht falschen Mächten verfallen. Lass unsere Wünsche den Tag nicht verdunkeln, lass unsere Gedanken nichts Böses anrichten, lass unsere Worte niemandem wehtun, lass unser Verhalten keinem die Hoffnung raubt. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Vielmehr, hilf uns mit unserem Vorhaben und Tun Freude zu bringen und andere aufatmen zu lassen, soweit sie es vermögen. Gib, dass wir Aufmerksamkeit schenken, Hoffnung stiften, Zuversicht wecken. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Hindere uns, Türen zu verriegeln. Lehre uns zu warten, bis deine Zeit kommt; zuzuhören, was andere bewegt; zu schweigen, wo wir an Grenzen kommen; das rechte Wort zu sagen im passenden Augenblick. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Hilf uns mit deiner österlichen Kraft, damit Angst weichen kann, Misstrauen genommen und Abscheu unter uns überwunden werden. Lebendiger Gott umfange uns alle - Glückliche und Bedrückte, Lebende und Sterbende - mit deinem Leben. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.(d)


Schlussgesang: Christ ist erstanden (EG 99)

Sendungswort

Wisst (ihr nicht), dass alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft, damit, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. Röm 6,3.4

*

Eingeständnis und Zusage

Christus, der Auferstandene, ist der Herr des Lebens. Aber wie selten stellen wir uns ihm ganz zur Verfügung. Er ist Sieger über alle Gewalten. Aber wie oft haben wir Angst und fürchten Menschen und Mächte mehr als ihn. Er ist der Retter der Welt. Aber wie häufig sind wir in Zweifel und trauen seinem Wort nichts zu. Gestehen wir unsere Mutlosigkeit, unser Versagen und unsere Schuld und bitten miteinander Gott um seine Gnade: (e)     

=

Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in unseren Sünden, mit Christus lebendig gemacht - aus Gnade seid ihr selig geworden. Eph 2,4f


Gloria (f)

Christus, den Trost der Welt, - ihn loben wir, Halleluja! Er tröste die Traurigen und bewahre die Gewaltlosen. (g)

G: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 3)


Kyrie-Litanei (f)

Das Grab konnte ihn nicht bergen / Schwere Steine nicht beschweren / Wächter ihn nicht fessseln. / Christus ist auferstanden. / Ihn rufen wir an:

Kyrie

Ewige Langeweile ist vertrieben / Lasten drücken das Leben nicht länger nieder / Die Macht ist über Nacht entmachtet. / Das Leben lacht uns an. / Wir können spielen vor Freude / und der Gewalt ihr das Recht absprechen. / Christus ist auferstanden. / Ihn rufen wir an:

Kyrie

Gräber können uns nicht bergen / Schwere Steine nicht beschweren / Wächter uns nicht länger fesseln. / Christus ist auferstanden. / Und er allein ist Herr. / Ihn rufen wir an: (h)

Kyrie


Bereitung

Gott in seiner Barmherzigkeit kennt uns und weiß, wie sehr wir nach Leben hungern und danach lechzen, anerkannt und wichtig zu sein. Wir mühen uns ab, zahlen manchmal auch einen hohen Preis und bleiben doch leer und unerfüllt in unserem Verlangen. Am Tisch Jesu sind wir eingeladen, von ihm erfülltes Leben zu schmecken. Er schenkt uns Hingabe und Liebe und stärkt uns, unseren Weg fortzusetzen, anerkannt und wichtig bei Gott und voller Dankbarkeit für unseren Alltag. (i)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch dein lebendiges Wort hat du alles geschaffen /

und hast den Menschen zu deinem Ebenbilde gemacht /

+  deinen Ruhm zu spiegeln.

Und als wir die Sünde wählten statt des Lebens, /

+  hast du doch festgehalten an deiner Liebe zu allen Menschen.

In einer gebrochenen Welt hast du Israel erwählt zum Eigentum / 

durch Abraham und Mose deinen Bund geschlossen /

+  und durch die Propheten dein Volk zu dir zurückgerufen.

In der Fülle der Zeit hast du dich uns zugewandt in deinem Sohn /

+  Jesus Christus, in dem das ewige Wort Fleisch geworden ist.

Getauft und beauftragt als dein Knecht /

+  hat er das Reich deines Erbarmens verkündet:

den Armen frohe Botschaft gebracht, den Kranken Heil, /

+  den Gefangenen Freiheit, den Sündern Vergebung.

Allen Erlösten gibt er teil an seinem österlichen Sieg, /

damit wir deine Größe verkünden /

+  und dem Lob aller Kreatur die Stimme leihen.

Darum vereinen wir uns mit den Engeln und Vollendeten /

+  und rufen laut und bekennen: (k)

Heilig, heilig, heilig ...  


Abendmahlsgebet

Du, Gott, Schöpfer der Welt, du bist heilig und dein Ruhm ist ohne Grenzen. Sende herab den lebenspendenden Geist. Durch ihn lass dieses Brot und diesen Wein für uns zu Leib und Blut Christi werden, wie er verheißen hat:

Einsetzungsworte 

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr ...

Darum feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung. Wir gedenken deines Sohnes, der - gekreuzigt -  sein Leben für uns und alle Menschen hingab und - auferstanden -  als Hoherpriester für uns vor dir eintritt. Gedenke seines Opfers und gewähre allen Menschen den Segen der Erlösung, die er vollbracht hat.

Erfülle uns mit dem Heiligen Geist, wenn wir Christi Leib und Blut empfangen - zur Vergebung der Sünde und als Unterpfand ewigen Lebens - dass wir ein Leib und ein Geist werden in Christus, ein lebendiges Opfer zum Lob deiner Herrlichkeit. Gedenke, Gott, deiner weltweiten Kirche mit allen, denen du besondere Gaben des Dienstes verliehen hast. Offenbare ihre Einheit. Wache über ihren Glauben. Erhalte sie in Frieden. (Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die im Frieden Christi heimgegangen sind.) Geleite uns alle zum ewigen Freudenmahl in deinen Reich mit (Maria, der Mutter unseres Herrn, mit den Aposteln und Märtyrern, mit ... und) allen deinen Heiligen. Und wenn die ganze Schöpfung von Sünde und Tod befreit ist, lass uns mit allem, was da ist, dich preisen durch unsern Herrn Jesus Christus. (k)


Dankgebet

Wir danken dir, du Gott der Barmherzigkeit, dass du uns (mit der Zusage in der Taufe) Hoffnung gibst und im österlichen Mahl Anteil schenkst am Leben deines auferstandenen Sohnes. Wir bitten dich: Erfülle uns mit dem Geist seiner Liebe und erhalte uns - frei von Angst - in deinem Frieden durch ihn, Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Gottesdienstpraxis A, Bd. VI/2, Gütersloh 2002, S. 125 

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 325 (W.Penk)

c - vgl. H.Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967, S. 119

d - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 69  

e - R.B.

f - nach anglikanischem Vorbild sowie entsprechend der badischen Liturgie 2 wird angeregt, zur Konzentration, Profilierung und "Verschlankung" des Anrufungsteils in der österlichen Festzeit auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle zu verzichten und nur das Große Gloria (in seiner vollen Form)  zu singen. Der Aufruf zuvor kann entfallen.

g - vgl. VELKD, Passion und Ostern, Agende II.1, Hannover 2011, S. 198

h - vgl. H. Nitschke, Ostern, Gütersloh 1978, S. 27 (B.v.Issendorff)

i - vgl. Ergänzungsband zum Evangelischen Gottesdienstbuch, Berlin 2002, S.320

k - vgl. sog. Lima-Liturgie (auch Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 656 ff)

l - vgl.  reihe gottesdienst 8/9 - Gebete, Hamburg 1979, S. 202, Nr. 278