Text als RTF-Dokument herunterladen

16. Januar 20111


2. Sonntag nach Epiphanias (grün)  Der Freudenmeister

Das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Joh 1,17



Predigttext (Thora):  2.Mose 33,17-23 (III) - Moses Wunsch, Gott zu sehen 

Epistel: Hebräer 12,12-18(19-21)22-25a (VI) - Ihr - im himmlischen Jerusalem

Evangelium:  Markus 2,10-20(21.229 (V) - das Fest der Gegenwart Jesu



Eröffnung (Begrüßung)

Alles, was wir tun und empfangen, alles, was wir hören und bitten, alles geschehe in Namen Gottes (, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes): Seine Gegenwart feiern wir, denn seine schöpferische Wahrheit füllt unsere Worte. Sein Kommen in Jesus Christus loben wir, denn seine Liebe trägt unser Tun. Sein Wirken im Geist preisen wir, denn seine Weisheit stärkt unsere Sinne.  R: Amen. (a)


Votum und Psalm

Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Singet und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern! Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den  HERRN  suchen. Ps 105,1-3

Psalm 36 -  Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist  (EG 719)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott in Vertrauen auf die Kraft Christi: - Stille - 

Gott der Güte, Vater von uns allen. Du beschenkst uns reicher als wir zu träumen wagen. Tue beiseite, was uns Sorge macht oder belastet. Fülle unsere leeren Hände mit deinen Gaben, mit deiner Freude richte unser Leben auf durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt in alle Ewigkeit. (b)

oder

Gott des Erbarmens, deine Liebe ist die Kraft, die verwandeln kann. So lass uns erfahren, dass du neue Freude wachsen lässt aus der Trauer, Frieden schaffst im Streit, Vergebung gewährst in der Schuld, Vertrauen eröffnest in der Hoffnungslosigkeit. Schenke uns die Zuversicht, dass unser Leben gelingt. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis  

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. (1.Tim 2,4-6  )(Loben wir Gott für seine Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:)

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EGWü 764)

oder Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder Bekenntnislied: Gott liebt diese Welt (EG 409,1-6)

oder Glaubenszeugnis:

Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem, was geschaffen ist, die Quelle des Lebens, aus der alles fließt, das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.

Wir glauben an Jesus Christus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren; ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegte, Leben heilte und Grenzen überwand; er wurde gekreuzigt; in seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen und uns zur Liebe befreit; er ist in unserer Mitte und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist, Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will; sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung, die auch der Tod nicht zerstört; in der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu Schwestern und Brüdern, die nach Gerechtigkeit suchen. 

Wir erwarten Gottes Reich. (d)


Fürbitten

Gott, für dich möchten wir eintreten mit unserem Reden und unserem Schweigen. Durch dich möchten wir handeln und träumen, Leid ertragen können und Schmerzen lindern. In dir möchten wir Erfüllung finden, hineinhören in deine Zusagen und uns anrühren lassen von deinen Zeichen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Deshalb hoffen wir auf deine Weisung und bitten um überzeugende Worte und sprechende Gesten, die deiner Wahrheit neuen Raum schaffen. Wir rufen:

R: Kyrie eleison

Deshalb hoffen wir auf deine Verheißung und bitten  um tragfähige Konzepte und bestärkende Ideen, die deiner Gerechtigkeit neue Wege bahnen. Wir rufen:

R: Kyrie eleison

Deshalb hoffen wir auf deine spürbare Nähe und bitten um geöffnete Sinne und achtsame Begegnungen, die deiner Liebe neuen Atem geben. Wir rufen:

R: Kyrie eleison

Deshalb hoffen wir auf deine Gegenwart und bitten, immer mehr vertraut zu werden mit deiner befreienden Botschaft in Jesus Christus bis wir alle zu Töchtern und Söhnen deiner Weisheit geworden sind. Wir rufen: (e)

R: Kyrie eleison


Schlussgesang: Gott, Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort

Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Römer 12,11-13a

*


Eingeständnis und Zusage

Lasst uns bekennen, dass wir vor Gott und unseren Mitmenschen schuldig geworden sind: Unsere Ängste waren größer als das Vertrauen zu Gott. Unser Vorteil war uns wichtiger als die Sorgen anderer. Wir haben uns dem Willen von Menschen gebeugt, statt uns nach Gottes Geboten zu richten. Bitten wir miteinander um Gottes Gnade: (f)

=

Christus spricht: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er‘s euch geben. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei. Joh 16,23b.24b


Gloria (g)

Gott, der unsern Mangel in Fülle und unsere Klage in Lobgesang über seine Hilfe wandelt - kommt wir beten ihn an: (h)Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 180.3)


Kyrie-Litanei (g)

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen aus einer Woche voller Unruhe und Hast, voller Ablenkungen und Langeweile, voller Ärger und Stumpfsinn und Frustration. Aber wir sind auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen mehr als das Alltägliche. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen, weil wir eingeladen sind. Nur haben wir unsere Vorbehalte und Fragen: Was soll eine Begegnung mit Gott schon bringen? Was trägt der Glaube wirklich zum Leben aus? Und doch sind wir gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen tieferes Verstehen und größere Hoffnung. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen mit all dem, was uns belastet, was uns beschwert und voneinander trennt: eigenes Versagen und viele Unzulänglichkeiten, Unverständnis füreinander, Ängste voreinander, Erfahrungen, die wir lieber vergessen möchten, Schuld und Enttäuschungen. So sind wir auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen Befreiung, Vergebung, einen neuen Anfang. Wir rufen zu Gott: (i)

Kyrie


Bereitung

Wenn wir Brot und Wein zum Tisch Jesu bringen, müssen wir gestehen, wie fruchtlos und festlos wir oft sind. In der Gebrochenheit unseres Leben, mit den Bruchstücken unseres Daseins kommen wir und bitten um Heil. Gott verwandle in Frucht des Lebens, was wir sind und haben, wenn wir das Mahl feiern, wie es uns Jesus aufgetragen hat. (k)

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Du bist der Ursprung von Leben und Fülle, /

+  sei gepriesen für alles, was du in der deiner Gnade uns schenkst.

Denn was wären wir ohne dein großes Herz /

+  und wie dunkel wäre unsere Erde ohne dein Erbarmen in Christus. 

Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

und mit der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt, /

+ stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (l)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet 

Über allem danken wir dir, Gott, für Christus und sein Kommen. Gerufen in die Zeit, gesandt, uns zu erleuchten, Abglanz und Gestalt deiner Freundlichkeit und Treue, Gott, unvergesslich unter uns Menschen, der alles vollbracht hat, unser Leben, unsern Tod, der uns dies Zeichen seiner Liebe gab:

Einsetzungsworte 

Sooft wir von diesen Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Zu Jesu Gedächtnis versammelt, bitten wir dich, Gott, sende aus deinen Geist und deine Kraft:

schöpferische Weisheit - Tiefe des Lebens - Gerechtigkeit und Licht - Quelle der Freude - Trost der Betrübten und Beistand in der Not - Hoffnung der Armen - Kraft der Müden -

... (spontane Erweiterungen)

Verwandle und erhelle unser Miteinander durch deine Kraft. Lass uns im Geist verbunden sein, wenn wir diese Gaben empfangen: das Brot des Lebens und den Kelch der Versöhnung. Stärke uns mit dem Mut zur Befreiung und führe uns mit allen, die von deiner Gnade gelebt haben seit Anbeginn der Welt zu deinem Reich durch Christus, unsern Bruder und Herrn auf immer und ewig. (m)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für Brot und Wein, für Begegnung untereinander und deine Nähe. An deinem Tisch ist Platz für alle, die kommen in ihrer Bedürftigkeit. Lass uns offen sein für die Menschen um uns her, dass auch jene, die nicht satt werden von Brot und denen der Wein das Herz nicht erfreut, Hilfe erfahren in dem, was wir mit unseren Gaben beitragen können zum Leben durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (n)

oder

Guter Gott. Wir danken dir für dein lebenspendendes Wort und die Tischgemeinschaft mit deinem Sohn. lass durch deine Gnade unser Leben verwandelt werden und führe uns - gestärkt durch diese Speise - zum Hochzeitsmahl des ewigen Lebens durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (o)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Gottesdienstpraxis A, IV/1, Gütersloh 1999, S. 136 (V.S. Winkler)

b - vgl. Gottesdienst ‘78, S. 64 (v. Mehring)

c -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 177, Nr. 12 

d -  vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 166,6

e - vgl. Gottesdienstpraxis Bd. IV/1, Gütersloh 1999, S. 136 (V.S. Winkler)   - 

g - nach anglikanischem Vorbild wird angeregt, zur "Verschlankung" des Anrufungsteils in der Epiphaniaszeit auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle zu verzichten und nur das Große Gloria  zu singen. Der Aufruf zuvor kann entfallen. 

h  - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 277

k- vgl. B.Enzer-Probst u. A.Felsenstein-Roßberg, Wenn Himmel und Erde sich berühren, Gütersloh 1993, S. 128

l - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete im Gottesdienst (Neue Fassung), Göttingen 1996, S. 58

m- vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 144  

n - vgl. ... nicht mehr Gäste und Fremdlinge ... Stuttgart 2003, S. 56 (Dangelmaier-Vincon)

o - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 34