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1. Januar 2011 - a -


Neujahr (weiß)   - Der Weg mit Gott

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Kol 3,17


Predigttext (Epistel):  Jakobus 4, 13-15 (II) Der wichtigste Vor-Satz

Schriftlesung (Altes Testament:) Sprüche 16,1-9 (V) Der Mensch denkt - Gott lenkt 

(Evangelium:  Johanes 14,1-6 (III) Euer Herz erschrecke nicht (mit Jahreslosung 2010!)


Eröffnung

Wir sind versammelt im Namen und zur Ehre Gottes und feiern so miteinander im  Vertrauen auf Gott, den Vaters, der diese Welt ins Leben gerufen hat, im Vertrauen auf Gott, den Sohn, der Gott und Welt versöhnt hat, im Vertrauen auf Gott, den Heiligen Geist, der mit seinem Beistand unter uns wirksam ist. R: Amen.(a) 

Gott sei bei uns am Beginn eines neuen Jahres in der Geborgenheit, die uns trägt, damit wir dem, was uns erwartet, unverzagt entgegen gehen können. Gott wirke unter uns als die Liebe, die uns stärkt, damit wir die Bedrohungen des Lebens bei Namen nennen können. Gott schenke uns jetzt und allezeit den Mut, der uns beflügelt, damit wir den Mächten des Todes widerstehen und Raum für Leben schaffen können. (b)

Votum und Psalm

Der HERR denkt an uns und segnet uns. Er segnet, die den HERRN fürchten, die Kleinen und die Großen. Der HERR segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder. Ihr seid die Gesegneten des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Ps 115,12-15 

Psalm 8 -  Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name (EG 705)  


Tagesgebet

Beten wir  still zu Gott  und vertrauen ihn unsere Wege an: - Stille - 

Unsere Zeit, Gott in Ewigkeit, ist umfangen von deiner Gnade. Schenke uns mit dem Beginn des neuen Jahres auch einen neuen Anfang. Erneuere uns durch dein Wort und gib uns den Mut, den wir für unseren Auftrag brauchen. Dass du alles neu machst, lass uns spüren heute und jeden Tag auf unseren Wegen durch die Zeit hin zu deiner Ewigkeit. (c)                                 


Bekenntnis 

Wir (haben gesehen und) bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott (1.Joh 4, 15.16) Lasst uns Zeugnis geben von der Erkenntnis, dem Glauben und dem Vertrauen auf die Liebe, die Gott zu uns hat:

Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)


oder 

Glaubenszeugnis

Machen wir uns zu Beginn des neuen Jahres das Bekenntnis Dietrich Bonhoeffers zu eigen:

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle angst vor der Zukunft überwunden sein.

(Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.) (d)

Lied: Von guten Mächten treu und still umgeben (EG 65,1.5.6 / EG Wü 541,1-3)


Fübitten

Lasst uns (zu Beginn eines neuen Jahres) beten für diese Stadt, in der wir leben; für alle unsere Mitbürger, dass unter uns ein menschliches Zusammenleben möglich wird, ohne Hass und Verachtung, sondern frei, in Frieden und Glück - rufen wir zu Gott:

R:  Kyrie eleison.

Für alle, die nahe bei uns wohnen; für unsere Familien, Nachbarn und Bekannten; für unsere Freunde, aber auch für jene, die nicht gut auf uns zu sprechen sind; für alle, die uns mit ihrer Zuwendung umgeben, aber auch für jene, die uns lästig fallen - rufen wir:

R:  Kyrie eleison.

Für alle, die hier arbeiten in den Fabriken, Büros und Geschäften; für alle Arbeitslosen; für die Schüler und die sie unterrichten; für alle, die in den Krankenhäusern tätig sind, für alle in der öffentlichen Verwaltung und im sozialen Dienst, und dass sie sich für das Wohl der Menschen einsetzen - rufen wir:

R:  Kyrie eleison.

Um Sicherheit auf unseren Straßen, um Rücksicht aufeinander, um Bereitschaft zum Gespräch, für die Fremden um gastliche Aufnahme, um Raum für Stille und Erholung, um ein offenes, menschliches Klima in unserer Stadt - rufen wir:

R:  Kyrie eleison.

Für alle in unserer Mitte, die heimgesucht sind von Krankheit, Unglück und Leid; für die Ängstlichen, die Gelangweilten und Verzweifelten; für die Vereinsamten, die Sterbenden und Trauernden - rufen wir:

R:  Kyrie eleison.

Für alle, die an den Rand gedrängt sind; für die Gefangenen, die geistig oder seelisch Gestörten, für  ... -  rufen wir:

R:  Kyrie eleison. (e)


Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)

oder:  Nun lasst uns gehn und treten (EG 58,1.2.11.14.15)


Sendungswort

Gehen wir mit der Losung in das neue Jahr: "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem." (Röm 12,21)


Segen

Gott, die lebendige Quelle aller Hoffnung, Kraft und Liebe, segne dich, dass dein Leben reich wird, Frucht bringt und sich erfüllt; und behüte dich, dass du bewahrt bleibst vor allem Unheil an Leib und Seele.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir, dass du dich getröstet weißt und geborgen in jedem Augenblick; und sei dir gnädig, dass auch in dunklen Zeiten Zeichen der Hoffnung aufleuchten.

Gott erhebe sein Angesicht auf dich, dass dich die Strahlen göttlicher Liebe durchwärmen und deinem Leben Richtung weisen; und gebe dir Frieden, dass deine Zerissenheit heilt und du in Einklang leben kannst mit dir und der Welt. (f)


*

Eingeständnis und Zusage

Wir alle spüren unsere Verantwortung für das Leben miteinander. Doch ist es nicht immer leicht, klug und weise unsere Tage zu gestalten. Ungeduld, Ungerechtigkeit, Überforderungen bringen so schnell unsere guten Vorsätze durcheinander. Als falsch erweist sich so mancher Gedanke, manches Wort, manches Verhalten. Wir fügen einander Leid zu und sehen beschämt, wie leicht wir versagen. Gott überwinde bei uns Angst, Sorge und Schuld durch seine Gnade: (g)  

=

Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,20


Gloria

im Sinn einer Verschlankung des Eingangsteiles wird - nach anglikanischem Vorbild - angeregt, sich auf das Große Gloria (EG 180.1 oder 180.3 oder in anderer Form) zu konzentrieren. Ggf  mag dem ein Votum vorangehen:

Du wirst uns segnen in Momenten der Verunsicherung.

Du wirst uns segnen in Stunden voller Lebensfreude und Glück.

Du wirst uns segnen im Verzweifeln an Krieg und Folter. 

Du wirst uns segnen im Schmerz der Trennung von geliebten Menschen.

Du wirst uns segnen im Staunen über die Geburt neuen Lebens.

Du wirst uns segnen und uns deiner erinnern durch dein Wort,

das tröstet und aufrichtet, versöhnt und ermutigt. (k)

Ehre sei Gott in der Höhe

 

Bereitung

Wenn wir Brot und Wein teilen, üben wir miteinander ein, was die Bitte bedeuten mag: Dein Reich komme. Wir werden erinnert, wie Jesus mit den Armen und Ausgestoßenen aß und trank, wir er auch im Haus des Zachäus einkehrte, wie er, bevor er verraten wurde, Passamahl hielt zur Feier von Israels Befreiung aus Knechtschaft und Sklaverei, wie er dies Mahl bei seinem Abschied zum Zeichen setzte für seine Hingabe bis ans Kreuz, wie er in Emmaus mit Jüngern das Mahl hielt, so dass sie ihn als den Lebendigen erkannten. Wir werden erinnert, dass Gott uns mit diesem Mahl stärken will, wo wir umkehren zu Christus und uns hinwenden auf den Weg in sein Reich. (i)


Präfation und Abendmahlsgebet

Wahrhaft, es ist würdig und recht /

dir, unserm Gott und Vater, immer und überall zu danken

+ durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus.

Er ist dein Wort, ganz eins mit dir.

+ Durch ihn hast du alles geschaffen nach deinem Wohlgefallen.

Als die Fülle der Zeit gekommen war, /

+ hast du ihn gesandt als unsern Heiland und Erlöser.

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Zeiten. / 

Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen /

+  und stimmen ein in das Lob deiner Herrlichkeit. (k)

Heilig, heilig, heilig 


Wir loben dich, Gott, und danken dir, um deines Sohnes Jesu Christi willen. Er ist Mensch geworden durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Um deinen Ratschluss zu erfüllen und dir ein heilige Volk zu sammeln hat er sterbend die Arme ausgebreitet am Holz des Kreuzes, um die zu erlösen, die an ihn glauben. Er war bereit, den Weg des Leidens zu gehen, um uns von der Macht des Todes zu befreien, die Fesseln des Bösen zu sprengen, die Hölle zu bezwingen, die Gerechten zu erleuchten und aufzurichten ein Zeichen des Heils. Er schenkt uns die Auferstehung und das Leben:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, ...

So gedenken wir unserer Erlösung durch Tod und Auferstehung deines Sohnes. Wir danken dir, dass du uns berufen hast, dir zu dienen. Wir bitten dich: Sende aus deinen Geist und segne uns dieses Mahl. Lass alle, die Leib und Blut Christi empfangen, eins werden in ihm und stärke unseren Glauben. Wir loben und preisen dich durch Jesus Christus, deinen geliebten Sohn. Durch ihn sei dir Ehre und Ruhm in deiner heiligen Kirche, jetzt und in Ewigkeit. (k)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, dass du uns gestärkt hast mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils. Verleihe, dass die Lippen, die dich heute gepriesen haben, dich alle Zeit loben; dass die Ohren, die dein Wort gehört haben, verschlossen seien für die Stimmen des Unfriedens; dass die Augen, die deine große Liebe gesehen haben, auch die Seligkeit schauen, die du verheißen hast; dass die Zungen, die dein Lob gesungen haben, hinfort die Wahrheit bezeugen; dass die Hände, die deine Gabe empfangen haben, Gutes tun zu deiner Ehre; dass die Füße, die in dein Haus gekommen sind, nicht abirren von den Wegen des Lichtes; dass die Leiber, die Anteil gehabt haben an deinem lebendigen Leib, in einem neuen Leben wandeln. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Gottesdienstpraxis VI/1 (1995), Gütersloh 1995, S.96 (J.Konowalczyk-Schlüter) 

b - vgl. Gottesdienstpraxis IV/1 (1999), Gütersloh 1999, S. 90 (H.D. Kastner)

c - vgl. Badische Agende, Karlsruhe 1996, Gebet Nr. 64

d - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S.164 

e - vgl. H.Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967, S. 174 

f - vgl.  Spilling-Nöker, nach 4. Mose 6,24–26 in: Deine Güte umsorgt uns. Segen empfangen und weitergeben, Hg.  Martin Schmeisser. © Verlag am Eschbach, 6. Aufl. 1995

h - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 121

k - vgl. Pierre Stutz, Mein Leben kreis um Dich, München 2009

l - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 397, Nr. 11