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19. Dezember 2010 


4. Sonntag im Advent (violett / rosa / blau(x) - Die nahende Freude

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe. Phil 4,4.5b


Predigttext (Evangelium):  Lukas 1,26-33(34-37)38 (III) Der Gruß des Engels an Maria

Tora: Genesis 18,1-15 ® Verheißung Isaaks

Epistel: Philipper 4,4-7 (II) Aufruf zur Freude

(Vorschläge zur Perikopenevision sind ggf. berücksichtigt und gekennzeichnet)



Vorspiel


Eröffnung

(Soweit möglich brennen zwar die ersten drei Kerzen am Adventskranz, die vierte aber wird erst am Ende der Eröffnung entzündet.)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt , unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen.  

Heute feiern wir den „vierten“ Advent und werden eingeladen, uns auf das Kommen Jesu Chr-isti zu freuen, der das Licht der Welt ist. Mit dem Gruß des Engels an Maria,:"Fürchte dich nicht, du hast Gnade bei Gott erfunden" ist die frohe Botschaft verbunden, dass durch sie der Retter zur Welt kommen wird. Mögen davon auch unsere Herzen erfüllt sein, nicht in festlichen Feiern nur, sondern dass dadurch unser tägliches Leben verwandelt wird. (a) Darum entzünden wir die vierte Kerze am Adventskranz in der Hoffnung, dass auch uns die Zusage gilt, die der Spruch über der vierten Woche im Advent verkündet: „Freuet euch in dem Herrn allewege; und abermals sage ich: Freuet euch. Der Herr ist nahe.“ Phil  4, 4.5 (Entzünden der vierten  Kerze)


Lied zum Eingang:  O komm, o komm du Morgenstern (EG 19)


Votum und Psalm

Tauet (Träufelt) ihr Himmel von oben und ihr Wolken regnet Gerechtigkeit. Die Erde tue sich auf und bringe Heil und Gerechtigkeit wachse mit auf  Jes 45,8 

Psalm 24   - Machet die Tore weit  (EG 712)

oder Psalm 19  -  Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG 708)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unsern Mangel in Freude verwandeln kann: - Stille - 

Ewiger, allmächtiger Gott. Im vergänglichen Leib seiner Mutter Maria ist dein Sohn zur Welt gekommen, Weihnachten feiern wir seine Geburt in Armseligkeit. Lass Christus in dieser Zeit des Advents auch in unsere arme Seele einziehen. Erfülle uns mit der Wahrheit deines Wortes und der Kraft deines Geistes, dass wir frei werden von aller Angst und offen  für deine Gegen-wart in ihm, deinem Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. (b) 

oder

Allmächtiger Gott. du erhebst die Niedrigen und hast die Jungfrau Maria zur Mutter deines Sohnes erwählt; lass ihre Freude auch in unsere Herzen einziehen, dass wir mit Maria jubeln und deine Barmherzigkeit preisen. Dich rühmen Himmel und Erde in alle Ewigkeit. (c)

oder

Ganz nah ist dein Wort, Herr, unser Gott, ganz nah deine Gnade. Begegne uns denn mit Macht und Erbarmen. Lass nicht zu, dass wir taub sind für dich, sondern offen mach uns und empfänglich für Jesus Christus, deinen Sohn, der kommen wird, damit er uns suche und rette, heute und täglich bis in Ewigkeit. (d)


Lobpreis / Bekenntnis 

Es soll erfüllt werden, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen „Immanuel“ geben, das heißt: Gott mit uns.Mt 1,22.23 - Voll Erwartung stimmen wir ein in den Lobgesang der Maria:

Magnificat  - Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6)


oder

Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: (Hebr 10,23)

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater... (EG Wü 686)


Fürbitten

Ganz nahe ist nun,  großer Gott,  das Fest der Freude, weil Jesus gekommen ist, ein Helfer in aller Not. In der Hoffnung, die er in uns weckt, denken wir an Menschen, die Zuwendung besonders nötig haben: - Stille -

Gott, hilf uns, deinem Sohn den Weg zu bereiten, hilf, achtsam zu werden für das Leid in unse-rer Nähe wie in der Ferne, um uns dagegen einzusetzen. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an die Menschen, die gegenwärtig im Krieg leben müssen, besonders in ...; an alle, die durch Gegensätze und Grenzen getrennt sind: - Stille -

Gott, hilf uns, deinem Sohn den Weg zu bereiten, hilf, für Gerechtigkeit und Frieden einzutre-ten, gerade mit kleinen Schritten. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an die Menschen, die körperlich und geistig behindert sind, an die Kranken und Sterbenden und an die Männer und Frauen, die sie pflegen: - Stille -

Gott, hilf uns, deinem Sohn den Weg zu bereiten, hilf, für andere da-zusein, auch wenn Dank nicht zu erwarten ist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an die Menschen, die sich in dieser Zeit besonders einsam fühlen; an die Altgewor-denen, die Trauernden, die Kinder, die keine Angehörigen haben: - Stille -

Gott, hilf uns, deinem Sohn den Weg zu bereiten, hilf, Geduld und Verständnis aufzubringen für die, denen es an Liebe fehlt. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an die Menschen, die uns besonders anvertraut sind, und nennen in der Stille ihre Namen: - Stille -

Gott, hilf uns, deinem Sohn den Weg zu bereiten, hilf, miteinander das weihnachtliche Fest unbeschwert, in gegenseitiger Rücksicht und frei von Spannungen zu feiern. Wir rufen: 

R: Kyrie eleison.  (e)


Schlussgesang: Ach mache du mich Armen (EG 10,4)


Sendungswort

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr völlige Hoffnung habt durch die Kraft des heiligen Geistes. Röm 15,13


*

Eingeständnis und Zusage

Gott erwartet uns mit dem Geschenk seines Frieden und seiner Freude. Und wir sehen unsere ganze Bedürftigkeit: Unfriede daheim und in der Welt an vielen Orten, Streit, falsche Worte, Kaltherzigkeit. Das alles bringen wir mit. Doch dass wir damit nicht alleingelassen, sondern aus Not und Schuld befreit werden, das erbitten wir von Gottes Gnade: (f)

=

Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Frie-dens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.  Jer 29,11


Kyrie-Litanei

Freude möchten wir finden in Gottes Gegenwart: / Im Raum der Frohen Botschaft, im Haus der Gemeinde, / inmitten von Schwestern und Brüdern, / im Fragen, im Hören, in der Stille, im Lob. / Gott entdecke uns diese Freude.

Kyrie 

Freude können wir lernen durch Gottes Gegenwart: / Auch in Durststrecken des Lebens, wo uns Christus zum Begleiter wird. / Auch in den Tälern von Hass, Angst und Gewalt, denn er will uns Anhalt und Stärke sein. / Auch im Anblick von Leiden und Tod, weil er hindurch-gegangen ist zum Leben. / Gott führe uns in diese Freude.

Kyrie 

Freude sollen wir haben an Gottes Gegenwart: / An den Spuren der Nähe und den Zeichen ewiger Güte, / an ihrem Licht und ihrer Wärme, / am tröstenden Zuspruch, am Tisch Jesu, am anbrechenden Reich. / Gott lasse uns leben aus seiner Freude. (g)

Kyrie 


oder

In die Dunkelheit dieser Welt bringe, Gott, dein Licht: den Menschen in Not, in Krieg und Bürgerkrieg, auf der Flucht und in den Lagern. Lass sie nicht ohne Beistand, lass sie deine Nähe spüren, auch durch unsern Einsatz. Wir rufen dich an:

Kyrie 

In die Dunkelheit dieser Welt bringe, Gott, dein Licht: den Menschen in Not, die ohne  Sinn und Ziel sind, die sich um ihre Zukunft sorgen, die nicht wissen, was morgen ist. Lass sie nicht ohne Beistand, lass sie deine Nähe spüren, auch durch unsere Zuwendung. Wir rufen dich an:

Kyrie 

In die Dunkelheit dieser Welt bringe, Gott, dein Licht: den Menschen in Not, die krank sind und leiden, denen Schmerzen zu schaffen machen, die den Tod vor Augen haben.  Lass sie nicht ohne Beistand, lass sie deine Nähe spüren, auch durch unsere Hilfe und Begleitung. Wir rufen dich an: (h)

Kyrie 


Bereitung

Christus spricht: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. Offb 3,26


Präfation

Wahrhaft würdig ist es und recht /

zu unserm Heil und zu unserer Freude /

+ dir, ewiger Gott, immer und überall zu danken 

Wir loben dich durch deinen Sohn Jesus Christus, /

+ dessen Kommen dein Engel der Jungfrau Maria verkündet hat. 

Von ihr soll der Retter der Welt geboren werden: /

der Immanuel, der Heiland aus Davids Stadt, / 

+ der König des Friedens, dessen Reich kein Ende hat.

Darum loben die Engel deine Größe und Macht, /

es beten dich an und fürchten dich alle Gewalten, /

+ dich preisen die Kräfte des Himmels mit einhelligem Jubel.

Mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen /

+ und ohne Ende bekennen:  (i)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Herr aller Mächte und Gewalten, gepriesen bist du in deinem Sohn Jesus Christus, der in deinem Namen gekommen ist. Er ist dein rettendes Wort für uns Menschen. Er ist die Hand, die du den Sündern entgegenstreckst. Er ist der Weg, auf dem dein Friede uns erreicht. Darum feiern wir die Versöhnung, die uns in Christus geschenkt ist:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...

Ewiger Gott. Dein Sohn hat uns dieses Vermächtnis seiner Liebe anvertraut. Wir bitten dich: Sende deinen Heiligen Geist und heilige diese Gaben, dass wir sie empfangen als Leib und Blut deines Sohnes. Nimm uns an in deinem Sohn und schenke uns in diesem Mahl den Geist, den er verheißen hat, den Geist der Einheit, der wegnimmt, was trennt, und uns zusammenhält in der Gemeinschaft mit deinem ganzen Volk. Mach deine Kirche zum Werkzeug deines Friedens. Wie du uns hier am Tisch deines Sohnes versammelt hast in Gemeinschaft mit (Maria, der Mut-ter unseres Herrn, mit den Aposteln und Märtyrern, mit dem/der ... und) allen Heiligen, so sammle die Menschen aller Völker und Sprachen, aller Schichten und Gruppen zum Gastmahl der ewigen Versöhnung und deines bleibenden Friedens durch ihn Jesus, deinen Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)


Dankgebet

Im Dunkel dieser Welt zünden wir Lichter an zum Zeichen unserer Hoffnung. In die Kälte und Verlorenheit dieses Lebens gibt du uns das Zeichen deiner großen Hoffnung  durch das Kom-men deines Sohnes. Wir danken dir für Zeichen seiner Nähe und Rettung in Bror und Kelch und bitten: Lass uns selbst zu Zeichen seines Lichts für die Menschen werden, wenn wir aus ihm leben, glauben und handeln: Jesus Christus, unserem menschgewordenen Bruder und Herrn für Zeit und Ewigkeit. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Über-setzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

(x)  Im Unterschied zum Passions-Violett ist in der schwedischen und finnischen sowie in man-chen amerikanischen Kirchen (Königs-)Blau als liturgische Farbe im Advent gebräuchlich.

a - vgl. Common Worship - Times and Season,( Church of England) London 2006, S. 54

b - vgl.M. Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Gütersloh 2009, S.19 

c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 251

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 129, Nr.  

e - vgl. Ch.Zippert (Hg), Gottesdienstbuch, Gütersloh 1990, S.13 

f - vgl. B.Heim, Beten im Gottesdienst, 4.Aufl., Neuffen 1977, S.12

g - R.B. nach einer unbekannten Vorlage

h - vgl. W. Milstein, Es ist ein Ros entsprungen, Göttingen 2005, S.82 f

i - R.B.

k - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 352 ff

l - R.B. nach Motiven in W. Milstein, Es ist ein Ros entsprungen, Göttingen 2005, S.83