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5. Dezember 2004


2. Sonntag im Advent (violett)  - Der kommende Erlöser    


Predigttext: Matthäus 24,1-14 (III) - Zeichen des Kommens Jesu            

Schriftlesung (Altes Testament): Jesaja 63,15.1619b; 64,1-3 (IV) -  Sehnsucht nach Erlösung

(Epistel-Lesung: Jakobus 5,7-8 (II) Mahnung zur Geduld)

*


Vorspiel 


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.


Heute feiern wir den zweiten (Sonntag im) Advent. Von der Wiederkunft Jesu Christi und von unserer Erlösung wird die Rede sein. Als kleines Zeichen dafür, wie sich der Glanz des kommenden Gottes unter uns ausbreitet, haben wir die zweite Kerze am Adventskranz entzündet:

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.Lk 21,28


Lied Ihr lieben Christen freut euch nun  (EG 6 (i.A.)


Votum und Psalm

Siehe, des Herrn Name kommt von ferne. Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch von Herzen freuen, wie wenn man mit Flötenspiel geht zum Berge des Herrn. Jes 30,27a.29      

oder

Der Herr bleibt ewiglich, er hat seinen Thron bereitet zum Gericht, er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker regieren, wie es recht ist. Ps 9,9

Psalm 126 - Wenn der Herr die Gefangenen Zions  (EG 750)


Tagesgebet

Beten wir still zu Gott in Erwartung des Erlösers: - Stille - 

Gütiger Gott. Wir leiden an dieser Welt und sehnen uns nach Gerechtigkeit und Frieden. Wann wirst der Retter kommen und alles neu machen? Richte uns auf durch deinen Heiligen Geist. Gib unserer Hoffnung neue Kraft, dass wir dein Lob singen können, auch wenn die Nacht noch dunkel ist. Du hast sie schon erhellt in Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (b)

oder

Ewiger Gott. Du willst die Welt zu deinem Ziel bringen und dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit vollenden. Richte unsern Blick in die Zukunft deines Sohnes, damit wir schon jetzt herausfinden aus den Ausweglosigkeiten eigener Gedanken und Wünsche und er der Herr wird über unser Leben und Tun: Jesus Christus, der gekommen ist in die Zeit und kommen wird für alle Ewigkeit. (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Der Engel sprach zu Joseph: Maria wird einen Sohn gebären, des Name sollst du Jesus heißen, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Matth 1,21

Voll Vertrauen  stimmen wir ein in den Lobgesang (Mariens):

Magnificat -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 oder 781.6) 

oder:

Bekenntnislied: Gott sei Dank durch alle Welt  (EG 12,1-4) 


Fürbitten

Lasst uns miteinander beten zu Gott, der kommen wird, seine Welt zu vollenden; der uns hilft, ohne Angst seiner Zukunft entgegenzugehen; der gegenwärtig sein will mit seinem Frieden; dem wir voll Vertrauen unsere Anliegen sagen dürfen - wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für alle Verantwortlichen in Kirche, Staat und Gesellschaft: dass sie ihre Vollmachten, die sie übertragen bekamen, einsetzen zum Wohl der Menschen; dass sie ihren Einfluss geltend machen, um das Reich Gottes, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, mit bauen zu helfen - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für alle Menschen in dieser Zeit: dass sie sich nicht zufriedengeben mit Oberflächlichem; dass sie im Angebot dieser Tage nicht ersticken; dass sie nicht übersättigt oder träge werden; sondern in ihnen der Hunger bleibe nach dem Mehr, nach dem Größeren, nach dem Gott der Vollkommenheit - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für uns selbst, die wir uns vorbereiten, das Gedächtnis der Menschwerdung Christi zu feiern: dass wir Zeit zur Stille suchen und finden; dass wir lernen, uns einzuschränken zugunsten derer, die nichts haben, die Hunger leiden, die gepeinigt werden; dass wir uns ausstrecken nach ihm, der das Heil für die Armen und Geringen ist - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für unsere Familien und unsere Freundschaften: dass aller Unfriede, alle Hetze, aller Grund zu Streit oder Anstoß von uns gesehen und guten Willens überwunden wird; dass niemand geschädigt wird durch falschen Eifer oder Gedankenlosigkeit; dass jedem und jeder in Güte begegnet werden kann - wir rufen:(d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lk 21,28

*


Eingeständnis und Zusage

Wir haben das Warten auf Gott verlernt und sind ungeduldig geworden. Wir sind lässig gewesen und haben Gottes Zeichen übersehen. Wir sind nach eigenem Gutdünken vorgegangen, statt auf Gottes Zeit zu achten. Wir haben eher auf menschliche Kräfte gesetzt als auf Gottes Kraft zu vertrauen. Dass wir hinauskommen über unsere Vermessenheit - das erbitten wir von Gottes Gnade:(e)

=

Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 1.Thess 5,9.10


Kyrie-Litanei

Dich dürfen wir rufen, Gott: „Ich werde da sein,“ lautet dein Name. / Aus der Tiefe rufen wir, aus unser Knechtschaft, unserer Erniedrigung. / Reiss doch die Wolken weg und komm - hier, jetzt, sei da, Gott - wer sonst! / Niemand hat uns ein Land versprochen von Licht und Quellen, wo Gerechtigkeit wohnt - du aber wohl. / Du versprichst doch nicht, was nicht sein kann. / Du lässt doch nicht sehen, was nicht werden wird. (Wir rufen:)

Kyrie  

Nichts ist unmöglich bei dir. / Deine Zukunft komme, dein Reich breche an. / Hol die Tyrannen nieder von ihren Thronen. / Heb die Erniedrigten hoch. / Zu dir steigt unsere Seele empor. / Richte uns auf. (Wir rufen:)

Kyrie  

Gesegnet seist du, Gott, unser Fels. / Gesegnet seist du, Gott, Quelle des Lebens. / Du, wie eine Quelle, die aufspringt im Menschen. / Nichts ist unmöglich bei dir. / Uns geschehe nach deinem Wort. (Wir rufen:) (f)

Kyrie  


Bereitung

Lasst uns in diesem Mahl, zu dem wir geladen sind, die Gemeinschaft des Glaubens bekräftigen: zusammenstehen, essen und trinken mit denen, die gleich uns zu Christus gehören, dass wir 

einander verzeihen, was auch geschieht, einander verstehen, gerade wenn es schwierig wird, einander helfen, wo es nötig ist. Dazu bereite uns Gott. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Weg mit uns Menschen, führt er auch manchmal durchs Dunkel /

und scheint uns sein Ziel so oft verborgen, /

+ du wirst ihn nicht im Elend enden lassen.

Jesus, deinen Sohn, den wir unter uns empfangen, /

+ ihn hast du gesandt als Künder deines Reiches.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, in der Freude über das Kommen deines Sohnes. Er hat uns berufen zu Kindern deines Reiches. Er vergibt uns unsere Schuld. Er verbindet uns zu einer Gemeinde. Er nimmt uns auf in den Frieden, den er zwischen dir und den Menschen gestiftet hat:

Einsetzungsworte

So bitten wir dich, Gott: Segne uns durch deinen Heiligen Geist dies Mahl. Erfülle an uns die Verheißungen Christi und führe uns zur Vollendung in deiner Gegenwart. Darum bitten wir durch Christus und mit seinen Worten: (i)


Dankgebet

Gott, Hüter des Lebens. Wir erfahren auch beim Mahl deines Sohnes, dass wir nur Gast auf Erden sind. Wir bitten dich: Mach uns deiner guten Zukunft gewiss, dass wir nicht nur dem Augenblick leben, sondern allezeit erwartungsvoll unterwegs bleiben zu dir, der du - Vater, Sohn und Heiliger Geist - lebst und wirkt in Ewigkeit. (k)


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 129, Nr. 2

c - vgl. K. Steinweg, Beten mit der Gemeinde, Neuffen 1979, S. 54

f - vgl. H. Oosterhuis, Um Recht und Frieden, Düsseldorf 1989, S. 26 

h - neu (R.B.)

k  - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ...., Stuttgart 1980, S. 15