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5. September 2010


14. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der dankbare Samariter    

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Ps 103,2



Predigttext (Epistel): Römer 8,12-17 (II) Gottes Kinder - Miterben Christi

Schriftlesung (Evangelium): Lukas 17,11-19 (I) Der dankbare Samariter 

(Thora: 1.Mose 28,10-22 (V) - Die Jakobsleiter )

 


Eröffnung (Begrüßung)

Im Vertrauen auf das Wort des Lebens, das uns zugesagt ist in der Taufe, sind wir versammelt im Namen Gottes,  des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (a)

Amen.

Gott ist reich an Erbarmen und groß ist seine Güte. Ihm, dem Schöpfer der Welt, wollen wir danken. Jesus Christus wendet sich uns zu und heilt unsere Verletzungen. Ihn, dem Retter der Menschen, möchten wir ehren. Der Geist des lebendigen Gottes steht uns bei und schenkt uns neue Kraft. Ihm, dem Tröster der Herzen, wollen wir uns öffnen.  (b)


Votum und Psalm

(Gelobt sei der HERR; denn er hat er hört die Stimme meines Flehens.) Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hofft mein Herz, und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied. Ps 28,6.7

Psalm 146 - Halleluja. Lobe den Herrn meine Seele (EG 757) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns mit seiner Gnade reich beschenkt: - Stille - 

Gott, du Ursprung allen Lebens. Wir kommen zurück zu dir in dem Vertrauen, dass du unsere Not und Armut kennst. Unsere Sehnsucht willst du stillen und selbst zögernden Dank noch nimmst du an. Sei du uns gut und mache uns gütig. Denn längst schon hast du deine Liebe gezeigt in Jesus, deinem Sohn unter den Menschen, unserm Retter und Herrn für Zeit und Ewigkeit.(c)


Bekenntnis / Glaubenszeugnis

Vertrauen wir uns Gott an mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses:

Ich glaube an Gott, den Vater... (EG Wü 686)


oder

In dem Vertrauen, dass Gott uns (auch) in den (schwierigen) Widerfahrnissen unseres Lebens (dennoch) als der gnädige Gott begegnet, bekennen wir (mit Worten Dietrich Bonhoeffers - in unserem Gesangbuch auf S. 709):

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dingen zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft gegeben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. (d)


Fürbitten

Gott der Güte. Wir danken dir, dass du unserem kleinen Leben einen so großen Sinn schenkst durch Christus, deinen Sohn. Wir gehören zu ihm und in deinem guten Plan mit der Welt. Du schenkst Anfang und Ende. Wir loben dich und bitten zugleich:

R: Kyrie eleison

Nichts haben wir aus eigener Kraft, alles erhalten wir von Dir geschenkt. Um ein Zeichen deiner Nähe bitten wir dich: um die Stille, in der wir uns öffnen für dich, um Gemeinschaft und Gebet in Jesu Namen. Schenke uns deinen Heiligen Geist. Wir loben dich und bitten zugleich:

R: Kyrie eleison

Führe uns,  guter Gott, und leite unseren Willen und kläre all unsere Gedanken, damit wir aufmerksam unser Leben gestalten und wachsam sind gegenüber dem Geist dieser Zeit. Wir loben dich und bitten zugleich:

R: Kyrie eleison

Dir öffnen wir unser Herz. Lass uns hineinhören in die Stille und aufnehmen, was du uns sagen willst:

- Stille -

Du, Gott, hörst unser Gebet, auch wenn wir es noch nicht ausgesprochen haben, und kennst unsern Dank, auch wenn er nicht alles umfassen kann, und spürst unsere Klage, auch wenn wir vieles verborgen halten, und nimmst an unser Lob, auch wenn es im Himmel besser gelingen soll. Wir glauben, dass du auf deine geheimnisvolle Weise auf das antworten wirst, was wir beten. Wir loben dich und bitten zugleich:

R: Kyrie eleison (e)


Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Ps 103,2


*

Eingeständnis und Zusage

Wir fühlen uns oft bedrückt und bedrängt. Wir müssen erfahren, was alles mißlingt. wir stoßen auf menschliches Versagen und erkennen Schuld - die eigene und die von anderen. Das könnte uns hart und bitter werden lassen. Doch Gott eröffnet uns einan anderen Weg: Seine Befreiung, seine Vergebung. So bitten wir miteinander um seine Gnade  (f)

=

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Aber das alles von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus. 2.Kor 5,17


Kyrie-Litanei

Du bist unsere Freiheit, Gott, du stärkst unseren Willen, zu leben, gibst uns Grund, zu glauben, erfüllst uns mit Kraft, zu lieben, machst uns Mut, zu hoffen. Dich rufen wir an:

Kyrie 

Manchmal haben wir das Gefühl, stark zu sein und ähig, Dinge und Menschen in Bewegung zu bringen. Manchmal sind wir unsicher über uns und unsere Möglichkeiten oder halten alles für vergeblich. Dich rufen wir an:

Kyrie 

Wende dich uns zu in deiner Güte, Gott, dass wir leben können einen um den anderen Tag, satt von dir, dürstend nach dir, dir ganz dankbar, dass wir sagen können: Das ist köstlich, dir, Gott, zu danken, und zu lobsingen deinem Namen, du Höchster. Dich rufen wir an: (g)

Kyrie 

 

Bereitung

Ewiger, du unser Gott. Wir loben dich. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, das Zeichen des Festes und der Freude. Lass uns diese Gaben zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heiles werden. Wie aus den Körnern das Brot, aus den Trauben der Wein geworden ist, so mache aus uns eine Gemeinde, ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung für die Welt.(h)

Präfation

Ja, es ist gut, dich ewiger, verborgener Gott, jenseits aller Namen und Begriffe, /

dich, den wir hinter allem Leben erahnen, /

dich, den Jesus seinen Vater nannte, /

+  auch als unsern Gott und Vater anzurufen.

Erstaunt von dem, was du zu unserer Erlösung getan hast /

+  möchten wir dir unsere Dankbarkeit singen.

So wagen wir mit allen, die auf der Suche sind nach dir, /

mit allen, die deine Güte ganz erfahren haben, /

einzustimmen in den Lobpreis deiner guten Mächte /

+  und mit allen, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt, zu bekennen: (i)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, für den Reichtum unsres Lebens, für Nahrung und Licht, Gemeinschaft und Liebe, für alles Gute, das du austeilst und dass du dich uns mitteilst in deinem Wort. Du hast deinen Sohn gesandt, in ihm dich eingelassen auf unser Leben und hingegeben bis in Leiden und Tod. 

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr ...

Wir kommen zu dir, Gott. Du hast durch Christus in seinem Mahl deinen neuen Bund gestiftet. Teile deine Liebe mit uns, mach sie sichtbar unter uns. Segne durch deinen Geist diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Führe uns auf dem Weg Jesu und mache uns Hoffnung durch seine Überwindung von Scheitern und Tod. Vollende dein Reich in Ewigkeit. (k)


Dankgebet

Ewiger Gott, du tragender Grund der Welt: Wir haben empfangen, was uns gereicht wurde: Brot und Kelch mit einem freundlichen Blick und einem guten Wort. Dafür dass wir dir so begegnet sind, danken wir und bitten: Lass unter uns die Schönheit des Lebens und die Hoffnung immer wieder aufleuchten in der Gegenwart Christi, deines Sohnes, unseres Bruders im Heiligen Geist. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Liturgie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada

b - vgl. Gregorius/Schwarz, Die Feier der Evangelische Messe, Göttingen 2009, S. 424

d - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 164, Nr. 2

g - vgl. H.Nitschke (Hg.) Zum Gottesdienstbeginn, Gütersloh 1981, S. 114 (Eulenberger)

h - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 414, Nr. 2

l - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete - Neue Fassung, Göttingen 1996, S. 218