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22. August 2010


12. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die große Krankenheilung    

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3


Predigttext (Epistel): Apostelgeschichte 9,1-9(10-20) (II) Die Berufung des Paulus

Schriftlesung (Evangelium): Markus 7,31-37 (I) Heilung eines Taubstummen 

(Prophetie: Jesaja 29,17-24 (III) - Messianische Zeitansage)   



Eröffnung (Begrüßung)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen.

Gottes heilende und befreiende Liebe ist im Leben Jesu, seinen Worten und Taten, seiner Hingabe und seiner Auferweckung sichtbar geworden. Und er hat seine Jünger beauftragt, diese Zuwendung Gottes - gerade zu den Bedürftigen - ihrerseits zu bezeugen. So haben wir uns versammelt, um sein aufrichtendes Wort zu hören und seine heilsame Nähe zu erfahren. Gott segne uns durch seinen Heiligen Geist. (a)


Votum und Psalm

Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser HERR ist groß und von großer Kraft, und unbegreiflich ist, wie er regiert.   Ps 147,1.3-5

Psalm 42 -  Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Leben heil und hell machen kann: - Stille - 

Ewiger, du unser Gott. Du allein kannst unser Leben hell machen. So öffne uns Ohr und Herz, dass wir dein heiligen Wort vernehmen und danach handeln, und rühre unsere Zunge an, dass wir einstimmen in den Lobgesang der Erlösten. Dir sei Ehre, jetzt und in Ewigkeit. (b)

oder

Du tröstet uns, Gott, und du forderst uns heraus; auf deine Gegenwart können wir uns verlassen. Oft begegnest du uns, wie wir es nicht erwarten. Über Verlorenes und Zerbrochenes dürfen wir vor dir trauern. Für Gutes und Schöne wollen wir dir danken und dich bitten um deine Kraft. Und bei allem können wir festhalten an dir. Du bist unser Helfer durch Jesus Christus, deinen Sohn. (c)


Bekenntnis

Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist: 

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü  686)


oder

Christus spricht (zu seinen Jüngern): Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Matth 5,13a.14a

Seligpreisungen: Selig sind, die da geistlich arm sind  (EGWü 760)


oder Bekenntnislied:  Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)


Fürbitten

Gott, Vater des Lebens. Unermüdlich sprichst du uns an. Hilf uns mit deiner Gnade in unserer Schwachheit. Lass uns hören, wozu du uns rufst. Erneuere uns, wo wir müde geworden sind. Richte alle auf, die das Leben niedergedrückt hat. Heile das Zerbrochene. Gib dein Feuer dem, was zu verlöschen droht. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison

Du hast uns zum Miteinander geschaffen als Menschen, die reden und hören, einander befragen und Antwort geben, sich fordern und  beschenken, begleiten und helfen, trösten und verzeihen. Wir danken dir für jedes gute Wort und alle Taten, die deinen Geist verspüren lassen. Hilf, dass unser Miteinander gelingt. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison

Vor allem bitten wir, dass unsere Worte den Tag nicht verdunkeln, dass unsere Wünsche und Gedanken nichts Böses anrichten, dass unser Planen und Handeln  niemandem schadet. Vielmehr lass uns durch unser Tun und Lassen, unser Fordern und unseren Verzicht zur Versöhnung beitragen und Lichter der Freude entzünden. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison

Gib, dass unter uns weniger verurteilt und mehr vergeben wird, dass weniger gezweifelt und mehr vertraut wird, dass weniger geklagt und mehr ermutigt wird, dass weniger vom Schlechten gesprochen und mehr zum Guten geredet wird. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison

Schaffe Zutrauen in denen, die misstrauisch sind. Wecke Hoffnung in Verzagten und Kranken. Gib Trost den Sterbenden und Trauernden. Wir rufen dich an:

 G: Kyrie eleison (d)


Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3

*


Eingeständnis und Zusage

Verschlossen in uns selbst, bitten wir Gott: er öffne unsere Herzen, um das Wehen seines Geistes zu spüren, er öffne unsere Augen, um Christus zu erkennen, er öffne unsere Ohren, um seine Sendung in die Welt zu vernehmen, er öffne unsere Lippen, um die frohe Botschaft zu verkünden, er öffne unsere Hände, um sie den Nächsten entgegenzustrecken.  Gott überwinde unsere Selbstbezogenheit und Schuld durch seine befreiende Gnade: 

=

Der Apostel Paulus bekennt: Das ist gewisslich wahr und ein Wort des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, (unter denen ich der erste bin.) 1. Tim 1,15


Kyrie-Litanei

Oft fühlen wir uns allein, auch wenn unser Leben nach außen gut aussieht. Um uns herum reden und lachen die Menschen und spüren nichts von unseren bangen Fragen. Alte Wunden wollen nicht heilen. Schmerzen nagen an unserem Ich. Wir ahnen ihren Ursprung. So rufen wir:

Kyrie

Wir brauchen die Nähe Gottes. Wir erwarten etwas von der Heilkraft seines guten Wortes und der Stärkung durch seine Gegenwart. Er hat seine Zuwendung denen versprochen, die nach ihm fragen. Mit unserer ganzen Bedürftigkeit rufen wir:

Kyrie

Gott helfe uns, ruhig zu werden und offen zu sein für ihn. Wenn sein Geist uns beseelt, kehrt das Leben wieder, können wir gesunden, verändert sich die Welt. Täglich wollen wir bitten und rufen: 

Kyrie (f) 


Bereitung

In den Gaben von Brot und Wein bekennen wir: Wir suchen erfülltes Leben durch Gott. Er lasse uns das Besondere im Alltäglichen finden, hier und immer wieder, wenn wir zusammenstehen, wenn wir miteinander reden und zuhören, wenn wir teilen, arbeiten und feiern, empfangen und weitergeben. Denn das ist unsere Hoffnung zu Gott, dass uns geschenkt wird, was wir im Letzten brauchen. (g)


Präfation

In Wahrheit ist würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, Ewiger, zu danken um Jesu Christi willen

In seiner Gottheit ist er herabgekommen in die Zeit, / 

hat unsre Menschlichkeit mit Heil überkleidet, /

+ unsre Niedrigkeit erhöht, unsren Verlust des Paradieses aufgehoben, 

Er hat unsrer Sterblichkeit das Leben geschenkt, / 

unsre Sünde vergeben, /

+ unsren Verstand erleuchtet. 

Unsre Bedrängnisse hat er überwunden, /

+ unserm Geringsein Ehre erwiesen in seinem Kommen.

Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

darum stehen wir in der Schar derer, die dich seit Anfang bezeugen /

+ und stimmen ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Dich bekennen wir als unsern Herrn und Gott. Dir vertrauen wir uns an. Überreich ist die Gnade, die du uns erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So wollen wir deiner Gnade, Gott, antworten in Dank und Lob. Dein Geheimnis ist uns anvertraut. Voll Freude gedenken wir unsrer Erlösung im Leiden, Sterben und Auferstehen unsres Heilandes. Bewahre uns in der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, dass wir dich allezeit preisen in deiner Kirche und uns dir übergeben durch das Bekenntnis und die Anbetung deines lebensstiftenden Namens, jetzt und allezeit und in Ewigkeit (h)


Dankgebet

Ewige Erbarmung, du Gott allen Trostes. Du hast uns das Brot vom Himmel gegeben und teilhaben lassen am Kelch der Versöhnung, damit wir heilwerden an Seele und Leib. Gib, dass wir die Schwachheit des alten Menschen ablegen und in der Freude des neuen Lebens deinem Sohn folgen: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (i) 



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Deutsches Liturgisches Institut Trier, Wort-Gottes-Feier, Trier 2004, S. 47

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 373

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 183,  Nr. 27

d - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 109

e - R.B.

f  - vgl. Brinkel /Hilgendiek (Hg.) Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S.112  (R.Degenhardt) 

h - nach einem Abendmahlgebet der armenisch-apostolischen Kirche

i - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204 (Römisches Messbuch)