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17. Oktober 2004


19. Sonntag nach Trinatitais  (grün) : Heilung an Leib und Seele


Predigttext: Epheser 4,22-32 (II) - Der heile Mensch

Schriftlesung (Evangelium): Markus 2,1-12 (I) - Die Heilung des Gelähmten

(Altttestmentliche Lesung: 2. Mose 34,4-10 (VI) - Die neuen Gesetzestafeln)


Begrüßung (Eröffnung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sein mit uns allen. Amen.

Gott lädt uns ein, vor ihm Ruhe und Frieden zu finden in der Unruhe unserer Tage. Er gebe, dass unser Körper sich erholt, unser Geist sich erneuert und unsere Seele sich seiner Güte öffnet. Er gebe, dass sein Geist unser Miteinander erfülle. Darauf vertrauen wir um Jesu Christi willen. (a)


Eingangswort und Psalm

Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib. Denn mein Leben ist dahingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen (Meine Kraft ist verfallen durch meine Missetat und meine Gebeine sind verschmachtet.)Ps 32,10-11

Psalm 32  -  Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind (EG 717) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns hilft, neue Menschen zu werden: - Stille -

Gott. Wir können nicht so tun, als sei alles schon in Ordnung. Seit wir mit Christus deine Barmherzig-keit ermessen, sehen wir auch, wie viel geheilt werden muß. Wir bitten dich: Erneuere uns durch dein Helfen. Wandle uns um. Du bist größer als unser ängstliches Herz. Du bist größer als alle Schuld der Welt. Du bist der Schöpfer einer neuen Zukunft, der Gott der Liebe bis in Ewigkeit. (b)

oder

Ewiger Gott, wir stehen vor dir, sieh auf unser Leben, auf alles, was darin schön und gelungen ist, und auf das, was wir lieber verstecken, sieh auf alles, was zerbrechlich und verwundbar ist wie auf alles Kräftige und Mutige. Heile, was zerbrochen ist und bei all unseren zaghaften Schritten und gewagten Aufbrücken richt uns aus auf das Ziel des ewigen Lebens durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)

Bekenntnis / Lobpreis

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12) Lasst uns Zeugnis geben von der Hoffnung, die uns durch Christus zuteil wird:

Hymnus aus dem Kolosserbrief -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EGWü 765) 

oder

Heiligen wir den Herrn Christus in unserem Herzen und seien wir allezeit bereit, Rechenschaft zu geben über die Hoffnung, die in uns ist (nach 1. Petr 3,15):

Apostolisches Glaubensbekenntnis  - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder

Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1.Joh 4,16)  So vertrauen wir uns zuversichtlich Gott an:

Bekenntnislied: Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht (EG 401,1-4(7)


Fürbitten

Gott, du heilsame Macht und Güte. Mache uns demütig, dass wir uns deinem Sohn, unserem Bruder unter den Menschen, anvertrauen und ihm folgen und mit ihm zu Neuem ermutigt werden. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Mit dieser Bitte bringen wir auch alle vor dich, die mit uns schwach sind; die sich gebunden sehen an vieles, was sie beschwert; die belastet sind durch Fehler und Versäumnisse. Sprich du nur ein Wort, so wird unsere Seele gesund. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten um Sorgfalt bei allen unseren Aufgaben, um Liebe angesichts von Achtlosigkeit und Selbstmitleid, um  Ehrfurcht vor dem Leben, um Platz in unseren Herzen für jene, die allein sind. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten um ein Ende der Angst voreinander. Wir bitten, dass unsere Schuld nicht böse Folgen habe. Wir bitten um den Frieden für diese Erde, besonders in ...  Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, hilf mit deiner gütigen Macht den Reichen und Hungernden, Fröhlichen und Bedrückten, Hoffnungsvollen und Enttäuschten, Versagern und Gewinnern, Genesenden und Sterbenden; hilf,  dass sie erfahren, was gut ist und heilsam wird und ewig währt. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

So spricht der Herr: Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen dauernden Frieden gewähren. Jer  33,6f.

*

Eingeständnis und Zusage

Solange wir schweigen von unserer Schuld, solange zerfrisst sie uns und kann uns täglich plagen. Tag und Nacht liegt‘s wie eine schwere Hand auf uns und zehrt an unserer Kraft. Darum wollen wir Gott unsere Sünde bekennen, unsere Schuld nicht länger verhehlen. Rufen wir ihn an um seine Gnade: (e)

oder

Vieles liegt im Argen, viel Unheil geschieht auf dieser Erde. Wir können uns nicht damit herausreden, dass wir nur unvollkommene Menschen sind. Oft empfinden wir nur dunkel, was uns bedrückt und unser Leben beschädigt. Wir erkennen nicht oder wollen verdrängen, woran unsere Beziehungen kranken, womit wir einander überfordern. Bitten wir Gott um seine klärende und lösende Gnade: (f)

=

Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld. Ps 34,19.23


Kyrie-Litanei

Wir sehnen uns nach Heilung von seelischen Verletzungen, von Krankheit und körperlichen Gebrechen, von Gewalterfahrung und Vergewaltigung, von der Auslieferung an... Wir möchten den Schmerz nicht mehr spüren, möchten nicht mehr behindert sein, möchten die Schatten der Vergangenheit ablegen. Wir rufen:

Kyrie

Unsere Sehnsucht nach Heil ist groß. Würde es doch so geschehen, wie die Evangelien erzählen: Worte nehmen Leiden weg, Gelähmte können wieder gehen, Blinden öffnen sich die Augen, Taube können hören, Stumme reden und Gebundene werden frei. Wir rufen:

Kyrie

Unsere Sehnsucht ist so groß und die Wunder sind so selten. Gott gebe der Sehnsucht Nahrung und stärke uns die Hoffnung auf Heilung. Gott lasse uns spüren, wie sein Wort bewegt, wie die Berührung durch ihn unser Leben verändert, wie er unseren Gebrochenheiten Heil und Heilung schenkt. Wir rufen: (g)

Kyrie


Bereitung

Wir beugen uns vor dem Geheimnis Christi in diesem heiligen Mahl. Wir können es nicht ergründen. Doch, was wir begreifen, genügt, um ihn zu loben, solange unsere Tage wären. So bitten wir ihn: Tritt herzu und schenke uns deine Gemeinschaft. Lass uns zuteil werden, was du verheißen hast: Erbarmen und Rettung, Rat und Kraft. Dir sei Lob und Ehre, jetzt und in Ewigkeit. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Denn durch deinen Sohn Jesus Christus /

+  hast du der ganzen Welt dein Heil eröffnet:

In ihm hast du den Menschen den Retter geschenkt, /

+ in ihm ist uns allen dein Erbarmen greifbar nahe.

Er ist das erlösende Wort deiner Gnade, /

+  er ist deine ausgestreckte, helfende Hand.

So hoffen wir um Christi willen auf deine Kraft, o Gott, /

So singen wir dir mit allen, die von deiner Versöhnung leben, /

+  und bekennen mit der ganzen Schar deiner Engel ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, dass du deinen Sohn Jesus Christus als unsern Heiland gesandt hast. Getauft und beauftragt als dein Knecht, hat er den Armen die Frohe Botschaft verkündet, den Unterdrückten Befreiung und den Sündern Vergebung gebracht. Er hat sich dahingegeben für das Leben der Welt und war gehorsam bis zum Tod.

Einsetzungsworte

So gedenken wir unserer Erlösung in Christus und bitten dich, Gott: Erfülle uns mit deinem Geist. Heilige durch ihn auch diese Gaben. Durch dieses Brot, das wir miteinander teilen, schenke uns 

Gemeinschaft mit Jesus Christus. Durch diesen Kelch, von dem wir trinken, verbinde uns in ihm.

Gedenke deiner Gemeinde, die zerstreut ist in aller Welt und bringe sie zusammen zu deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (k)


* Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für deinen Sohn Jesus Christus und bitten: Erneuere uns an Leib und Seele durch das Wunder seiner Liebe, von der wir hier empfangen haben, damit wir in ihm bleiben und dir allezeit mit Freude dienen. Durch ihn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. (l)


Quellen und Vorlagen

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 184, Nr. 32

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S. 123

e - nach Ps 32, 3-5

f - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart, 1994, S. 119 f

g - vgl. W. Brinkel / H. Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh, 1994, S. 127

i - neu (R.B.)

k - vgl. Würtembergisches Kirchenbuch, 2. Teil (Abendmahl), 1977, S. 42

l - vgl. reihe gottesdienst 8/9 (Gebete), Hamburg, 1979, S. 203 (Ritter)