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30. März 2002


Lätare (nach Jes 66,10)  -4. Sonntag in der Passion -violett  - Für euch dahingegeben

Predigttext: 2. Korinther 1,3-7 (II) Getröstet in Trübsal

Schriftlesung (Altes Testament): Jesaja 54,7-10 (VI) Gottes Gnade weicht nicht

(Evangelium: Johannes 12, 20-26 (I) Das Weizenkorn)


Begrüßung (Eröffnung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.  

„Lätare“ - Freuet euch - heißt die nun begonnene Woche und kündet von vorösterlicher Freude auch in der Passionszeit. So können wir in diesem Gottesdienst auf die frohe, tröstende und darum befreiende Botschaft hören, wie Christus seinen Weg versteht, als Hingabe seines Lebens, damit wir Leben finden. Es heißt im Wochenspruch: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt uns erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ - Gott segne uns miteinander. (a)


Votum und Psalm

Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich alle, die ihr sie lieb habt. Siehe, ich breite bei ihr den Frieden aus wie einen Strom. - spricht der Herr: (Jes 66,10.12)

Psalm  84  Wie lieb sind mir deinenWohnungen, Herr Zebaoth (EG 734)

(statt Goria patri mit Kyrie: Der am Kreuze starb - EG 178.7

oder Trishagion: Heiliger Herre Gott - EG 185.4)


Tagegebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der durch Christus unser Leben erhält. - Stille - 

Gott, darauf wollen wir vertrauen, dass du uns ins Vertrauen ziehst. Das Leiden und Sterben deines Sohnes, an das uns diese Wochen erinnern, zeigt: Wir sind dir nicht gleichgültig. Lass uns erkennen, wer du bist für uns. Gib uns Glauben um Jesu willen, den Gestorbenen und von dir zum Leben Erweckten, damit die Kraft seiner Hingabe in uns wirksam wird für Zeit und Ewigkeit. (b)      

oder

In dir, Gott, suchen wir, was wir an uns selber oft vermissen: Wünschen uns Ruhe, die wir selbst nur schwer finden können; bitten um Liebe, zu der wir aus eigener Kraft nicht kommen können; hoffen auf Glauben, der nicht immer wieder zerfällt und verlorengeht. Du, Gott, kannst unser Leben neu machen. So bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.Hebr 12,2  - Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief  - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)


Fürbitten

Du, Gott, schenkst uns Leben und rufst uns auch durchs Sterben hin zu dir. Lass uns nicht aus-geliefert sein an Zweifel, Traurigkeit und Verlustangst. Gib uns Hoffnung und Halt, wie du es versprichst. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Lass uns verbunden sein mit Christus, dem Bürgen deines vollen Lebens. Überwinde in seiner Gemeinschaft unsere Fraglichkeiten und Grenzen. Zeige deine verwandelnde Macht. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die deine Botschaft mit Wort und Tat bewahren und verkünden sollen. Segne 

ihren Dienst. Schaffe Raum deiner befreienden Wahrheit. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten für die Regierenden in aller Welt, dass sie zu Gehilfen des Lebens werden. Lass es wahrhaftig zugehen, wo Recht gesprochen wird, und menschlich bleiben, wo Freiheit erkämpft wird, und  in Liebe geschehen, wo um Wahrheit gerungen wird. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die leiden unter Hunger und Krankheit, unter Sinnlosigkeit und Bosheit. Wir bitten für Not, die uns besonders bewegt:- Stille -  Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Gelobt sei Gott, der Vater unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können. 2.Kor 1,3.4

*

* Eingeständnis und Zusage

Gott können wir sagen, wer wir sind und was uns beschwert: Menschen, die glauben möchten und doch zweifeln; Menschen, die sich Liebe wünschen und selbst dabei versagen; Menschen, die hoffen wollen und sich trotzdem fürchten. Wir klagen Gott unsere Not, unser Versagen, unsere Schuld und bitten um seine Gnade: (e)

oder 

„Bleibt in meiner Liebe“ - das ist Jesu Vermächtnis. Sein Lebensgesetz soll auch unser Lebens-gesetz sein. Doch wir wollen uns nicht täuschen: Die Liebe, die uns von Christus her bewegt, sie scheitert an uns. Aus unserer Eigenart entsteht immer neu Versagen und Schuld. Angewiesen auf Gott, der uns zu neuen Anfängen befreien kann. bitten wir ihn um diese Gnade: (f)

=

Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.1.Joh 4,10


* Kyrie-Litanei

Wir kommen zu Christus, weil wir hungrig und durstig sind nach wahrem Leben. / Wir suchen Gemeinschaft. / Wir können ohne Liebe nicht bestehen. / Wir brauchen Vergebung  und hoffen wenigstens auf einen Funken Sinn für unser Dasein. / Darum rufen wir:

Kyrie

Wir kommen zu Christus, denn er hat gesagt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern. Und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ / Das lässt uns hoffen. Darum rufen wir:

Kyrie

Wir kommen zu Christus, der sich hingegeben hat für die Welt: / Sein Sterben bringe in uns Frucht. / Sein Leben erfülle auch unser Leben. / Seine Liebe wandle uns von Grund auf. / Seine Hoffnung gebe uns Hoffnung. / Darum rufen wir: (g)

Kyrie


* Bereitung

Der Zugang zu diesem Tisch steht für uns offen. In Christus ist uns eine Tür aufgetan, uns suchend, uns einladend, uns erwartend. Leben wächst uns zu aus seinen Händen. Brot - alle Körner seiner Liebe, seines Vertrauens, seines Leidens - hineingenommen (hineingemahlen) in sein Opfer - alles lässt er los und bietet sich dar als Brot des Lebens. - Wein - alle Trauben seiner Hoffnung, seiner Freude,  seines Wartens auf das Reich - hineingenommen (zusammengekeltert) in sein Opfer - alles gibt er hin und reicht sich uns im Kelch von Versöhnung und Heil. (h)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du hast den Menschen nicht dem Tod und der Verlorenheit überlassen /

+ sondern hast deinen Sohn Jesus Christus zur Erlösung gesandt. 

Er ist uns nahe auf unserem Weg, und sei es durch‘s Leid /

Er macht uns frei in seiner Hingabe bis ans Kreuz /

+ er schenkt uns Freude aus der wandelnden Kraft seines Lebens.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet

Dich preisen wir, Gott, und danken dir, dass du deinen Sohn gesandt hast, Jesus Christus, der sich hingegeben hat für das Leben der Welt: 

Einsetzungsworte

Wir bitten, dich Gott: Segne uns durch deinen Geist diese Gaben, dass wir im Glauben deinen Sohn empfangen: Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Durch ihn mache uns satt und schenke uns Gemeinschaft. Er ist der lebendige Weinstock, wir sind die Reben. Erfülle uns mit deiner Kraft, dass wir in ihm bleiben und er in uns. Hilf uns, dass wir Frucht bringen, wie er verheißen hat. Darum bitten wir mit Jesu Worten:(k)


* Dankgebet

Barmherziger Gott, wir danken dir, dass du in aller Trübsal unseres Leben uns Trost gibst durch das Brot des Lebens und den Kelch des Heils: Gib uns auch künftig Anteil an deiner Liebe, die ins Leben führt und Gewalt und Schrecken, Sünde und Tod überwindet. Das bitten wir in Jesu Namen, deines Sohnes, unsres Bruders und Herrn. (l)


* Segensgebet

Gütiger Gott, wirke an uns mit deiner verwandelnden Kraft, dass wir durch dich, unsern Schöpfer und Erlöser, erneuert und bewahrt werden in der Gemeinschaft deines Sohnes, Jesus Christus, unseres Herrn. (m)


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

f -  vgl. F.K. Barth (u.a.), Gottesdienst menschlich, Wuppertal 1973, S. 53

g - neu (R.B.) - Joh 6, 35.37

h - neu (R.B.)

i - vgl. Württemberg. Abendmahlsagende, Ausgabe 1977, S. 94

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 297

l - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ..., Stuttgart 1980, S. 77 

m - vgl. The Book of Occasional Services (episkopal), New York, 1979, S. 23