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5. April 2015 (a)


Osternacht (weiß) - Die Auferweckung des Gekreuzigten

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offb 1,18



Dieser Vorschlag zur Osternacht erhält dadurch seinen Akzent, dass in ihr Erwachsenen (ggf. noch Ungetaufte, die am Konfirmandenunterricht teilgenommen haben,) getauft werden. (Die Konfirmation wird später zusammen mit der Gruppe am einem Sonntag der Osterzeit folgen.)

Andere Modelle zur Osternacht finden sich im Archiv I (seit 2002) sowie als Abschluss des Triduum Sacrum (Drei-Tage-Feier – seit 2010).



Lichtfeier

Eröffnung

Vor der Kirche brennt das Osterfeuer, bei dem man sich anfangs versammelt. Alle in der Gemeinde erhalten eine Kerze, die später entzündet wird. Bei den Texten können verschiedenen Sprecher- in- nen beteiligt werden. 

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. R. Amen.

Wir haben ein Feuer entzündet in dieser Nacht. Feuer ist ein zwiespältiges Element. Es kann Leben zerstören und zu Asche verbrennen, aber es kündet auch vom Leben mit seinem Licht und seiner Wärme, mit seiner Kraft der Verwandlung. Im Bild des Feuers sah Jesus seinen Auftrag angedeutet, wenn er sagt: „Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! Aber ich muss mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange bis sie vollbracht ist.“ (Lk 12, 49.50) 

Lasst uns beten:

Gott, du hüllst dich als Schöpfer in Licht wie in ein Kleid und selbst Finsternis ist nicht finster bei dir. Du hast unserer Welt durch Christus das Licht des Lebens neu geschenkt. Du entzündest uns zur Liebe mit deinem Geist und nimmst Feuerflammen in deinen Dienst. Im Schein dieses Feuers, das die Nacht erhellt, bitten wir: Lass brennen in uns die Sehnsucht nach deinem unvergänglichen Glanz, verwandle Trauer in Freude, führe aus der Finsternis ins Licht, lass kommen den neuen Morgen, der uns die Auferstehung kündet, und vollende uns alle im Anbruch des ewigen Tages durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (a)

Alle setzen sich in die dunkle Kirche.


Stille


Entzünden der Osterkerze 

Die Liturgen versammeln sich mit den Täuflingen im Eingangsbereich der Kirche.

Das Licht wird vom Osterfeuer geholt und die Osterkerze entzündet.

P. Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, 

G. der Himmel und Erde gemacht hat.

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis (und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.) Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. (1.Mos 1,1-5)

Die Osterkerze wird entzündet     

Jesus (+) Christus, gestern und heute und der derselbe auch in Ewigkeit. Er ist siegreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen! (b)


Einzug des Osterlichts

D. (singt oder spricht) Christus: Licht der Welt.

G. (antwortet) Gott sei Lob und Dank.

D. trägt die Osterkerze in die dunkle Kerze. In der Mitte des Weges macht man Halt. D. singt (im höheren Ton) oder spricht wiederum das „Lumen Christi.“ Die Liturgen entzünden ihre Kerzen am Osterlicht. Die Taufkerzen der Täuflinge werden erst nach der Taufe entzündet und überreicht. Der Osterleuchter steht im Zentrum des Altarraums (oder nahe dem Taufstein). Die Osterkerze wird auf den Leuchter gesetzt. D. singt (wiederum einen Ton höher) oder spricht zum dritten Mal das „Lumen Christi“. (Die Helfer entzünden jetzt oder vor der Feier des Abendmahls die Kerzen auf dem Altar.) Danach wird das Licht in die Gemeinde gegeben. 


Osterlob

Sind alle Lichter entzündet, beginnt das Osterlob. Es hat die Form eines erweiterten Osterliedes, in das zwischen die Strophen (von zwei Sprecher-innen vorgetragene) Texte eingefügt werden, die an das klassisches Exsultet angelehnt sind.(Andere Formen s. (c)

G: Auf, auf, mein Herz mit Freuden ... (EG 112,1)

S 1: Freude breche aus unter den Engeln im Himmel, / Freude an allen Orten der Erde.

und in der Kirche erschalle der Jubelruf der Kinder Gottes.

S 2: Christus, das Licht, erleuchtet die Welt.

Ihr Völker, nun singt dem Herrn ein neues Lied.

G: Er war ins Grab gesenket. .. (EG 112,2)

S 1: Siehe da, inmitten der Nacht das Licht!

Siehe da, die Freiheit für die Kinder Gottes.

S 2: Welch eine Nacht, die das Licht geschaut hat!

Welch eine Nacht, die Christus von der Toten auferstehen sah!

G: Das ist mir anzuschauen ... (EG 112,3)

S 1 Welch unendliche Liebe des Vaters! / Welche höchster Erweis seiner Güte:

Er gibt den Sohn hin, um die Sünder zu retten.

S 2: Glückselige Armut des Menschen,

die der verlorenen Welt den Erlöser brachte.

G: Ich hang und bleib auch hangen ... (EG 112,6)

S 1 Dein Sieg, Jesus Christus, vereint Himmel und Erde.

Dein Sieg bringt Söhne und Töchter heim zum Vater.

S 2 Du, Vater, sieh dein ganzes Volk!

Sieh in deinem Sohn alle deine Kinder!

G: Er dringt zum Saal der Ehren ... (EG 112,7)

S 1 Auf immer erstrahle dies (österliche) Licht.

In unseren Herzen erstrahle die Freude des Vaters

und die Kirche erstrahlen in der Freude der Gotteskinder!

S 2 Welch eine Nacht, erfüllt vom Geheimnis:

die Nacht voller Klarheit im Licht des (ewigen) Morgens!

G Er bringt mich an die Pforten ... (EG 112,8) (d)


Lesungen

Die Täuflinge können die Fragen (Q.) der Hinführungen stellen (Die Antworten (R.) können ggf. von (anderen aus) der Konfirmandengruppe oder aus dem Mitarbeiterteam der Konfirmandenzeit  übernommen werden.)


Hinführung (1)

Q:   Warum ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte? Sonst erwarten wir eher, dass wir in der Kirche Erfreuliches erfahren. Warum hören wir an diesem Abend von der Ausbreitung des Bösen in der Menschheit?

R:    Damit wir nicht vergessen, dass das Böse immer noch lebendig ist; aber auch, dass wir Gottes gnädige Zuwendung erkennen, und ihm danken für sein Erbarmen und seine Treue. (e)


Lesung: 1. Mose 6 bis 8 (in Auswahl) - Sintflut und Noahbund


Gesang: Vertraut den neuen Wegen (EG 395,1-3)

oder: Herr, deine Güte reicht soweit der Himmel ist (EG 277,1.4.5)


Hinführung (2)

Q:   Warum ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte? Sonst gehen wir unsere eigenen Wege. Warum sind wir an diesem Abend miteinander an einem Ort versammelt?

R:    Damit wir nicht vergessen, wie leicht Unterdrückung über die Menschen kommen kann, wir aber miteinander zur Freiheit berufen sind, und darum Gott danken, dass wir in dieser Nacht die Rettung erfahren. (f)


Lesung: 2. Mose 14,15 bis 15,1 - Exodus - Schilfmeerwunder


Gesang:  Danket Gott, denn er ist gut (EG 301, 1.6-10)


Hinführung (3)

Q:   Warum ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte? Sonst befassen wir uns mit Plänen für unser eigenes Leben. Warum hören wir soviel vom Tod, obwohl wir uns selbst davor nicht bewahren können?

R:  Damit wir nicht vergessen, Gott dem Schöpfer des Lebens zu vertrauen, und ihm danken, dass er über die Macht des Todes triumphiert. (g)


Lesung: Jesaja 26,13-14(15-18)19 - Deine Toten werden leben 


Antwortgesang: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr (EG 382,1-3)


[ Hinführung (4)

Q:   Warum ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte? Sonst sind wir mit vielen Dingen beschäftigt. Warum sollen wir an diesem Abend auf so viele Lesungen aus der Schrift hören?

R:    Damit wir nicht vergessen, dass wir Sinn und Erfüllung finden, indem wir Gottes Einladung annehmen, und ihm danken, dass durch seine Zusage unser Leben gehalten ist. (h)


[ Lesung: Jesaja 55,1-3.6-11 - Einladung an die Menschen


[ Antwortgesang:  Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist (EG 277,1.4.5)

oder: Öffne meine Augen  (EG 176)

oder: Öffne meine Ohren, Heiliger Geist  (EG 577 i.A.)


Osterverkündigung


Ostervotum

Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus. (1.Kor 15,55.57)

Wach auf, der du schläfst und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. (Eph 5,14)


Gloria

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Kehrvers: Wir loben dich, wir beten dich an, wir preisen deine große Herrlichkeit. ... (EG 180.3)

oder eine andere Form des Gloria (EG 180.1 / 572 / 611,1-3)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, erfüllt von österlichem Staunen: - Stille -

Gott des Lebens, Vater des Lichts. Durch die Auferweckung deines Sohnes erfährt die Welt, was von Ewigkeit her dein Wille ist: Was alt wurde, wird neu; was dunkel ist, wird licht; was tot war, steht auf zum Leben; und alles wird wieder heil in dem, der der Ursprung ist: Jesus Christus, unser Bruder und Herr, der mit dir in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes lebt und Leben schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit. (i)

oder

Gott, Schöpfer des Lebens. Du lässt diese Nacht erstrahlen im Licht der Auferstehung Jesu. Erwecke alle, die durch die Taufe mit ihm verbunden sind, zu neuem Leben und bewahre in ihnen deinen Geist, damit sie erkennbar werden als deine Kinder und dich dankbar ehren. So bitten wir durch Christus Jesus, unsern Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft in Ewigkeit. (k)


Osterevangelium: Matthäus 28,1-10 (¶ III) Die Auferstehung Jesu


Osterruf und Osterleise

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (ggf. mehrfach wiederholt)

Christ ist erstanden (¶ EG 99) (dazu setzt die Orgel ein)


Ansprache (zu Kolosser (2,12) 3,1-4 ( ¶ II) Seid ihr nun mit Christus auferstanden ...


Besinnung (Zwischenspiel oder Gesang)


Taufe (zugleich als Taufgedächtnis)

(Findet keine Taufe statt, so tritt an deren Stelle das Taufgedächtnis. (s. Osternacht - Archiv 1)


[ Litanei 

Kyrie eleison.                               Herr erbarme dich.

Christe eleison. Christus erbarme dich.

Kyrie eleison. Herr erbarme dich.

Sei uns gnädig, erhöre uns, Gott,  

befreie dein Volk, erhöre uns,  Gott, 

du hast uns geliebt vor Anfang der Welt, erhöre uns, Gott,  

du hast erlöst das Volk deiner Verheißung , erhöre uns, Gott, 

du hast gesprochen durch die Propheten, erhöre uns, Gott,  

du gabst deinen Sohn für das Leben der Welt, erhöre uns, Gott. 

Zu unserm Heil kam er herab vom Himmel, groß ist deine Liebe,

wurde geboren von der Jungfrau Maria, groß ist deine Liebe,

erlöste die Welt durch sein Kreuz und Leiden, groß ist deine Liebe,

und hat uns gereinigt von unsern Sünden, groß ist deine Liebe,

ist am dritten Tag auferstanden von den Toten, groß ist deine Liebe,

und hat uns den Sieg des Lebens erstritten, groß ist deine Liebe,

ist aufgefahren zur Höhe des Himmels, groß ist deine Liebe,

und tritt für uns ein zu deiner Rechten, groß ist deine Liebe.

Für die Gabe des Heiligen Geistes danken wir, Gott, 

für die eine heilige, allgemeine und apostolische Kirche    danken wir, Gott, 

für die große Wolke der Zeugen, danken wir, Gott, 

hineingetauft in die Gemeinschaft der Heiligen, danken wir, Gott, 

für Sara und Abraham, Isaak und Rebekka danken wir, Gott, 

für Jakob mit Lea und Rahel und seinen Kindern  danken wir, Gott, 

für Gideon und Debora, David und Ester danken wir, Gott, 

für Mose und Jesaja, Jeremia und Daniel danken wir, Gott, 

für Mirjam, Rahab, Abigail, Ruth und Judith danken wir, Gott, 

für Maria, die Mutter unseres Herrn Jesus Christus danken wir, Gott, 

für Johannes, der am Jordan taufte danken wir, Gott, 

für Maria Magdalena, Johanna, Maria und Martha danken wir, Gott, 

für Jakobus und Johannes, Petrus und Andreas danken wir, Gott, 

für Paulus und Apollos, Stephanus und Phoebe danken wir, Gott, 

für alle heiligen Männer und Frauen, unsere Mütter und Väter im Glauben  danken wir, Gott, 

für alle Lehrer und Boten des Glaubens danken wir, Gott, 

für alle, hingegeben an den Dienst der Liebe danken wir, Gott, 

für alle standhaften Zeugen der Hoffnung danken wir, Gott, 

für die würdige Schar der Propheten danken wir, Gott, 

für den ruhmreichen Chor der Apostel danken wir, Gott, 

für das leuchtende Heer der Märtyrer danken wir, Gott, 

für die Cherubim und Seraphim, Michael und alle Engel  danken wir, Gott.

Sei uns gnädig, erhöre uns, Gott, 

befreie dein Volk, erhöre uns, Gott, 

denen, die dir dienen, schenke neues Leben durch die Gnade der Taufe,   erhöre uns, Gott, 

stärke alle, die das Zeichen des Kreuzes tragen, erhöre uns, Gott, 

kleide uns in Gerechtigkeit, Mitleid und Liebe, erhöre uns, Gott, 

führe uns mit allen deinen Heiligen zum Strom des Lebens, erhöre uns, Gott.

Kyrie eleison. Herr erbarme dich.

Christe eleison. Christus erbarme dich

Kyrie eleison. Herr erbarme dich. (l)


oder 

Oster-Kyrie: Der am Kreuze starb (EG 178.1)


Ansage 

Wir begrüßen in unserer Mitte N.N., der/die getauft werden will . Er/sie hat das Gemeindeleben kennengelernt, ist in die Grundlagen des christlichen Glauben eingeführt worden und hat sich so auf die Taufe vorbereitet.

oder

Wir feiern in dieser Osternacht die Taufe von N.N. und N.N., für die der kirchliche Unterricht die Vorbereitung auf ihre Taufe war. 


Auftrag zur Taufe

Mit der Taufe folgen wir dem Auftrag und der Verheißung Jesu Christi, der spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matth 28, 18-20) (Wasser wird sichtbar und hörbar in die Taufschale gegossen.)


Glaubensbekenntnis

In der Vorbereitungszeit (Konfirmandenzeit) haben wir uns eingehend damit befasst, was der christliche Glaube für unser Leben bedeutet. Worauf wir Christinnen und Christen vertrauen und was wir hoffen, sagen wir mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Wir sagen damit Ja zu dem Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat, und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Die Feier dieser Taufe ist für uns als Gemeinde zugleich die Erinnerung an unsere eigenen Taufe. So lasst uns gemeinsam den christlichen Glauben bekennen: (m)

G: Ich glaube an Gott, den Vater ...


Dank für die Taufe (Sintflutgebet)

Dankbar für die Gabe der Taufe beten wir:

Allmächtiger Gott, Herr des Himmels und der Erde. Wir danken dir für das Wasser, das du geschaffen hast. Durch das Wasser erhältst du deine Geschöpfe am Leben. Durch das Wasser der Sintflut hast du die Sünde gerichtet und Noah gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hast du dein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich dein Sohn taufen lassen und sich uns Sündern gleichgestellt. Durch Wasser und Wort der Taufe reinigst du uns von unserer Schuld und schenkst uns neues Leben. Im Wasser der Taufe lässt du alles untergehen, was uns von dir trennt. Wir sollen aus diesem Wasser auferstehen als neue Menschen. Dafür danken wir dir. Lass uns mit Christus leben, jetzt und für immer. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (n)


oder

Betrachtung

Das Wasser, mit dem wir taufen, erinnert an die Wasserfluten, von denen die Bibel erzählt: An die Sintflut, Gottes Gericht über die Bosheit der Welt, und doch die Rettung in der Arche, die Noah baute; an das Schilfmeer, das die Verfolger verschlang, aber Israel in die Freiheit ziehen ließ; an den Jordan, in dem Johannes die Bußfertigen taufte, auch Jesus Christus, unseren Herrn, der ohne Sünde war und sich doch zu den Sündern stellte. So hat Gott geführt durch das Todeswasser zu neu geschenktem Leben. So führt Gott noch immer durch die Taufe zu neuem Anfang unter einem geöffneten Himmel. (o)


Taufe

Die Tauffrage wird entweder jedem Täufling einzeln oder allen miteinander gestellt. Die Antwort gibt jeder Täufling einzeln.

N.N. du hast / ihr habt zusammen mit der Gemeinde das Glaubensbekenntnis gesprochen. Nun frage ich dich / euch: Willst du / Wollt ihr getauft werden und so mit Jesus Christus leben, im Glauben an ihn wachsen und bei seiner Gemeinde bleiben, so anworte(t) mit deinem / eurem Ja: (p)

T: Ja, ich will.

oder eine andere Tauffrage

Der/ Die Pfarrer-in schöpft mit der Hand dreimal Wasser auf den Kopf des Täuflings.

N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.


Segenszusage

Der / Die Pfarrer-in legt jeder/jedem Getauften die Hand auf und kann die Segenzusage mit dem Kreuzeszeichen abschließen.

So spricht Gott, der HERR: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. (Jes 43,1) oder ein anderer Zuspruch

(Sei gesegnet mit dem Kreuz, zum Zeichen, dass du durch Jesus (+) Christus erlöst bist.) (q)


Übergabe (des Taufgewandes und) der Taufkerze 

[ Ein weißes Taufgewand kann überreicht bzw. anlegt werden.

Nimm hin das weiße Gewand als Sinnbild der Gerechtigkeit Christi. (r)

Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen (Gal 3,27)

oder  Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt nun Christus um euch wie ein Gewand. ]

Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet und übergeben. Sie bleibt während des weiteren Gottesdienstes brennen.

Nimm hin das brennende Licht als Zeichen, dass Christus das Licht deines Lebens ist (s) 

(Er spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

oder

Er spricht: (Ihr seid das Licht der Welt. Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matth 5,16

oder

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns erretet hat von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes. Kol 1,13


[ Taufgesang:  z.B. Ich möcht, dass einer mit mir geht (EG 209,1.3.4)


[ Fürbitten


* Abendmahl 

Findet keine Mahlfeier statt, folgen hier Vaterunser, Lied zum Ausgang, Sendung und Segen. Ansonsten wird die Feier mit den folgenden Stücken  fortgesetzt.


* Lied zur Bereitung

Soweit nicht bereits früher erfolgt werden jetzt die Kerzen am Altar entzündet und die Abendmahlsgaben vorgebracht. (Dabei und bei einem Gabengebet können die Neugetauften beteiligt werden.)

[ * Gabengebet

V: Herr Jesus Christus, du bist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Du machst uns satt und schenkst uns deine Gemeinschaft. 

V: (Herr Jesus Christus) Du bist der Weinstock, wir sind die Reben. Wer in dir bleibt, der bringt viel Frucht. Erfülle uns dazu mit deiner Kraft. (t)


* Dialog - Präfation - Sanctus

Der Herr sei mit euch. G: Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen.  G: Wir erheben sie zum Herrn.

Lasst uns danken, dem Herrn unserm Gott.   G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Zu jeder Zeit und an allen Orten bist du zu loben, /

+ besonders aber an diesem Morgen jubelnd zu preisen:

Du hast uns Menschen angesehen /

+ und aus Liebe zu uns hast du Jesus, deinen Sohn, gesandt.

Anteil an seinem Tod und seiner Auferstehung gibt er uns in der Taufe /

+ und schenkt uns Vergebung und ewiges Leben.

Darum singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (u)

G: Heilig, heilig, heilig (EG 185,1-3)


* Abendmahlsgebet

Gelobt seist du, Gott, unser Vater, und gelobt sei Jesus Christus, der gekommen ist in deinem Namen. Er, der hinunterging zu Menschen wie wir und versunken ist in der Tiefe des Todes, er ist aufgegangen als das Lebenslicht für alle, die dem Tod ausgeliefert waren. Er hat uns anvertraut, sein Gedächtnis zu feiern:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir .... [EG 189]

In Jesu Namen versammelt, kommen wir zu dir, Gott, mit Brot und Kelch. Gedenke der Liebe, in der sich dein Sohn als Opfer dargebracht hat und nimm an unseren Dank und unser Lob. - Komm mit deinem Geist in unsere Mitte. Durch ihn lass uns diese Gaben empfangen als Brot des (+) Lebens und Kelch des (+) Heils. Hauche den Atem deines Geistes in unser ganzes Wesen, dass wir als Menschen, erweckt zum Leben, deine Liebe weitergeben, deine Wahrheit verkünden, deine Gerechtigkeit und deinen Frieden ins Herz lassen. - Mit allen, die uns vorangegangen sind und derer wir vor dir (in Stille) gedenken, ehren wir deinen Namen, du Gott des Lebens, hier und jetzt und alle Tage, die noch kommen sollen, durch Jesus Christus, unsern Herrn. (v)


Vaterunser


* Brotbrechen und Gesang

Das Brot wird gebrochen

Als er das Brot brach, wurde ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Halleluja. (Lk 24,31)

Der Kelch kann erhoben werden.

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Meine Hoffnung und meine Freude (EG Wü 576) 

oder Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)

oder ein anderer Gesang zum Brotbrechen


* Einladung – [Friedensgruß - ] Austeilung

Entsprechend der gewohnten Praxis der Gemeinde wird zum Empfang des Abendmahles eingeladen und ausgeteilt. Ein Friedensgruß (ggf. mit Händereichen) kann dem Brotbrechen vorangehen, die Austeilung eröffnen oder abschließen. Er kann lauten: „Der Friede des Auferstandenen sei mit allen.“  Die Neugetauften können als erste den Friedensgruß erhalten und das Abendmahl empfangen. Musik und/oder Gemeindegesang kann die Austeilung begleiten.


* Dankgebet

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Gott, Schöpfer des Lebens, du Heiland der Welt, in dieser Feier hast du uns Anteil gegeben an der Hingabe und dem Sieg deines Sohnes Jesus Christus. So gestärkt lass uns ihm voll Freude folgen bis er kommt, um seine Herrschaft zu vollenden und alles neu zu machen. Durch ihn sei dir in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes alle Ehre, jetzt und von Ewigkeit zu Ewigkeit, (w)

oder

Gott, Heiland allen Lebens, du hast in der Auferweckung Jesu Christi die Macht des Todes gebrochen. Gestärkt mit den Zeichen seiner Gegenwart (in Brot und Kelch) gehen wir in den Alltag unserer Welt und freuen uns auf die Offenbarung deiner Herrschaft in der endgültigen Freiheit vom Tod. So komme dein Reich. Das bitten wir im Namen Jesu Christi, deines Sohnes, unseres Herrn. (x)

oder

Gott, schreib uns die Freude dieses Tages ins Herz, damit sie nicht verfliegt, wenn wir zurückkehren in unsern Alltag. (Gott,) präge uns ein, dass du den Tod überwunden hast, dass wir nicht in Trauer versinken, wenn wir Abschied nehmen müssen. (Gott,) spiel uns ins Ohr das Lied vom neuen Leben, damit wir Hoffnung ausbreiten, wo wir Verzweifelten begegnen. Gott, lass gelingen, dass das Licht des Ostermorgens die Schatten der Sinnlosigkeit vertreibt und alle unsere Tage erleuchtet durch Christus, unsern Herrn. (y)


Lied zum Ausgang   


[ Bekanntgaben 


Sendung und Segen

(Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.)

Folgt dem auferstandenen Herrn nach, wohin er euch vorangeht. Und sein Friede sei mit euch. (z)

Es schließt sich der Aaronitische oder der Trinitarische Segen an.

  

Nachspiel

Wenn ein Auszug der Liturgen erfolgt, ziehen auch die Neugetauften mit aus.


Quellen - Vorlagen – Hinweise


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Perikopen zur Erprobung berücksichtigt

* durch Stern gekennzeichnete Stücke entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird

[ ] durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a  vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 303

b vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005,  S. 271

c vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 312 bis 320

d vgl. Passion und Ostern (VELKD) Agende II, 1 , Hannover 2011, S. 256

e vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), Bonn 2006 S. 125

f vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), Bonn 2006, S. 128

g R.B.

h R.B. / vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), Bonn 2006, S. 129

i vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), Bonn 2006 S. 132

k vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 317

l vgl. Evangelical Lutheran Worship (ELCA), Litany of the Saints, Minneapolis (USA) 2007, Nr. 237

m vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch II, Konfirmation, Stuttgart 2009, S. 31

n vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 303

o vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S.327

p vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch II, Konfirmation, Stuttgart 2009, S. 32 / S. 52 f.

q  vgl. rg 15 - Taufe (VELKD) Agende III Entwurf, Hannover 1985, S. 13 

r vgl. Evangelisches Zeremoniale, (Liturgische Konferenz), Gütersloh 2004, S. 210

s vgl. Passion und Ostern (VELKD) Agende II, 1 , Hannover 2011, S. 159

t vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 414, Nr. 1

u vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 211, Nr. 3

v vgl. Niederländisches Dienstboek (Protestanische Kirche), Bd. I, Zoetermeer 1998, S. 220 ff.

w vgl. Passion und Ostern (VELKD) Agende II, 1 , Hannover 2011, S.172

x vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 321

y vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 253, Nr. 31

z vgl. Passion und Ostern (VELKD) Agende II, 1 , Hannover 2011, S. 177