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28. Juni 2009


3. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Das Wort von der Versöhnung

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk 19,10    


Predigttext (Evangelium) (in Württemberg): Lukas 15,1-7(8-10) (I) Verlorenes Schaf

(lt. Evangelischem Gottesdienstbuch)  Lukas 15,(1-3)11b-32 (I) Verlorener Sohn

Schriftlesung (Prophetie): Hesekiel 18,1-4.21-24.30-32 (VI) - Kehrt um

(Epistel): 1. Johannes 1,5 - 2,6 (IV) Kinder des Lichts )



Eröffnung

Wir sind versammelt, Gottes Dienst zu feiern: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir kommen zu Gott aus unserem Alltag in die Feier, mit guten Gedanken, erwartungsvoll, doch oft auch friedlos im Herzen. Wir kommen mit unseren Sorgen und Ängsten, mit Sehnsucht und Hoffnung. Hier kommt Gott uns nahe. Inmitten unserer Welt sollen wir aufatmen in seinem Frieden. Er bringt zusammen, was in uns getrennt ist. Er sagt das Wort, das uns gut tut und Mut macht - für diesen Tag und jeden Tag. Gott gebe uns in der Zeit Anteil an den Gaben, die in Ewigkeit bleiben. (a)


Votum und Psalm  

Herr, sei du mit mir, um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: errette mich! Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge. Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen. Ps 109,21.30.31

oder

So spricht der Herr: ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Hes 34,16a

Psalm 103  -  Lobe den Herrn, meine Seele (EG 742) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dessen Güte uns umkehren lässt: - Stille - 

Auf dich, Gott, ist Verlass in einer Welt, die nur sich selbst im Blick hat. Deine Sorge gilt den Übersehenen, Bedrückten und Belasteten und was niedergeschlagen ist, das richtest du auf. Komm uns entgegen mit deiner Kraft, dass wir dich aufnehmen in unser Herz, dass unser Leben - von Dank erfüllt - ein Zeichen deines Erbarmens und deiner Gerechtigkeit wird: Das bitten wir um Jesu Christi willen, deines Sohnes, unseres Bruders und Herrn. (b) 

oder

Jesus Christus, du willst nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht. Du suchst uns auf, wenn wir uns entfernt haben von dir. Viel mehr als wir dich suchen, bist du auf der Suche nach uns. Wir vertrauen dir, dass du uns nicht verloren gibst. Dir sei Dank, jetzt und alle Tage und in Ewigkeit. (c)


Bekenntnis

Hymnus

Der HERR lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. (Ps 98,2) -  Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:

Seligpreisungen - Selig sind die geistlich arm sind (EG Wü 760) 


oder Glaubenszeugnis

Gott, den Schöpfer von Himmel und Erde, loben und bekennen wir mit einem Gebet von Johann Kepler (in unserem württembergischen Gesangbuch S. 301):

(G:) Groß ist unser Herr  und groß seine Macht und seiner Weisheit kein Ende! Lobet ihn, Sonne, Mond und Planeten, in welcher Sprache auch immer euer Loblied dem Schöpfer erklingen mag. Lobet ihn, ihr himmlischen Harmonien, und auch ihr, die Zeugen und Bestätiger seiner enthüllten Wahrheiten! Und du, meine Seele, singe die Ehre des Herrn dein Leben lang! Von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge, die sichtbaren und die unsichtbaren. Ihm allein sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. (d)

R:  Erd und Himmel sollen singen (EG 499,1-3)


oder Credo

Dem vernommenen Wort Gottes lasst uns Antwort geben durch unsern Glauben. Reihen wir uns ein in die Schar der Zeugen seit den Tagen der Apostel. Loben wir Gott in unserem Bekenntnis, geloben wir uns von neuem Christus an und öffnen unser Leben für das Wirken des Heiligen Geistes:

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater.. (EG Wü 686)


oder Credogesang: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) 

ggf. nach der Melodie von „Nun jauchzt dem Herren“ (EG 288)


oder  Bekenntnislied:  Gelobet sei der Herr  (EG 139,1-3)


Fürbitten

Wir danken dir Gott, dass du durch Jesus, deinen Sohn, der Welt gezeigt hast, wie gütig du bist. Wir laufen immer wieder auseinander. Wir grenzen uns gern voneinander ab. Doch deine Barmherzigkeit will uns zusammenführen. Als der eine Vater sei nicht fern von uns allen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Du weißt, was wir vorhaben und tun. Du kennst unsere Wünsche, unsere Fragen und Ängste. Du bist da, wenn es bei uns dunkel wird. Du lässt uns in der Fremde nicht allein. Sei uns nicht fern auf unseren Wegen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Du zwingst niemanden in vorgeschriebene Bahnen. Du lässt uns unsere Wege in Freiheit wählen. Du schenkst uns den weiten Raum und die Vielfalt des Lebens. Du freust dich über jeden bewussten Schritt. Sei uns nicht fern bei unserm Aufbruch. Gott, zeige  deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Du willst nicht, dass wir untergehen - nicht in den Gefahren, die um uns lauern, nicht im Einerlei der täglichen Mühsal. Du willst uns fröhlich haben. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so nimmst du alle an, die bei dir sein möchten. Sei uns nicht fern bei unserer Umkehr. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Du bist glücklich über alle, die heimfinden zu dir. Du erwartest auch jene, die wir längst vergessen haben. Du lädst selbst solche ein, mit denen wir uns schwertun. Deine Güte ist größer als das menschliche Herz und jeden Morgen beginnst du neu. So sei uns nicht fern in unserm Miteinander. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an: (e)

R: Kyrie eleison


*Friedensbitte:  Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

So spricht der HERR: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Hes 34,16a

oder

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk 19,10

*

Eingeständnis und  Zusage

Bei Gott ist Freude über jeden Menschen, der umkehrt und Buße tut. Er sagt Nein zu unserer Sünde, aber er lädt uns ein zu einem neuen Anfang. Dass er barmherzig ist, gibt uns den Mut umzukehren. Gott schenke uns die Kraft, neu anzufangen. Gott schenke uns seine Gnade. (f) 

=

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Joh 3,17 


Kyrie-Litanei

Auf der Suche sein: nach Sinn und Geborgenheit, nach Erfüllung und Einklang, nach Aufgaben und Zielen, für die es sich zu leben lohnt. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Auf der Suche sein: nach Orten, wo wir verstanden werden, nach Menschen, die uns annehmen und beistehen, mit denen wir das Leben teilen möchten. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Auf der Suche sein: immer wieder, heute und morgen, hier und anderswo, und eines Tages vielleicht unverhofft, dem zu begegnen, der von sich gesagt hat: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (Lk 19,10) - Wir rufen zu Gott: (g)

Kyrie


Bereitung

Wir kommen, das Mahl Jesu zu feiern, nicht im Vertrauen auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf Gottes große Güte. Wir sind nicht wert, die Brosamen von seinem Tisch aufzusammeln; aber er ist allezeit der gnädige und barmherzige Herr. So sind wir gewiss: Gott vergibt, was uns von ihm trennt, und nimmt uns an, wie der Vater den verlorenen Sohn wieder angenommen und eingeladen hat zum Mahl der Versöhnung. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch Christus machst du uns gewiss, deine Kinder zu sein, /

Erben deines Reiches, an deinem Tisch willkommen, /

+  auch aus Verlorenheit mit offenen Armen erwartet.

Darum loben wir dich mit allen, die dir vertrauen und auf dich hoffen. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die deine Gnade bezeugen seit Anbeginn der Welt ./

+ Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Engel ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Gelobt seist du, Herr des Himmels und der Erde, dass du dich über deine Geschöpfe erbarmt und deinen eingeborenen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt hast. Wir danken dir für die Erlösung, die du uns durch ihn bereitet hast : 

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

So gedenken wir seiner Hingabe bis ans Kreuz und seiner sieghaften Auferstehung von den Toten. Wir getrösten uns seiner Auffahrt in dein himmlisches Heiligtum, wo er, unser Hoherpriester, uns immerdar vor dir vertritt. In seinem Namen bitten wir dich, Gott: sende herab (in unsere Herzen) deinen Heiligen Geist, heilige und erneuere uns an Leib und Seele und gib, dass wir in diesem heiligen Mahl Leib und Blut deines Sohnes im rechten Glauben empfangen. Bringe zusammen deine Auserwählten von den Enden der Erde zu deinem Reich und lass uns die Wiederkunft deines Sohnes mit getroster Zuversicht erwarten. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (k)


Dankgebet

Ewiger, du unser Gott. Wir danken dir für deine Güte, mit der du uns gebrochene Menschen wieder zurechtbringst. Bewähre an uns deine Verheißung, dass alles neu werden kann und auch unser Leben nicht verloren, sondern gerettet sein soll auf Ewigkeit hin durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 499

b - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 76

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 190, Nr. 47

d - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 171, Nr.14

e - R.B.

f - vgl. Badische Agende I, Karlsruhe 1996, S. 125

g - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 71

h - vgl. Badische Agende I, Karlsruhe 1996, S. 60  (nach Book of Common Prayer) 

i - R.B.

k - vgl. Badische Agende I, Karlsruhe 1996, S. 68