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12. April 2009


Osternacht (weiß) - Die Auferweckung des Gekreuzigten


Der Vorschlag zur Osternacht in diesem Jahr orientiert sich an der Zweiten Grundform  nach dem Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch: Eröffnung (mit Passions-Texten - 4. Modell) - Osterlicht - Osterlob - Lesungen (4. Modell) - Osterverkündigung - Taufe bzw. Taufgedächtnis - Feier des Abendmahls. Da die Deutung des Ostergeschehen  (mit Bezug auf die Taufe) ausführlich durch die verschiedenen biblischen Lesungen erfolgt, kann in dieser Feier auf eine Predigt (ggf. zugunsten einer Betrachtung) verzichtet werden. Andere Modelle zur Osternacht finden sich im Archiv 1 - Osternacht 2002 bis 2008.


Eröffnung (Erwartungsfeier)

Die Kirche ist dunkel. Die Gemeinde hat sich dort in der Stille versammelt. Der erste Teil bis zur Entzündung der Osterkerze geschieht im Eingangsbereich der Kirche. Die Gemeinde sitzt. Alles sollte gut verstanden werden.


Passionsevangelium

Es ist dunkel und still. Jesus ist gestorben. Was bleibt nach dem Sterben Jesu den Seinen mehr, als ihm die letzte Ehre zu erweisen? Es sind seine Gegner, die ängstlich erwarten, dass seine Auferstehung von den Toten wahrwerden oder von den Jüngern als Lüge verbreitet werden könnte.

Lesung aus dem Evangelium nach Matthäus im 27. Kapitel: (57-66)


Gesang:  Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott - EG 185.4

oder  Bleibet hier und wachet mit mir - EG Wü 787.2


Stille


Passionsepistel

Es ist dunkel und still. Jesus ist gestorben. Auch wo wir uns zur Feier der Auferstehung versammeln, bleibt gültig, was der Apostel Paulus betont: Entscheidend gehört zur christlichen Verkündigung, dass Christus den Tod am Kreuz erlitten hat, selbst wenn daran Anstoß genommen oder dies für unsinnig erklärt wird.

Lesung aus dem 1. Brief an die Korinther im 1. Kapitel: (18-25) 


Gesang:  Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott - EG 185.4

oder  Bleibet hier und wachet mit mir - EG Wü 787.2


Stille


Passionsprophetie

Es ist dunkel und still. Jesus ist gestorben. Bedenken wir, dass er sein Geschick vom Kreuz zur Auferstehung als ein aufrüttelndes, zur Buße führendes Zeichen gedeutet und mit dem verglichen hat, was dem Propheten Jona widerfahren ist: „Wie Jonas drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein... Und siehe hier ist mehr als Jona.“ (Matth 12,40f)

Lesung aus dem Buch des Propheten Jona im 2. Kapitel (5-10):


Gesang:  Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott - EG 185.4

oder  Bleibet hier und wachet mit mir - EG Wü 787.2


Gebet

Lasst uns beten:

Im Dunkel dieses österlichen Morgens, ewiger Gott, erwarten wir den Anbruch des Sieges deines Sohnes, der für uns gestorben ist am Kreuz und hinübergegangen ist vom Tod zum Leben. Durch die Schriften des Alten und Neuen Bundes führst du uns ins Geheimnis dieser heiligen Nacht, und so feiern wir mit Licht und Wasser, mit Brot und Wein die Auferweckung Jesu Christi, durch die wir befreit sind aus der Unterwerfung unter Sünde, Finsternis und Tod. Schenke uns Anteil am ewigen Licht und Leben durch ihn, Christus, unsern Herrn. (a)

G:  Amen. 


Stille


Entzündung des Osterlichts

Jesus Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, sein ist die Zeit und die Ewigkeit.

Durch sein Leiden und seine Auferstehung erlöse, behüte und bewahre uns der Herr. (b)

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

Die Osterkerze wird entzündet     


Einzug des Osterlichts

D. (singt oder spricht)  Christus: Licht der Welt!

G:  Gott  sei Lob und Dank.

D. trägt die Osterkerze in die dunkle Kerze. In der Mitte des Weges macht man Halt. D. singt (im höheren Ton) oder spricht wiederum das „Lumen Christi.“ Die Liturgen entzünden ihre Kerzen am Osterlicht. Der Osterleuchter steht im Zentrum des Altarraums (oder nahe dem Taufstein). Die Osterkerze wird auf den Leuchter gesetzt.  D. singt (wiederum einen Ton höher) oder spricht zum dritten Mal das „Lumen Christi“.


Osterlob

Das Licht wird vom Osterleuchter in die Gemeinde gegeben. Sind alle Kerzen entzündet, folgt ein von zwei Kantoren im V. Psalmton gesungenes Osterlob (c), das mit Laudate omnes gentes (EG 181.6) durch die Gemeinde aufgenommen wird. Ist der Gesang des Osterlobs nicht möglich, kann der Text auch (von zwei Sprechern) vorgetragen werden.


Laudate omnes gentes (EG 181.6)

Danket dem Herrn und rufet an seinen Namen *

verkündet sein Tun unter den Völkern,

redet von all seinen Wundern *

und rühmt seinen heiligen Namen.

Es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen, *

gedenkt seiner Werke, die er getan hat.

Aus dem Dunkel der Nacht wird Christus zum Licht der Welt. *

So danken wir Gott über dem Wunder neuen Lebens.

Laudate omnes gentes (EG 181.6)

Würdig ist es den unsichtbaren Gott zu loben *

und Christus, den Sohn, aus vollem Herzen zu preisen.

Sein Kampf ist unser Sieg, / sein Tod ist unser Leben. *

in seinen Banden ist die Freiheit uns gegeben.

Dies ist das Fest der Ostern, / da unser Passalamm geopfert wird, *

sein Blut bewahrt uns vor Tod und Verderben.

Dies ist die Nacht, da Gott sein Volk aus der Knechtschaft herausführt, *

durchs Rote Meer trockenen Fußes geleitet.

Laudate omnes gentes (EG 181.6)

Dies ist die Nacht, die alle Christen herausführt ins Leben: *

aus dem Dunkel der Sünde in die Gemeinschaft Gottes.

Dies ist die Nacht, da Christus die Bande des Todes zerrissen hat, *

aus der Tiefe stieg er als Sieger empor.

Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, *

hätte uns nicht dieser Erlöser gerettet.

O unfassliche Liebe des Vaters: *

den Sohn hast du hingegeben, um Knechte zu erlösen.

Laudate omnes gentes (EG 181.6)

O glückliche Schuld, *

welch großen Erlöser hast du gefunden.

O wahrhaft selige Nacht, der die Stunde vergönnt war, *

in der Christus erstand von den Toten.

Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt hinweg den Frevel,*

reinigt von Schuld, schenkt Sündern die Gnade,

bringt den Trauernden Freude, / vertreibt weit den Hass, *

einigt die Herzen und beugt die Gewalten.

Laudate omnes gentes (EG 181.6)

O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, *

die Gott und Menschen verbindet.

So leuchte das österliche Licht, die Nacht dieser Welt zu vertreiben, *

und helfe uns, das wahre Licht zu erkennen:

Christus, den hellen Morgenstern, *

auferstanden in die Herrlichkeit des Vaters,

lebendig und Leben stiftend im Heiligen Geist *

heute und in alle Ewigkeit. Amen. (d)

Laudate omnes gentes (EG 181.6)


Vorspruch und 1. Weissagung

Hört davon, dass Gottes gute Schöpfung bedroht wird durch das Verhalten der Menschen, indem sie Gottes Ruf missachteten. Obwohl es Gott reute, was er gemacht hatte, erwies er Geduld zur Zeit Noahs, dass mit der Arche wenige durchs Wasser hindurch gerettet wurden. Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch uns rettet. (vgl. 1. Petr 3,20f)

Aus dem 1. Buch Mose im 6. bis 8. Kapitel: (6,7.8.13.14.18.19.22; 7,17.19.22.23; 8.1.14.18-21 (9,12.13)


Antwortpsalm (aus Psalm 36)

Antiphon: Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. (EGBayern 786)

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist *

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe. *

Herr, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, *

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben. 

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, *

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, *

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Breite deine Güte über die, die dich kennen, *

und deine Gerechtigkeit über die Frommen.     (6-11)

Antiphon: Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. 


Gebet

Barmherziger Gott, wo du einen Schlussstrich ziehen müsstest, setzt du einen neuen Anfang. Wir danken dir für die gnädige Bewahrung und bitten dich: Mache die Verheißung wahr, die du Noah und den Seinen gegeben hast. Rette deine Erde vor dem Untergang, der ihr durch menschlichen Missbrauch droht, und lass uns als neue Menschen leben, die deine Schöpfung zu Ehren bringen, alle Tage bis in Ewigkeit. (e)


Vorspruch und 2. Weissagung

Hört in diese Nacht der Rettung die Geschichte, an die sich Israel Jahr für Jahr in der Feier des Passafestes erinnert, die Geschichte von der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten. Bewahrt vor den Wassern des Roten Meeres und seinen Bedrängern konnte das Volk in das Land der Verheißung ziehen. 


Antwortpsalm (aus Psalm 77)

Antiphon: Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. (EGBayern 786)

Gott, dein Weg ist heilig. *

Wo ist ein so mächtiger Gott, wie du, Gott, bist?

Du bist der Gott, der Wunder tut, *

du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.

Du hast dein Volk erlöst mit Macht, *

die Kinder Jakobs und Josefs.

Die Wasser sahen dich, Gott, / die Wasser sahen dich und ängstigten sich *

ja, die Tiefen tobten.

Dein Weg ging durch das Meer und dein Pfad durch große Wasser; *

doch niemand sah deine Spur.

Du führtest dein Volk wie eine Herde *

durch die Hand des Mose und Aaron.   (14-17.20.21)

Antiphon:  Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. 


Gebet

Gott, deine uralten Wunder leuchten noch in unseren Tagen. Wie einst dein mächtiger Arm Israel aus der Knechtschaft des Pharao befreit und durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat, so führe nun Menschen aus allen Völker durch das Wasser der Taufe zur Freiheit deiner Kinder durch Christus, den Retter, unsern Bruder und Herrn. (f)


Vorspruch und 3. Weissagung

Hört von der Bewahrung angesichts von Bedrohungen, die Gott seinem Volk verheißt und dazu an Erfahrungen in seiner Geschichte erinnert, eine Bewahrung, die auch uns persönlich zugesagt wird im Ruf und im Zuspruch, wie er in der Taufe an uns ergeht:

Aus dem Buch des Propheten Jesaja im 43. Kapitel. (1-7)


Antwortpsalm (aus Psalm 121) 

Antiphon:  Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. (EGBayern 786)

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. *

Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom Herrn, *

der Himmel und Erde gemacht.

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen *

und der dich behütet schläft nicht.

Siehe der Hüter Israels *

schläft und schlummert nicht.

Der Herr behütet dich; *

der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,

dass dich des Tages die Sonne nicht steche *

noch der Mond des Nachts. (1-6)

Antiphon:  Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. 


Gebet

Gott, du hast Israel das Versprechen gegeben, es vor dem Verderben zu bewahren und durch die Zeiten hindurch erhältst du dein Volk am Leben. Begleite und führe uns auf unseren Wegen, dass wir uns nicht ängstigen vor dem, was uns bedroht, sondern mit aufrechtem Gang deiner Weisung folgen. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (g)

 

Vorspruch und Osterepistel

Hört in dieser Nacht von der Bedeutung der Taufe für unser Leben, das zwar noch vom Tod gezeichnet, aber doch nicht dem Tod verfallen ist. Denn Jesus, gestorben wie wir, ist von den Toten auferstanden. Im Lichte der Auferstehung Christi, mit dem wir durch die Taufe verbunden sind, versteht der Apostel Paulus unser Leben und Sterben.

Aus dem Brief an die Römer im 6. Kapitel: (3-11)


Antwortpsalm (aus Psalm 118) 

Antiphon:  Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. (EGBayern 786)

Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, *

und seine Güte währet ewiglich.

Die Rechte des Herrn ist erhöht *

die Rechte des Herrn behält den Sieg.

Ich werde nicht sterben, sondern leben *

und des Herrn Werke verkündigen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, *

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom Herrn geschehen *

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der Herr macht, 

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.   (1.16.17.22-24)

Antiphon:  Deine Seele behütet der Herr, er bewahrt dein Leben. 


Gebet

Vater Jesu Christi und unser Vater, du hast diese Nacht hell gemacht durch die Auferstehung deines Sohnes und uns mit ihm in der Taufe das neue Leben geschenkt. Wir bitten dich: Hilf, dass wir ihm treu bleiben. Lass uns als Kinder des Lichts fortan im Licht wandeln und dem Leben dienen, bis wir vollendet werden in deinem Reich, das währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (h)


Vorspruch und Osterevangelium 

Hört in dieser unvergleichlichen Nacht die unvergleichliche Botschaft von der Auferstehung des Gekreuzigten. Nur ein Bote Gottes kann das Wunder des neuen  Lebens verkünden, das geschehen ist:

Aus dem Evangelium nach Matthäus im 28. Kapitel: (1-10)


Osterruf und -hymnus

L: Der Herr ist auferstanden. Halleluja.

G:   Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (ggf. mehrfach wiederholt)

       Christ ist erstanden ...(EG 99 ) dazu setzt erstmals die Orgel ein


(Betrachtung: Aus einer Predigt in der Osternacht von Martin Luther 1532 (i)


Besinnung (Zwischenspiel der Orgel oder Lied oder Chorgesang)


Taufe nach eigener Ordnung  mit

Ansage - Taufbefehl - Apostolisches Glaubensbekenntnis -

Tauffrage - Taufhandlung - Segenszuspruch - Taufkerze

oder

Taufgedächtnis

 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petr 1,3  

Wasser kann sichtbar und hörbar in die Taufschale gegossen werden.

Wir gedenken über diesem Wasser unserer Taufe und danken Gott für die Gabe des Wassers, das er geschaffen hat und mit dem er seine Geschöpfe am Leben erhält. Durch das Wasser der Sintflut hat er die Sünde untergehen lassen und Noah mit allem, was in der Arche war, gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hat Gott sein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich Christus taufen lassen und sich uns Sündern zur Seite gestellt. Durch das Wasser der Taufe ist unser Leben verbunden mit dem Geschick Jesu, mit seinem Tod und seiner Auferstehung. Wir bitten Gott: Schenke deinen Heiligen Geist immer neu, dass bei uns so wie wir einst ins Wasser getaucht wurden, auch alles untergehe, was uns trennt von dir, und so wie wir einst aus der Taufe gehoben wurden, lass uns täglich herauskommen und auferstehen als ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor dir ewiglich lebe. Das gewähre uns durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)

G:  Amen.


Taufbekenntnis

Dankbar für das Geschenk unserer eigenen Taufe wollen wir uns dem stellen, was diese Gabe als Ruf und Aufgabe für ein erneuertes Leben bedeutet:

Abgesagt der Macht des Bösen und der Finsternis - hoffen wir als Kinder des Lichtes zu leben, und rufen miteinander zu Gott:

G:  Dir vertrauen wir uns an. 

Abgesagt allen zerstörerischen Verlockungen - hoffen wir, in der Freiheit des Glaubens zu leben, und rufen zu Gott:

G:  Dir vertrauen wir uns an. 

Abgesagt jedem Wahn, über diese Welt eigenmächtig verfügen zu können - hoffen wir, nach Gottes Weisung zu leben, und rufen zu Gott: 

G:  Dir vertrauen wir uns an. 

Vertraut ihr auf Gott, die ewige Güte, den Ursprung allen Lebens? Seid ihr gewiss, im Weg Jesu, durch seinen Tod und seine Auferweckung, den Weg zum Leben zu finden? Seht ihr euch berufen, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes das Heil der Welt zu bezeugen? - Dann lasst uns diesen Glauben bekennen, der uns mit allen Christen über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg verbindet:

G: Ich glaube an Gott, den Vater ...

Wollt ihr auch festhalten an der Lehre der Apostel, die Christus nachgefolgt sind, und an der Gemeinschaft des Volkes Gottes und am Brotbrechen am Tisch unseres Herrn und am Gebet für alle Welt? Dann bittet dazu um Gottes Hilfe und Kraft. Wir rufen miteinander:

G:  Dir vertrauen wir uns an. 

Wollt ihr in Liebe zu Gott und euren Nächsten danach trachten, was Frieden auf Erden schafft, und suchen, was der Gerechtigkeit unter den Menschen dient, und wählen, was das Leben in Gottes ganzer Schöpfung fördert und bewahrt? Dann bittet dazu um Gottes Hilfe und Kraft. Wir rufen miteinander: (l)

G:  Dir vertrauen wir uns an. 


Zuspruch

Sind wir mit Christus verbunden durch die Taufe in seinen Tod, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus. Röm 6,8.11

G:  Amen.

oder

Ihr gehört zum auserwählten Geschlecht, zur königlichen Priesterschaft, zum heiligen Volk, zum Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. 1.Petr 2,9


Fürbitten

Schwestern und Brüder, berufen zu einem neuen Leben in Christus, lasst uns darum bitten, dass uns Gott seinen Geist der Hoffnung und der Geduld, der Liebe und der Besonnenheit aufs neue schenke und in uns bewahre - rufen wir ihn miteinander  an:

G:  Kyrie eleison.

Lasst uns beten für alle, die in diesen Tagen (in dieser Nacht)  die Taufe empfangen (haben): Gott helfe ihnen, Menschen zu werden nach seinem Bilde: Menschen, die seiner Liebe gewiss geworden, andere lieben können wie sich selbst - rufen wir ihn an:

G:  Kyrie eleison.

Lasst uns darum beten, dass wir unsere Aufgabe an all denen erkennen,  die uns besonders anvertraut sind: Gott schenke uns offene Ohren für ihre Fragen und ein offenes Herz für ihre Probleme - rufen wir ihn an:

G:  Kyrie eleison.

Lasst uns beten für die Leidenden und Alleingelassenen; für die von Unrecht, Gewalt und Krieg bedrohten Menschen in aller Welt: Gott bewahre uns davor, dass wir so leben, als gäbe es sie in ihrem Elend nicht - rufen wir ihn an:

G:  Kyrie eleison.

(aktuelle Fürbitten)

Gedenken wir auch der Menschen, die der Tod uns genommen hat. Vertrauen wir sie Gott an, dankbar für alles, was sie uns gewesen sind und was sie uns bleiben. In der Hoffnung des ewigen Lebens rufen wir: (m)

G:  Kyrie eleison.

oder ein anderes Fürbittengebet


Findet keine Mahlfeier statt, folgen hier Vaterunser, Lied zum Ausgang, Sendung und Segen. Ansonsten wird die Feier mit den folgenden Stücken  fortgesetzt.


Lied zur Bereitung


Dialog - Präfation - Sanctus

Der Herr sei mit euch. 

G: Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen.  

G: Wir erheben sie zum Herrn.

Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.  

G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Zu jeder Zeit und an allen Orten bist du zu loben, /

+ besonders aber an diesem Morgen jubelnd zu preisen:

Denn Christus, den die Welt ans Kreuz gebracht hat, /

+ ihn hast du erweckt aus dem Grabe.

Er hat der Welt Sünde hinweggetragen, /

unsern Tod durch seinen Tod zerstört /

+ und wiedergebracht durch sein Auferstehen das Leben.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit. /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (n)

Heilig, heilig, heilig


oder wo diese Form nicht üblich ist, statt der Präfation folgende 

Einleitung

Kommt an diesen Tisch, um dem lebendigen Christus nahe zu sein, der unbeschreiblichen Liebe, die alle unsere Vorstellung überstiegt, und uns doch näher ist als unser eigener Atem. Kommt an diesen Tisch, um dem auferstandenen Christus nahe zu sein. Er war Mensch wie wir,  in ihm ist Gott, mitten in unserem Leben. Kommt an diesen Tisch, um dem Leben spendenden Geist nahe zu sein, der uns nach Wahrheit und Gerechtigkeit suchen lässt, der uns Kraft einhaucht, die uns erneuert. Kommt, um zu finden, kommt, um Gott nahe zu sein, kommt, um den lebendigen, liebenden Gott zu empfangen, für uns gegenwärtig in Brot und Wein. (o)


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott,  für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Lass deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, dass wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (p)


Vaterunser


Brotbrechen 

(Das Brot wird gebrochen)

Als er das Brot brach, wurde ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Halleluja.

(Der Kelch wird erhoben)

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G:  Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (q)


Gesang zum Brotbrechen:  Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)

oder ein anderer Gesang z.B. Meine Hoffnung und meine Freude (EGWü 576)


Einladung und Austeilung


Dankgebet

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G:  Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Gott, du Schöpfer und Heiland allen Lebens, du hast in der Auferweckung Jesu Christi die Macht des Todes gebrochen. Gestärkt mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils gehen wir in den Alltag unserer Welt und freuen uns auf das Kommen deines Reiches, in dem die Freiheit vom Tode herrschen wird durch Christus, auf immer und ewig.  (r)


Lied zum Ausgang   


(Bekanntgaben)  


Segen  


Nachspiel



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 276 

b - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 311

c - andere Formen des Osterlobs (Exsultet) vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 266 ff, 276 ff, 312f, 315ff, 318f, 320, ferner: rg 21, Gottesdienstfeiern von Palmsonntag bis Ostern, Hannover 2008, S. 85ff 115ff 164ff 178ff

d - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, 3/4 Osternacht, Hannover 4. Aufl. 1989, S. 55ff

e - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 580

f - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 301

g - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 581

h - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 581

i - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 339

k - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 353

l - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 295

m - vgl. H. Nitschke (Hg) Ostern, Gütersloh 1978, S. 43

n - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 194

o - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 185

p - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 373, Nr. 4

q   nach Luk 24,30.31.34

r - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 321