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30. November 2008


1. Sonntag im Advent  (violett)  Der kommende Herr

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach 9,9


Predigttext (Evangelium):  Matthäus 21,1-9 (I) Einzug Jesu in Jerusalem

Schriftlesung (Prophetie): Jeremias 23,5-8 (III) Verheißung des gerechten Königs

(Epistel):  Römer 13,8-12 (II) Die Nacht ist vorgerückt


Vorspiel


Eröffnung (Begrüßung)

(Soweit möglich wird die erste Kerze am Adventkranz erst nach der Eröffnung entzündet) Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Heute feiern wir den 1. Advent.  Es ist die Zeit der Erinnerung an das Kommen Christi. Als Gemeinde versammelt sind wir gewiss, dass die Verheißung Gottes an die Väter und Mütter im Glauben wahr geworden ist: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9,9) 

(S.) Wir entzünden die erste Kerze am Adventskranz als Zeichen des Glaubens und verkünden damit: Christus kommt als Licht in unser Dunkel. Seine Ankunft einst vor 2000 Jahren gibt uns heute Grund, zu glauben und zu vertrauen. (a) 

(Entzünden der ersten Kerze). 


Lied zum Eingang: Nun jauchzet all ihr Frommen (EG 9,1.3.5.6)


Votum und Psalm

Hosianna, dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe! Mt 21,9

Psalm 24 -  Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch (EG 712) 


Tagesgebet

Beten wir still zu Gott, in der Gewissheit, nicht vergeblich zu warten: - Stille - 

Allein auf dich, Gott, können wir ohne Furcht vertrauen. Du bist zu uns in Jesus ohne Waffen und äußere Gewalt gekommen, doch seine Liebe hat Kraft, Menschen zu verwandeln. Dankbar für deine Nähe bitten wir: Bleibe bei uns alle Tage bis du dein Reich vollendest durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn (b)

oder

Wir danken dir, Herr Jesus Christus, dass du in diese Welt gekommen bist. Hilf uns aufs neue, Advent so zu feiern, dass wir froh werden, weil wir dich finden können. Erfülle uns mit Trost und Zuversicht, damit wir bei dir bleiben bis du deinen letzten Advent halten und dein Reich errichten wirst, das währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Der Engel hat Maria verkündet: Dein Sohn wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (Lk 2,32 ) - Voll Vertrauen stimmen wir ein in den Lobgesang der Maria:

Magnificat -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6) 


oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: (Hebr 10,23)

Bekenntnislied  -  Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184)


oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: (Hebr 10,23)

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und sienen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und herausfordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten

Jesus Christus, du kommst arm und unscheinbar. Und doch bist du ein König, zu Recht mit Jubel begrüßt. Wir staunen und rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.    

oder:  Hosianna, der da kommt im Namen des Herrn.

Wir staunen; denn die größte Ehre ist bei dir, anderen zu dienen, und wer dir so folgt, den wird dein Vater ehren. Wir rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.      oder: Hosianna ...

Wir staunen, denn deine Stärke liegt in der Zuwendung zu den Schwachen. Deine Macht besteht in der Liebe zu den Sündern. Wir rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.       oder: Hosianna ...

Wir staunen, denn du bist stark im Streit, weil du Streit schlichtest und Frieden schaffst, der anders ist, als was die Welt geben kann. Wir rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.        oder: Hosianna ...

Wir staunen, denn deine Größe zeigt sich am Kleinen und von Unmündigen wird dein Lob verkündet. Wir rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.        oder: Hosianna ...

Wir staunen, dass wir nicht abseits stehen müssen, wenn du einziehst, sondern dass du gerade auch zu uns kommst. Wir rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.        oder: Hosianna ...

Wir staunen und danken dir, Christus, in unserer Sehnsucht und bitten um Erfüllung, in unseren Ungenügen und bitten um Beistand, in unserer Gebrochenheit und bitten um Vollendung, in unserem Versagen und bitten um Vergebung, in unserer Ängstlichkeit und bitten um Mut, in unserer Zwietracht und bitten um Versöhnung, in unseren Zweifeln und bitten um Zuspruch, in unserer Wehmut und bitten um Trost. Wir rufen dir zu:

R: Kyrie eleison.        oder: Hosianna ...

Wir staunen, denn du kommst, mit deiner Gerechtigkeit, die rettet,  mit deiner Hilfe, die aufrichtet und heilt, mit deiner Sanftmut, die wohltut und zurecht bringt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (e)


Sendungswort

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht. Ps 50,2

oder

Christus ist unterwegs zu uns. Damit wir in unserem Warten nicht ungeduldig, in unserer Vorfreude nicht enttäuscht und in unserer Hoffnung nicht unsicher werden, stärke uns Gott mit seinem Segen: (f)


*

Vorbereitung (Eingeständnis und Zusage)

Gott ruft uns in sein Reich. Etwas Neues soll beginnen. Gott ist auf dem Weg zu den Menschen. Doch sind wir zu seinem Empfang bereit? Lassen wir uns nicht zu leicht durch eigene Erwartungen irremachen, durch mühsame Erfahrungen enttäuschen und von der Hoffnung abbringen? - Dass wir offen werden für Gottes Ankunft, das erbitten wir von seiner Gnade: (g)

=

Die Güte des HERRN ist‘s, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß.Klgl 3,22+23


Kyrie-Litanei

Was hätten unsere Tage für einen Inhalt, wenn wir nichts mehr erwarten dürften? / Welchen Sinn machte unser Tun, wenn es nicht von Hoffnung getragen wäre? / Warum sollten wir uns immer wieder der Gefahr von Enttäuschungen und Fehlschlägen aussetzten, wenn niemand uns ermutigt zum Neubeginn? - „Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie 

Täglich merken wir, wie verschlossen wir sind in uns selbst, / wie unfähig wir sind, den Mitmenschen vorbehaltlos zu begegnen, / wie festgelegt wir sind durch bisherige Entscheidungen, / wie wenig wir uns vorstellen, es könnte auch ganz anders sein. -„Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie

Gott möge kommen und unsere Tage erfüllen. / Gott möge kommen und unser Tun vollenden. / Gott möge kommen und alles zurechtbringen. / Gott möge kommen und uns öffnen für sein Reich. - „Wir warten auf dich, Gott“ - und rufen: (h)

Kyrie  


Bereitung

Gott, der Ewige, gibt uns Brot und und Wein. Und er gibt uns seinen Sohn. Er schenkt uns Anteil an seinem Leben. Er öffnet uns für seine Zukunft. So bitten wir um seinen Geist. Der Geist Jesu mache uns aufgeschlossen füreinander, damit wir - so wie hier Brot und Wein - auch unser Leben teilen. Er helfe uns, dass wir einander - trotz unserer Verschiedenheit - mit Jesu Augen sehen lernen. Das hoffen wir: einen gemeinsamen Weg zu finden in eine Zukunft, die gut ist für alle. (i) 


Lobgebet (Präfation)

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch Christus preisen wir deine große Treue /

Ihn hast du gesandt als Sohn deines Volkes Israel, den Völkern das Heil zu verkünden. /

+ Durch ihn erfüllst du alle Verheißungen der Propheten. 

Darum soll allein dir die Ehre gelten /

+ aus aller Schöpfung und von deinem ganzem Volke.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (k)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Heiliger Gott. Dir bringen wir unser Lob durch Jesus Christus, deinen Sohn. Er hat deinen Namen verherrlicht, deinen Willen vollbracht, dein Reich begonnen und hat sich selbst dahingegeben, damit wir leben.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesen Brot essen und von diesen Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr... 

Indem wir hier das Gedächtnis Christi halten, feiern wir sein vollkommenes Opfer am Kreuz und seine ruhmreiche Auferstehung und Himmelfahrt; wir bekennen, dass er der Herr aller Dinge ist; und bereiten uns für seine Ankunft in seinem Reich. Wir bitten dich, Gott: Lass uns durch deinen heiligen Geist dieses Brot und diesen Wein zu Leib und  Blut Christi werden. Nimm unser Lobopfer an. Und indem wir auf sein Geheiß hin essen und trinken, vereine uns mit Christus als ein Leib in ihm und stärke uns, ihm in der Welt zu dienen. Und dir, dem einzig heiligen und ewigen Gott, Vater, Sohn und Heiligem Geist, geben wir Lob und Ehre, jetzt und allezeit.(l)


Dankgebet

Gütiger Gott, wir waren Gäste an deinem Tisch. Du hast uns gestärkt mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils: Bewahre uns im Glauben bis der Tag anbricht, an dem wir mit dir essen und trinken werden in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (m)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 217

b - vgl. H.Grosch, An deiner Hand, Frankfurt/M, 1995, S. 2

c -  vgl. Württembergisches Kirchenbuch I (Gebete), 1988, S. 78 Nr. 5 (Moller, Thesaurus 1603)

d - vgl. Württembergisches  Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 227, Nr. 5 

e - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 11

f - vgl. E.Scheibe, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001, S. 42

g - neu (R.B.) 

h - vgl. K.Bannach / G.Raff, Gottesdienstgebete, Gütersloh, 1977, S. 10 u. 16

i - vgl. Gottesdienstpraxis II/1(79),  Gütersloh, 1979, S. 58 (Koeppen)

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 616

l - vgl. United Reformed Church (England und Wales),  Book of Service, Edinburgh, 1980, S. 31 

m - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 245