Text als RTF-Dokument herunterladen

20. April 2003


Osternacht (weiß) - Die Auferweckung des Gekreuzigten


Eröffnung

Vor der Kirche brennt das Osterfeuer, bei dem man sich anfangs versammelt. Jede-r in der Gemeinde erhält eine Kerze, die später entzündet wird. Die Texte können von verschiedenen Sprecher-innen vorgetragen werden. 

Wir haben ein Feuer entzündet in dieser Nacht. Feuer ist ein zwiespältiges Element. Es kann Leben zerstören und zu Asche verbrennen, aber es kündet auch vom Leben mit seinem Licht und seiner Wärme, mit seiner Kraft der Verwandlung. Im Bild des Feuers sah Jesus seinen Auftrag angedeutet, wenn er sagt:  „Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als daß es schon brennte! Aber ich muß mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange bis sie vollbracht ist.“ (Lk 12,49.50)


Laßt uns beten:

Gott, du hüllst dich als Schöpfer in Licht wie in ein Kleid und selbst Finsternis ist nicht finster bei dir. Du hast unserer Welt durch Christus das Licht des Lebens neu geschenkt. Du entzündest uns zur Liebe mit deinem Geist und nimmst Feuerflammen in deinen Dienst. Im Schein dieses Feuers, das die Nacht erhellt, bitten wir: Laß brennen in uns die Sehnsucht nach deinem unvergänglichen Glanz, verwandle Trauer in Freude, führe aus der Finsternis ins Licht, laß kommen den neuen Morgen, der uns die Auferstehung kündet, und vollende uns alle im Anbruch des ewigen Tages durch Christus, unsern Bruder und Herrn. Amen. (a)


Alle gehen und setzen sich in die dunkle Kirche.

Stille

1. Betrachtung und Lesung

Es ist dunkel und still - wie es in einer Stadt zu dieser Zeit dunkel und still sein kann. Es ist dunkel - wie in jener Frühe, als die Frauen damals in Jerusalem zum Grab gingen, in dem mit Jesus ihre Wünsche und Hoffnungen, Pläne und Erwartungen begraben schienen. Es ist dunkel - wie an jenem Freitag, als sich mitten am Tag eine Finsternis über die Erde ausbreitete. Jesus war am Kreuz gestorben  Lukas überliefert seine letzten Worte: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ - Sollte auch Jesu Leben nicht anders enden, als das anderer Menschen auch? Sollte sich sein Weg doch als falsch und vergeblich erwiesen haben? Sollte doch nicht zutreffen, was als Hoffnung mit seinem Auftreten verbunden war? -  (b)


Wir gehen zurück und erinnern uns der Verheißung, die im Evangelium auf Jesus gedeutet wird.

So lesen wir beim Propheten Jesaja im  42. Kapitel: (1-7).

Siehe, das ist mein Knecht - ich halte ihn - und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlge-fallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt der das Recht hinaus. Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichtet; und die Inseln warten auf seine Weisung. So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen: Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtig-keit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, daß du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die das sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.


Veni creator ... (Taize-Gesang)

Stille

2. Betrachtung und Lesung

Es ist dunkel und still - wie es dunkel und still werden kann, wo der Tod eingekehrt ist. Immer wieder zeigt er seine düstere, erschreckende Macht: in Krankheit und Einsamkeit, in Unrecht und Verzweiflung, in Erniedrigung und Angst, in Haß und Krieg, in Sterben, Vergehen, Vernichtung - daß nichts bleibt. Worauf wäre Verlaß? „Des Menschen Geist muß davon und er muß wieder zu Erde werden; dann sind verloren alle seine Pläne.“ Sollte das das Ende aller menschlichen Wege sein?  - 


Wir gehen weiter zurück und erinnern uns einer alten  Vision, die Gott seinem Volk gegeben hat:

So lesen wir beim Propheten Hesekiel im 37. Kapitel:

Des Herrn Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist des Herrn und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag voller Totengebeine... Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du wohl, daß diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: Herr, mein Gott, du weißt es. Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des Herrn Wort!: Siehe, ich will Odem in euch bringen, daß ihr wieder lebendig werdet... Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem, weissage, du Menschenkind: So spricht Gott der Herr: Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, daß sie wieder lebendig werden. Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.... So spricht Gott der Herr: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels. Und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin... Und ich will meinen Odem in euch geben, daß ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen.


Veni creator...

Stille


3. Betrachtung und Lesung

Es ist dunkel und still - wie es dunkel und still gewesen sein mag, bevor alles begonnen hat, als noch nichts von der Welt da war, vor aller Zeit, bevor Gott sein schöpferisches Wort gesprochen hat, so „daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist“. - Gottes Wille zum Leben in seiner ganzen Vielfalt - Ob das alles Vergangenheit ist? Ob Gott nicht immer noch schöpferisch wirksam wird? Ob Gott das Werk seiner Hände dem Untergang, der Vernichtung, dem Tode preisgegeben hat?


Wir gehen zurück bis zum Anfang und lesen im 1. und 2. Kapitel des 1. Mosebuches:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Und Gott schuf die Feste des Himmels und die Erde mit allen Pflanzen; Sonne, Mond und Sterne; die Fische im Wasser und die Vögel unter dem Himmel und alles lebendige Getier, ein jedes nach seiner Art. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.... Gott der Herr machte den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so war der Mensch ein lebendiges Wesen.


Veni creator...

Stille


Gebet

(Laßt uns beten:)

Gott, wir verbringen unsere Tage im Schatten von Vergänglichkeit und Tod. Wir leiden an dieser Welt, erfahren so viel Vergeblichkeit und verlieren oft die Zuversicht. Darum komm, du Schöpfer des Lebens, und belebe uns mit deinem Geist. Fache unsere Hoffnungen an. Rufe uns heraus aus unseren Gräbern. Gib unserem matten Atem wieder Kraft. Wir bitten und rufen:

Veni creator ...

Sende deinen Geist, der Leben schafft. Kehre uns hin zu dir. Bringe Licht in unser Dunkel. Erfülle unsere Gedanken mit deinem Frieden. Deine Botschaft richte uns auf zu neuem Vertrauen. Mit dem Feuer deiner Liebe entzünde unsere Herzen. Wir bitten und rufen:

Veni creator ...

Entmächtige unsere Angst. Durchbrich unsere Verschlossenheit. Befreie uns aus unserer Gefangenschaft. Überwinde unsere Traurigkeiten. Öffne unseren blinden Blick, Helle die Finsternis unserer Gedanken auf. Laß uns die Welt neu sehen im Licht deines Sohnes Jesus Christus. Wir bitten und rufen: (c)

Veni creator... 


Entzünden der Osterkerze (im hinteren Teil der Kirche)

P. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, 

G. der Himmel und Erde gemacht hat.

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Die Osterkerze wird entzündet     

Christus ist siegreich auferstanden vom Tod. 

Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen (und der Welt)!


Einzug des Osterlichts

D.(singt oder spricht)  Christ, unser Licht.

G.(antwortet)  Gelobt sei Gott.

D. trägt die Osterkerze in die dunkle Kerze. In der Mitte des Weges macht man Halt. D. singt (im höheren Ton)  oder spricht wiederum das „Lumen Christi.“ Die Liturgen entzünden ihre Kerzen am Osterlicht. Der Osterleuchter steht im  Zentrum des Altarraums (oder nahe dem Taufstein). Die Osterkerze wird auf den Leuchter gesetzt.  D. singt (wiederum einen Ton höher) oder spricht  zum dritten Mal das „Lumen Christi“.  Die Helfer entzünden die Kerzen auf dem Altar. Danach wird das Licht in die Gemeinde gegeben. Sind alle Lichter entzündet , beginnt  D. mit dem

Exsultet / Osterlob

In der Regel wird der österliche Lobgesang nach einer eigenen Melodie vergetragen Der folgende Text kann im Wechsel zwischen  Kantor-in und kleiner Scholagruppe gesungen werden,wobei die Gemeinde immer wieder mit einem gesungenen Kehrvers  (nach dem mehrstimmigen Modell des „Psalmtons russischer Tradition“) antwortet.  Ist das nicht möglich, so kann das Osterlob auch gesprochen und ein anderer passender Kehrvers gewählt werden, 

Als  eine weitere Möglichkeit sei auf das Osterlob hingewiesen, das zur Eröffnung des Gottesdienst zum Ostersonntag vorgeschlagen ist.

(Kehrvers: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.)

Danket dem Herrn und rufet an seinen Namen *

verkündet sein Tun unter den Völkern,

redet von all seinen Wundern *

und rühmet seinen heiligen Namen.

Es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen, *

denkt an seine Wunderwerke, die er getan hat.

Aus dem Dunkel der Nacht wird Christus zum Licht der Welt. *

So redet von all seinen Wundern.

(Kehrvers: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.)

(Ja) Würdig ist es den unsichtbaren Gott zu loben *

und Christus, den Sohn, aus vollem Herzen zu preisen.

Sein Kampf ist unser Sieg / sein Tod ist unser Leben. *

in seinen Banden ist die Freiheit uns gegeben.

Dies ist das Fest der Ostern, / da unser Passalamm geopfert wird *

sein Blut bewahrt vor Tod und Verderben.

Dies ist die Nacht, da Gott sein Volk aus der Knechtschaft herausführt, *

durchs Rote Meer trockenen Fußes geleitet.

(Kehrvers: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.)

Dies ist die Nacht, die alle Christen herausführt ins Leben: *

aus dem Dunkel der Sünde in die Gemeinschaft Gottes.

Dies ist die Nacht, da Christus die Banden des Todes zerrissen hat, *

aus der Tiefe stieg er als Sieger empor.

Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, *

hätte uns nicht dieser Erlöser gerettet.

O unfaßliche Liebe des Vaters: *

den Sohn hast du hingegeben, um Knechte zu erlösen

(Kehrvers: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.)

O glückliche Schuld *

welch großen Erlöser hast du gefunden.

O wahrhaft selige Nacht, der die Stunde vergönnt war, *

in der Christus erstand von den Toten.

Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt hinweg den Frevel *

reinigt von Schuld, schenkt Sündern die Gnade,

bringt den Trauernden Freude / vertreibt weit den Haß, *

einigt die Herzen und beugt die Gewalten.

(Kehrvers: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.)

O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, *

die Gott und Menschen verbindet.

So leuchte ihr Licht, die Nacht dieser Welt zu vertreiben *

und helfe uns wahrzunehmen das wahre Licht:

Christus, den hellen Morgenstern, *

auferstanden in die Herrlichkeit des Vaters

lebendig und Leben stiftend im Heiligen Geist *

heute und in alle Ewigkeit. Amen. (d)

(Kehrvers: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.)


(Lied der Gemeinde  - noch ohne Orgel! -  Auf, auf mein Herz mit Freuden - EG 112,1.3.6)


(Taufe und) Taufgedächtnis (nach eigener Ordnung oder wie folgt)

(Wasser wird hörbar in die Taufschale gegossen.)

Wir gedenken über diesem Wasser unserer Taufe und danken Gott für die Gabe des Wassers, das er geschaffen hat und mit dem er seine Geschöpfe am Leben erhält. Durch das Wasser der Sintflut hat er die Sünde untergehen lassen und Noah mit allem, was in der Arche war, gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hat Gott sein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich Christus taufen lassen und sich uns Sündern zur Seite gestellt. Durch das Wasser der Taufe ist unser Leben verbunden mit dem Geschick Jesu, mit seinem Tod und seiner Aufstehung. So bitten wir Gott: Schenke deinen Heiligen Geist immer neu, daß bei uns (wie wir einst ins Wasser getaucht wurden, so auch) alles untergehe, was uns trennt von dir, und (wie wir einst aus der Taufe gehoben wurden, so) laß uns täglich herauskommen und auferstehen als ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor dir ewiglich lebe. Das gewähre uns durch Christus, unser Bruder und Herrn. (e) Amen.

Bekennen wir im Gedenken an unsere eigene Taufe den Glauben, der uns mit allen Christen über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg verbindet:

G: Ich glaube an Gott, den Vater ...

oder

Im Widerschein des Christuslichtes, leuchtend im Angesicht unserer Brüder und Schwestern, wollen wir uns von neuem zu unserer Taufe bekennen, indem wir  im Wechsel einander das Te Deum zusingen: 

G: Herr Gott wir loben dich (EG 191)


Gloria (entfällt, wenn zuvor das Te Deum gesungen wurde)

P.  Ehre sei Gott in der Höhe

G. und auf Erden Fried‘, den Menschen ein Wohlgefallen

     Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr‘ (EG 179, 1, ohne Orgel!)

oder

Ehre sei Gott in der Höhe (im Wechsel): (EG 180.1)

oder

Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.3)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, erfüllt von österlichem Staunem: -Stille -

Gott, Schöpfer des Lebens. Du läßt diese heilige Nacht erstrahlen im Licht der Auferstehung Jesu Christi. Erwecke alle Getauften zu neuem Leben und bewahre in ihnen deinen Geist, damit sie offenbar werden als deine Kinder und dich ehren. Darum bitten wir um deines Sohnes willen, Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (f)

oder

Wunderbarer Gott, dein Licht scheint in die Nacht, dein Leben entmächtigt den Tod, dein Wort durchdringt die Mauern des Grabes. Komm zu uns, wecke uns auf aus Angst und Schuld, ruf uns ins Leben mit Christus, dem Auferstandenen. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (g)

oder

Gott. Du überwindest die Hölle und bleibst Herr über den Tod. Wir bitten dich: Laß den Sieg des Lebens, den wir in dieser Nacht feiern, allen Menschen offenbar werden. Weise den Weg aus Untergang und Verderben in dein Reich durch Christus, den Auferstandenen. (h)


Osterevangelium: Matthäus 28,1-10  


Osterruf und Surrexit 

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.

Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (ggf. mehrfach wiederholt)

Christ ist erstanden ...(EG 99) dazu setzt die Orgel ein


Ansprache / Predigt (zum Evangelium)


Zwischenspiel


Fürbitten

Jesus Christus, du bist das Licht des Lebens, das den Tod überwunden hat. Du bist das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet. Dein sind die Zeiten. Dein ist das Gestern, das Morgen und das Heute. Dein ist die Ewigkeit, die Kraft und die Herrlichkeit. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Jesus Christus, auferstanden von den Toten, du bist unser Licht. Sei unter uns, damit wir auferstehen aus unseren Gräbern, damit wir herausfinden aus unseren Gefängnissen. Mach hell die Finsternis unserer Herzen. Verwandle das Dunkel unserer Gedanken. Schaffe uns und diese Welt neu nach deiner Liebe. Mach uns neu zu deinem Ebenbild. Jesus Christus, du unser Licht, in deinem Lichte sehen wir das Licht für alles Leben. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Besonders bitten wir an diesem Morgen (in dieser Nacht) für alle, die einsam und verlassen sterben müssen; für alle die ihr Geschick nicht begreifen oder ertragen können; für alle, die durch ihre Erfahrungen verbissen, verärgert, verbittert wurden, für die Ängstlichen und Gehemmten, die keine Zukunft sehen und keine Hoffnung haben, die dem Unrecht nicht entkommen können, die sich nach Befreiung sehnen. In der Hoffnung auf dein rettendes Licht rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Bleibe bei uns, du Auferstandener, als das Licht in unserer Dunkelheit. Bleibe bei uns als die Kraft in unserer Schwachheit. Bleibe bei uns als der Trost in unserem Leiden. Bleibe bei uns als die Stärke in unserer Anfechtung. Bleibe bei uns als das Erbarmen in unserer Schuld. Bleibe bei uns als der Friede in allem Streit. Bleibe bei uns als die Hoffnung in unserem Sterben. Bleibe bei uns als der Sieg des Lebens und der Freude. Bleibe bei uns für Zeit und Ewigkeit. (i) Amen.


Findet keine Mahlfeier statt, folgt hier das Vaterunser und danach wird mit dem Lied zum Ausgang und den folgenden Stücken  (s.u.) die Feier fortgesetzt.


Lied zur Bereitung


Dialog - Präfation - Sanctus

Der Herr sei mit euch. 

G: Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen.  

G: Wir erheben sie zum Herrn.

Laßt uns danksagen und Gott preisen.  

G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Zu jeder Zeit und an allen Orten bist du zu loben /

+ besonders aber an diesem Morgen jubelnd zu preisen:

Denn Christus, den die Welt ans Kreuz gebracht hat, /

+ ihn hast du erweckt aus dem Grabe.

Er hat der Welt Sünde hinweggetragen, /

unsern Tod durch seinen Tod zerstört /

+ und wiedergebracht durch sein Auferstehen das Leben.

Darum singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott,  für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Laß deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, daß wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (l)


Vaterunser



Brotbrechen und Gesang

Das Brot wird gebrochen

Als er das Brot brach, wurde ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Halleluja.

Der Kelch wird erhohen

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Meine Hoffnung und meine Freude (EGWü 576)


Einladung und Austeilung


Dankgebet

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Vor Augen gestellt ist uns deine Auferstehung, Christus. Mit allen Gläubigen beten wir dich an, dich, den Herrlichen, den Heiligen, den Auferstandenen, denn durch dein Kreuz ist Freude gekommen für die ganze Welt und alle Zeiten. Du bist zu besingen, denn du hast gelitten und den Tod durch deinen Tod überwunden. Du bist unser Gott und außer dir ist kein Heil. Gewähre uns deinen Frieden und verleihe, daß wir durch deine Barmherzigkeit von Sünde frei und in aller Bedrängnis bei dir geborgen seien, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirkst von Ewigkeit zu Ewigkeit. (m)


Lied zum Ausgang   


(Bekanntgaben)  


Segen  


Nachspiel



Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.) 

b- vgl. Sinfonia Oecumenica, Gütersloh 1998, S . 754 ff 

d -  vgl. H. Fischer, Osternacht (Neue Texte für den Gottesdienst 3/4), Hannover 1989, S- 55 ff

Klassiches Formen des Exsultet,  s. ebendort, S. 47-54

oder A. Völker, die Feier der Osternacht, Kassel 1983, S. 34-41

e - vgl. württemberg. Taufagende 1989 , S.111 (sog. Sintflutgebet)

f - vgl. Gottesdienstpraxis II/2 (Gütersloh 1980), S. 49 (Koeppen)

g - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 317

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 317

i - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 239 

und H. Nitschke (Hg), Ostern, Gütersloh 1986, S. 47 (Krummacher)

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 320

l - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

m - vgl. K.B. Ritter, Die Eucharistische Feier, Kassel 1961, S. 322 (aus der orthodoxen Liturgie)