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20. Januar 2002


Letzter Sonntag nach Epiphanias (weiß)   Verklärung (Christi)


Predigttext:  Matthäus 17,1-9 (I) Verklärung Jesu

Schriftlesung: 2. Korinther 4,6-10 (II) Der Schatz in irdenen Gefäßen


Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 

Immer wieder fragen wir: Wem können wir trauen ? Wo findet sich Wahrheit ? Was gibt uns Zuversicht ? So viele Stimmen haben sich als falsch erwiesen. So viele eigene Gedanken verwirren uns. So viel Dunkelheit auf Erden macht uns Angst. Wir hoffen auf Erlösung und einen klaren Blick im Licht des Glaubens. Das Licht Christi leuchte und erleuchte uns, jetzt und allezeit. (a)


Votum und Psalm

Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich. Um ihn her sind Wolken und Dunkel, Gerechtig-keit und Gericht sind seines Thrones Stütze. Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit und seine Herrlichkeit sehen allen Völker.Ps 97,1.2.6

oder

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

Psalm 27 -  Der Herr ist mein Licht und mein Heil  (EG 714)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der kein verborgener Gott geblieben ist: - Stille - 

Schon immer hat dein Name, Gott, auf dieser Erde gewohnt. Schon lange hat er uns Menschen 

bewegt. Nun aber - in Leben und Tod Jesu von Nazareth - hast du dich endgültig offenbart und gezeigt, wer du bist für die Menschen. Komm uns entgegen und öffne uns für dich, damit wir mehr und mehr vertraut werden mit deinem Ziel für uns und alle Welt durch ihn, Christus, deinen Sohn.

oder

Durch Christus leuchtet in unserer Welt deine göttliche Liebe auf, du Ewiger. Und wir hier auf Erden  - manchmal strahlend in unserem Vertrauen zu dir, manchmal düster und kalt wie erloschenes Feuer - bitten: Erfülle uns mit seinem Licht und Leben, daß wir gewiß werden: deine Liebe hat Bestand, jetzt und auf ewig. (c)

Lobpreis  

Gott will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine menschgewordene  Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)


Fürbitten

Angesichts des Weges Jesu - vom Berg der Verklärung hinab in Leiden und Kreuz - sehen wir auch die Not unserer Welt in seinem Licht - rufen wir ihn an:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns beten für diese Welt, die sich sehnt nach Erlösung, für die ganze leidende Menschheit unserer Zeit, für die Opfer der Kriege (in ...), für alle Völker, die in Armut und Entbehrung leben müssen - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns beten für alle, die heimgesucht sind von Katastrophen; für alle, die verunglückt sind auf ihrem Weg oder in irgendeiner Gefahr schweben; für die Verzweifelten, die keinen Ausweg wissen; für die geistig Gestörten und Gequälten; für jene, die über lange Zeit krank sind; auch für alle, die einsam sterben oder ohne Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns beten für alle, die mit großen Schwierigkeiten kämpfen; für alle, die den Glauben verloren haben; für alle, die die Wahrheit suchen, aber nicht finden können; auch für alle, die sich im Schmerz voneinander getrennt haben; für alle auch, die unter der Last eines zu schweren Auftrags leiden - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns beten für alle, mit denen wir arbeiten und zusammen wohnen; für alle Isolierten unter uns; für alle, denen niemand zuhört; für alle, die keiner Freundschaft begegnen; auch für jene, die kein Zuhause haben und keine Zuflucht; für jene auch, die sich verraten fühlen und entmutigt sind - rufen wir: (d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.2.Kor 4,6

*

* Eingeständnis und Zusage

Wir spüren es oft, daß wir erst unterwegs sind: Nicht ein für allemal sind wir unseres Glaubens

gewiß. Immer wieder lassen wir uns durch Bedrängnisse unsicher machen. Immer wieder werfen wir unser Vertrauen weg. Immer wieder verschließen wir uns dem Anspruch Gottes, statt uns für ihn zu öffnen. Darum brauchen wir Gottes Erbarmen und seine Befreiung immer wieder. Wir bekennen unsere Schuld und bitten miteinander um Gottes Gnade: (e)

=

Gott hat uns selig gemacht und berufen (mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem Ratschluß und) nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Christus Jesus. 2.Tim 1,9.10a


* Kyrie-Litanei

Wir nennen Christus den Meister, aber wir fragen selten nach seiner Wahrheit.

Wir nennen Christus das Licht, aber wir haben uns an unsere Dunkelheiten gewöhnt.

Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen:

Kyrie

Wir nennen Christus den Weg, aber oft streben wir eigenen Zielen zu.

Wir nennen Christus das Leben, aber in Wirklichkeit suchen wir woanders Erfüllung.

Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen:

Kyrie

Wir nennen Christus das Brot, aber wir lassen uns leicht mit Vordergründigem abspeisen.

Wir nennen Christus den Herrn, aber so vieles ist uns wichtiger als seine Nähe.

Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen: (f)

Kyrie


* Bereitung

Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit: Laß es zum Brot des Lebens werden.

R. Gepriesen sei Gott in Ewigkeit.

Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit: Laß ihn zum Wein des ewigen Reiches werden.

R. Gepriesen sei Gott in Ewigkeit.

(Wie die Körner, einst verstreut in den Feldern, und die Beeren, einst zerstreut auf den Bergen, jetzt auf diesem Tisch vereint sind in Brot und Wein, so laß deine ganze Kirchen versammelt werden von den Ende der Erde in deinem Reich. - Maranatha. Unser Herr kommt. 

R. Amen, ja komm, Herr Jesu.)  (g)

* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

daß wir dich, ewiger Gott, immer und überall loben /

+ und dir danken durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus.

Denn in ihm ist der Retter der Welt erschienen, /

dessen Wahrheit unsere Torheit durchbricht, /

dessen Heiligkeit unser Elend überstrahlt, /

+ dessen Kraft unserer Schwachheit aufhilft.

Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung.

+ Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anfang der Welt

Darum singen wir dir mit allen Propheten,  Heiligen und Vollendeten /

+ und stimmen in das Lob, das Himmel und Erde verbindet. (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Mit allen guten Mächten preisen wir dich, Gott, heilig und ewig. Also hast du die Welt geliebt, daß du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Er - Jesus Christus - hat die ganze Ordnung des Heils erfüllt und sich selbst überliefert für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

Zu seinem Gedächtnis versammelt bitten wir dich, Gott: Sende deinen Geist, der lebendig macht. Erfülle uns mit ihm und heilige diese Gaben, daß wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, zur Vergebung der Sünde, zur Gemeinschaft im Geist der Wahrheit und der Liebe, zur Fülle des Himmelreiches, zum Unterpfand des Vertrauens. Für dein ganzes Volk - schon vollendet bei dir oder noch verstreut auf Erden - bitten wir: Gedenke eines jeden und einer jeden. Uns allen gelte dein Erbarmen. Und laß uns mit einem Mund und aus einem Herzen dich preisen und besingen bis du uns zusammenbringst in deinem Reich, wo alles dich lobt und dir die Ehre gibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (i)


* Dankgebet

Gott, dein Wort ist Fleisch geworden in Christus und hat unter uns gewohnt, daß wir seine Herrlichkeit sehen können. Wir bitten dich als Gäste an seinem Tisch: Was wir aus seiner Fülle empfangen haben, erweise sich als Kraft, daß wir hier auf Erden ihm folgen können und dereinst verklärt werden in sein Bild: Christus, dein Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. (k)


Quellen und Vorlagen

a -  neu (R.B.)  

b -  vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 57

c -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 285 

d -  vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 87 ff 

e -  vgl. Gottesdienstpraxis I/1 (1978), Gütersloh S. 120 (Linz)

f -  neu (R.B.) nach einer Inschrift im Lübecker Dom

g -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000 S.553 ( und sog. Lima-Liturgie)

h - vgl. Liturgie III, (Evangelisch-reformierte Kirchen der Schweiz), Bern 1983, S.  153

i - vgl. othodoxe Chrysostomos-Liturgie (Anaphora)

k -  vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, Stuttgart 1980, S. 105