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1. Januar 2003


Neujahr (weiß)   - Der Weg mit Gott


Predigttext: Lukas 4,16-21 (I) - Jesu Predigt in Nazareth

Schriftlesung: Philipper 4, 10-13 (VI) - Nichts ist unmöglich


Eröffnung

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Am Anfang eines neues Jahres blicken wir auf zu Gott. Wir kommen von Weihnachten her und haben die Botschaft vernommen: Gott hat seinen Sohn für uns gegeben und ihn mit seinem Namen „Jesus“ als Retter der Welt offenbart. So möchten wir in diesem Namen alles zu beginnen und mit unserem ganzen Leben ihm folgen zur Ehre des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  (a)


Votum und Psalm

Der Herr denkt an uns und segnet uns. Er segnet, die den Herrn fürchten, die Kleinen und die Großen. Der Herr segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder. Ihr seid die Gesegneten des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.Ps 115,12-15

oder

+ Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.Kol 3,17

oder die neue Jahreslosung

Psalm 8 -  Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name (EG 705)  


Tagesgebet

Beten wir  still zu Gott  und vertrauen ihn unsere Wege an: - Stille - 

Breite, Gott, deinen Segen aus über die Welt und bleibe uns Menschen treu in allen, was geschehen kann. Sei du selbst zu jeder Zeit unsere Stärke, daß wir unser Dasein mit seinen Sorgen und Freuden gern aus deiner Hand empfangen und in der Hoffnung auf dich zu einem gelingenden Leben finden, hier und jetzt und Tag um Tag bis in deine Ewigkeit. (b)


Lobpreis / Bekenntnis 

Wir (haben gesehen und) bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer nun bekennt, daß Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott 1.Joh 4, 15.16

Laßt uns Zeugnis geben von der Erkenntnis, dem Glauben und dem Vertrauen auf die Liebe, die Gott zu uns hat:

Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG  Wü 686)


Fübitten

Wenn wir uns aufmachen in ein neues Jahr, Gott, lass uns nicht einfach die alten Wege gehen. Lass uns nicht nur die bekannten Händen schütten, lass uns nicht immer im vertrauten Kreis verbleiben. Gib uns Freude daran, andere Fragen zu hören, andere Möglichkeiten zu entdecken, andere Menschen kennen zu lernen. Wir bitten dich:

G: Weise uns, Herr, deinen Weg, dass wird wandeln in deiner Wahrheit..

Wenn wir uns umsehen in diesen Tagen, Gott, lass uns nicht wegschauen von der Not anderer, von ihrem Kummer, von ihrer Einsamkeit. Gib uns offene Augen und ein weites Herz, zu erkennen, wo wir gebraucht werden. Wir bitten dich:

G: Weise uns, Herr, deinen Weg, dass wird wandeln in deiner Wahrheit.

Wenn wir aufbrechen, Gott, behüte und leite unsere Schritte. Lass nicht zu, dass Menschen unter die Räuber fallen. Beeile dich, den Geschundenen zu helfen, Opfer der Gewalt zu bergen, Verfolgte zu schützen, Rechtlosen ihr Recht zu geben. Wir bitten dich:

G: Weise uns, Herr, deinen Weg, dass wird wandeln in deiner Wahrheit.

Wenn wir als Gemeinde zusammenkommen, Gott, lass uns keine geschlossene Gesellschaft werden. Halte unsere Türen offen. Hilf uns bereit zu sein für unerwartete Begegnungen, lass uns neugierig werden auf fremde Sichtweisen, stärke uns, unbequemen Worte anzunehmen. Wir bitten dich:

G: Weise uns, Herr, deinen Weg, dass wird wandeln in deiner Wahrheit.

Wenn wir den Alltags unseres Lebens planen, Gott, lass uns auch Zeit freihalten von Arbeit und Pflicht, Zeit für einen überraschenden Besuch, Zeit für eine freundliche Geste, Zeit für ein nachdenkliches Wort, Zeit für Menschen, die am Rande unseres Lebens stehen. Wir bitten dich:

G: Weise uns, Herr, deinen Weg, dass wird wandeln in deiner Wahrheit.

Begleite uns mit deinem Geist auf allen unseren Wegen. Darum bitten wir im Namen Jesu: (c)


Sendungswort

die neue Jahreslosung  oder

Alles, war ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesus Christus und dankt Gott, dem Vater durch ihn. Kol 3,17


*

* Eingeständnis und Zusage

Neues liegt vor uns; doch wir können uns oft nur schwer trennen von dem Vergangenen. Wir sind gehalten durch das, was uns an Bedrückendem widerfahren ist. Wir halten selbst fest, was uns als unverzichtbar gilt. Bitten wir Gott um ein neues Begreifen, daß wir gelassen sein können bei ihm, der uns das Kommende schenken will, daß er uns herausführt aus aller Verstrickung - bitten wir um seine Gnade: (d)

=

So spricht der Herr: Fürchte dich nicht; ich bin mit dir. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.   Jes 41,10


* Kyrie-Litanei

Gott, Herr aller Zeiten. Wir kommen zu dir, denn du bist treu. Wir suchen dein Angesicht, denn bei dir ist die Quelle des Lebens. Wir fragen nach deinem Wort, denn du hast das Licht aus der Finsternis gerufen, das einen hellen Schein in unsere Herzen gibt. Dir vertrauen wir uns an und rufen::

Kyrie  

 Wir danken dir, daß wir immer und immer wieder uns vor dir versammeln können. Wir danken dir, daß wir darauf vertrauen dürfen: Das Band, mit dem du unser Leben zusammenhältst wird nicht zerreißen. Wir danken dir: In deinem Sohn ist Leben und Auferstehen und mit deinem Geist ziehst du unsere Tage und Jahre zu dir. Dir vertrauen wir uns an und rufen:

Kyrie  

Erbarme dich über all das Halbe und Abgebrochene, Unehrliche und Zerstörerische an unserem Leben. Mache wieder heil und ganz, was deinem Willen entspricht. Erwecke uns, daß wir neu deine Stimme hören, mit wachen Ohren und einem weiten Herz. Dir vertrauen wir uns an und rufen: (e)

Kyrie  


* Bereitung

Wenn wir Brot und Wein teilen, üben wir miteinander ein, was die Bitte bedeuten mag: Dein Reich komme. Wir werden erinnert, daß Jesus mit den Armen und Ausgestoßenen aß und trank, daß er auch im Haus des Zachäus einkehrte, und daß er mitten unter uns ist, unsere harten Herzen zu lösen und uns zu trösten, damit wir ins Leben umkehren. Wir werden erinnert, daß Jesus, bevor er verraten wurde, das Passamahl hielt zur Feier von Israels Befreiung aus Knechtschaft und Sklaverei, daß dies Mahl bei seinem Abschoed zum Zeichen setze für seine Hingabe bis ans Kreuz und daß er in Emmaus mit Jüngern das Mahl hielt, so daß sie ihn als den Lebendigen erkannten. Wir werden erinnert, daß Gott uns mit diesem Mahl stärken will, wo wir umkehren zu Christus und uns hinwenden auf den Weg in sein Reich. (f)


* Präfation und Abendmahlsgebet / -betrachtung

Wahrhaft, es ist würdig und recht /

dir, unserm Gott und Vater, immer und überall zu danken

+ durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus.

Er ist dein Wort, ganz eins mit dir.

+ Durch ihn hast du alles geschaffen nach deinem Wohlgefallen.

Als die Fülle der Zeit gekommen war, /

+ hast du ihn gesandt als unsern Heiland und Erlöser.

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Zeiten. / 

Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen /

+  und stimmen ein in das Lob deiner Herrlichkeit. (g)

Heilig, heilig, heilig ...


Wir loben dich, Gott, und danken dir, um deines Sohnes Jesu Christi willen. Er ist Mensch geworden durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Um deinen Ratschluß zu erfüllen und dir ein heilige Volk zu sammeln hat er sterbend die Arme ausgebreitet am Holz des Kreuzes, um die zu erlösen, die an ihn glauben. Er war bereit, den Weg des Leidens zu gehen, um uns von der Macht des Todes zu befreien, die Fesseln des Bösen zu sprengen, die Hölle zu bezwingen, die Gerechten zu erleuchten und aufzurichten ein Zeichen des Heils. Er schenkt uns die Auferstehung und das Leben:

Einsetzungsworte

So gedenken wir unserer Erlösung durch Tod und Auferstehung deines Sohnes. Wir danken dir, daß du uns berufen hast, dir zu dienen. Wir bitten dich: Sende uns deinen Geist und segne uns dieses Mahl. Laß alle, die den Leib und das Blut Christi empfangen, eins werden in ihm und stärke unseren Glauben. Wir loben und preisen dich durch Jesus Christus, deinen geliebten Sohn. Durch ihn sei dir Ehre und Ruhm in deiner heiligen Kirche, jetzt und in Ewigkeit. (g)


* Dankgebet

Wir danken dir, Gott, daß du uns durch deine Nähe gestärkt hast und bitten dich: Verleihe, daß die Ohren, die dein Wort gehört haben, verschlossen sind für die Stimme des Unfriedens; daß die Augen, die deine große Liebe gesehen haben, die Seligkeit schauen, die du verheißen hast; daß die Zungen, die dein Lob gesungen haben, hinfort die Wahrheit bezeugen; daß die Hände, die deine Gabe empfangen haben, Gutes tun zu deiner Ehre; daß die Füße, die in dein Haus gekommen sind, nicht abirren von den Wegen des Lichtes; daß die Leiber, die Anteil gehabt haben an deinem lebendigen Leib, in einem neuen Leben wandeln. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (i)



Quellen und Vorlagen

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 4. Auflage, Münsterschwarzach 1998, S. 46 (K.B.Ritter)

b - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 49

c - vgl. Entwurf für ein neues Gottesdienstbuch der württemb. Landeskirche, 2002, S. 162

d - neu (R.B.)

e - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 121

g - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 645

h - vgl. Fassung nach: Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 370