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22. Dezember 2002  (I)


4. Sonntag im Advent (violett)  - Die nahende Freude    


Predigttext:  Lukas 1, (39-45)46-55(56) (I) - Der Lobgesang Marias           

Schriftlesung: Jesaja 52,7-10 (VI) - Gottes Rückkehr nach Zion


Vorspiel 


Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Heute feiern wir den vierten (Sonntag im) Advent. Wir freuen uns auf das Weihnachtsfest wie sich Maria, die Mutter Jesu, auf seine nahende Geburt gefreut hat. Als Zeichen jener Freude, die Christus mit seinem Kommen in uns entzünden will, bringen wir nun die vierte Kerze am Adventskranz zum Leuchten. (a) (entzündet die Kerze oder deutet auf die entzündete Kerze)  Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich; Freuet euch! Der Herr ist nahe. Phil 4,4.5b


Lied zum Eingang: Es kommt ein Schiff geladen  (EG 8, 1-4)


Votum und Psalm

Tauet (Träufelt) ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit. Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und  Gerechtigkeit wachse mit auf!Jes 45,8

Psalm  24 - Machet die Tore weit (EG 712) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und öffnen uns für seine Wahrheit: - Stille - 

Komm du uns nahe, ewiger Gott. Komm mit deiner Freundlichkeit, die Verschlossenes öffnet. Komm mit deiner Gerechtigkeit, die wohltut und heilt. Helle unser Leben auf, von innen her mach uns Zuversicht und Freude, daß wir aus uns herauszugehen wagen und einander gerecht werden nach der Liebe, wie Jesus, dein Sohn, sie uns erwiesen hat, unser Bruder und Herr für Zeit und Ewigkeit.  (b)

oder

Du Gott der Maria und unser aller Gott: Du bist ein Menschenkind geworden und willst auch in uns geboren werden. Laß uns aus deiner Gnade Mut schöpfen und in Hoffnung auf dich über unsre Grenzen hinauswachsen um Jesu Christi willen, deinem Sohn, unsrem Bruder und Herrn. (c)

 

Lobpreis / Bekenntnis 

Es soll erfüllt werden, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen „Immanuel“ geben, das heißt: Gott mit uns.Mt 1,22.23 - Voll Erwartung stimmen wir ein  in den Lobgesang (Mariaens):

Magnificat -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 oder 781.6) 

oder:

Bekenntnislied: Gott sei Dank durch alle Welt (EG 12,1-4) 



Fürbitten

Gott, du mächtige Zuversicht, du Freude, die wir nötig haben, auf vielfältige Weise hast du dein Kommen verheißen - so komm. Und bereite uns, dein Weg zu sein in dieser wartenden Welt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Stärke unsere Hände zu Händen, die schenken. Erneuere unsere Gedanken mit dem Sinn für Frieden. Verwandle unsere Vernunft zum Geist, der belebt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Komm! Denn wir brauchen deine erneuernde Kraft. Wir sind die Ursache wohl,  daß du noch lange unterwegs bist auf beschwerlichem Weg in diese Welt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wie oft haben wir dich abgewiesen. Wie leichtfertig haben wir die Kraft deines Geistes vertan. Wieviel Mühe macht dir unser alter Sinn. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

So komm nun, Gott, komm endgültig, damit die Hoffnung nicht vergeht, sondern Freude auflebt und Zuversicht wächst und Friede einkehrt unter uns verängstigten Menschen auf dieser alten Erde. Wir warten, Gott, und bitten: Komm! Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, daß ihr völlige Hoffnung habt durch die Kraft des heiligen Geistes.Röm 15,13


*

* Eingeständnis und Zusaage

Gott erwartet uns mit dem Geschenk seines Friedens. Und wir haben nichts, was wir ihm schenken

könnten. Unfriede daheim und in der Welt an vielen Orten, Streit, falsche Worte, Kaltherzigkeit. Das alles bringen wir mit. Doch daß wir damit nicht allein gelassen, sondern aus Not und Schuld befreit werden, das erbitten wir von Gottes Gnade: (e)

=

Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch geben das Ende, des ihr wartet.Jer 29,11


* Kyrie-Litanei

Freude möchte wir finden in Gottes Gegenwart: / Im Raum der Frohen Botschaft, im Haus der Gemeinde, / inmitten von Schwestern und Brüdern, / im Fragen, im Hören, in der Stille, im Lob. /

Gott entdecke uns diese Freude.

Kyrie 

Freude können wir lernen durch Gottes Gegenwart: / Auch in Durststrecken des Lebens, wo uns Christus zum Begleiter wird. / Auch in den Tälern von Haß, Angst und Gewalt, denn er will uns Anhalt und Stärke sein. / Auch im Anblick von Leiden und Tod, weil er hindurchgegangen ist zum Leben. / Gott führe uns in diese Freude.

Kyrie 

Freude sollen wir haben an Gottes Gegenwart: / An den Spuren der Nähe und den Zeichen ewiger Güte, / an ihrem Licht und ihrer Wärme, / am tröstenden Zuspruch, am Tisch Jesu, am anbrechenden Reich. / Gott lasse uns leben aus seiner Freude. (f)

Kyrie 


* Bereitung

Christus spricht: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.Offb 3,26


* Präfation

Wahrhaft würdig ist es und recht /

zu unserm Heil und zu unserer Freude /

+ dir, ewiger Gott, immer und überall zu danken 

Wir loben dich durch deinen Sohn Jesus Christus, /

+ dessen Kommen dein Engel der Jungfrau Maria verkündet hat 

Von ihr soll der Retter der Welt geboren werden: /

der Immanuel, der Heiland aus Davids Stadt, / 

+ der König des Friedens, dessen Reich kein Ende hat.

Darum loben die Engel deine Größe und Macht /

es beten dich an und fürchten dich alle Gewalten /

+ dich preisen die Kräfte des Himmels mit einhelligem Jubel.

Mit ihnen laß auch unsere Stimmen sich vereinen /

+ und ohne Ende bekennen:  (g)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Herr aller Mächte und Gewalten, gepriesen bist du in deinem Sohn Jesus Christus, der in deinem Namen gekommen ist. Er ist dein rettendes Wort für uns Menschen. Er ist die Hand, die du den 

Sündern entgegenstreckst. Er ist der Weg, auf dem dein Friede uns erreicht. Darum feiern wir die

Versöhnung, die Christus uns erwirkt hat und bitten: Heilige diese Gaben durch deinen Geist, wenn wir den Auftrag deines Sohnes erfüllen:

Einsetzungsworte

Ewiger Gott. Dein Sohn hat uns dieses Vermächtnis seiner Liebe anvertraut. Wir bitten dich: Nimm uns an in deinem Sohn und schenke uns in diesem Mahl den Geist, den er verheißen hat, den Geist der Einheit, der wegnimmt, was trennt, und uns zusammenhält in der Gemeinschaft mit deinem ganzen Volk. Mach deine Kirche zum Zeichen der Einheit unter den Menschen und zum 

Werkzeug deines Friedens. Wie du uns hier am Tisch deines Sohnes versammelt hast in Gemein-

schaft mit (Maria, der Mutter unseres Herrn, mit den Aposteln und Märtyrern und) allen Heiligen, so sammle die Menschen aller Rassen und Sprachen, aller Schichten und Gruppen zum Gastmahl der ewigen Versöhnung in der neuen Welt deines immerwährenden Friedens durch ihn Jesus Christus, unsern Herrn. (h)


* Dankgebet

Ganz nah ist dein Wort uns gekommen, Gott, ganz nah deine Gnade in deinen Zeichen. Begegne uns ferner auch mit Macht und Erbarmen. Laß nicht zu, daß wir taub sind für dich, sondern offen mach uns und empfänglich für Jesus, deinen Sohn, der kommen wird, damit er uns finde und rette, heute und durch die Zeit bis in deine Ewigkeit. (i)



Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. F.K. Barth, Gottesdienst menschlich - 2 - Wuppertal 1980, S. 125

c - vgl. Entwurf für ein neues Gottesdienstbuch I der württemberg. Landeskirhe, 2002, S. 72 

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1987, S. 17

e - vgl. B. Heim, Beten im Gottesdienst, Neuffen 1973, S. 12

g - neu (R.B.)

h - vgl. Feier der Eucharistie (Altkatholiken), München 1995, S. 208

i - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 2