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Gottesdienst zum Welt-AIDS-Tag  (1. Dezember 2017) (a)



ERÖFFNUNG und ANRUFUNG


Musik zum Eingang


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. G: Amen.

Willkommen zum Gottesdienst anlässlich des Welt-AIDS-Tages, hier in unsere N.N.-Kirche. Verunsicherung, Angst und Vorurteile in der Bevölkerung führen immer noch dazu, dass Menschen aufgrund Ihrer HIV-Infektion ausgegrenzt werden. Immer noch wird hinter dem Rücken von Menschen mit HIV getuschelt, der Kontakt mit ihnen wird gemieden und in einigen Fällen ist sogar der Arbeitsplatz in Gefahr. Die diesjährige bundesweite Kampagne will deshalb Berührungsängste abbauen und zeigen, dass positiv zusammen leben zwischen Menschen mit und ohne HIV bereits stattfindet und möglich ist. Die Kampagne, in die wir uns mit diesem Gottesdienst einfügen, will authentische HIV-positive Protagonisten (aus unserer Nähe) in alltäglichen Lebenssituationen  vorstellen. (b)


Lied zum Eingang: O Heiland, reiß die Himmel auf (EG 7 in Auswahl)


Situationen

Soweit dies möglich ist, werden konkrete (ortsnahe) Beispiele zur Thematik (durch Bild, Text oder persönliches Statement) oder ausgewählte Beispiele aus den „Stories“ https://www.welt-aids-tag.de/kampagne-2017/motiv-weitersagen/- vorgestellt. Nach jedem Beispiel folgt ein kurzes musikalisches Stück.


(Stattdessen kann der Kerzengang (s.u.) schon an dieser Stelle folgen; der Teil mit den „Situationen“ ließe sich dann vor den Lesungen (s.u.)  oder  direkt mit der Ansprache (s.u.) verbinden.)


Meditation (nach Psalm 24)

Dir möchten wir uns öffnen, barmherziger Gott, / uns einlassen auf dein Kommen.

Von deiner Nähe erhoffen wir, / dass unsere Erde verwandelt wird

in einen Ort gelingenden Lebens, / und wir nicht vergeblich warten auf Frieden und Gerechtigkeit.

Gesang: Meine Hoffnung und meine Freude (EG Wü 576)

An diesem Tag, wo wir mit Aufbegehren und Trauer zugleich

uns der Bedrohung durch Aids stellen wollen,

in einer Zeit, wo wir uns vorbereiten sollen für deine Ankunft,

spüren wir besonders,  / wie wir oft überwältigt werden von unseren Erfahrungen,

gebannt in unserem Erschrecken, / müde oder gelähmt durch so vieles, was uns fordert.

Bahne dir den Weg zu uns.

Gesang: Meine Hoffnung und meine Freude (EG Wü 576)

Komm, durch alle Bedrängnisse, Vorbehalte und Zweifel hindurch.

Öffne in uns Tor und Tür / für die Fülle deiner Zuwendung zu uns Menschen

und sammle unsere Gedanken ganz hin zu dir:

Du, Gott - sei Ehren-König des Lebens, / sei sanftmütig ermutigender Retter, /

sei freundlich, tröstliche Sonne der Gerechtigkeit, / jetzt und auf immer und ewig.  (c)
Gesang:
Meine Hoffnung und meine Freude (EG Wü 576)


Tagesgebet

Gott mache unsere Herzen weit und öffne uns für seinen Rat, sein Wirken, seine Gnade:  

- Stille -

Von dir, Gott, erhoffen wir Hilfe, uns dem Leben mit seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Sei uns nahe in unseren Versuchen, dem Leben gerecht zu werden und zu entfalten, was du uns anvertraut hast. Segne und bewahre und mache uns stark zum Guten. So bitten wir im Vertrauen auf Jesus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (d)

oder

Mitten in den Gebrochenheiten und dem Dunkel des Lebens hören wir von deiner Ankunft in Christus. Bringe Licht und Frieden in unsere Tage.  Heile die Wunden, die durch Ablehnung und Angst, Versagen, Leiden und Tod aufgerissen sind. So komm nun heilsam zu uns: Suche uns auf, wo wir verschlossen sind. Suche uns heim mit deiner Hilfe. Suche nach uns, deinen wartenden Menschen, durch Christus, unsern Bruder in der Zeit, unserm Herrn für alle Ewigkeit. (e)


VERKÜNDIGUNG (WORT und ANTWORT)

Lesung


Chorgesang oder Lied oder Musik


Evangelium


Ansprache / Predigt


Antwortlied oder Chorgesang oder Musik


Kerzengang und Fürbitten

Die Teilnehmer haben Gelegenheit, eine Kerze im Gedenken an Verstorbene an der Osterkerze zu entzünden und in der Nähe des Altars abzustellen, außerdem können Zettel mit Namen von Verstorbenen in einen Korb gelegt werden, der zum Schluss von einem der Liturgen schweigend erhoben und auf den Altar gestellt wird. 

Gott, es fällt uns schwer, das anzunehmen, was uns das Leben zumutet: Krankheit, Schmerz, Einsamkeit und Tod. 

- Kurze Stille -

Wir klagen dir unser Leid, weil wir darauf vertrauen, dass du unsere Dunkelheit hellmachen kannst. Wir bitten dich für unsere Verstorbenen, deren Namen wir aufgeschrieben haben. Verwandle du alles, was uns schmerzt und niederdrückt. 

- Kurze Stille -

Lass uns der Liebe trauen, weil sie stärker ist als der Tod. Lass uns in Liebe mit unseren Verstorbenen verbunden bleiben über die Grenzen von Zeit und Raum. Lass uns spüren, dass du uns deine Leibe schenkst, eine Liebe, die uns trägt und das Leid erträglicher macht. 

- Kurze Stille -

Das bitten wir in Jesu Namen, der Mensch war wie wir und den Tod überwunden hat, damit wir leben. (f)  Amen. 


ABENDMAHL 


Lied:  Meine engen Grenzen - EG Wü 589,1-4


Gabenbereitung

Während des Liedes  werden Brot und Wein zum Altar gebracht.

Brot und Wein -  Gaben der Schöpfung und Frucht menschlicher Arbeit und Mühen.

Brot und Wein - in ihnen ist zusammengefasst, was uns bewegt:

Unsere Fragen, auf die wir Antwort suchen. Unser Hunger und Durst nach Frieden und Liebe.

Unsere Sorgen und unsere Sehnsucht angesichts  von Krankheit, Unrecht, Hass und Tod.

Alles Bemühen um Beistand und Versöhnung. Die ganze Geschichte unserer Menschheit.

Unser erlittener Schmerz und unsere erfahrene Freude.

Und wir hoffen, dass Gott im Geist Christi unter uns wirkt,

und wir einander zu Hoffnung, Vertrauen und Frieden helfen,

wenn wir die Gaben, die uns zum Leben gegeben sind, teilen nach dem Beispiel Jesu. (g)


Lobgebet (Präfation)

[L Der Herr sei mit euch, G  und mit deinem Geist.

L Erhebet eure Herzen. G  Wir erheben sie zum Herrn.

L Lasst uns danken dem Herrn, unserem Gott   G  Das ist würdig und recht.]

L Ja, es ist würdig und recht /

+  dir, Gott in Ewigkeit, Dank zu sagen.

Denn dein Weg mit uns Menschen, führt er auch manchmal durchs Dunkel /

und scheint uns sein Ziel so oft verborgen /

+ du wirst ihn nicht im Elend enden lassen.

Jesus, deinen Sohn, den wir unter uns empfangen /

+ ihn hast Du uns geschenkt als Künder deines Reiches.

Darum singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar aller, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Ehre /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)


Sanctus:  Heilig, heilig, heilig (EG 185.1-5) oder in anderer Form 


Abendmahlsgebet

Gott, heilig und ewig, deiner Liebe können wir glauben, weil Jesus von Nazareth sie unter uns gelebt hat.  Dass unser Glaube stark werde und unsere Hoffnung nicht verkümmere und unsere Liebe lebendig bleibe,  gab er uns das Zeichen seiner Nähe:

Einsetzungsworte 

[ Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ]

So feiern wir das Gedächtnis deines Sohnes, der gelebt hat, was wir Menschen sein könnten, der seine Liebe glaubhaft bezeugt hat bis in den Tod, dem du treu geblieben bist durch alles Scheitern hindurch. Zu seinem Gedächtnis versammelt,  erbitten wir den Geist Jesu, dass wir empfangen, was wir nötig haben: das Brot des Lebens und den Kelch von Versöhnung und Heil. - Hilf, dass wir frei werden, miteinander zu teilen, was wir sind und haben, und immer neu zurückkehren zur Liebe. - Vor dir, Gott der Güte und der Treue, denken wir an alle, die mit uns auf dem Weg sind in deine Zukunft. Lass alle, die sich nach Christus nennen, eins werden in seiner Liebe. Stärke uns den Glauben und mache uns zu Zeichen der Hoffnung für diese Welt. - [Wir haben dir die Menschen, anvertraut, die uns nahe waren und die der Tod uns entrissen hat. Bewahre sie in deinem Gedächtnis auch mit allen, um die niemand mehr trauert.] - Führe uns mit allen Vollendeten hin zu deinem Reich, wo du uns das Licht bist und alles in allem durch Christus auf immer und ewig.  (i)


Vaterunser


Brotbrechen - Einladung 

Wonach hungert ein Mensch? (bricht das Brot)

Nach Stärkung, nach Anerkennung, nach vorbehaltloser Annahme.

Wonach dürstet ein Mensch? (erhebt den Kelch)

Nach Erfüllung, nach Freude, nach Gemeinschaft im Kreise von Menschen des Friedens.

Wir sind eingeladen mit Brot und Kelch, unsern Hunger zu stillen, der mehr erwartet als Brot allein,

unsern Durst zu stillen, der mehr sucht als das Alltägliche nur.

Am Tisch Jesu ist für uns beides bereit. Kommt, schmeckt und seht, wie freundlich Gott ist. (k)


Agnus Dei: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2-4) oder in anderer Form 


Austeilung   - Dankgebet


Chorgesang


SENDUNG


Ansagen - Ankündigung der Sammlung für ein Projekt


Lied zum Ausgang: We shall overcome - (EG Wü 652 in Auswahl)


Segen

Möge Gott uns segnen im Zeichen des Regenbogens, den er in die Wolken gesetzt hat: im Rot der flammenden Liebe, / im Orange der kindlichen Freude, / im Gelb der wärmenden Sonne, / im Grün des aufkeimenden Lebens / im Blau des weiten Himmels, / im Violett von Trost und Überwindung. / Möge Gott unser aller gedenken nach seinem Bund mit der Erde: Der Schöpfer durch + Christus im Heiligen Geist. (l)

G: Amen.


Musik 



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a  Da gelegentlich nach liturgischen Texten zum Welt-AIDS-Tag (alljährlich am 1. Dezember) gefragt wird, werden hier (fragmentarisch) Elemente zusammengestellt, die zumeist aus solchen Gottesdiensten verschiedener Jahre in der Stuttgarter St. Leonhardskirche stammen. Zugleich wird ein Ablauf zugrunde gelegt, der sich an klassischen Formen orientiert, die sich jedoch ändern bzw. durch andere Stücke ersetzen lassen.

b vgl. z.B. Texte zu - https://www.welt-aids-tag.de/kampagne-2017/motiv-weitersagen/

c R.B. (2004)

g vgl. P. Cornehl, Gebete unserer Zeit, Gütersloh 1973, S. 139

h R.B.

i vgl. U. Eigenmann, Hochgebete, Luzern 1996, S. 113 ff.

k R.B. nach verschiedenen Vorlagen

l vgl. Ergänzungsband zum Württemberg. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 389 (R.B.)