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HAUSGEBET  /  BREVIER 


Woche nach 

Johannis - Der Vorläufer des Herrn 

Dies ist das Zeugnis Johannes des Täufers über Christus: 

Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Joh 3,30


24. Juni - Geburt Johannes des Täufers

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Psalm 1 (EG.E 33)

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / 

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)

Alttestamentliche Lesung  Jesaja 40,1-8(9-11) 

Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat die volle Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden. Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's geredet. Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk! Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich. (...)

Epistel 
Apostelgeschichte 19,1-7  
Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand. Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren aber zusammen etwa zwölf Männer.


Evangelium
  Lukas 1,57-66.80   

Für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr. Und es begab sich am achten Tag, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden, und wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen. Aber seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen. Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Und sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte. Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle. Und sogleich wurde sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott. Und es kam Furcht über alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde bekannt auf dem ganzen Gebirge Judäas. Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was wird aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm... Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte.

Betrachtung Reinhard Mumm (1916-1986), Theologe, Ältester der Michaelsbruderschaft
Schon von seiner Geburt an ist Johannes auf Jesus bezogen. Lukas weiß anschaulich zu erzählen, wie die Mütter Elisabeth und Maria sich begegnen und Johannes schon im Mutterleib vor Freude sich regt, da Elisabeth den Gruß Marias hörte. Die Evangelisten scheuen sich nicht, die tiefen Zusammenhänge zwischen Gottes Offenbarung und den natürlichen geschehen der Zeugung und Geburt offenherzig und zugleich ehrfürchtig zu beschreiben... Nachdem schon früh die christliche Kirche die Geburt Jesu in den Tagen der Wintersonnenwende feierte, lag es nahe, den Geburtstag des Täufers Johannes mit der Sommersonnenwende zu verbinden. Beide Daten sind von symbolischem Sinn erfüllt. Jesus gleicht der Sonne, deren Licht zunimmt. Das Geschick des Johannes war es, nur ein Vorläufer zu sein, der zurücktritt, wenn Er kommt, dem er den Weg bereiten soll... Die Lebensbahn des Täufers ... wird abnehmen; denn sein Lebensaufstieg besteht darin, auf den zu weisen, der nach ihm kommen soll. So hat Meister Matthis Grünewald Johannes auf seinem Isenheimer Altar...

Dort weist er mit lang gestrecktem Zeigefinger auf den Gekreuzigten, und darüber sind die lateinischen Worte zu lesen, die auf deutsch lauten: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ – Was Johannes von sich sagt, gilt für alle, die Boten und Diener Jesus Christi sind, Sie erfüllen ihre Mission nicht, indem sie selbst leuchten, sondern darin dass sie andere zu Jesus führen. Indem Jesus groß wird unter uns, erfüllt sich das Evangelium.                                                      Siehe 147 ff

Lied  Wir wolln singn ein’ Lobgesang (EG 141,1-6)


Fürbitten
Ewiger Gott, immer wieder beten wir um das Kommen deines Reiches und die Verwirklichung deines Willen. Deine Zukunft hast du durch all die Propheten verkünden lassen (bis hin zum Täufer Johannes) und mit Jesus ist dein Reich nahe herbeigekommen: hörbar im Gleichnis, vernehmbar in seinen Zeichen, erfahrbar auf seinem Weg über diese Erde. Wir merken, wie es noch dunkel ist in uns und um uns; wie wenig wir bereit sind für sein Kommen, wie fern uns dein Reich ist. So rufen wir miteinander:

R: Kyrie eleison.

Gott, du willst uns dennoch mitnehmen auf dem Weg zu deinem großen Ziel. Du gibst uns nicht auf und lässt uns nicht zurück in unseren Verstrickungen der Angst, des Sorgens und der Schuld. Für deine Zusage, dass du uns einbringen willst in dein ewiges Reich und dass du geduldig bist mit uns fraglichen Menschen - dafür danken wir und bitten zugleich und rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Kirche, wie sie über die Erde verstreut ist. Lass sie wachsen im Verständnis des Evangeliums. Lass sie wachsam sein gegenüber allem Unrecht. Lass sie zunehmen im Dienst der Liebe. Lass sie ohne Scheu deine Botschaft verkünden. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Mächtigen, dass sie nach deinem Willen fragen und ihre Macht nicht missbrauchen. Wir bitten für Jung und Alt und alle Bereiche des öffentlichen Lebens um Verständnisbereitschaft und guten Erwartungen aneinander. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten um Mut und Zuversicht für Einsame, Kranke und alle, die unter der Last ihres Lebens leiden. Wir bitten um Hoffnung und Trost für Verzweifelte, Sterbende und Trauernde. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

 
Vaterunser

Segen
Gott gebe, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. Lk 1,74 f

*

25.Juni - Gedenken der Augsburgischen Konfession                             siehe Gedenktage (s.u.)

*


26. Juni (nach Johannis)


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Psalm 1 (EG.E 33)

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / 

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)

Lesung  Johannes 1,19-23 

Dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jesaja 40,3).

Betrachtung Peter Gerloff (*1957), Priester, Texter und Komponist in Goslar 

Vorläufer sein
Vorläufer sein, fremd und allein, Zeichen am Weg, aber nicht das Ziel, Kommendes sehn, Wüsten begehn, Läufer, nicht König im großen Spiel: dazu rief der Herr der Welten ihn, Johannes, in seinen Dienst, und so ließ er sein Wort gelten, als er mahnend am Fluss erschien.

 

Vorläufer sein, machtlos und klein vor dem, der handelt an Gottes statt, nur ein Prophet, der wieder geht, wenn er den Auftrag beendet hat: unbeirrter Wüstenrufer, treu erfüllte er seinen Teil, taufte dort am Jordanufer und bezeugte das nahe Heil.

 

Vorläufer sein, Gott lädt euch ein, werdet Propheten mit Wort und Tat! Gebt, was ihr seid, ihm, der befreit, er braucht zur Ernte auch eure Saat. Dieser Ruf geht um die Erde – er, Johannes, ist sein Gesicht. Mit prophetischer Gebärde zeigt uns Christus, das wahre Licht!           © Peter Gerloff


Lied  Kam einst zum Ufer (EG 312,1-4)

Fürbitten

Jesus Christus, einst gekommen, um die Verheißungen der Propheten zu erfüllen, du wirst kommen, um herrlich zu vollenden, was du im Verborgenen begonnen hast. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Für deine Kirche: Dass sie (- wie Johannes der Täufer -) dir den Weg bereitet, das Unrecht beim Namen nennt und Vergebung schenkt denen, die innehalten auf ihrem Weg - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die zu bestimmen haben im wirtschaftlichen Leben: Dass sie ihre Verantwortung für die Güter der Erde und das Wohl aller Menschen nicht versäumen und bewahrt werden vor der Versuchung, ihre Macht zu missbrauchen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die von Rastlosigkeit und Überforderung geplagt werden: Dass ihnen Raum bleibt zur Besinnung, zur Erquickung für Leib und Seele, Zeit, das Wort des Lebens wahrzunehmen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die allein gelassen wurden, alle, die ihre Einsamkeit schmerzlich spüren, die gebeugt sind von Trauer und Verzweiflung: Dass sie Freundlichkeit erfahren und darin Zeichen deiner Nähe erkennen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Und für uns alle: Gib uns wache Sinne und bereite Herzen für die Zeichen deines Kommens und für die Menschen, in denen du uns begegnest. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


Segen
Gott richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Lk 1,79b
*


27. Juni (nach Johannis)


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Psalm 85 A (EG.E 73)

HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande

und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;

der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk

und all ihre Sünde bedeckt hast;

der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen

und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:

Hilf uns, Gott, unser Heiland,

und lass ab von deiner Ungnade über uns!

Willst du denn ewiglich über uns zürnen

und deinen Zorn walten lassen für und für?

Willst du uns denn nicht wieder erquicken,

dass dein Volk sich über dich freuen kann?

HERR, zeige uns deine Gnade

und gib uns dein Heil!


oder Psalm 85 A – Herr, du hast dein Land begnadet (T 359)

Lesung  Lukas 3,10-18   

Die Menge fragte Johannes und sprach: Was sollen wir nun tun? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold! Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm.

Betrachtung  Karl Rahner (1904-1984) Theologieprofessor in Innsbruck, Jesuit
Nun fragen ihn, diesen Prediger eines radikalen religiösen Umbruchs und Neubeginn, die Leute, was sie denn nun eigentlich tun sollen, wenn sie dieser radikalen Botschaft gehorsam sein wollen.                                                      Und wie lautet die Antwort? „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon... wer zu essen hat, der mache es ebenso... Fordert nicht mehr, als erlaubt ist... misshandelt niemand...“ Scheinbar lauter moralische Banalitäten, die man auch so schon weiß und die doch nicht eingeleitet werden müssten durch eine apokalyptische Drohrede. – Wir haben sicher alle schon die Erfahrung gemacht, dass auch die scheinbar banale Alltagsmoral mit ihren Forderungen gar nicht so leicht ist... Der Alltag schon fordert dem Menschen, so wie er ist, der Mensch und der Alltag, viel ab... Ein Leben der Pflichterfüllung des Alltags, des immer wieder erneuerten Willens, anderen gerecht zu werden und gut zu sein, ein Leben, in dem der Mensch sich nicht wegen der Unbedeutetheit seiner Tage in müde Resignation versinken lässt, ...kontrastiert doch nicht mehr so eindeutig mit der radikalen Umkehrforderung des Täufers... Was sollen wir tun? fragten die Leute nach der unheimlichen Predigt des Täufers von Sünde und unausweichlichem Gericht ... Er gibt Antwort, und plötzlich sind wir durch diese Antwort da, wo wir sowieso leben und uns plagen müssen. Aber seine Antwort besagt, dass wir gerade da das Kommen des Reiches Gottes erfahren können Weihn 52f

Lied  Kam einst zum Ufer (EG 312,1.5-7)

Fürbitten
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der Johannes als seinen Vorläufer vor sich her gesandt hat,

rufen wir ihn an:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Durch die Botschaft des Johannes wurde dein Kommen angekündigt; sende Verkündiger deines Reiches zu allen Völkern – wir rufen:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Durch die Predigt des Johannes wurden viele zur Buße gerufen; wende die Herzen der Sünder hin zu den Weisungen Gottes – wir rufen:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Du hast Johannes gepriesen, der für Gottes Geboten einen schmählichen Tod auf sich genommen hat; sei denen nahe, die um deines Namens willen in Verlassenheit sterben – wir rufen:

R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Du bist das Lamm Gottes, auf das Johannes gewiesen hat; lass niemand verloren gehen, für den du dich hingegeben hast – wir rufen:

Vaterunser

Segen
Gott gebe, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. Lk 1,74 f

*


28. Juni (nach Johannis)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Psalm 1 (EG.E 33)

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / 

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)

Lesung  Matthäus 11,2-10   

Da aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert. Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was zu sehen seid ihr hinausgegangen in die Wüste? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Menschen in weichen Kleidern? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Dieser ist's, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.«

Betrachtung  Karl Hartenstein (194-1952) Prälat in Stuttgart

Ist es wirklich dieser Jesus Christus, der Kommende? ... Ist Gott wirklich erschienen in ihm, im Stall der Welt geboren, durch das große Krankenhaus der Welt gegangen, ist das der Erlöser? Und dann am Ende am Kreuz gestorben unter den Verbrechern? „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ – Gott? Er ist unsichtbar. Der lebendige, auferstandene Herr Christus? Du kannst ihn nur glauben. Die Welt? Es ist alles wie zuvor. Die Kirche? Eine arme, gebrechliche Sache, in der oft mehr Zank und Streit ist als Licht und Friede. Und Gott schweigt, scheint zu schweigen über dem allen. – Und wenn dann unser Verstand noch das Wort nimmt und unsere hohen technischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, dann sagen wir, es ist eine Beleidigung, glauben zu sollen, dass in dem Stall in der Krippe – wer liegt? – der Schöpfer der Welt, dass an diesem Kreuz wer hängt? – der Erlöser der ganzen Menschheit. Und dass in dem Angesicht Jesu von Nazareth – wer uns anschaut?: „Wer mich siehet, der siehet den Vater.“ So ist es. – Keiner ist ein rechter Christ, der nicht etwas von dem Umheimlichen dieser Anfechtung erlitten hat: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“

Lied 
Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10,1-3)

Fürbitten

Jesus Christus, einst gekommen, um die Verheißungen der Propheten zu erfüllen, du wirst kommen, um herrlich zu vollenden, was du im Verborgenen begonnen hast. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Für deine Kirche: Dass sie (- wie Johannes der Täufer -) dir den Weg bereitet, das Unrecht beim Namen nennt und Vergebung schenkt denen, die innehalten auf ihrem Weg - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die zu bestimmen haben im wirtschaftlichen Leben: Dass sie ihre Verantwortung für die Güter der Erde und das Wohl aller Menschen nicht versäumen und bewahrt werden vor der Versuchung, ihre Macht zu missbrauchen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die von Rastlosigkeit und Überforderung geplagt werden: Dass ihnen Raum bleibt zur Besinnung, zur Erquickung für Leib und Seele, Zeit, das Wort des Lebens wahrzunehmen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die allein gelassen wurden, alle, die ihre Einsamkeit schmerzlich spüren, die gebeugt sind von Trauer und Verzweiflung: Dass sie Freundlichkeit erfahren und darin Zeichen deiner Nähe erkennen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Und für uns alle: Gib uns wache Sinne und bereite Herzen für die Zeichen deines Kommens und für die Menschen, in denen du uns begegnest. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


Segen
Christus entzünde uns mit seiner Liebe, dass auch wir wie eine helle Fackel werden, die für ihn brennt und leuchtet.                                                       vgl. Joh 5,35

*


*29. Juni - Apostel Petrus und Paulus                                        siehe Gedenktage (s.u.)

       

30. Juni (nach Johannis)


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet
Spruch:
Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Psalm 1 (EG.E 33)

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / 

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)

Lesung  Lukas 7,24-30   

Als aber die Boten des Johannes fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was zu sehen seid ihr hinausgegangen in die Wüste? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Menschen in weichen Kleidern? Seht, die herrliche Kleider tragen und üppig leben, die sind an den königlichen Höfen. Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Er ist's, von dem geschrieben steht (Maleachi 3,1): »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.« Ich sage euch, dass unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner größer ist als Johannes; der aber der Kleinste ist im Reich Gottes, ist größer als er. Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. Aber die Pharisäer und die Lehrer des Gesetzes verwarfen für sich Gottes Ratschluss und ließen sich nicht von ihm taufen.


Betrachtung  Christfried Böttrich (*1959) Theologieprofessor in Greifswald
Jede Auseinandersetzung mit der Täuferfigur steht vor dem Grundproblem, seine Beziehung zu Jesus deuten zu müssen. Dafür lassen sich im Neuen Testament ...verschiedene Modelle erkennen: 
... Das dominierende Modell geht davon aus, dass der Täufer als Vorläufer fungiert (Walter). Seine Aufgabe bleibt darauf beschränkt, das Kommen des Messias vorzubereiten. Dieses Modell ist bereits durch die Figur des Elia in Maleachi 3 vorgegeben. Der “Anfang des Evangeliums” (Mk 1,1) stellt diesen Zusammenhang durch eine Zitatenkombination und deren Bezug auf das Auftreten des Täufers eindeutig her (Mk 1,2-3+4 / Mt 3,1-2+3 / Lk 3,1-3+4-6).... Dass der Täufer wie Elia vorhergesandt ist, wird dann ausdrücklich noch einmal in der Messiasankündigung (Mk 1,7-8 / Mt 3,11 / Lk 3,15-16) gesagt: der “Stärkere” kommt nach ihm und vollendet, was er nur ankündigt. ... Entgegen der Maxime, dass der Schüler nicht über dem Lehrer steht (Lk 6,40 / Mt 10,24), wird Jesus gegenüber seinem Lehrer Johannes immer wieder als der Größere bzw. Bedeutendere bezeichnet. Gleich einleitend legen die Evangelisten dem Täufer eine Selbstminderung in den Mund, nach der er nicht einmal wert sei, dem nach ihm Kommenden die Schuhriemen zu lösen (Mk 1,7 / Mt 3,11 / Lk 3,16 / Joh 1,27). Der Evangelist Johannes spricht ihm sogar die Rolle des Vorläufers ab... - was bleibt, ist die “Stimme eines Rufers in der Wüste” (Joh 1,23); als Zeuge weist der Täufer lediglich auf das Licht, den Logos, den Sohn Gottes oder das Lamm hin. Dezidiert lässt der Evangelist Johannes den Täufer sagen: “Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen (Joh 3,30).” Das Zeugnis Jesu ist größer als das des Johannes (Joh 5,36). Und auch, wenn dessen Zeugnis fraglos als “wahr” gilt, so hat der Täufer doch keine “Zeichen” getan (Joh 10,41). Diese Rangordnung, die das Lehrer-Schüler-Verhältnis umkehrt, verdankt sich spürbar schon einer christologischen Perspektive.


Lied  Tröstet, tröstet, spricht der Herr (EG 15,1-4(5.6)


Fürbitten
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der Johannes als seinen Vorläufer vor sich her gesandt hat,

rufen wir ihn an:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Durch die Botschaft des Johannes wurde dein Kommen angekündigt; sende Verkündiger deines Reiches zu allen Völkern – wir rufen:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Durch die Predigt des Johannes wurden viele zur Buße gerufen; wende die Herzen der Sünder hin zu den Weisungen Gottes – wir rufen:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Du hast Johannes gepriesen, der für Gottes Geboten einen schmählichen Tod auf sich genommen hat; sei denen nahe, die um deines Namens willen in Verlassenheit sterben – wir rufen:

R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.

Du bist das Lamm Gottes, auf das Johannes gewiesen hat; lass niemand verloren gehen, für den du dich hingegeben hast – wir rufen:

Vaterunser

Segen
Christus entzünde uns mit seiner Liebe, dass auch wir wie eine helle Fackel werden, die für ihn brennt und leuchtet.                                                       vgl. Joh 5,35

*

1. Juli (nach Johannis)


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Psalm 85 A (EG.E 73)

HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande

und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;

der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk

und all ihre Sünde bedeckt hast;

der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen

und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:

Hilf uns, Gott, unser Heiland,

und lass ab von deiner Ungnade über uns!

Willst du denn ewiglich über uns zürnen

und deinen Zorn walten lassen für und für?

Willst du uns denn nicht wieder erquicken,

dass dein Volk sich über dich freuen kann?

HERR, zeige uns deine Gnade

und gib uns dein Heil!


oder Psalm 85 A – Herr, du hast dein Land begnadet (T 359)

Lesung  Johannes 5,31-38   

Jesus sprach: Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Ein anderer ist's, der von mir zeugt; und ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das er von mir gibt. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat die Wahrheit bezeugt. Ich aber nehme nicht von einem Menschen Zeugnis an; sondern ich sage das, damit ihr selig werdet. Er war ein brennendes und strahlendes Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Licht. Ich aber habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, damit ich sie vollende, eben diese Werke, die ich tue, zeugen von mir, dass mich der Vater gesandt hat. Und der Vater, der mich gesandt hat, hat von mir Zeugnis gegeben. Ihr habt niemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnen; denn ihr glaubt dem nicht, den er gesandt hat.


Betrachtung Heinz Grosch (1930-2018)Professor für Pädagogik und Theologie in Schw. Gmünd
Johannes weiß, dass sein Ruf zur Umkehr nur hinführen kann zu IHM, der sich selbst auf den Weg macht. Er leuchtet um so heller, je mehr SEINE Boten bereit sind, all ihre eigenen Pläne fallen zu lassen – und wären sie noch so fromm. Aber vielleicht gilt auch das Umgekehrte. Weil er bereit war, abzunehmen und unser Dunkel zu teilen, kann das Licht Gottes in unserem Leben zunehmen – das Licht, das uns von Himmel gegeben ist.
Gebet: Es tut gut, durch den Täufer Johannes vom Wunder deines Wirkens in dieser Welt zu hören – vom Wunder deiner Gaben an alle, die sich rufen und beschenken lassen – vom Wunder deiner Kraft in denen, die alles von deinem Sohn erwarten – vom Wunder deiner maßlosen Liebe zu denen, die dir nichts geben können als ihr Vertrauen.

Lied  
Die Sonn hoch an dem Himmel steht (EG 459,1-3)


Fürbitten
Gelobt seist du, Herr, du Gott Israels, dass du Johannes den Täufer zum Vorläufer deines Sohnes bestellt hast. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Schon im Schoß seiner Mutter Elisabeth hast du Johannes berufen, deinem Sohn den Weg zu bereiten; wie er glücklich war über sein Kommen, so lass uns in Freude Christus folgen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Johannes war sich bewusst, dass er selbst abnehmen, aber Christus wachsen sollte; lehre uns Christus zu dienen und auf ihn zu weisen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Bei der Taufe im Jordan durch Johannes hast du Jesus deinen geliebten Sohn genannt; hilf uns, auf ihn zu hören. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen

Gott gebe, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. Lk 1,74 f

*

2. Juli – Besuch Marias bei Elisabeth (Heimsuchung)                           
siehe Gedenktage (s.u.)
*


Gedenktage während der Johannis-Woche


25. Juni – Gedenken des Augsburger Bekenntnisses
Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht. (Ps 119,10)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht.

Psalm 46 (EG.E 56)

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,

eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

Darum fürchten wir uns nicht,  wenngleich die Welt unterginge

Und die Berge mitten ins Meer sänken,

wenngleich das Meer wütete und wallte

und von ihrem Ungestüm die Berge einfielen.

Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, 

da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.

Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben;

Gott hilft ihr früh am Morgen.

Die Völker müssen verzagen und die Königreiche fallen,

das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.

Der HERR Zebaoth ist mit uns,

der Gott Jakobs ist unser Schutz.

Kommt her und schauet die Werke des HERRN,

der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet,

der den Kriegen ein Ende macht in aller Welt,

der Bogen zerbricht, Spieße erschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.

Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!

Ich will mich erheben unter den Völkern, ich will mich erheben auf Erden.

Der HERR Zebaoth ist mit uns,

der Gott Jakobs ist unser Schutz.

oder Psalm 46 – Gott ist unsere Zuflucht und Stärke (T 735)

Lesung  Matthäus 10, 26-31
Jesus sprach zu den zwölf Jüngern:
Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge. Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem Vater im Himmel.

Betrachtung
Abschluss des ersten Teils des Augsburger Bekenntnis (1530)
Dies ist beinahe die Zusammenfassung der Lehre, die in unseren Kirchen zum rechten christlichen Unterricht und zum Trost der Gewissen sowie zur Besserung der Gläubigen gepredigt und gelehrt wird. Wie wir ja auch unsere eigene Seele und Gewissen nicht gern vor Gott durch Missbrauch des göttlichen Namens oder Wortes der höchsten Gefahr aussetzen oder unsern Kindern oder Nachkommen eine andere Lehre hinterlassen oder vererben als eine solche, die dem reinen göttlichen Wort und der christlichen Wahrheit gemäß ist. Weil denn diese Lehre in der Heiligen Schrift klar begründet ist und außerdem der allgemeinen christlichen, ja auch der römischen Kirche, soweit das aus den Schriften der Kirchenväter festzustellen ist, nicht zuwider noch entgegen ist, meinen wir auch, dass unsere Gegner den oben aufgeführten Artikeln mit uns nicht uneinig sind. Daher handeln diejenigen ganz unfreundlich, vorschnell und gegen alle christliche Einigkeit und Liebe, die die Unseren als Ketzer abzusondern, zu verwerfen und zu meiden suchen, ohne dass sie dafür einen triftigen Grund in einem göttlichen Gebot oder in der Schrift haben. Denn die Uneinigkeit und den Zank gibt es vor allem wegen einiger Traditionen und Missbräuche...

Lied  Es ist das Heil uns kommen her (EG 342,1.5-7)

Fürbitten
Du, unser Gott, wir danken dir, dass dein Evangelium hell unter uns scheint: Du zeigst uns den Weg des Lebens. Du machst uns frei für dich. Du schließt uns zusammen zur Gemeinschaft der Glaubenden und gibst uns den Mut, deinen Namen zu bekennen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vergib uns, wenn wir aus den Gaben deines Evangeliums so wenig gemacht haben, wenn wir lau und träge waren, wenn wir geschwiegen haben und hätten doch reden sollen, wenn wir auf Menschen schauten und dich aus den Augen verloren So klagen wir uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Lass uns dein Evangelium erfahren als eine Macht, die Herzen erschüttert, die rettet und selig macht. Schenke uns Gottesdienste, in denen die Freude durchbricht. Stifte unter uns Gemeinschaft, in der Menschen aus allen Lebensbereichen und allen Generationen Heimat finden. Durchdringe uns mit deiner Liebe und schenke deiner ganzen Kirche neues Leben aus deinem Geist. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Leitung der Kirche: Erfülle sie mit dem Geist der Weisheit. Wir bitten dich für die Christen in allen Ländern dieser Erde: Lass sie ein Licht sein für die, die dich nicht kennen.  Wir bitten dich für alle, die um der Wahrheit willen leiden müssen: Gib, dass sie nicht an dir verzweifeln. Wir bitten dich für unser Volk und für alle, die besondere Verantwortung tragen: Lass uns deine Gebote ernst nehmen und dich über alle Dinge fürchten, lieben und dir vertrauen. Dich rufen wir an: W 270,48

R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen
Gott, der Vater, dessen Herrlichkeit die Himmel erfüllt, bereite uns durch seine Heiligkeit und sende uns, sein Wort zu verkündigen. Christus, der Sohn, der aufgefahren ist in die Himmel, gieße über uns aus den Reichtum seiner Gnade. Der Heilige Geist, der Tröster, erfülle und stärke uns in unserem Dienst. CT 157

*

29. Juni –Apostel Petrus und Paulus
Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus,
und große Gnade war bei ihnen allen. (Apg 4,35)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.

Psalm 22 B (EG.E 39)

Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern,

ich will dich in der Gemeinde rühmen:

Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; /

ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs,

und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!

Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen /

und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;

und da er zu ihm schrie, hörte er’s

Dich will ich preisen in der großen Gemeinde,

ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.

Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; /

und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen;

euer Herz soll ewiglich leben.

Es werden gedenken und sich zum HERRNbekehren aller Welt Enden

und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker.

Denn des HERRN ist das Reich,

und er herrscht unter den Völkern.


oder Psalm 22 B  - Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern (T 805)

Alttestamentliche Lesung  Jeremia 16,16-21
Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die sollen sie fischen; und danach will ich viele Jäger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in den Felsklüften. Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, dass sie sich nicht vor mir verstecken können, und ihre Missetat ist vor meinen Augen nicht verborgen. Aber zuvor will ich ihre Missetat und Sünde zwiefach vergelten, weil sie mein Land mit ihren toten Götzen unrein gemacht und mein Erbland mit ihren Gräueln angefüllt haben. HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not! Die Völker werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht helfen können. Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter! Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt ihnen kundtun, dass sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR.

Epistel
Galater 2,2-10(11-21)
Ich zog aber hinauf aufgrund einer Offenbarung und legte ihnen, besonders denen, die das Ansehen hatten, das Evangelium dar, das ich predige unter den Heiden, auf dass ich nicht vergeblich liefe oder gelaufen wäre. Aber selbst Titus, der bei mir war, ein Grieche, wurde nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen. Es hatten sich aber einige falsche Brüder eingedrängt und eingeschlichen, um auszukundschaften unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, und uns so zu knechten. Denen wichen wir auch nicht eine Stunde und unterwarfen uns ihnen nicht, auf dass die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe. Von denen aber, die das Ansehen hatten – was sie früher waren, daran liegt mir nichts; denn Gott achtet das Ansehen des Menschen nicht –, mir haben die, die das Ansehen hatten, nichts weiter auferlegt. Im Gegenteil, da sie sahen, dass mir anvertraut war das Evangelium für die Unbeschnittenen so wie Petrus das Evangelium für die Beschnittenen – denn der in Petrus wirksam gewesen ist zum Apostelamt für die Beschnittenen, der ist auch in mir wirksam gewesen unter den Heiden –, und da sie die Gnade erkannten, die mir gegeben war, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, dass wir unter den Heiden, sie aber unter den Beschnittenen predigen sollten, allein dass wir der Armen gedächten – was ich mich auch eifrig bemüht habe zu tun.

Evangelium  Matthäus 16,13-19
Jesus kam in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten. Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.

Betrachtung 
Kloster Beuron - Tagesimpuls zum 29. Juni und 25. Januar
Nicht der Todestag der beiden Apostel wird am 29. Juni gefeiert, sondern die vermutliche Übertragung ihrer Reliquien in die Katakombe an der Via Appia, nahe bei der heutigen Kirche San Sebastiano. Das heutige Fest wird zum ersten Mal im römischen Staatskalender von 354 erwähnt. Simon, Bruder des Andreas, stammte aus Betsaida in Galiläa, war verheiratet, von Beruf Fischer. Jesus gab ihm den Namen Kephas = „Fels“ (woraus lat. Petrus wurde). Petrus wird in allen Apostelverzeichnissen als Erster genannt. Nach dem Weggang Jesu übernahm er die Führung der Gemeinde in Jerusalem. Er nahm auch den ersten Heiden in die Kirche auf (Apg 10, 11). Sein Aufenthalt in Rom und sein Märtyrertod unter Kaiser Nero (zw. 64 und 67) können als historisch gesichert gelten. – Das Verhältnis dieser beiden Apostel war nicht ohne Spannungen, die die Apostelgeschichte nicht verschweigt. Während Petrus zum Fels der Kirche bestimmt war (Mt 16,18), wurde Paulus zum „Lehrer der Heidenvölker“ berufen (1 Tim 2,7). Das war für ihn selbst, den Pharisäersohn, ein unbegreifliches Geheimnis. Er hatte die Christen verabscheut, die einen gekreuzigten Messias verehrten. Das Erlebnis vor den Toren von Damaskus (Apg 9) bedeutete für ihn eine völlige Wende. Derselbe Gott, dem Paulus hatte als Jude dienen wollen, hat ihn zum Verkünder des Evangeliums von Jesus, dem Christus, in der heidnischen Völkerwelt gemacht (Gal 1,11-16). Als Todesjahr des Pau-lus wird 67 genannt.                                                                        Beuron Tagesimpuls 29.6.+25.1.


Lied  Die Kirche steht gegründet (EG 264)


Fürbitten
Gott, du willst, dass deine Kinder eins sind in dir. Wir bitten dich für die Einheit deiner Kirche, die über die Erde verstreut ist. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Vergib uns die Trennungen, die wir verschuldet haben durch unseren Stolz, durch unseren Unglauben, durch unser Unverständnis, durch unseren Mangel an Liebe - wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Hilf, dass wir uns nicht an all die Trennungen gewöhnen, die bestehen. Bewahre uns davor, das gut zu heißen, was für die Welt ein Ärgernis ist und deiner Liebe widerspricht - wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Halte in uns das Wissen um die Sünde wach, die das trennt, was du vereinigt hast. Erlöse uns von aller Engherzigkeit, aller Bitterkeit, allen Vorurteilen, aller Selbstgenügsamkeit - wir rufen dich an:

Kyrie eleison. 

Lehre uns, die Gaben deiner Gnade bei allen zu erkennen, die zu dir gehören. Stärke den Glauben an dein Wort. Halte unsere Sinne wach und mach uns bereit, dir zu dienen - wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Gott, vereine deine verstreute Herde unter ihrem einem Hirten,  deinem Sohn. Gib, dass sich erfüllt, was du in Liebe geplant hast. Lass die Welt dich erkennen, der du allein wahrer Gott bist, und ihn, den du gesandt hast: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn.

Vaterunser

Segen

Gott, der Vater, dessen Herrlichkeit die Himmel erfüllt, bereite uns durch seine Heiligkeit und sende uns, sein Wort zu verkündigen. Christus, der Sohn, der aufgefahren ist in die Himmel, gieße über uns aus den Reichtum seiner Gnade. Der Heilige Geist, der Tröster, erfülle und stärke uns in unserem Dienst. CT 157

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2. Juli –Besuch Marias bei Elisabeth (Heimsuchung)
Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, 

geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan. (Gal 4,4)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan.

Psalm 113 (EG.E 95)

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!


oder Psalm 113 – Preist ihr Knechte des HERRN (T 421)

Alttestamentliche Lesung  Jesaja 11,1-5
Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.


Epistel  1. Timotheus 3,16

Groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.


Evangelium 
Lukas 1,38-48.56
Maria machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt und rief laut und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Ja, selig ist, die da geglaubt hat! Denn es wird vollendet werden, was ihr gesagt ist von dem Herrn. Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder... Maria blieb bei Elisabeth etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.

Betrachtung
Das ehrende Gedenken Marias geht zurück bis zu den ältesten Tagen der Kirche. Zwei Evangelien erzählen eigens von der Geburt Christi und geben Zeugnis von der Überzeugung in der Kirche, dass die prophetische Verheißung, „eine Jungfrau wird schwanger sein“ (Mt 1,23 / Jes 7,14), sich mit der Geburt Jesu als Sohn der Maria erfüllt. Nur wenig erfahren wir vom Aufwachsen Jesu in Nazareth, wo er der Fürsorge von Maria und Josef anvertraut war. Auf dem Weg Jesu durch Galiläa wird seine Mutter immer wieder erwähnt, sie gehört zu den Wenigen, die (nach dem Johannes-Evangelium – Joh19,25) unter seinem Kreuz stehen. Nach seiner Himmelfahrt finden wir sie inmitten der Jünger (Apg 1,14), die den verheißenen Geist erwarten. „Maria gehört als Mutter Jesu in das Evangelium und ist keineswegs nur ‚katholisch’. Das Neue Testament zeichnet die Nähe Marias zu Jesus mit menschlichem Realismus, verschweigt jedoch auch den Abstand zwischen beiden nicht... Lukas zeichnet sie mit respektvoller Aufmerksamkeit als Vorbild des Glaubens, als die beispielhafte Hörerin des Wortes Gottes und ’Magd des Herrn’. Das berühmte ‚Magnificat’ ist ein Psalm, der temperamentvoll jene Armenfrömmigkeit besingt, die in damaligen Judentum weit verbreitet war... Im Ringen um das Bekenntnis zu Jesus Christus hat die Alte Kirche sich auch mit der Mutter Jesu befasst. Um den Glauben an Jesus Christus als wahren Gott und wahren Menschen zu bekennen, hat sie die heilgeschichtliche Stellung Maria mit dem Titel ‚Gottesgebärerin’ (griech: ’theotokos’) zum Ausdruck gebracht und sie als Mutter des Erlösers verehrt.“ EEK

Lied 
Nun komm der Heiden Heiland (EG 4)


Fürbitten
Lasst uns beten zu Jesus Christus, den seine mit ihm schwangere Mutter Maria zur gemeinsamen Freude zu ihrer Verwandten Elisabeth getragen hat:

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Erfülle alle Christen mit heiligem Geist, dass sie in das Lob der Größe Gottes, unseres Heilandes, einstimmen:

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Lass alle, die sich groß dünken, erkennen, wie klein sie vor dir sind:

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Nimm alle Frauen, die ein Kind erwarten, unter deinen Schutz:

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Bestärke uns im Gedenken deiner Mutter als Beispiel, die dem Wort Gottes geglaubt hat.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Leite uns, nach den Vorbild deiner Mutter für die Barmherzigkeit Gottes zu danken und seine Gnade rühmen:

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.


Vaterunser


Segen
Der Segen des Gottes von Sarah und Abraham, der Segen des Sohnes, von Maria geboren. der Segen des Heiligen Geistes, der uns tröstet wie eine Mutter ihre Kinder sei mit uns allen.    E 676

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Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch (im Hause) gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen, die gelegentlich noch fehlen,  haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

(S) Solo- oder Schola-Gesang, wenn Singen der Gemeine nicht möglich ist
[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.