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HAUSGEBET  /  BREVIER


Woche nach dem 

2. Sonntag nach Trinitatis - Die Einladung

Christus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; 

ich will euch erquicken. Matth 11,28

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 36 (EG.E 51)

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe.

HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.


oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)


Alttestamentliche Lesung  Jesaja 55,1-5  

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und euren sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. Siehe, du wirst Völker rufen, die du nicht kennst, und Völker, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.


Epistel  Epheser 2,(11-16)17-22   

 (...) Christus ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.


Evangelium  Lukas14,(15)16-24   

(Da einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!) Jesus aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.


Betrachtung 
Rudolf Bultmann (1884-1976) Theologieprofessor in Marburg
Für Gottes Ruf bereit sein, das heißt eben: Dafür bereit sein, dass uns unser Leben der irdischen Arbeit mit seinen Sorgen und Plänen, seinen Leistungen und Freuden nicht das Letzte ist. Was heißt denn Gottes Einladung: Sie ist doch der Ruf zu einem Höheren, einem Zukünftigen, einem Jenseitigen! Sie ist der Ruf aus unserer Welt heraus in seine Welt! Wohl mögen wir manchmal, wenn es um uns her schlecht geht, wenn wir die Ärmlichkeit und Not unseres Lebens drückend empfinden, uns heraussehnen und den Ruf in eine andere Welt, in der es Leid und Tränen nicht mehr gibt, bereitwillig hören. Aber Gottes Ruf fordert mehr! Er fordert, dass wir in guten wie in bösen Tagen dessen tief inne werden, dass diese unsere Welt uns kein letztes Genüge geben kann. Sein Ruf fordert von uns Entscheidung zwischen unserer Welt und seiner Welt, zwischen Gegenwart und Zukunft.                                                           Rum III,889

(S) Lied 
Kommt her, ihr seid geladen (EG 213,1-4(5.6)

Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergäng-liches Wesen ans Licht gebracht. Wir freuen uns in deiner Kraft und preisen dich, Licht vom ewigen Licht, Sonne dieser Welt und der Welt, die da kommt. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Komm zu uns in deiner Liebe, dass uns Finsternis und Angst nicht schrecken. Komm zu uns mit deiner Geborgenheit, dass wir dir folgen auf dem Weg zur Freiheit der Kinder Gottes. Komm zu uns durch deinen Trost, dass wir zuversichtlich und dir gehorsam leben. Wir rufen dich an -
R:
Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Verleihe allen im Dienst deiner Kirche Mut und Weisheit, dein Wort zu verkünden. lass sie in Treue haushalten über deine Geheimnisse. Gib deiner Gemeinde Einigkeit und Frieden. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Bringe die Irrenden zurecht durch deiner Wahrheit. Komm den Gescheiterten zu Hilfe in der Botschaft deines Heils. Lass uns als Glieder deiner Gemeinde verbunden bleiben mit allen Heiligen. Führe uns zur Vollendung nach deiner Verheißung. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit. GT 56

Vaterunser

Segen
Es segne uns behüte uns Gott,  allmächtig in seiner Barmherzigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. trad.

*

Montag nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 8 (EG.E 34)

HERR, unser Herrscher, / wie herrlich ist dein Name in allen Landen,

der du zeigst deine Hoheit am Himmel!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge /

hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen,

dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,

und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,

mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk,

alles hast du unter seine Füße getan:

Schafe und Rinder allzumal,

dazu auch die wilden Tiere,

die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer

und alles, was die Meere durchzieht.

HERR, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen!


oder Psalm 5 - Höre auf meine Worte, HERR (T 330)


Lesung 
Sprüche 9,1-10  
Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen behauen. Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und ihren Tisch bereitet und sandte ihre Mägde aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt: »Wer noch unverständig ist, der kehre hier ein!«, und zum Toren spricht sie: »Kommt, esst von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe! Verlasst die Torheit, so werdet ihr leben, und geht auf dem Wege der Klugheit.« Wer den Spötter belehrt, der trägt Schande davon, und wer den Frevler zurechtweist, holt sich Schmach. Rüge nicht den Spötter, dass er dich nicht hasse; rüge den Weisen, der wird dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen. Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.


Betrachtung Gustav Stählin (1900 - 1985) Theologieprofessor in Erlangen und Mainz

Es ist schwer zu sagen, wo und wie die Weisheit ihr Haus baut und den Tisch deckt für ihre Gäste. Wir werden nicht so töricht und anmaßend sein zu behaupten, dass nur in der Kirche jenes Haus der Weisheit zu finden sei. Gewiss wird auch in ihren Gottesdiensten nicht immer der Wein der Weisheit kredenzt. Aber man wird sehr vorsichtig sein müssen, konkrete andere Namen zu nennen; und die Verantwortung wird umso größer, wenn man sich und anderen deutlich macht, dass hinter den beiden werbenden Stimmen der Weisheit und der Torheit das Leben oder der Tod auf uns wartet. Das Neue Testament denkt ganz und gar in der Kategorie des Gegensatzes; Christus spricht: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“, und droht denen, die sich ihm verschließen: „Ihr werdet im Tode bleiben.“

(S) Lied  Stern, auf den ich schaue (EG 407,1-3)

Fürbitten
Gott, du ewiges Wort, fleischgeworden in Christus, wirksam durch deinen heilsamen Geist, wir bitten dich: Mach glaubwürdig, was in deinem Namen unter uns geschieht. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Hilf, dass alle, die dein Wort berührt, getröstet werden; dass alle, die dein Wort verkünden, nicht Steine bieten, sondern nährendes Brot, dass alle, die dein Wort bewegt, anderen etwas zu schenken vermögen. Wir rufen dich an 
R: Kyrie eleison.

Wir bitten, dass die, die dich hören, sich leiten lassen von deiner Liebe; dass die, die dir vertrauen, Hoffnung verbreiten; dass die, die dir folgen, als glaubwürdig erlebt werden. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.

Gott, so viele sind da, die Hilfe suchen, die Trost brauchen, die Freude und Brot und Hoffnung nötig haben. Gib ihnen, was ihnen hilft aus den Herzen und Händen derer, die deine Botinnen und Boten sind. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Überwinde die Angst in dieser Welt. Gib Licht in das einsame Sterben. Erlöse vom bitteren Tod. Schaff seliges Leben, heute und auf ewig. Wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen

Gott sei vor uns, uns den Weg zur Befreiung zu zeigen. Gott sei hinter uns, um den Rücken zu stärken für aufrechten Gang.  Gott sei neben uns, freundschaftlich uns zur Seite. Gott sei um uns wie ein Gewand, wenn Kälte uns frieren lässt. Gott sei in uns und weite unser Herz, zu lieben und zu kämpfen. Sinf 78
*

Dienstag nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 36 (EG.E 51)

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe.

HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.


oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)

Lesung   2. Mose 2,11-15(16-22)23-25 
Zu der Zeit, als Mose groß geworden war, ging er hinaus zu seinen Brüdern und sah ihre Lasten und nahm wahr, dass ein Ägypter einen seiner hebräischen Brüder schlug. Da schaute er sich nach allen Seiten um und als er sah, dass kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sande. Am andern Tage ging er wieder hinaus und sah zwei hebräische Männer miteinander streiten und sprach zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du deinen Nächsten? Er aber sprach: Wer hat dich zum Aufseher oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Es ist also doch bekannt geworden!  Und es kam vor den Pharao; der trachtete danach, Mose zu töten. Aber Mose floh vor dem Pharao und hielt sich auf im Lande Midian. Und er setzte sich nieder bei einem Brunnen.(...) Lange Zeit danach starb der König von Ägypten. Und die Israeliten seufzten über ihre Knechtschaft und schrien, und ihr Schreien aus ihrer Knechtschaft stieg auf zu Gott. Und Gott erhörte ihr Wehklagen und gedachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. Und Gott sah auf die Israeliten und nahm sich ihrer an.

 

Betrachtung  Klaus Reblin (*1932) Hauptpastor in Hamburg, Generalsekretär des Kirchentages 

Das, was später – nach dieser „misslungenen Vorgeschichte“ - in der Fremde Midians zwischen Mose und Gott geschieht, „ das ist für jeden, der auf der Suche nach Gott – oder auch nur nach Leben – ist, von Belang. Da wird erzählt, dass Gott nicht irgendwo, weltenfern sein Wesen treibt, sondern dass er uns auflauert, mitten in der Profanität des Lebens, hinter einer Ecke, an einem harmlosen Busch, im täglichen Einerlei, um uns zum Glauben zu bringen. Und dann: wie der Glaube anfängt. Mit Neugierde. Mit einem kleinen Abbiegen vom normalen Weg. „Ich will dahin und mir das eben mal ansehen.“ Und dann die harte, klare Bestimmung dessen, was Glaube ist. Antwort geben, eindeutige, nicht mehrdeutige Antwort. „Hier bin ich!“ Und sich umdrehen lassen, dorthin, wo Gott

Einen haben will. Mose ist auf der Flucht vor Pharao. Aber Gott wendet ihn um, um einhundertachtzig Grad. „Ich will dich zu Pharao senden.!“ Und plötzlich wird aus einer Individualgeschichte ein Kapitel Weltgeschichte. Da geht es um ein Volk, um Israels Freiheit. Aber diese Freiheit beginnt mit einem unscheinbaren Mann auf der Flucht.

(S) Lied  Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290,1.4-7)

Fürbitten
Herr, höre unser Gebet, neige dich unserem Rufen. Mächte der Finsternis bedrängen uns. Von allen Seiten gehen sie wider uns an. Aber du, Herr, bist mächtig in der Höhe. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Du bist unsere Burg, ein starker Schutz wider unsere Feinde. Lass unsere Seele frei hindurchgehen und Trost haben in dir. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Wir bitten dich für alle, die im Kampf stehen, für alle, die streiten für deine Ehre und dein ewiges Reich, für alle, die um deines Namens willen Verfolgung leiden. Erhalte sie in der Gewissheit, dass du den Sieg für uns errungen hast und dass uns nichts aus deiner Hand reißen kann. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Bewahre deine ganze Christenheit, dass sie der List des Bösen nicht erliege. Zeige uns allen deine Macht, dass wir nicht verzagen, sondern den Sieg behalten. Zur dir nehmen wir Zuflucht und rufen
R: Gott, steh uns bei. GT 70

Vaterunser

Segen
Die Gnade sei mit allen, die liebhaben unsern Herrn Jesus Christus, in Unvergänglichkeit. Eph 6,24
*

Mittwoch nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 147 (EG.E 112)

Lobet den HERRN! /

Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unermesslich ist seine Weisheit.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Frevler zu Boden.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen.


oder Psalm 123 und 127 – Meine Augen heb ich zu dir  (T 703)


Lesung  Markus 1,40-45   

Es kam zu Jesus ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. Und es jammerte ihn, und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein! Und alsbald wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. Und Jesus bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von sich und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekannt zu machen, sodass Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen zu ihm von allen Enden.


Betrachtung 
Rummelsberger Brevier

Die ausgestreckte Hand geht dem Wort voraus. Die Hand durchbricht das Schweigen. Die Hand nimmt das heilende Wort vorweg. Eine ausgestreckte Hand, eine offene Hand, die mich berührt, kann sich nicht verstellen. Sie gilt dem Kind, das getröstet und ermutigt sein will, sie gilt dem Ehepartner, der versöhnt sein will, weil eine Enttäuschung entzweit hat, sie gilt den Kranken oder Behinderten, deren Schmerzen oder Beschwerden unerträglich sind. Die Hand gilt dem Sterbenden, der nichts mehr hört, mitunter nichts mehr sieht, weil die Augen müde geworden sind von der Last des Lebens. Der mir die Hand so entgegenstreckt, geöffnet, bewahrend, schützend, tröstend spricht. Und ich empfinde: Ich bin berührt, erkannt, angeschlossen ans Leben, ans volle Leben, begleitet zum ewigen Leben. Rum 


(S) Lied  Nun lasst uns Gott, dem Herren (EG 320,1-4)

Fürbitten
Du Gott von Verheißung und Erfüllung. Hilf uns zum Vertrauen, dass dein Geist kommt und uns in unserer Schwachheit aufhilft und unser Tun mit Kraft durchdringen und unsere Bitten prägen wird. Du willst uns hören. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Mach uns einfach genug, dass wir helfen können. Mach uns stark genug, dass wir die anderen achten. Mach uns wachsam genug, dass wir eintreten für alles Verwundbare. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Lass unter uns deine Güte spürbar werden, auch dort, wo wir Macht haben. Verbinde uns zu einer Gemeinschaft, die mit Worten und Taten, mit Zeichen und Liedern verkündet, dass du befreist und froh machst. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Erfülle uns mit deinem Geist, der ein Lichtblick wird für die verwirrten Menschen, der Gebor-genheit schafft für die Ängstlichen um uns her, der zur Hoffnung wird für die Sterbenden, der uns Zuversicht gibt für diese gefährdete Erde. Erhöre uns in Jesu Namen. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen
Die Barmherzigkeit Gottes umgebe uns; die Menschenfreundlichkeit Christi leite uns; die Weisheit des Heiligen Geistes erfülle uns mit Frieden und Segen. CBD 98
*

Donnerstag nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 36 (EG.E 51)

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe.

HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.


oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)


Lesung  Matthäus 15, 29-39   

Jesus ging von (der Gegend um Tyrus und Sidon) weiter und kam an das Galiläische Meer und ging auf einen Berg und setzte sich dort. Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Lahme, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere und legten sie ihm vor die Füße, und er heilte sie, sodass sich das Volk verwunderte, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Lahmen gingen und die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Das Volk jammert mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege. Da sprachen die Jünger zu ihm: Woher sollen wir so viel Brot nehmen in der Einöde, um eine so große Menge zu sättigen? Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische. Und er ließ das Volk sich lagern auf die Erde  und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt; und sie sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll. Und die da gegessen hatten, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er ins Boot und kam in das Gebiet von Magadan.


Betrachtung 
Artikel „Wundersame Brotvermehrung“ in Wikipedia
Den Geschenkwunder Jesu ist gemeinsam, dass „niemand von Jesus solche Geschenkwunder erwartet oder gar verlangt, vielmehr am Anfang die Initiative des Wundertäters Jesus steht“. Wie bei allen Geschenkwundern spielt sich die eigentliche Wunderhandlung, hier die Vermehrung von Broten und Fischen, unauffällig ab. ...Sowohl zur Zeit Jesu als auch heute ist Brot ein wichtiges Nahrungsmittel, das aber „in dieser Welt [...] nicht dauerhaft sättigen“ kann. Bereits das Alte Testament stellt darüber hinaus fest, „dass der Mensch nicht von dem materiellen Brot allein leben kann, sondern die geistliche Nahrung seines Gottes braucht (5. Mose 8,3)“. Jesus sagt über sich selbst: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6,35) ... Speisungen und Mähler, die von Jesus gefeiert werden, geben ... einen Ausblick auf das zukünftige Reich Gottes und sind mit Hoffnung verbundene „Hinweiszeichen auf künftige Vollendung, Vorwegnahme künftigen Heils“...- Die Speisung der 4000 findet im Gebiet der sog. Dekapolis („Zehn Städte“) statt“. Dieser Landstrich war überwiegend nicht von Juden bewohnt. Besonders zur Zeit Jesu wurden gemeinsame Essen zwischen Juden und Nichtjuden aufgrund der jüdischen Speisevorschriften vermieden. Die Tatsache, dass Jesus und seine Jünger dennoch mit den Bewohnern der Dekapolis gegessen haben, verdeutlicht, dass das Wirken und die Botschaft Jesu nicht nur den Juden gilt, sondern für alle Völker eine Bedeutung besitzt. ...- Das Handeln Jesu bei den wundersamen Brotvermehrungen kann auch als Vorbild für das Handeln der Kirche gesehen werden. Der indisch-orthodoxe Erzbischof Geevarghese Mar Osthathios (1918-2012) sieht in diesem Sinne in der „Geschichte der Speisung... gerade nicht eine Wundererzählung, sondern ein beispielhaftes Vorbild für die Kirche, die zu den Menschen gesandt ist, die in der Wüste dieser Welt Hunger leiden“. Für ihn steht der Ausspruch Jesu „Gebt ihr ihnen zu essen!“ im Mittelpunkt.


(S) Lied  Brich dem Hungrigen dein Brot (EG 418,1-5)

Fürbitten

Gott, Vater aller Menschen, du sammelst, die an dich glauben, in der einen weltweiten Kirche; wir freuen uns, dass wir zu ihr gehören. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Hilf uns, das Leben zu teilen mit Bekannten und Unbekannten, mit Fremden und Freunden, mit den Menschen, die du uns besonders anvertraust. Verbinde uns in lebendigem Glauben, in geduldiger Liebe, in unbeirrbarer Hoffnung. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Wir bitten dich für unsere Gemeinde, für unsere Kirche und für die ganze Christenheit. Wir bitten dich für die Männer und Frauen, die besondere Aufgaben unter uns wahrnehmen, dass sie mit uns verbunden bleiben im gemeinsamen Dienst, getragen als Brüder und Schwestern. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe. ES 231

Vaterunser

Segen

Mögen wir wachsen in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre, jetzt und für ewige Zeiten. 2.Petr 3,18
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Freitag nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 51 (EG.E 60)

Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte,

und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.

Wasche mich rein von meiner Missetat,

und reinige mich von meiner Sünde;

denn ich erkenne meine Missetat,

und meine Sünde ist immer vor mir.

An dir allein habe ich gesündigt

und übel vor dir getan,

auf dass du recht behaltest in deinen Worten

und rein dastehst, wenn du richtest.

Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden,

und tilge alle meine Missetat.

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz

und gib mir einen neuen, beständigen Geist.

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe,

und mit einem willigen Geist rüste mich aus.

oder Psalm 51 A –  Gott sei mir gnädig nach deiner Güte (T 342)


Lesung  Johannes 6,37-40(41-46)   

Jesus sprach: Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage. Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. (...)


Betrachtung 
Wolfgang Huber (*1942), Theologieprofessor, Bischof in Berlin

„Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“ (Ps 34,9) – Diese Nähe erhält Gestalt in dem menschlichen Antlitz Jesu. Und dieses Antlitz erkennen wir in seiner großen Barmherzigkeit, die darin Ausdruck findet, dass er unser Unvermögen, unseren Hochmut, sogar wie auch unsere Schwachheit auf sich nimmt. In ihm erfahren wir die Treue Gottes. Wir entdecken in Jesus den Bruder der Menschen und erkennen seine, des Menschen Gottesebenbildlichkeit in ihm. Und schließlich enthüllt sich in und durch Jesus von Nazareth für uns eine Dimension der Wirklichkeit, in der Umkehr von unseren Abwegen möglich wird. Wir finden eine Zugang zu einem ’Leben in Wahrheit’. Von einer solchen Perspektive geht für alle, die sich ihr nicht verschließen, Erquickung aus.                                                    


(S) Lied 
Kommt, sagt es allen weiter (EG 225,1-3)

Fürbitten
Wir danken dir Gott, dass du durch Jesus, deinen Sohn, der Welt gezeigt hast, wie gütig du bist. Wir grenzen uns gern voneinander ab. Doch deine Barmherzigkeit will uns zusammenführen. Als der eine Vater sei nicht fern von uns allen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du weißt, was wir vorhaben und tun. Du kennst unsere Wünsche, unsere Fragen und Ängste. Du lässt uns in der Fremde nicht allein. Sei uns nicht fern auf unseren Wegen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.

Du lässt uns unsere Wege in Freiheit wählen. Du schenkst uns den weiten Raum und die Vielfalt des Lebens. Du freust dich über jeden bewussten Schritt. Sei uns nicht fern bei unserm Aufbruch. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du willst nicht, dass wir untergehen - nicht in den Gefahren, die um uns lauern, nicht im Einerlei der täglichen Mühsal. Du willst uns fröhlich haben. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so nimmst du alle an, die bei dir sein möchten. Sei uns nicht fern bei unserer Umkehr. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du bist glücklich über alle, die heimfinden zu dir. Du erwartest auch jene, die wir längst vergessen haben. Du lädst selbst solche ein, mit denen wir uns schwertun. Deine Güte ist größer als das menschliche Herz und jeden Morgen beginnst du neu. Sei uns nicht fern in unserm Miteinander. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. RB

Vaterunser

Segen

Die Gnade Gottes sei und bleibe über uns, wie in der Taufe, so im ganzen Leben: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Oet 345
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Samstag nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Psalm 36 (EG.E 51)

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe.

HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.


oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)


Lesung  Johannes 4,5-14(15-18)   

Jesus kam in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser? Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. (...)


Betrachtung Ernst Hofhansel (*1945), Pfarrer in Österreich, Senior der Michaelsbruderschaft
Das in unserer Übersetzung gebrauchte Wort erquicken weist in tiefe Zusammenhänge. Die Wurzel des Wortes „quick“ hängt mit lebendig sein zusammen, man kann auch sagen: neu beleben. Damit ist deutlich, dass dieses Wort in Jesu Munde nicht die Bedeutung einer momentanen Labung haben kann, sondern an den Urgrund des Lebens überhaupt rührt. Bei Jesus ist Leben. So, wie es in dem Gespräch Jesu mit der Samariterin am Brunnen von Sichem anklingt, dass, wer von seinem Wasser trinkt, nimmemehr dürsten werde.... Wer sich in seiner Bedrängnis und Belastung von Christus rufen lässt, wer seiner Einladung folgt, wird durch ihn selber gestärkt mit Kräften, die neues Leben schenken. Er  ist das lebendige Wasser, das in das ewige Leben quillt. Der Herr Christus ist es, der den mit Mühe beladenen Menschen Erholung zum Leben schenkt und sie stärkt, die aufgetragene Last zu tragen.   

(S) Lied 
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude (EG 66,1.5.7-9)

Fürbitten
Ewiger, unser Gott. Wir danken dir für die vielen Menschen zu allen Zeiten, die voller Freude deinen Weg des Lebens gegangen sind, für die Heiligen und Märtyrer, Frauen und Männer, die ihr Leben dahingegeben haben, damit dein Leben in seiner Fülle aufleuchte und dein Reich sich entfalte. Dankbar rufen wir dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für alle, die den Weg Jesu gewählt haben; Hoffnung bewahrt inmitten der Angst; Liebe entzündet inmitten des Hasses; deine Macht bezeugt inmitten der Bedrängnis; deiner Verheißung geglaubt inmitten der Verzweiflung. Zuversichtlich rufen wir dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für die Wahrheit, die sie erfahren und an uns weitergegeben haben. Dort, wo wir selber schenken, werden wir beschenkt. Dort, wo wir schwach werden, erwächst uns Kraft. Dort, wo wir andere lieben, werden wir geliebt. Dort, wo wir unser ganzes Leben einsetzen, erblüht dein Reich. Dort, wo wir sterben, wirst du uns mit ewigem Leben beschenken. Bittend rufen wir dich an
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen
Der Gott des Friedens heilige uns durch und durch und bewahre unseren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 1.Thess 5,23

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Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch (im Hause) gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen, die gelegentlich noch fehlen,  haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

(S) Solo- oder Schola-Gesang, wenn Singen der Gemeine nicht möglich ist
[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.