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HAUSGEBET  


Woche nach 

Rogate (5. Sonntag nach Ostern) - Die betende Kirche

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.  Ps 66,20

                   

Sonntag

(s. Haus-Gottesdienst zu Rogate)

Montag nach Rogate


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.  

Psalm 95 (E.E 81) 

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken

und jauchzen dem Hort unsres Heils!

Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen

und mit Psalmen ihm jauchzen!

Denn der HERR ist ein großer Gott

und ein großer König über alle Götter.

Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,

und die Höhen der Berge sind auch sein.

Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,

und seine Hände haben das Trockene bereitet.

Kommt, lasst uns anbeten und knien

und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.

Denn er ist unser Gott

und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.


oder Psalm 66 B – Ja, geprüft hast du uns, o Gott (T 612)


Lesung  Markus 1,32-39

Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu Jesus alle Kranken und Besessenen. Und die ganze Stadt war versammelt vor der Tür. Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden; denn sie kannten ihn. Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. Und Simon und die bei ihm waren, eilten ihm nach. Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich. Und er sprach zu ihnen: Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Orte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er kam und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. 


Betrachtung  Sören Kierkegaard (1813-1855) Theologe in Kopenhagen

Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich noch ein größerer Gegensatz zum Reden ist, ich wurde ein Hörer. Ich meinte erst, Beten sei Reden. Ich lernte aber, dass Beten nicht bloß Schweigen ist, sondern hören. So ist es: Beten heißt nicht, sich selbst reden hören. Beten heißt: still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört.

Lied  Gelobt sei deine Treu – EG.E 16

Fürbitten
Herr, unser Gott. Du hast uns in deinen Dienst gerufen und unserer Arbeit deinen Lohn verheißen. Deine Güte überwindet unseren Ehrgeiz und unsere Schwäche. Wir rufen -
R: Gott, steh uns bei.
Wir bitten dich: Befreie uns von allem, was uns hindert, deinen Willen zu tun; bewahre uns vor Selbstüberschätzung und blinder Geschäftigkeit; hilf uns auf, wenn wir müde werden und verzagen; lass uns das Ziel erreichen, das du uns gesetzt hast. Wir rufen -
R: Gott, steh uns bei.

Wir bitten dich für die Überlasteten und die Arbeitslosen, die Armen und die Hungernden, die Ausgebeuteten und die Unterdrückten in aller Welt. Wehre dem Unrecht, hilf uns, gerecht zu teilen, was Du uns schenkst. Wir rufen -
R: Gott, steh uns bei. GT 61

Vaterunser

Segen

Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns. Ps 90,17

Dienstag nach Rogate

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.  

Psalm 112 (EG.E 94)

Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet,

der große Freude hat an seinen Geboten!

Sein Geschlecht wird gewaltig sein im Lande;

die Kinder der Frommen werden gesegnet sein.

Reichtum und Fülle wird in ihrem Hause sein,

und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Den Frommen geht das Licht auf in der Finsternis,

gnädig, barmherzig und gerecht.

Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht

und das Seine tut, wie es recht ist!

Denn er wird niemals wanken;

der Gerechte wird nimmermehr vergessen.

Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht;

sein Herz hofft unverzagt auf den HERRN.

Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht,

bis er auf seine Feinde herabsieht.

Er streut aus und gibt den Armen; /

seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Sein Horn wird erhöht mit Ehren.

Der Frevler wird's sehen und es wird ihn verdrießen; /

mit den Zähnen wird er knirschen und vergehen.

Denn was die Frevler wollen, das wird zunichte.


oder Psalm 9 B – O HERR, sei mir gnädig (T 602)


Lesung  Lukas 18,1-8   

Jesus sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, dass man allezeit beten und nicht nachlassen sollte, und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam immer wieder zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so viel Mühe macht, Recht schaffen, damit sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht schlage. Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden? 


Betrachtung  Bernhard Butzke (* 1937) Theologe in Berlin

Der Mensch hat gelernt, Gott als den ganz Nahen zu begreifen. Und er wird dieser Tatsache im Gebet Rechnung zu tragen haben. Nicht ums Erklären des Unerklärlichen dreht sich das Gebet. Nicht um die Fragen: warum musste dieser Mensch sterben; weshalb gibt es keine Ruhe vor Krieg und Tod; wann wird Hass durch Verstehen und Nächstlichkeit überwunden? – nicht darum handelt es sich. Das Gebet des Frommen wie des Zweiflers wird die Bitte um das Dabei-Sein Gottes im Alltag zu enthalten haben. Denn nicht ist Jesus von Nazareth Mensch in dieser Welt geworden, um uns alles aus der Hand zu nehmen, sondern um uns zu zeigen, wie gerade unter der tötenden Alltäglichkeit dieser Zeit Leben gelebt werden kann. ... Beten muss man lernen, so wie man Sprechen lernen muss. Da wie hier kommt es weniger auf die Perfektion an als auf das, was der andere hören soll. Und auch das Gebet macht uns nicht sicher, dass nun alles so abläuft, wie es programmiert sein könnte, weil nämlich in diesem Gespräch mit Gott auch dessen Antwort offengelassen werden muss. Nicht, dass Beten dadurch unzuverlässiger würde; es kommt doch nicht darauf an, das Gewusste zu wiederholen! Ganz anders hingegen wird der Blick geöffnet auf Zukünftiges hin, wobei das diesen Blick Verstellende des Augenblicks in der Aktualität des Betens überwunden werden kann. Es ist die echte Form des Durchspielens der Möglichkeiten im Jetzt-Sein. 

Lied  Herr, unser Gott, lass nicht zuschanden werden – EG 247

Fürbitten
Herr, ewiger Gott. Sei mit uns und führe uns auf allen Wegen unserer Tage. Hilf, dass wir nicht straucheln und fallen. Behüte uns vor Irrwegen und vor der Versuchung. Wir rufen zu dir -
R: Gott, steh uns bei.
Überwinde in uns alles dunkle und böse Verlangen. Lass uns im Licht deiner Wahrheit wandeln und in deiner Liebe geborgen sein. Wir rufen dich an -
R: Gott, steh uns bei.
Hilf, dass wir Christus nachfolgen auf seinem Weg. Erbarme dich über uns, wo wir versagen. Herr, wir glauben, hilf unserm Unglauben. Wir rufen dich an –
R: Gott, steh uns bei. ES 208

Vaterunser

Segen
Es segne uns der lebendige Gott mit seinem Geist, dass wir Mut finden, uns allem entgegen zu stellen, was das Leben von Menschen versklavt. Er schenke uns tiefe Freude daran, dass wir einander haben, und erfülle uns mit Phantasie, um das neue Leben aus Gottes Geist zu feiern. E 675

Mittwoch nach Rogate


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.  

Psalm 95 (E.E 81) 

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken

und jauchzen dem Hort unsres Heils!

Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen

und mit Psalmen ihm jauchzen!

Denn der HERR ist ein großer Gott

und ein großer König über alle Götter.

Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,

und die Höhen der Berge sind auch sein.

Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,

und seine Hände haben das Trockene bereitet.

Kommt, lasst uns anbeten und knien

und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.

Denn er ist unser Gott

und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.


oder Psalm 66 B – Ja, geprüft hast du uns, o Gott (T 612)


Lesung Johannes 14,8-14

Spricht zu Jesus Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht aus mir selbst. Der Vater aber, der in mir bleibt, der tut seine Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn.  Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun. 


Betrachtung  Leon-Joseph Suenens (1904-1996) Erzbischof von Mecheln 

Nicht zufällig hat Jesus seinen Jüngern das „Vater unser“ gegeben. Dieses Gebet war der reine Sinn seines Lebens, es entsprang aus seinem tiefsten Herzen und sprach es ganz aus. - Beten heißt für den Christen allein dies: in Jesus beim Vater sein unter der Führung des Heiligen Geistes, der uns, heute, ihn erkennen und ihm nachfolgen lässt. - Beten heißt, sich in den Plan des Vaters hineinnehmen lassen („dein Wille geschehe“), auf dass all unser Leben, von der Sorge ums „tägliche Brot“ bis hin zu unserem Versagen („vergib uns unsere Schuld“) in dieser Liebe verwandelt werde. - Beten heißt, sich in die Gegenwart der Liebe des Vaters stellen, der sich uns schenkt, um immer mehr als »Kind Gottes« zu leben in der Nachfolge des Herrn Jesus.


Lied  Vater unser im Himmelreich – EG 344 (in Auswahl)


Fürbitten
Gott, du Quelle aller Barmherzigkeit. Du hast dich uns in Liebe zugewandt und willst uns trösten, wie eine Mutter tröstet. Du bist der rechte Vater über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Wir müssen vor dir bekennen, dass wir einander nicht dienen, wie du uns dienst, dass wir einander nicht lieben, wie du uns liebst. Wir gehen unsere eigenen Wege und achten nicht auf die anderen. Sei uns gnädig und schenke uns deine Vergebung. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Wir bitten dich: Erlöse uns aus dieser Fremde. Führe uns heraus aus unserer Einsamkeit. Befreie uns von der Schuld, die uns trennt. Schließe uns zusammen in wahrhaftiger Liebe. Erbarme dich über alle deine Kinder. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott. EA 408


Vaterunser

Segen

Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste unsere Herzen und stärke uns in allem guten Werk und Wort. 2.Thess 2,16.17

Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch im Hause gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.