Text als RTF-Dokument herunterladen

HAUSGEBET  

Woche nach

Miserikordias Domini (2. Sonntag nach Ostern) - Der gute Hirte

Spruch. Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, 

und ich kenne sie,und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  Joh 10,11a.27.28a


Sonntag

 (s.  Haus-Gottesdienst zu Misericordias Domini)


Montag nach Miserikordias Domini

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch. Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  

Psalm 18 (EG.E 35)

Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke!

HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter,

mein Gott, mein Hort, auf den ich traue,

mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!

Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten,

so werde ich von meinen Feinden errettet.

Es umfingen mich des Todes Bande,

und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.

Des Totenreichs Bande umfingen mich

und des Todes Stricke überwältigten mich.

Als mir angst war, rief ich den HERRN an

und schrie zu meinem Gott.

Da erhörte er meine Stimme vor seinem Tempel,

und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

Er streckte seine Hand aus von der Höhe und fasste mich

und zog mich aus großen Wassern.

Er führte mich hinaus ins Weite,

er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.


oder Psalm 136 B – Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 601)


Lesung Johannes 10,1-10   

Christus spricht: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. Dies Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was er ihnen damit sagte. Da sprach Jesus wieder: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden. Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.


Betrachtung Die Barmer Theologische Erklärung von 1934 bekennt (These1):

Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater,  denn durch mich (Joh 14,6) Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und Räuber. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden. (Joh 10,1.9) - Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben. -

Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Wort Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.


Lied 
Der Herr ist mein getreuer Hirt – EG 274

Fürbitten
Im österlichen Frieden lasst uns zu Gott rufen -
R: Kyrie eleison.
Der du weißt, was in uns vorgeht, Ewiger; der du alle Worte aufnimmst; der du selbst das verstehst, was von uns Menschen nie gesagt werden kann: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Lass Gewalt nicht anwachsen. Wehre dem Krieg. Lass keinen Menschen fallen ins Nichts. Du hast das Leben geschaffen. Handle an uns, wie du es getan hast in Jesus, deinem Sohn. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Der du so weit gegangen bist, Christus; der du zuviel warst, damals; der du noch immer uns voraus bist und wir nur langsam folgen können: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Wecke uns auf zur Liebe. Überwinde den Hass. Lass keinen Schritt vergeblich sein. Du hast das Leben freigemacht. Hilf uns, wie du einst den vielen geholfen hast. Schenke uns deinen Geist. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Der du verzehren kannst wie Feuer, Heiliger Geist; der du bewegen kannst wie der Sturm; der du ins rechte Licht rückst, was wir Menschen wagen und versuchen: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Nimm weg die Verzweiflung. Stärke den Mut. Lass keine Mühe untergehen. Du wirst das Leben vollenden. Leuchte durch das Dunkel - als Trost für heute verheißen - führe uns zu Gott, dem ewigen Ursprung. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Nimm dich aller gnädig an. Rette uns. Erhalte uns. Du kannst uns helfen. Denn du hast Unvergänglichkeit und Ehre und Kraft auf immer und ewig. RB


Vaterunser

Segen
Gott, der Vater, durch dessen Liebe Christus von den Toten auferweckt ist, öffne uns die Tore des ewigen Lebens. Christus, der siegreich aus dem Grab erstanden ist, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. Der Heilige Geist, der die Jünger erfüllt hat mit der Kraft des Auferstandenen, erfülle auch uns mit dem Frieden Christi. CT 439

Dienstag nach Miserikordias Domini

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch. Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  

Psalm 23 (EG.E 40)

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.


oder Psalm 23 – Der HERR ist mein Hirte  (T 609)


Lesung  Matthäus 9,35-10,1

Und Jesus zog umher in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen. Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende. Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.


Betrachtung  Heinz Zahrnt (1915-2003) theologischer Publizist in Hamburg

An die Auferstehung Christi glauben heißt für mich heute (1966) vor allem, für wahrhalten und wahrmachen helfen:

- dass es weder ein in sich geschlossenes Weltbild noch ein perfektes Gesellschaftssystem gibt, sondern dass an jedem Tag Neues unter der Sonne geschehen kann;

- dass Versöhnung nicht nur zwischen einzelnen Menschen, sondern auch zwischen Völkern möglich ist;

- dass es Gewaltverzicht auf die Dauer nicht ohne Rechtsverzicht gibt und dass der Ausdruck „Verzichtspolitiker“ aus einem Schimpfwort zu einem Ehrennamen wird;
- dass die Reform des Strafvollzugs sich aus einem Stiefkind in ein Schoßkind der Gesellschaft verwandelt;

- dass es dringender ist, die Randgruppen in die Gesellschaft einzugliedern, als die Völkergruppen heim ins Reich zu holen;

- dass auch über dem angeblich „lebensunwerten Leben“ als Verheißung das Wort des Schöpfungsberichtest steht: Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde;

- dass die Sterbehilfe zu einer christlichen Barmherzigkeit und zu einer ärztlichen Kunst wird; 

- dass das geschmückte Grab auf dem gepflegten Friedhof nicht die Endstation aller bürgerlichen Wünsche und Sehnsüchte ist.


Lied  Einer ist’s, an dem wir hangen – EG 256,1-3


Fürbitten
Lasst uns beten und miteinander um Gottes Erbarmen bitten - lasst uns rufen:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die weinen, wie für jene, die ihr Weinen verursachen - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die ohne ausreichende Nahrung sind, ohne Kleidung, ohne einen schützenden Ort zum Wohnen - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die ohne Hoffnung und Sinn ihr Leben zubringen - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die ausgenutzt werden, weil andere ihr Spiel mit ihnen treiben - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die sich selber täuschen - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die Krieg und Kriegswirren ausgesetzt sind - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die die frohe Botschaft des Evangelium verzerren und verdunkeln - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die irdische Dinge, Menschen und Verhältnisse zu ihrem Gott machen - rufen wir:
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen

Die tiefe Liebe Gottes sei mit uns; der weite Friede Christi erfülle das All; die überströmende Freude des Heiligen Geistes belebe die Menschheit. CBD 61


Mittwoch nach Miserikordias Domini

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch. Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  

Psalm 146 (EG.E 112)

Halleluja!  Lobe den HERRN, meine Seele! /

Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, /

und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, /

der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge /

und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!


oder Psalm 16  Behüte mich, Gott, denn ich flüchte zu dir (T 603)


Lesung Johannes 17,20-26
(Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach:)  Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst. Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe die Welt gegründet war. Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.


Betrachtung
Basis des Ökumenischen Rates der Kirchen (Neu-Dehli 1961)

Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. 
Er ist eine Gemeinschaft von Kirchen auf dem Weg zur sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen eucharistischen Gemeinschaft, die ihren Ausdruck im Gottesdienst und im gemeinsamen Leben in Christus findet. Er will auf diese Einheit zugehen, "damit die Welt glaube", wie es im Gebet Jesu für seine Jünger und Jüngerinnen heißt (Joh. 17,21) ...
Theologische Voraussetzungen (der Mitgliedschaft) sind:
- 
Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott, wie er in der Bibel und im Nicäno-Konstanti-nopolitanum ausgedrückt ist.
- 
Die Kirche verkündet das Evangelium und feiert die Sakramente nach ihrer Lehre.
- 
Die Kirche praktiziert die Taufe „im Namen des Vaters, des Sohns und des Heiligen Geists“ und erkennt an, dass die Kirchen die gegenseitige Anerkennung ihrer Taufe anstreben müssen.
- 
Die Kirche erkennt die Gegenwart und das Wirken Christi und des Heiligen Geistes jenseits ihrer eigenen Grenzen an und bittet darum, dass allen Kirchen die Einsicht geschenkt werden möge, dass auch andere Mitgliedskirchen an die Heilige Trinität und die erlösende Gnade Gottes glauben.
- 
Die Kirche erkennt in den anderen Mitgliedskirchen des ÖRK Elemente der wahren Kirche, selbst wenn sie sie nicht „als Kirchen im wahren und vollen Sinne des Wortes“ ansieht (Erklärung von Toronto).


Lied  Herr, du hast darum gebetet – EG 267

Fürbitten
Du Gott, trägst alles, was lebt, mit deiner Gegenwart. Doch wir sind fern und abgewandt von dir. Unsere Augen sind gehalten, dass wir deinen Glanz nicht sehen. So öffne unseren Blick für deine Wunder. Wir rufen zu dir -
R: Stärke uns den Glauben.
Erleuchte uns durch deinen Heiligen Geist. Füge zu neuer Gemeinschaft, was unter uns zerrissen ist. Heile was krank ist. Belebe, was tot ist und keine Frucht mehr bringt. Wir rufen zu dir -
R: Stärke uns den Glauben.
Dein Licht siegt über alle Finsternis. Deine Wahrheit endet allen Irrtum und allen Wahn. Deine Liebe befreit von aller Furcht. Sende uns in diesen Tag unter dem Geleit deiner guten Mächte. Wir rufen zu dir -
R: Stärke uns den Glauben. ES 271

Vaterunser

Segen
Mögen unsere Herzen so leicht sein wie ein Lied. Mögen unsere Gedanken so frisch sein wie ein Kleeblatt. Möge jeder Tag uns strahlende Stunden bringen. IrS 3.1

  

Donnerstag nach Miserikordias Domini

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch. Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  

Psalm 23 (EG.E 40)

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.


oder Psalm 23 – Der HERR ist mein Hirte  (T 609)


Lesung Epheser 4,11-16

Und er selbst gab den Heiligen die einen als Apostel, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Von ihm aus gestaltet der ganze Leib sein Wachstum, sodass er sich selbst aufbaut in der Liebe – der Leib, der zusammengefügt und gefestigt ist durch jede Verbindung, die mit der Kraft nährt, die jedem Glied zugemessen ist.


Betrachtung
Die 4. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Uppsala 1968 hat erklärt:

... Gefordert ist ...  eine bewusstere Annahme der Mannigfaltigkeit der Geistesgaben innerhalb der Kirche. „Er hat einige zu Aposteln gesetzt“ – zu Trägern und Strategen der Botschaft des Evangeliums für die moderne Zeit – „einige zu Propheten“ – um die „Heiligen“ für ihren Dienst in der Welt auszurüsten und um das kritische Gewissen der Gesellschaft zu sein – „einige zu Hirten“ – um geistliche und psychische Gebrechen zu heilen – „einige zu Evangelisten“ – zu Interpreten des Evangeliums für den säkularen Menschen und den Menschen anderen Glaubens – „einige zu Lehrern“ – mit der Gabe, von der Schrift her, die Schwierigkeiten der Gegenwart zu erhellen. Jeder weiß, dass er auf die Gaben der anderen angewiesen ist, und trägt mit seiner eigenen Gabe zu dem einzigen, rettenden Bemühen bei, Menschen zur Fülle des Bildes Christi zu bringen.


Lied  
Strahlen brechen viele – EG 268


Fürbitten
Gott, Du nährst und bewahrst alles Leben. Du erhältst uns in Zeiten der Wüste und befreist uns aus vielerlei Abhängigkeiten. Du gibst uns das tägliche Brot; du nährst uns mit dem Brot des Lebens und erhebst den Kelch des Heils für uns. Wir preisen dich für deine überfließende Liebe und rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir (heute)
o für die Treue unserer Freunde,
o für die Liebe in den Familien,
o für Wohnung und Versorgung, die uns zuteil wird,
o für den mit der Gemeinde gefeierten Gottesdienst,
o für das Geheimnis des ganzen Lebens.
Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Gott, du stiftest Versöhnung. Du lädst alle ein zu deinem Fest - doch nicht alle können die Freuden des Lebens genießen. Deshalb denken wir vor dir an alle, die in Not sind. Mach uns offen für das Leiden der Menschen. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für jene, die sich unerwünscht und ungeliebt vorkommen,
o für jene, die unter Vorurteilen zu leiden haben,
o für die Einsamen, Vergessenen und Abgeschobenen,
o für alle, die sich zynisch über deine Liebe lustig machen,
o für jene, die im Dienst Christi zu leiden haben.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.  DP 298

Vaterunser

Segen

Der Gott der Geduld und des Trostes gebe uns, dass wir einträchtig gesinnt seien untereinander, Christus Jesus gemäß. Röm 15,5


Freitag nach Miserikordias Domini


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch. Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  

Psalm 22 B (EG.E 39)

Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern,

ich will dich in der Gemeinde rühmen:

Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; /

ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs,

und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!

Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen /

und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;

und da er zu ihm schrie, hörte er’s

Dich will ich preisen in der großen Gemeinde,

ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.

Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; /

und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen;

euer Herz soll ewiglich leben.

Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden

und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker.

Denn des HERRN ist das Reich,

und er herrscht unter den Völkern.


oder Psalm 116 B  Ich habe geglaubt (T 605)


Lesung Hesekiel 34,23-31

Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein, und ich, der HERR, will ihr Gott sein, aber mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der HERR. Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und alle bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, dass sie sicher in der Steppe wohnen und in den Wäldern schlafen können. Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige Regen sein, dass die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land seinen Ertrag gibt, und sie sollen sicher auf ihrem Lande wohnen und sollen erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe aus der Hand derer, denen sie dienen mussten. Und sie sollen nicht mehr den Völkern zum Raub werden und kein wildes Tier im Lande soll sie mehr fressen, sondern sie sollen sicher wohnen und niemand soll sie schrecken. Und ich will ihnen eine Pflanzung aufgehen lassen zum Ruhm, dass sie nicht mehr Hunger leiden sollen im Lande und die Schmähungen der Heiden nicht mehr ertragen müssen. Und sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR. Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR. 

Betrachtung Volkmar Deile (* 1943) Pfarrer und Friedensaktivist in Berlin

Es gibt eigentlich kein richtiges deutsches Wort: Friede bedeutet Schalom auch; aber viel mehr bezeichnet der Schalom Gottes, der zu dem der Menschen wird: Wohlbefinden. Heilsein der ganzen Menschheit in der Gemeinschaft, vor Gefahren geschützt sein, umfriedet und im Bund mit Gott leben („Der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen“ Jes 54,10) ja, die Wiederherstellung der durch menschliche Sünde gefährdeten Schöpfungsgemeinschaft von Gott und Mensch. Also nicht persönlicher innerer Friede getrennt vom sozialen Frieden oder den Völker- und Weltfrieden, sondern zusammen uns gegeben. In der hebräischen Bibel stehen das Wort schalom mit den worten für Gerechtigkeit (Tsedaka) und Recht (mischpath) ... sehr oft zusammen und gehören zusammen. – Verbunden ist dieses Reden vom Schalom auch mit der prophetischen Kritik an Ungerechtigkeit, Armut und Unterdrückung. Also keine Schönrederei der falschen Propheten, kein honigsüßes Geschmeichel, sondern harte, kritikschwere, fordernde Rede als Folge des geltenden und nach den Verfehlungen der Menschen wiederaufgerichteten Bundes Gottes mit ihnen. All dies neben der Realität der unzähligen und grausamen „heiligen Kriege“, von der die Bibel im Alten Testament erzählt. Auch hier schon die Spannung zwischen der Verheißung des Friedens und einer so anderen, nämlich friedlosen Realität, verbunden mit der klaren Forderung, dem Frieden nachzujagen und dazu instandgesetzt zu sein durch Gottes Bundesschluss mit Israel.


Lied 
Du Friedensfürst, Herr Jesu Christ – EG 422

Fürbitten
Gott, du bleibst jenseits unsres Verstehens. Du bist der Lebendige. Dich möchten wir preisen. Was wir nicht begreifen, hast du vollbracht. Was wir nicht fassen können, hast du zu Ostern wahrgemacht. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Tod bleibt nicht Tod vor dir. Schuld darf auf Vergebung hoffen. Angst vergeht vor deinem Angesicht. Trauer weicht mit deinem Wort. Schmerz wird still unter deiner Hand. Freude kehrt ein, wo du da bist. Hoffnung kommt auf, wenn du erscheinst. Leben erwacht, weil du dich zeigst. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich, Gott: Begegne der Verzweiflung und führe zum Glauben. Rette aus Ohnmacht und Verlorenheit. Helle alle Blindheit unter uns auf. Stärke die Schwachen. Befreie die Gefangenen. Mach groß, die noch erniedrigt sind. Himmel und Erde erfülle mit deiner Liebe. Allen Menschen schenke deinen Frieden. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an Menschen, die dein Evangelium besonders brauchen: ... Vor dir denken wir auch an die Menschen, die meinen könnten, sie brauchten dich nicht: ... Lass sie deine Hoffnung entdecken und spüren, dass sie stärker ist als alle Umstände dieser Welt. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. RB


Vaterunser 

Segen

Der Anbruch von Gottes Reich - öffne uns die Augen, seine Spuren zu erkennen;  - öffne uns die Ohren, seine Botschaft zu vernehmen,  - öffne uns die Herzen, seine Hoffnung zu bewahren,  - öffne uns die Hände, in Geduld dafür zu arbeiten. - Das erbitten wir im Namen Jesu, des Auferstandenen.

 

Samstag nach Miserikordias Domini

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch. Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  

Psalm 23 (EG.E 40)

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.


oder Psalm 23 – Der HERR ist mein Hirte  (T 609)


Lesung Johannes 14,1-6   

Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, dahin wisst ihr den Weg. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 


Betrachtung  Martin Luther King (1929-1968) Bürgerrechtler in den USA
Komme, was mag. / Gott ist mächtig. / Wenn unsere Tage verdunkelt sind, und unsere Nächte finsterer als 100 Mitternächte, so sollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große, segnende Macht gibt, die Gott heißt. / Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. / Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.

Lied  Heut triumphieret Gottes Sohn – EG  109

Fürbitten
Gott, du mächtige Zuversicht, du Freude, die wir nötig haben, - komm. Und bereite uns, dein Weg zu sein in dieser wartenden Welt. Wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison.
Stärke unsere Hände zu Händen, die schenken. Erneuere unsere Gedanken mit dem Sinn für Frieden. Verwandle unsere Vernunft zum Geist, der belebt. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Komm! Denn wir brauchen deine erneuernde Kraft. Wir sind die Ursache wohl, dass du noch lange unterwegs bist auf beschwerlichem Weg in diese Welt. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wie oft haben wir dich abgewiesen. Wie leichtfertig haben wir die Kraft deines Geistes vertan. Wieviel Mühe macht dir unser alter Sinn. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
So komm nun, Gott, komm endgültig, damit die Hoffnung nicht vergeht, sondern Freude auflebt und Zuversicht wächst und Friede einkehrt unter uns verängstigten Menschen auf dieser alten Erde. Wir warten, Gott, und bitten: Komm! Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. M 17


Vaterunser

Segen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gebe uns seine Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass wir bewahrt werden zum ewigen Leben. Konf 73


Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch im Hause gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.