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HAUSGEBET  


Woche nach Ostern

Osterfest (gold /weiß) Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1,18)


Ostersonntag

(s. auch Haus-Gottesdienst zum Osersonntag)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 118 A (EG.E 97)

Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg /

in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.


oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)


Alttestamentliche Lesung 1.Samuel 2,1-8a
Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN, mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist. Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der HERR ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen. Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke. Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungert nicht mehr. Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin. Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse.


Epistel  1.Korinther 15,1-11 

Ich erinnere euch aber, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's so festhaltet, wie ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr's umsonst geglaubt hättet. Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.  Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.  Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.  Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.  Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. Ob nun ich oder jene: So predigen wir, und so habt ihr geglaubt.


Evangelium  Markus 16,1-8   

Als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und Jesus zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.


Betrachtung  Gregor von Nazianz (330-390) Bischof in Kappadozien

Tag der Auferstehung: ein günstiger Anfang! Lassen wir unser Licht am Festtag leuchten. Umarmen wir einander. Bezeichnen wir als Brüder auch jene, die uns hassen, und selbstverständlich die, welche aus Liebe gearbeitet und gelitten haben. Fügen wir uns in allem der Auferstehung! Verzeihen wir einander: Gestern wurde ich mit Christus gekreuzigt, heute werde ich mit ihm verherrlicht. Gestern wurde ich mit ihm getötet, heute werde ich mit ihm zum Leben gerufen. Gestern wurde ich mit ihm begraben, heute werde ich mit ihm auferweckt. Wohlan, brin-gen wir Opfer dem, der für uns gelitten hat und auferstanden ist! Er wurde arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Er nahm die Gestalt eines Knechts an, damit wir die Freiheit erhielten. Er stieg auf die Erde herab, damit wir erhöht würden. Er ließ sich versuchen, damit wir siegen. Er ließ sich entehren, um uns zu ehren. Er starb, um zu retten. Er fuhr zum Himmel, um die, welche von der Sünde zu Boden gestreckt wurden, an sich zu ziehen. Alles möge man ihm geben, ihm opfern, der sich als Lösegeld und Sühne für uns hingegeben hat! Keine Gabe aber wird wertvoller sein als die eigene Person, sofern sie das Geheimnis erfasst und um Christi willen alles ist, was er unseretwegen war.


Lied  Wir stehen im Morgen – EG.E 5

[ Lobgesang: Benedictus Lukas 1,68-79


Fürbitten

Ewiger, unser Gott. Voll Freude danken wir dir an diesem Fest. Du hast einen neuen Anfang für uns Menschen gesetzt. Du lässt dich nicht aus dieser Welt durch das Böse hinausdrängen. Du hast in deinem Sohn das unüberhörbare Ja zum Leben gesprochen. Du bist es, der Furcht und Verzweiflung und Hass und Tod überwindet. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Dir bringen wir unsere offenen Fragen - unsere ungelösten Probleme - unsere verwirrten Beziehungen - das Dunkel unserer Angst: Gib uns Licht und Ausdauer, Gelassenheit und unbeirrbare Hoffnung. Wir rufen:

R: Kyrie eleison

Dir bringen wir unsere Nächsten, unsere Angehörigen und Freunde - aber auch unsere Freinde - alle auch, die uns Unrecht getan haben - und jene, bei denen wir uns schwertun: Hilf uns zur Liebe, wie dein Sohn geliebt hat, ohne Vorbehalt und ohne Ende. Wir rufen: 

R: Kyrie eleison

Dir bringen wir das Leid der Menschen - das  Seufzen der Überforderten - die Tränen der Enttäuschten - die Schmerzen der Kranken - die Trauer der Zurückgebliebenen - das Rufen der Unterdrückten - den Hunger der Armen - das Schweigen der Verzweifelten: Zeige uns Wege, Not zu mildern und gibt deinen Trost. Wir rufen:

R: Kyrie eleison

Dir bringen wir unsere Versuche zu glauben - gemeinsam mit allen, die dich suchen und nach dir fragen - auch mit allen, die dich nicht kennen, noch nicht oder nicht mehr: Gib uns Gewissheit. lass uns einst schauen, worauf wir jetzt vertrauen. Wir rufen:

R: Kyrie eleison Z 69

Vaterunser

Segen

Christus,  hervorgebrochen aus dem Grab in seinem herrlichen Sieg, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. So segne uns in seiner Güte Gott: Vater, + Sohn und Heiliger Geist

      *


Ostermontag 

(s. auch Haus-Gottesdienst zum Ostermontag)


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 18 (EG.E 35)

Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke!

HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter,

mein Gott, mein Hort, auf den ich traue,

mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!

Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten,

so werde ich von meinen Feinden errettet.

Es umfingen mich des Todes Bande,

und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.

Des Totenreichs Bande umfingen mich

und des Todes Stricke überwältigten mich.

Als mir angst war, rief ich den HERRN an

und schrie zu meinem Gott.

Da erhörte er meine Stimme vor seinem Tempel,

und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

Er streckte seine Hand aus von der Höhe und fasste mich

und zog mich aus großen Wassern.

Er führte mich hinaus ins Weite,

er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.


oder Psalm 136 B – Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 601)


Alttestamentliche Lesung  Jesaja 25,6-9  

Der HERR Zebaoth wird auf diesem Berge allen Völkern ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist. Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen, mit der alle Völker verhüllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind. Er wird den Tod verschlingen auf ewig. Und Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen; denn der HERR hat's gesagt. Zu der Zeit wird man sagen: »Siehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns helfe. Das ist der HERR, auf den wir hofften; lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil.« 


Epistel  1.Korinther 15,50-58

Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.  Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.


Evangelium  Lukas 24,13-35   

Zwei von den Jüngern gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa sechzig Stadien entfernt; dessen Name ist Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist. Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. Und einige von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grab und fanden's so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war. Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren;  die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.

Betrachtung  Wilhelm Stählin (1883-1975), Bischof in Oldenburg

Auslegung der Schrift und Mahlgemeinschaft, das ist es, was diese Emmaus-Geschichte kennzeichnet; und wenn irgendwo, dann begegnet uns hier die Urgestalt des christlichen Gottesdienstes, in dem die Schrift gelesen und ausgelegt und das Mahl des Gedächtnisses und der Liebe gefeiert wird: „Wort und Sakrament“, wie wir etwas ungeschickt zu sagen pflegen. Die „Messe“ als die Urform des christlichen Gottesdienstes ist in ihrer einfache Grundgestalt nichts als eine Aufführung dieser Ostergeschichte, und wenn uns diese Urform des Gottesdienstes fremd geworden sein sollte, dann wäre uns diese biblische Geschichte selbst fremd geworden. - Aber halten wir denn wirklich diesen Gottesdienst? Wir gehen ja gar nicht hinein in die leibliche Kommunion mit dem Herrn; wir bleiben draußen, wir wollen einen Vortrag hören und verabschieden uns an der Schwelle des inneren Raumes. Wir verstehen so vieles, aber wie selten geschieht es, dass uns das Herz darüber brennend wird! ... Darum bleibt uns ja nichts als die Bitte um den Heiligen Geist, der uns die Augen auftut für die Gegenwart des Herrn, der unsere Herzen erleuchtet und entzündet. Ohne Pfingsten bleibt ja auch unser Ostern ein endloses Gespräch auf dem Wege. Aber Er will ja zu uns kommen und bei uns bleiben. Er will in uns sein als Speise und Trank. Er will, dass wir ihn sehen in seiner Nähe, die ohne Ferne ist, in seiner Gegenwart, die ohne Ende ist.

Lied  Wir wollen alle fröhlich sein – EG 100

[ Lobgesang: Magnificat – Lukas 1,46-55

Fürbitten
Welch ein Gott bist du. Vernichtet und tot war Christus in den Augen der Welt. Mitten unter uns ist er gegenwärtig, von dir bestätigt, lebendig auf ewig. Verwundert rufen wir dich an:

Kyrie eleison

Wir danken dir, Gott, für deine Verwandlung zu Ostern und bitten: Hüte unserer Freude. Bewahre uns in der Hoffnung. Bleib unter uns mit deinem Licht. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison

Wir beten heute für alle, die dich suchen, dass sie dich finden; für alle, die sich fürchten, dass sie dir vertrauen; für alle, die Vergangenes quält, dass das Alte vergeht. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison

Wir beten für jene, die sich verloren fühlen, dass sie heimkommen; für jene, die hungern, dass sie gefunden werden von denen, die teilen; für jene, die satt sind, dass sie ihre Herzen und Hände auftun. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison

Wir beten für die, die Güte kennen, dass sie gut werden zu denen, die scheitern und irregehen; für die Christen und Kirchen in aller Welt, dass sie dich glaubwürdig bezeugen; für die Mächtigen unserer Erde, dass sie den Frieden suchen und dich sehen in der Würde allen Lebens. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison

Zwischen Furcht und Hoffnung bitten wir, ewiger Gott: Gib uns, was gut ist für das Leben. lass Gerechtigkeit einkehren und bewahre deine ganze Schöpfung. Erfülle unser Dasein durch deinen Sohn, Christus Jesus, unsern Bruder und Herrn.


Vaterunser


Segen
Gott der Vater, durch dessen Macht und Herrlichkeit Christus von den Toten erweckt ist, stärke uns, mit ihm in einem österlichen Leben zu wandeln. So segne uns Gott in seiner Liebe: Vater, + Sohn und Heiliger Geist.

                    *


Osterdienstag

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 118 A (EG.E 97)

Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg /

in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.


oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)


Epistel 
1.Korinther 15,12-19
Wenn aber Christus verkündigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten?  Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. 


Evangelium
  Johannes 20,1-10  
Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. Es liefen aber die beiden miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam als Erster zum Grab, schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinentücher liegen, und das Schweißtuch, das auf Jesu Haupt gelegen hatte, nicht bei den Leinentüchern, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der als Erster zum Grab gekommen war, und sah und glaubte. Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. Da gingen die Jünger wieder zu den anderen zurück.


Betrachtung Gerd Heinz-Mohr (1913-1989) Theologe in Hannover

Wir haben fast vergessen, dass das Lachen, das richtige von Herzen kommende Lachen einmal regelrecht zur Liturgie gehört hat: Als Ostergelächter (risus paschalis) bildete es im Mittelalter einen Teil des gottesdienstlichen Festverlaufs an den Ostertagen... „Dies ist der Tag, den der HERR macht, lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ (Nach den Wochen der Fastenzeit,) nach Askese, Trauer und Entbehrungen musste man sozusagen das Lachen wieder lernen und erhielt dazu Anleitung – in der Kirche!... In der Reformationszeit stand der Ernst des Kreuzes Christi im Vordergrund, und um der Besinnung auf die reinen Grundanliegen der Christenheit willen wurde mit vielen anderen volkstümlichen Bräuchen... auch das fröhliche Drum und Dran des Ostergelächters aufgegeben ... Noch immer stehen wir staunend, entzückt, betroffen vor den gotischen Domen, ... geprägt von der „teuren Gnade“, dem angreifenden Ernst der christlichen Erlösungsaussage. Nur wer sich am Karfreitag richtig schämen kann, kann sich an Ostern richtig freuen. Wenn aber dem Tode die Macht genommen ist, dann bedeutet das endgültige Freiheit, tiefe Beglückung, überströmende Fröhlichkeit. – Die Fröhlichkeit der Christenheit aller Zeiten ist im Grunde Osterfröhlichkeit aufgrund des umwälzenden Ostergeschehens. Wo Verzweiflung war, ist Hoffnung. Das zwecklos erscheinende Leben hat einen Sinn, der sich nicht im Nirwana oder im Styx selber aufhebt. Das umgestaltende Ja Gottes, das wiedergeschenkte Leben, der Anbruch neuer Hoffnung inmitten der von uns korrumpierten Welt – da liegt die Ursache höchster Fröhlichkeit. Da liegt auch die Ursache des Lachens, das ja nicht nur an Ostern und gegebenenfalls an anderen hohen Feiertagen hörbar werden darf und soll, sondern wie die Bibel fordert, alle Tage, damit wir rühmen und fröhlich sind unser Leben lang.


Lied  Auf, auf, mein Herz mit Freuden – EG 112,1-5

[ Lobgesang: Christus-Hymnus – Philipper 2,6-11

Fürbitten

Mein Herz ist fröhlich, mein Gott – du hast den Tod bezwungen. Halleluja. Nimm dem Tod auch heute seine Macht. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Mein Haupt ist erhöht, mein Gott – du hast uns mit der Taufe neues Leben geschenkt. Halleluja. Schenke auch heute deiner ganzen Schöpfung Heilung und Leben. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Mein Mund ist voller Freude, mein Gott – du hast die Macht der Feinde des Lebens gebrochen. Halleluja. Beschütze auch heute die Verfolgten. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an:
R: Kyrie eleison

Meine Augen sehen das Licht, das du, mein Gott, geschaffen hast – du hast die Dunkelheit erhellt. Halleluja. Erleuchte auch heute alle, die in der Finsternis und im Schatten des Todes sitzen. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Meine Zunge schmeckt das Brot des Lebens, mein Gott – du hast die Hungrigen gesättigt. Halleluja. Lass auch heute die Armen in Würde leben. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Meine Ohren hören den Osterjubel, mein Gott – du hast Jesus Christus von den Toten auferweckt. Halleluja. Wecke auch heute allen die Ohren, die die Wahrheit und das Leben suchen. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Meine Füße wollen tanzen vor Freude, mein Gott – du hast uns zu deinem Fest eingeladen. Halleluja. Vereine deine ganze Kirche an deinem Tisch. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Mein Herz ist fröhlich, mein Haupt ist erhöht, mein Mund ist voller Freude. So loben wir dich in diesem österlichen Tagen durch Jesus Christus, der mit dir lebt und unser Leben ist. 


Vaterunser

Segen

Gott, der durch die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus uns den Sieg gegeben hat, schenke uns Freude und Frieden im Glauben. So segne uns in seiner Gnade Gott: Vater, + Sohn und Heiliger Geist.
          *


Ostermittwoch


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 146 (EG.E 112)

Halleluja!  Lobe den HERRN, meine Seele! /

Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, /

und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, /

der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge /

und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!


oder Psalm 16  Behüte mich, Gott, denn ich flüchte zu dir (T 603)


Epistel  1. Korinther 15,20-28   

Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt. Denn er muss herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1).  Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Denn »alles hat er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem.


Evangelium  Johannes 20,11-18   

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe.


Betrachtung  Theresia Hauser (1933-2016) Frauenseelsorgerin in München

Damals wie heute ist die zentrale Botschaft von der Auferstehung Jesu Grund und Mitte unseres Glaubens. Paulus sagt: »Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung nichts und nichts ist euer Glaube« (1 Kor 15,14). Damals wie heute sagt die Botschaft von der Auferstehung Jesu für die Menschen und für die Welt dies: Unser Leben hat einen Sinn. Unsere Ängste hören einmal auf. Die Unterdrückung und die Ungerechtigkeit werden ein Ende haben. Die unglückbringende Herrschaft der Menschen über Menschen wird abgelöst werden durch die alleinige Gottesherrschaft . . . »Gott selbst wird mit ihnen sein. Er wird jede Träne aus ihren Augen wischen: der Tod wird nicht mehr sein, nicht Trauer noch Klage noch Mühsal. Denn die alte Welt ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Neu mache ich alles.« (Offb 21,4-5). Unser Leben hat Aussicht! Unser Leben hat Zukunft. Zukunft bei Gott.


Lied  Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin – EG 114,1-5

[ Lobgesang: Selipreisungen –
Matthäus 5,3-10

Fürbitten
Halleluja. Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Deine große Liebe, du Gott des Lebens, hat das getan. Du führst uns vom Tod zum Leben. Du machst uns frei. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für diese Welt, für die Menschen, die auf ihre Befreiung warten, für die Menschen, die satt werden wollen, für die Menschen, die sich nach Frieden sehnen,
für die Menschen, die ihre Hoffnungen noch nicht begraben haben.  Befreie sie und erlöse sie.
Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für die, die in dieser Welt die Siegreichen sind, für die Regierungen, für die Reichen, für die Einflussreichen, für alle, die Macht über andere haben. Schärfe ihre Gewissen und gib ihnen Liebe zu deinen Geschöpfen.  Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für alle Leidenden, für die Kranken und die, die sie pflegen, für die Trauernden und die, die sie trösten, für Verfolgten und die, die sie schützen, für die Hungernden und die, die ihnen helfen, für Meere, Pflanzen und Tiere und die, die sie schonen. Befreie und belebe deine ganze Schöpfung. Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für alle, die dir vertrauen, für dein ersterwähltes Volk, das zum Ende des kommenden Monats seiner Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei gedenkt, für deine Kirche in allen Teilen der Welt, für alle, die in diesen Tagen getauft werden, für unsere Bischöfinnen und Bischöfe, für unsere Gemeinde und alle Gemeinden in unserer Nachbarschaft. Belebe sie und zünde das Feuer des Glaubens an. Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.

Vaterunser


Segen

Gott, der Vater, durch dessen  Liebe Christus aus dem Tode erweckt ist, öffne uns im Glauben die Pforten des ewigen Lebens. So segne uns mit seiner Freude Gott: Vater, + Sohn und Heiliger Geist.


                                                                              *


Osterdonnerstag


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 118 A (EG.E 97)

Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg /

in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.


oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)


Epistel
  1. Korinther 15,29-34

Was machen denn die, die sich für die Toten taufen lassen? Wenn die Toten gar nicht auferstehen, was lassen sie sich dann für sie taufen? Und warum begeben wir uns dann jede Stunde in Gefahr? Täglich sterbe ich, so wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Christus Jesus, unserm Herrn. Hätte ich in menschlicher Weise in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft, was hätte es mir geholfen? Wenn die Toten nicht auferstehen, dann »lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!« (Jesaja 22,13) Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Siten. Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht! Denn einige wissen nichts von Gott; das sage ich euch zur Schande.


Evangelium  Johannes 21,1-14   

Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprechen zu ihm: Wir kommen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: »Es ist der Herr«, da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See. Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot. Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr. Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch den Fisch. Das ist nun das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.


Betrachtung  Helmut Thielicke (1908-1986) Theologieprofessor in Hamburg

Auch Jesus ist wirklich gestorben. Aber eines ist entscheidend anders geworden: dieser Tod kann uns jetzt nichts mehr anhaben. Er ist wohl noch eine Schlange, sagt Luther, aber dieser Schlange ist der Giftzahn herausgebrochen. Die Schlange ist noch da, sie ist auch noch schrecklich. Dass der Horizont unseres Lebens noch von dem schrecklichen Schuppenpanzer der Todesschlange umgeben ist, ist schrecklich, und der germanische Mythus weiß im Symbol der Midgardschlange davon. Aber etwas ist anders geworden für uns Christen: dass nämlich diese Schlange, die um unser Leben herumliegt, tot ist. Für den, der dies erkennt, hat sie die Schrecken verloren. Der biologische Tod, den wir noch sterben müssen, ist selbst entmächtigt und ist selber tot. Wir müssen es uns ganz praktisch vorstellen, dass dieser Tod wirklich selber tot ist: er darf uns ja nicht mehr aus der Hand Gottes reißen. Er darf uns nicht mehr vorlügen: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Er darf uns nichts mehr vorlügen, als gäbe es eine ewige Todesnacht mit ihren schweren Gedanken und ihren noch schwärzeren Wirklichkeiten oder auch ihrem gähnenden Nichts.


Lied  Erschienen ist der herrlich Tag – EG 106


[ Lobgesang: Benedictus Lukas 1,68-79


Fürbitten

Gott, du bleibst jenseits unsres Verstehens. Du bist der Lebendige. Dich möchten wir preisen. Was wir nicht begreifen, hast du vollbracht. Was wir nicht fassen können, hast du zu Ostern wahrgemacht. Dich rufen wir an:

Kyrie eleison

Tod bleibt nicht Tod vor dir. Schuld darf auf Vergebung hoffen. Angst vergeht vor deinem Angesicht. Trauer weicht mit  deinem Wort. Schmerz wird still unter deiner Hand. Freude kehrt ein, wo du da bist. Hoffnung kommt auf, wenn du erscheinst. Leben erwacht, weil du dich zeigst. Dich rufen wir an:

Kyrie eleison

Wir bitten dich, Gott: Begegne der Verzweiflung und führe zum Glauben. Rette aus Ohnmacht und Verlorenheit. Helle alle Blindheit unter uns auf. Stärke die Schwachen. Befreie die Gefangenen. Mach groß, die noch erniedrigt sind. Himmel und Erde erfülle mit deiner Liebe.  Allen Menschen schenke deinen Frieden. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison

Vor dir denken wir an Menschen, die dein Evangelium besonders brauchen: an die bitter Gewordenen und Angepassten - an die Überlasteten und Bedrückten - an die Ausgeschlossenen und Gemiedenen: lass sie deine Hoffnung entdecken und spüren, dass sie stärker ist als alle Umstände dieser Welt. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison

Vor dir denken wir auch an die Menschen, die meinen könnten, sie brauchten dich nicht: an die Erfolgreichen und Zufriedenen - an die Glücklichen und Beliebten - an die Starken und Selbstbewußten: lass sie entdecken, dass sich unser Leben  in Liebe erfüllt. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison


Vaterunser

Segen
Gott, der Heilige Geist, der die Jünger mit dem Leben des Auferstandenen erfüllt hat, stärke uns mit dem Frieden Christi So segne uns in seiner Treue Gott : Vater, + Sohn und Heiliger Geist.


*


Osterfreitag


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 22 B (EG.E 39)

Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern,

ich will dich in der Gemeinde rühmen:

Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; /

ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs,

und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!

Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen /

und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;

und da er zu ihm schrie, hörte er’s

Dich will ich preisen in der großen Gemeinde,

ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.

Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; /

und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen;

euer Herz soll ewiglich leben.

Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden

und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker.

Denn des HERRN ist das Reich,

und er herrscht unter den Völkern.


oder Psalm 116 B 
Ich habe geglaubt (T 605)


Epistel  1. Korinther 5,6b-8

Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Darum schafft den alten Sauerteig weg, auf dass ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus. Darum lasst uns das Fest feiern, nicht mit dem alten Sauerteig, auch nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit dem ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit.

Evangelium  Lukas 24,36-47   

Als sie aber davon redeten, trat Jesus selbst mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Da sie es aber noch nicht glauben konnten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. Und er nahm's und aß vor ihnen. Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden,  und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Von Jerusalem an seid ihr dafür Zeugen. Und siehe, ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.


Betrachtung  Adolf Köberle (1898-1990), Theologieprofessor in München

Wenn wir das Neue Testament aufmerksam lesen, dann muss es sich uns allenthalben aufdrängen: das Ereignis der Auferstehung Jesu Christi aus Grab und Tod ist das entscheidende Geschehen gewesen, das die Urchristenheit mit gewaltiger Kraft erfüllt und bewegt hat. Wie waren die Jünger in den Tagen der Passion ihres Herrn und Meisters erschüttert und verängstigt, mutlos verzweifelt und ohne jede Hoffnung! Dann aber trat etwas in ihr Leben ein, was diese enttäuschten und niedergeschlagenen Menschen von Grund auf gewandelt hat. Es war die Begegnung mit der verklärten Lichtgestalt Jesu Christi. Zuerst waren sie fassungslos bei diesem Einbruch der Ewigkeit in die Zeit. Es befällt sie Furcht und Zittern. Sie meinen, das Opfer eines Wachtraumes, einer visionären Verzückung zu sein. Aber das Bild Christi erscheint ihnen wieder und wieder an vielen Orten, sein seelsorgerliches Wort und Handeln ist von der gleichen brüderlichen Treue, ist von derselben göttlichen Vollmacht bestimmt, wie sie es aus den Tagen seiner irdischen Lebenszeit gekannt haben. – Da fassen sie die Gewissheit: Jesus lebt, er ist der Bahnbrecher und Vorläufer einer neuen Gottessschöpfung, die sich in seinem Ostersieg für die ganze Welt und Menschheit aufgetan hat. Und nun verwandelt sich das Leben dieser Auferstehungszeugen von Grund auf. Es fällt alle Furcht und Verzagtheit von ihnen ab. Freudig entschlossen treten sie vor die Feinde ihres Herrn und Meisters hin.


Lied  Singen wir heut mit einem Mund – EG 104

[ Lobgesang: Magnificat – Lukas 1,46-55

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist wahrhaftig auferstanden. Gott hat das Kreuz zum Zeichen des Sieges gemacht und in deiner Schwäche seine Kraft erwiesen. Wir beten zu dir als dem Herrn über unser Leben und den Retter aus Verlorenheit und Tod. Wir rufen dich an:

G:  Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die ganze Christenheit mit ihren Kirchen und Gemeinden in aller Welt, dass sie nicht zurückhalten mit dem Lob deiner Herrlichkeit und sich tragen lassen von der Gewissheit deiner Herrschaft. Wir rufen dich an:

G:  Kyrie eleison. 

Wir bitten dich für unsere Gemeinde hier am Ort, dass wir Mut und Vertrauen finden und behalten in einem festen Glauben, der unsere Erschütterungen auffängt und allen Angriffen widerstehen kann. Wir rufen dich an:

G:  Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die Unheil erleben, die Friedlosigkeit erfahren und Bedrohung erleiden, dass sie deine tröstende Nähe spüren und merken, wie du ihnen vorausgehst und zur Befreiung führst. Wir rufen dich an:

G:  Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die eingeschränkt durchs Leben gehen oder kein Ziel mehr für sich sehen, dass sie in deinem Kreuz einen Weg in die Zukunft erkennen und bereit werden, dir nachzufolgen. Wir rufen dich an:

G:  Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die vom Tode gebannt sind und jede Hoffnung aufgegeben haben, dass sie mit uns allen zu neuer Lebensfreude geführt werden in der Gewissheit. Du, Herr Jesus Christus bist wahrhaftig auferstanden. Wir rufen dich an:

G:  Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus von den Toten heraufgeführt har, mache uns tüchtig in allem Guten. So segne uns in seinem Erbarmen Gott: Vater, + Sohn und Heiliger Geist.
        *


Ostersamstag


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Psalm 118 A (EG.E 97)

Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg /

in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.


oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)


Epistel
  2.Timotheus 2,8-13   

Halt im Gedächtnis Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Geschlecht Davids, nach meinem Evangelium, für welches ich leide bis dahin, dass ich gebunden bin wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden. Darum dulde ich alles um der Auserwählten willen, auf dass auch sie die Seligkeit erlangen in Christus Jesus mit ewiger Herrlichkeit. Das ist gewisslich wahr: Sind wir mit gestorben, so werden wir mit leben;  dulden wir, so werden wir mit herrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.


Evangelium  Lukas 24,1-12   

Am ersten Tag der Woche sehr früh kamen die Frauen zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. Und als sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer in glänzenden Kleidern. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war und sprach: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte. Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den Elf und allen andern Jüngern. Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die andern Frauen mit ihnen; die sagten das den Aposteln. Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär's Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab und bückte sich hinein und sah nur die Leinentücher und ging davon und wunderte sich über das, was geschehen war.


Betrachtung  Hans Kanitz, theologischer Schriftsteller in Berlin

Die Frauen haben nichts weiter im Sinn, als den Toten zu salben – vor der Botschaft von seiner Auferstehung fliehen sie erschreckt. Die müden Wanderer auf dem Weg nach Emmaus können in der Erinnerung an den Mann, von dem sie sich die Befreiung ihres Volkes erhofften, nur in der Vergangenheitsform reden:Er war ein Prophet, mächtig in Taten und Worten. Thomas schließlich, der Normalchrist schlechthin, muss sich von seinem Herrn sagen lassen; Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. - Bedenkt man obendrein, dass kein Augenzeugenbericht aus jenen Tagen vorliegt, sondern nur schriftliche Fixierungen mündlicher Predigt nach ein und zwei Generationen existieren, so schwindet der Wert der Auferstehungsberichte, was ihren dokumentarischen Charakter angeht, auf ein Minimum. Es bleibt dabei: Die vollen Herzen haben von Anfang an die Realität der Auferstehung verantwortet, nachdem die Fülle anderer Realitäten sie bis zur Neige entleert hatte.


Lied  Erstanden ist der heilig Christ – EG 105 (in Auswahl)


[ Lobgesang: Christus-Hymnus – Philipper 2,6-11

Fürbitten

Christus, der Herr ist auferstanden – Halleluja!

Er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!

Zu ihm, dem Auferstandenen, lasst uns beten:

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Leben für die vom Tod Betroffenen.
 Um Glauben für die Zweifelnden.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Mut für die Christenheit.
 Um Einheit für die getrennten Kirchen.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Hoffnung für die Traurigen.
 Um Hilfe für die Verletzten.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Befreiung für die Versklavten.
 Um Versöhnung für die Zerstrittenen.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Gnade für die Schuldigen.
 Um Weisheit für die Mächtigen.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Liebe zu unseren Nächsten.
 Um Erlösung für die leidende Schöpfung.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Frieden für die ganze Welt.
 Um ewige Ruhe für die Entschlafenen.

Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Jesus Christus – du bist auferstanden. Dein Tod hat den Tod besiegt. Dein Leben macht unser Leben neu. Bleibe bei uns bis zum Ende der Welt. Führe uns zur Vollendung in Ewigkeit.

Vaterunser

Segen
Möge Christus, der aus Niederlagen zu neuer Hoffnung und Zukunft herausführt, uns mit seinem neuen Leben erfüllen. So segne uns in seiner Kraft Gott: Vater, + Sohn und Heiliger Geist.




Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch im Hause gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.