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2. Oktober 2010


Begrüßung des Erntedankfestes (18. Sonntag nach Trinitatis) (grün) - Segen und Dank

Aller Augen warten auf dich, HERR,und du gibst ihnen ihre Speise zu rechten Zeit. Ps 145,15  


Luzernar

Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder Nun sich der Tag geendet (EG 481,1.3.4)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt: /

+ Wie groß sind die Werke deiner Schöpfung!

Am Anfang hast du das Licht aus der Finsternis gerufen, /

hast die Feste des Himmels errichtet, /

Wasser und Land geschieden /

+ und den Gestirnen ihren Ort gegeben.

Du hast Luft und Wasser mit Leben erfüllt /

die Tiere der Erde geschaffen, den Menschen dir zum Bild gemacht

+ und den Tag der Ruhe dir geheiligt.

Und alles hast du neu ins Leben geführt /

+ durch Christus, der da spricht: Ich bin das Licht der Welt.

Sei gepriesen, daß du alle unsre Finsternis vertreibst /

durch ihn Jesus, deinen Knecht, unsern Bruder und Herrn.

+ Dir sei Ehre in Ewigkeit. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Hier sind wir, Gott, vor dir versammelt, so wie wir sind. Die Woche neigt sich dem Ende zu. Dir, Gott, überlassen wir, was gewesen ist. Segne es. 

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Freude und unseren Kummer:

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Erfolge und unsere Niederlagen:

- Stille -

In deine Hände legen wir unser Liebe und unser Glück und unseren Schmerz und unsere Sehnsucht:

- Stille -

In deine Hände legen wir Unordnung und Streit, Versagen und Not. Verwandle es durch deine Güte.

- Stille -

Vor dir, Gott, denken wir an die Menschen, denen wir begegnet sind. Nimm sie in deinen Schutz.

- Stille -

Dir ans Herz legen wir unsere Freunde und unsere Feinde:

- Stille -

Wir danken dir, Gott, für die vergangene Woche. Dir vertrauen wir uns an. (d)

Ingressus: Herr bleibe bei uns, (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Bei dir ist die Quelle des Lebens...

Psalm 36: Herr, deine Güte reicht soweit der Himmel ist  (EG Wü 780.3) (e)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden, der Gras auf den Bergen wachsen lässt; der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen. Ps 147,7-9

Psalm 104  -  Lobe den Herrn, meine Seele ! (EG 743)


Evangelium: Lukas 12, 13-21 (I) Der reiche Kornbauer

oder: Matthäus 6,25-34 (neu)  Seht die Vögel unter dem Himmel


* Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)

oder: Mit Freude erfüllt mich dein Walten (EG Wü 781.4)


* Betrachtung (Impuls)

Pfarrer Winfried Klotz aus der  Evangelischen Kirchengemeinde Bad König hat zum Erntedankfest 2009 geschrieben:

Was ist das Thema von Erntedank? Martin Luther hat in der Erklärung zum ersten Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses ganz zutreffend gesagt, um was es beim Erntedank geht: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. - Was ist das? - Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit allem, was not tut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorgt, in allen Gefahren beschirmt und vor allem Übel behütet und bewahrt; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit: für all das ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewisslich wahr.

Gott hat mir das zum Leben Nötige bis heute immer wieder gegeben, dafür sage ich IHM Dank! Das ist der Gott, der mich gerettet hat, oder, wenn Du das noch nicht im Glauben angenommen und erfahren hast, der Gott, der Dich retten will aus Deiner Schuld und Deinem Scheitern; wende Dich zu Jesus, bei IHM wirst Du Gottes Hilfe finden. Ja, wirklich zu Jesus, wo sonst kannst Du Leben und wirkliche Erfüllung finden?!

Lassen Sie uns noch einmal den Blick zurück zum sogenannten reichen Kornbauer lenken. Jesus hat die Geschichte wirklich nicht erzählt, weil Gott uns nichts Gutes gönnen würde. Gott gibt gerne und reichlich denen, die Ihm ihr Leben anvertrauen. Gott freut sich darüber, wenn es seinen Kindern gut geht und er leidet mit, wenn seine Kinder leiden. Gott, der Schöpfer, gönnt uns auch unseren Besitz, er hat uns die Erde anvertraut, damit wir sie bebauen und bewahren. Schwierig wird es nur, wenn das, was ich besitze, zu meinem Lebensinhalt wird. Egal um welche Güter und Fähigkeiten es sich dreht, wenn ich mein Herz daran hänge, wo hat dann noch Gott einen Platz in meinem Leben? Und in Vertretung von Gott, wo hat mein Nächster Raum in meinem Herzen, gerade auch der Nächste, der meine Hilfe braucht? „Der Mensch gewinnt sein Leben nicht aus seinem Besitz, auch wenn der noch so groß ist", sagt Jesus.

Das finde ich in 5. Mose 26, 11-12 so schön, wo von der Überbringung der Erntedankgaben, nämlich der Erstlingsfrüchte und des Zehnten für Gott die Rede ist, das es heißt: „Genieße voll Freude all das Gute, das Gott dir und deiner Familie gegeben hat, und lass auch die Leviten und die Fremden, die bei dir wohnen, daran teilhaben. Jedes dritte Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Ortschaften sammeln, damit die Leviten, die Waisen und Witwen davon leben können." Ja, wir sollen das Gute genießen und uns daran freuen, aber ob wir unser Geld und Gut als Gabe Gottes ansehen, wird sich daran zeigen, ob wir auch andere daran teilhaben lassen. Die Wurzel der Habgier wächst in jedem Herzen, da muss man nicht vermögend sein. Habgier aber ist Götzendienst. Gott hat keinen Platz bei denen, die Sinn, Erfüllung und Sicherheit in dem, was sie besitzen und können finden wollen. Wenn Gott in Deinem Leben keinen Platz hat, dann wirst Du bei IHM auch keinen Platz haben. Verlier Dich nicht im Schätze-Sammeln und Sorgen! Zahle viel lieber in die himmlische Bank ein, indem Du Deinen Zehnten gibst für den Dienst in Gottes Haus und für die Bedürftigen. Sei fröhlich über Gottes Güte und vergiss die Elenden, Bedürftigen, Leidenden nicht! Amen (gekürzt R.B.) (f)


Wochenlied: Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit (EG 502, 1-5)

oder: Wir pflügen und wir streuen (EG 508, 1-4)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Dir danken wir, du gütiger Gott, für das Leben und für die Zeit, die du uns schenkst, für alles, was wir an Gutem erfahren haben in dieser Woche, für das, was gelungen ist, und auch für das, was wir an Schwerem annehmen und mit deiner Hilfe tragen können. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Dank sei dir, du Licht der Welt, dein Angesicht leuchtet über uns wie die Sonne. Es erwärmt sich unser Herz und wird weit und leicht. Wir spüren deinen liebenden Blick und wissen uns beschützt. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Dank sei dir, du Wort des Lebens, du bringst dich in Erinnerung. Wenn wir auf dich hören, finden wir Halt. Wecke uns auf zum Leben heute und in Ewigkeit.  Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison. ( g)

Vaterunser


* Schlussgesang: Unsern Ausgang segne Gott (EG 167)


Sendungswort (Spruch des Erntedankfestes)

Aller Augen warten auf dich, HERR,und du gibst ihnen ihre Speise zu rechten Zeit. Ps 145,15  


Segen 

Es Segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, + Sohn und Heiliger Geist.

G: Amen


Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

*  Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 223, Nr. 189.4

d - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 60

e -  oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Psalms 146, der zu diesem Anlass gesungen werden kann, findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 751 f (Nr. 743) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (14. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.

f - vgl. www-predigten.-uni-goettingen.de zu Lukas 12,13-21

g - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 21