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21. August 2010


Begrüßung des 12. Sonntags nach Trinitatis (grün) - Die große Krankenheilung 

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3


Luzernar

Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder O Jesu Christe, wahres Licht (EG 72,1.4-6)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du bist nicht im Verborgenen geblieben.

Hat auch schon immer dein Name auf dieser Erde gewohnt, /

schon lange uns Menschen bewegt, /

+ nun hast du dich endgültig offenbart im Weg Jesu von Nazareth.

In ihm hast du gezeigt, wer du bist für deine Geschöpfe: /

Licht das aufstrahlt in der Finsternis, /

+ Sonne voller Gnade und Gerechtigkeit.

Komm uns entgegen im Glanz Jesu Christi, /

öffne uns für das Licht seiner Wahrheit, /

+ dass wir vertraut werden mit deinem Ziel für alle Welt

Erleuchte durch ihn unsere Wege /

an diesem Abend und Tag um Tag

+ bis hin in deine Ewigkeit. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Wir blicken zurück auf die vergangene Woche.- Was hat uns bereichert, was enttäuscht? - Was hat uns aufgerichtet, was verbogen? Was hat uns gelähmt, was beflügelt? - In der Stille legen wir in Gottes Hand, was uns bewegt.

- Stille -

Du nimmst dich unser gnädig an. Du bist uns Licht und Heil, Trost und Stärke jetzt und allezeit. (d)

G: Amen.

Ingressus: Herr bleibe bei uns, (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Meine Augen sehen stets auf den Herrn.

Psalm 25: Herr, zeige mir deine Wege (EG Wü 784) (e)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser HERR ist groß und von großer Kraft, und unbegreiflich ist, wie er regiert.   Ps 147,1.3-5

Psalm 42 -  Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723) 

 

Evangelium:  Markus 7,31-37 (I) Heilung des Taubstummen


* Responsorium:  Mit Freude erfüllt mich dein Walten (EG Wü 781.4)


* Betrachtung (Impuls)

Der Pastor Uwe Tatjes aus Aurich hat in einer Predigt zum 12. Sonntag nach Trinitatis 2009 geschrieben:

... Wir sind es nicht die Wunder vollbringen müssen. Wir dürfen auch ohnmächtig, hilflos und demütig an Krankenbetten treten, Menschen in Leid beistehen. Wir können Menschen zeigen, dass Gott sie nicht abschreibt: Wir können, indem wir ihnen begegnen, auch dem Leid standhalten - in der Hoffnung und dem Vertrauen, dass Gott - und nicht wir! - es wenden kann.

Zuwendung braucht keine großen Worte und Gesten. Das haben in der Tat nur die Scharlatane und Showkünstler nötig. Die gibt es auch unter christlichem Vorzeichen, ... Wunderheiler ..., die vorgaben, in Namen Gottes spektakuläre Wunder tun zu können. In solchen Veranstaltungen wird das Wunder, die besondere Heilkraft oder Frömmigkeit dieser Menschen dann zum Mittelpunkt.

Bei Jesus geht es um anderes.  Es geht bei ihm um die Zuwendung Gottes. Eine Zuwendung, die sich aber nicht nur auf diesen einen Taubstummen beschränkt. Gott möchte, daß diese Welt heil wird. Umfassend. Denn jedes Wunder ist nur ein Zeichen für Gottes Welt die kommt und in Jesus doch schon gekommen ist. Darum inszeniert Jesus auch keines seiner Wunder. Er macht es nicht, um andere für sich einzunehmen oder Bewunderung hervorzurufen. Jedes Wunder ist nur ein Hinweis auf Gottes Reich, das sich unaufhaltsam ausbreitet, um die ganze Welt heil zu machen. Wenn Jesus in unserer Geschichte sagt: Hefata! Tu dich auf!, dann ist das zu allen Türen gesagt, die Menschen vom Leben ausschließen: Türen zu Krankenzimmern, zu Einrichtungen, zu Einsamen, zu Armen, zu Verachteten. Türen, die wir selbst abgeschlossen haben, mit denen wir uns oder andere ausgrenzen. Türen unserer Ängste und Verletzungen, hinter denen wir uns geschlossen. Hefata! Tu Dich auf, was Menschen vom Leben abhält, was Mut, Lebensfreude und Kraft raubt. Dafür wird Gott Mensch, um neue Lebensräume zu erschließen, um Türen aufzusprengen, um Lasten zu nehmen, um frei zu machen. Er kommt ganz nah. So nah und konkret, daß er die Zunge mit seinem Speichel anrührt. Auch darin geschieht Menschwerdung. Gottes Zuwendung ist umfassend. Sie gilt Leib und Seele. Jedes Wunder, auch dieses, ist ein Vorgeschmack auf das Reich Gottes das kommt und das schon geschieht. Freilich: in einer Welt, die immer noch vom Leid und Schmerz und Tod gezeichnet ist, immer wieder nur ein Vorgeschmack. Aber ein Geschmack, der Lust macht auf mehr. Der Mut macht, die Sehnsucht nach Heil nicht fallen zu lassen. Oder wie Kurt Marti es sagt: Daß unser Wunsch nicht sterbe, nach einer Welt, wo viele (wo alle?) sich glücken können. (gekürzt R.B.) (f)


Wochenlied: Nun lob, mein Seel, den Herren (EG 289,1-5) 


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Lasst uns unseren Dank und unsere Bitten vor Gott bringen – getragen von der Hoffnung auf das Heil der Menschen, für die Jesus Christus sein Leben gab.

- Stille -

Wir beten für die christlichen Kirchen und Gemeinschaften in aller Welt – um einen lebendigen Glauben und ein verantwortliches Handeln.

- Stille -

Wir beten für die Gemeinschaft der Völker – um ein gerechtes und friedvolles Zusammenleben.

- Stille -

Wir beten für alle, deren Verantwortung entscheidend ist für Frieden und Freiheit und das Wohlergehen der Menschen.

 - Stille -

Wir beten für alle, die in Not und Krankheit leben; für alle, die keinen Ausweg wissen aus ihrer Verzweiflung; auch für alle, deren Hilfe notwendig ist.

- Stille -

Wir beten für die Menschen in unserer Umgebung, für die Gemeinschaften, zu denen wir gehören. Wir beten um ein Leben in Dankbarkeit und Treue.

- Stille -

Wir gedenken unserer Toten und hoffen auf die Teilhabe am Leben des auferstandenen Christus.

- Stille - ( g)

Vaterunser


* Schlussgesang: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3


Segen 

Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Gehen wir hin + in Frieden. (nach Ps 91,11.12)


Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

*  Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 223, Nr. 189.5

d - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 15

e -  oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Wochenpsalms (Ps 34 B) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 736 f (Nr. 732) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (12. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.

f - vgl. Göttinger Predigten im Internet zu Mk 7,31-37 

g - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 189, Nr. 171.14.