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19. Juni 2010


Begrüßung des 3. Sonntags nach Trinitatis: Das Wort von der Versöhnung

 Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk 19,10    


Luzernar

Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder  O Jesu Christe, wahres Licht (EG 76 i.A.)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ Du suchst und du findest uns.

Am Anfang hast du das Licht aus der Finsternis gerufen; /

in der Fülle der Zeit bist du erschienen in Christus, dem Licht der Welt,

+  und vom Feuer des Geistes entzündet,

     hast du die Apostel berufen, dich zu bezeugen bis an die Enden der Erde.

Erfülle deine Kirche mit dem Licht deiner Gegenwart /

und erleuchte uns Augen und Herz,

+  dass wir erkennen zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Lass sie uns schauen in Christus Jesus, deinem Sohn, /

dem Abglanz deiner Herrlichkeit,

+  der mit dir im Heiligen Geist Leben wirkt in Ewigkeit. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Hier sind wir, Gott, vor dir versammelt, so wie wir sind. Die Woche neigt sich dem Ende zu. Dir, Gott, überlassen wir, was gewesen ist. Segne es. 

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Freude und unseren Kummer:

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Erfolge und unsere Niederlagen:

- Stille -

In deine Hände legen wir unser Liebe und unser Glück und unseren Schmerz und unsere Sehnsucht:

- Stille -

In deine Hände legen wir Unordnung und Streit, Versagen und Not. Verwandle es durch deine Güte.

- Stille -

Vor dir, Gott, denken wir an die Menschen, denen wir begegnet sind. Nimm sie in deinen Schutz.

- Stille -

Dir ans Herz legen wir unsere Freunde und unsere Feinde:

- Stille -

Wir danken dir, Gott, für die vergangene Woche. Dir vertrauen wir uns an. (d)

Ingressus: Herr bleibe bei uns... (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Meine Augen sehen stets auf den Herrn

Psalm 25:  Herr, zeige mir deine Wege (EG Wü 784) (e)

 

oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: HERR, sei du mit mir, um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: errette mich! Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge. Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen. Ps 109,21.30.31

Psalm 103  -  Lobe den Herrn, meine Seele (EG 742) 


Evangelium:  Lukas 15,(1-3)11b-32 - Die verlorenen Söhne


* Responsorium:  Gelobt sei der Name des Herren vom Aufgang der Sonne... (EG Wü 779.4)


* Betrachtung (Impuls)

Die Pfarrerin Dr. Heidi Buch (Bad Wimpfen) hat im Deutschen Pfarrerblatt - Heft: 5/2009 - folgende Predigtimpulse veröffentlicht:

Die Erzählung »Vom verlorenen Sohn« will als Antwort auf die Feststellung der Pharisäer und Schriftgelehrten, dass Jesus Sünder annehme und mit diesen sogar Tischgemeinschaft habe, verstanden werden. Im Gleichnis, das Pharisäern und Schriftgelehrten erzählt wird, rückt damit der ältere Sohn in den Mittelpunkt, der an das Murren der Gegner Jesu erinnert. ... Die Parabel ruft zu einer Tischgemeinschaft sich fremd bis feindlich gegenüberstehender Gruppierungen auf. Und: Sie lädt ein, sich über das/den Wiedergefundene(n) und das Gefundene (vgl. auch Lk. 15,4-7 »Vom verlorenen Schaf« und Lk. 15,8-10 »Vom verlorenen Groschen) zu freuen.
Die Erzählung »Vom verlorenen Sohn« macht die Bedingung der Umkehr deutlich; ohne ein In-sich-gehen ist keine Umkehr möglich. ...Und: Wie werden sich zur Umkehr gekommene Sünder und Gerechte begegnen, zusammenleben und sich miteinander freuen können?

... Das Miteinander von Menschen unterschiedlicher kultureller, sozialer und religiöser Prägung und Erfahrung ist wie zu allen Zeiten auch in unserer Zeit von Emotionen und Konflikten geprägt. In diesen Grundkonflikt wurde Jesus hineingezogen und zur Stellungnahme aufgefordert. Er hat sich eindeutig für den in sich gehenden jüngeren Sohn entschieden. Für welchen der beiden schlägt mein Herz? Wie ähnlich bin ich vielleicht gerade dem älteren Sohn? Oder kommt in mir immer wieder der jüngere Sohn zum Zug? Liegt die Chance des Miteinanders gerade darin, dass mir beide vertraut sind?
... 

Der Vater geht letztlich auf beide Söhne zu und streckt auch dem älteren die Hand entgegen. So lässt er das Leben gelingen.
Was kann ich tun, um mich am gelingenden Leben anderer, die so ganz anders sind, als ich es bin und zugegebenermaßen auch sein will, zu freuen? Reicht es die eigenen Sehnsüchte zuzulassen und meine Schattenseiten wahrzunehmen oder braucht es darüber hinaus den Blick auf die »Tischgemeinschaft« im Reich Gottes?
 Und nun zur Frage nach den verschiedenen Gruppierungen und Milieus in unserer Gesellschaft. Bekanntlich sind, wie Untersuchungen deutlich gemacht haben, in der Kirche nur einige, wenige Milieus vertreten. Kann und will ich mit Menschen gesellschaftlicher Gruppierungen zusammenleben, die gegensätzliche religiöse, kulturelle, politische Vorstellungen vertreten? Ich stelle mir vor, sie säßen am Tisch neben mir und ich solle einen ganzen Abend mit ihnen verbringen und mich darüber freuen, dass sie da sind!
 »Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.« (V. 32) Tot und wieder lebendig, verloren und wieder gefunden, hier erlebe ich die große Liebe Gottes und eine Verheißung, die besagt, dass Gott den Menschen immer wieder mit offenen Armen entgegen kommt.
 Wenn ich in mich gehe, mich aufmache, dann wir das große Fest gelingen! (f) (gekürzt R.B.)


Wochenlied:  Jesus nimmt die Sünder an (EG 353,1.3.4.8)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn...

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Fürbitten 

Gott, unser Vater. Du hast uns Ruhe verheißen. Ein Leben lang sind wir unterwegs voll Sehnsucht nach diesem Ziel und machen uns doch viel vergebliche Unruhe. Du hast uns zu Dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir. Dich rufen wir an,

R: Herr, sei du nahe.

Wir bitten Dich: Schenke Ruhe für Leib und Seele, heute Abend und am morgigen Tag, hin und wieder, wenn wir es nötig haben, und einmal für immer. Dich rufen wir an,

 R: Herr, sei du nahe.

Wir denken an Menschen, die ruhelos sind, an die Überforderten und Überarbeiteten, an die körperlich und seelisch Kranken. Bring Ruhe, Geduld und Zuversicht in ihr Leben. Dich rufen wir an:

 R: Herr, sei du nahe. (g)

Vaterunser


* Schlussgesang:  Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk 19,10    


Segen 

Gott segne uns, er erleuchte uns und gebe uns + Frieden. (h)


Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 228, Nr. 189.14

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 60

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 103 B) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 708 f (Nr. 709) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (3. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.

f vgl. Internetauftritt des Deutschen Pfarrerblattes (5/2009)

g vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 56

h vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 59