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6. März 2010


Begrüßung des Sonntags Okuli 2010

Wer seine Hand an die Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Luk 9,62)


Luzernar

Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden. 

V:  Licht und Frieden von Christus Jesus. 

R:  Gott sei ewig Dank.

V:  Gott sei uns gnädig und barmherzig

R:  und gebe uns seinen göttlichen Segen.

V:  Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R:  dass wir auf Erden erkennen deinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder:  Mir nach, spricht Christus, unser Held (EG 385,1.2.6)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

Der Herr sei mit euch. 

R: Und mit deinem Geist.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R: Das ist würdig und recht.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ Du Hirte deines ganzen Volkes.

Wie du einst Israel durch Wolken- und Feuersäule geleitet hast /

so führst du auch uns durch diese vierzig Tage der Buße /

+ dass wir Wüste erfahren als Zeit der Prüfung und Umkehr.

Suchend als Pilger, mit Beten und Fasten /

öffne uns die Augen für deine Gegenwart im Elend der Welt, /

+ dass wir den verborgenen Glanz deines Erbarmens finden.

Sei mit uns auf dem Weg, jetzt und alle Tage; /

denn ohne dich würden wir zugrundegehn, /

+ du aber willst, dass niemand verloren sei.

Dir allein gebührt Anbetung und Ruhm /

durch Christus, der als Licht zum Tag uns vorangeht /

+ zu jeder Zeit und in alle Ewigkeit. (c)

R: Amen.


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Wir schauen und hören auf das, was gewesen ist, die Bilder, die von den vergangenen Tagen zurückgeblieben sind, die Stimmen, die noch in unseren Ohren und Herzen nachklingen, wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören, was in uns ist, Bilder der Sehnsucht und Hoffnung, eigenes Rufen, persönliche Angst und Bitten, eigene Freude, eigener Dank - wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören dir, Gott, entgegen. Schenke uns deine Bilder und deine Worte. Lass uns neu schauen und hören: (d)

- Stille -


Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalm (gesungen)

Leitvers: Der Engel des Herrn behütet alle, die ihn fürchten

Psalm 34: Ich will den Herrn loben allezeit (EG Wü 781.2) (e)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werden. Joh 3,1

Psalm 34 - Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718)


Evangelium: Lukas 9, 57-62 - Ungeteilte Nachfolge  


* Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)


* Betrachtung (Impuls)

Der Pastor Dr. Kurt Dantzer (Loccum) hat 1990 in einer Betrachtung geschrieben:

... Der Weg der Nachfolge beginnt mit dem ersten eigenen Schritt, und dieser Schritt weiß nicht, wohin der zweite und dritte und vierte hinführt. Er weiß nur, dass die liebende Hinwendung zu allem, was lebt, die Bewegung ist und die immer neu. Sie führt unweigerlich in Widerspruch zu gängigen Werten und Praktiken, sie führt vielleicht in anstrengende 2onflikte - um der Wahrheit willen - ganz sicher aber in manche Distanz zwischen den Stühlen. Wer derart unterwegs ist, hat nicht mehr das selbstverständliche Zuhause, wie Füchse und Vögel es haben. ... Leitbilder von einer sicheren und versorgten Höhle oder einem immer vertrauten Nest (sind )ein frommer oder auch ganz unfrommer (Selbst-)Betrug. Es liegen Meilen zwischen der erwirtschafteten Ruhe des reichen Kornbauern, in der es sich wohlleben lässt (Lk 12,17) und der Ruhe „in Gott“, die nur zu finden ist auf dem Lernweg der Liebe (Mt 11,28-30), auf dem Weg dessen, der „Gott hilft“ (= Jehoschua) heißt.

Leiden zu müssen, kritische Situationen ausgesetzt zu sein, gehört zu jedem Lebensweg. Dies zu lernen ist Ziel von Weisheit. Dies sehenden Auges aktiv auf sich zu nehmen, um dem Leben anderer, um der Heilung des Lebens zu dienen (Lk 10,9) - das ist Nachfolge ... Die erbetenen Kompromisse des zweiten und dritten Mannes, ihr „zuvor“ hätte ein „zu spät“zur Folge gehabt... Auswahl ist notwendig und Konzentration... Wer im Dienst des Reiches Gottes steht, braucht jene „Einfalt“, die nur nach dem einen fragt: Was dient dazu, dass wir, ich und du, das Reich Gottes entdecken, die Wirklichkeit Gottes hier und jetzt?

Die unbedingte Radikalität die in der Nachfolge Jesu zur Nachfolge liegt, hat ihre Wurzel in der Liebe zum Leben, das unbedingt Zuwendung und Heilung braucht. Gestalt bekommt sie durch die Einsicht, dass wir Menschen sind und nicht Gott. Zu vielem Nein zu sagen, braucht es die Demut des menschlichen Maßes, jedenfalls wenn wir es für uns selber sagen. Umgekehrt gilt aber auch: Wo wir diese Demut lernen, wachsen uns die nötigen heilenden Kräfte zu, auch die guten Kräfte für uns selbst. (f) (gekürzt R.B.)


Wochenlied: Du schöner Lebensbaum des Paradieses (EG 96) 


* Canticum:

Leitvers:    Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ...

Magnificat:  Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Wir bitten dich in dieser Abendstunde für alle Menschen: 

G: Lass sie Ruhe finden bei dir von allen ihren Werken.

Wir bitten dich für alle, die du mit deiner Güte beschenkt hast: 

G: Bewahre sie vor Hochmut, dass sie dich allein fürchten und ehren.

Wir bitten dich für alle, die deine Hand gebeugt hat: 

G:  Richte sie auf mit dem Wort deiner Liebe.

Wir bitten dich für unser Land und die Gemeinschaft der Völker, um den Frieden in der Welt:

G: Erbarme dich über uns und sei uns gnädig.

Wir bitten dich für alle in unseren Gemeinden, für Kinder und Alte, für Gesunde und Kranke, für Trauernde und Sterbende:

G: Geleite uns durch dieses Leben in dein ewiges Reich.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen lieb und wert sind: 

G:  Erhalte sie in deinem Schutz und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen fremd und feind sind: 

G: Nimm weg, was uns scheidet, und schenke uns Eintracht und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die verlassen sind: 

G: Kehre ein bei denen, die deiner bedürfen.

Wir danken dir, dass dein Tag beginnt:

G: Weise uns den Weg durch dein Wort und stärke uns mit dem Brot des Lebens. (g)


Vaterunser


* Schlussgesang: Ehre sei dir, Christe (EG 75,1)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Wer seine Hand an die Pflug legt und sieht zurück, der ist nich geschickt für das Reich Gottes. (Luk 9,62)



Segen 

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, 

G: der Himmel und Erde gemacht hat.

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. (Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.) Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! (h)

G: Amen.



Vorlagen, Quellen, Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 226, Nr. 189.11

e vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.), S. 20

d oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Wochenpsalm (Ps 25 B) mit dem Wochenspruch als Leitvers findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 575 (Nr. 509) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen 

(Sonntag Okuli) abrufbar.

f in: Meditative Zugänge zu Gottesdienst und Predigt, Reihe I, 1, Göttingen 1990, S. 125 f. 

g vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 56

h Psalm 121