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14. September 2013


Kreuzerhöhung (rot) - Sieg des Kreuzes

Wir predigen den gekreuzigten Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit, uns von Gott gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. 1.Kor 1,23.30



Predigtgottesdienst oder Vesper +


Vorspiel


Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus + Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete, und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (Hebr 12,2) – Der Gedenktag bzw. das Fest „Kreuzerhöhung“ hat eine lange ökumenische Tradition , es wurde bereits im 4. Jahrhundert gefeiert, auch schon am 14. September, an dem die Kaiserin Helena, Mutter Konstantins, der Legende nach das Kreuz Jesu in Jerusalem gefunden haben soll. [In diesem „Jahr  der Toleranz“ (2013), das wir in der Evangelischen Kirche begehen, mag sich so ein besonderer Bezug zum sog. Mailänder Toleranzedikt ergeben, das vor genau 1.700 Jahren als Vereinbarung der Kaiser Konstantin und Licinius ergangen ist.(siehe  Anhang)] In der Orthodoxie hat das Fest große Bedeutung und eine „Besonderheit dieses Festes ist die Zeremonie der Kreuzeserhöhung... in der ein blumengeschmücktes Kreuz in einer Prozession durch das Kirchenschiff getragen wird. Gemäß dem älteren ... Brauch hebt der Zelebrant... das Kreuz langsam von handbreit über dem Boden nach oben und erteilt damit den Segen, und zwar in alle vier Himmelsrichtungen... Der Sinn dieser Zeremonie, wie des ganzen Festes, ist die Verkündigung (Proklamation) von Kreuz und Auferstehung Christi in alle Welt und die Anrufung (Akklamation) des Herrn über alle Völker.“ (a)  Zwar lässt sich fragen, ob ein solches Fest wie bereits die allgemein üblich gewordene Verwendung des Kreuzes (d.h. als „kultureller Bestand") dessen ursprüngliche Bedeutung entschärft, besagt es doch, dass das Heil der Welt von einem Menschen kommen soll, der als gefährlicher Verbrecher hingerichtet wurde, „den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit“ (1.Kor 1,23). „Erhöhung“ und „Kreuz“ miteinander zu verbinden, ist eine Besonderheit des Johannes-Evangeliums und eine Theologie im Gefolge Martin Luthers sieht im Wort vom Kreuz die Mitte des christlichen Glaubens. So kann ein Gedenktag außerhalb der Passionszeit (wie heute) Gelegenheit sein, einen anderen Blick auf das Kreuz zu richten als durch die frömmigkeitsmäßige Betrachtung von Leiden und Schmerz, von der viele Passionslieder geprägt sind. Neuere Kreuzeslieder, die wir heute verstärkt singen werden, setzen einen anderen Ton. (b)


oder 

+ Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EG Wü 783.1)


[ + Luzernar (siehe Anhang) ]

 

Lied zum Eingang:  Du schöner Lebensbaum des Paradieses (EG  96,1.2.5.6)


Psalmgebet (gesprochen)
Votum: 
Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben (Joh 3,14)

oder  Wenn Christus auch gekreuzigt worden ist in Schwachheit, so lebt er doch in der Kraft Gottes. 2.Kor 13,4a 

Psalm 22B:   Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern (EG 733) 

oder
V. Wir ehren dich, Christus, in deinem Kreuz und preisen die Macht deiner Auferstehung,
R: denn durch die Kraft deines Kreuzes ist Freude in alle Welt gekommen.(c)
Psalm 67:  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG 730)
V: Wir ehren dich, Christus, in deinem Kreuz und preisen die Macht deiner Auferstehung,
R: denn durch die Kraft deines Kreuzes ist Freude in alle Welt gekommen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen  Geist ...
V:
Wir ehren dich, Christus, in deinem Kreuz und preisen die Macht deiner Auferstehung,
R: denn durch die Kraft deines Kreuzes ist Freude in alle Welt gekommen.


oder Psalmodie (gesungen)
Leitvers:  Meine Augen sehen stets auf den Herrn

Psalm 25: Herr, zeige mir deine Wege (EG Wü 784)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, [der seinen Sohn hingegeben hat in die Not der Welt]: - Stille -

Allmächtiger Gott, deinem Willen gehorsam hat Christus das Kreuz auf sich genommen, um alle Menschen zu befreien. Lass uns in der Torheit des Kreuzes deine Macht und Weisheit erkennen  und gib uns für immer Anteil an der Erlösung durch ihn, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (d)

oder

Mitleidender Gott. Du hast deinen Sohn hingegeben in die Not der Welt und den harten Händen derer überlassen, die sich für gerecht halten. Am Kreuz hat er durch seinen Tod Heil und Leben gebracht. Gib uns offene Herzen für seine Liebe, damit wir uns von ihr tragen lassen und im Leben und Sterben an dir festhalten. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft in Ewigkeit. (e)


Schriftlesung (Tora): 4. Mose 21,4-9  - Aufrichtung der ehernen Schlange

oder (Epistel): 1. Korinther 1,18-25 – Das Wort vom Kreuz

Antwortlied: Kreuz auf das ich schaue (EG Wü 548,1-3)

oder + Antwortgesang: Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist (EG Wü 782.8)


Evangelium:  Johannes 3, 13-17 – Also hat Gott die Welt geliebt
oder Johannes 12, 31-36(a) – Wenn ich erhöht werde von der Erde


Predigt oder Betrachtung


Besinnung (Stille oder Musik)


oder + Hymnus/Lied: Das Kreuz ist aufgerichtet (EG 94,1-5)
oder 
Christe, du Schöpfer aller Welt (EG 92,1-6)


+  Lobgesang (Canticum)
Leitvers: 
Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat:  Meine Seele erhent den Herrn (EG Wü 781.6)


oder Bekenntnis

(Aufruf: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Offb 5,13b)

Christushymnus:  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war... (EG Wü 764)
oder Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater ... EG Wü 686


Fürbitten

Christus Jesus, Bruder und Herr. In deinem Kreuz ist Heil für alle Welt. Durch dein Kreuz finden wir Menschen zum Leben. Mit deinem Kreuz schaffst du uns allen Hoffnung. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns durch dein Leiden zu Umkehr und Buße. Befreie uns aus der Macht der Sünde und vergib uns. Mach uns bereit, dir zu folgen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Hilf uns, unser Kreuz zu tragen. Gib uns Geduld im Leiden. Schenke den Kranken Gesundheit, Zuwendung und Trost. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns durch das Kreuz zur ewigen Freude. Lass die Verstorbenen bei dir im Paradiese sein. Führe die Welt zur Vollendung. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Hilf, dass wir einander verzeihen. Mach uns bereit, den Feinden zu vergeben. Stehe uns bei, dass wir dir auf dem Weg der Gewaltlosigkeit folgen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Weite uns das Herz, dass wir dich in jedem Menschen erkennen. Weite uns den Sinn, dass wir die Verachteten annehmen als Schwestern und Brüder. Weite uns den Blick, dass wir in den Geschlagenen dein Antlitz erkennen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Komm du uns nahe, dass wir die erlösende Kraft deines Leidens erfahren. Bleibe du bei uns, dass wir nicht aufhören zu hoffen. Zeige im Kreuz uns das Heil. Schenke im Kreuz uns das Leben. Stärke im Kreuz uns die Hoffnung. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. (f)


oder

Christus, dein Kreuz spricht zu uns und zur Welt. Wir rufen zu dir: 

R: Kyrie eleison. 

Als du für uns starbst, nahmst du auf dich die Schmerzen und die Wunden der ganzen Schöpfung. Wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Deine Arme auf den Balken des Kreuzes sind ausgestreckt zur Versöhnung für die ganze zerbrochene Welt. Wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Du hast Frieden mit uns geschlossen. Wo wir dein Werk der Versöhnung fortführen, sind wir im Einklang mit dir. Hilf uns dazu. Wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Lass uns deinen Geist erkennen, wie er uns stört und aufrüttelt. Gib, dass wir Sorge tragen für die bedrohte Schöpfung und für die Armen, die am meisten unter dem Missbrauch der Schöpfung leiden. Wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Christus, deine ganze Schöpfung seufzt und wir mit ihr: Befreie uns. Heile uns. Wir rufen: (g)

R: Kyrie eleison. 


Vaterunser

Lied zum Ausgang:
Holz auf Jesu Schultern (EG 97,1.2.4.6)
oder (am Abend): Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein (EG 488,1.4.5)

[Ansagen -
Schlussstrophe:  Ehre sei dir, Christe (EG 75,1) ]


Sendungswort

Die Gnade Jesu sei mit uns allen und das Wort vom Kreuz recht zu gebrauchen sei unsere Weisheit. (h)


Segen – Nachspiel


*

entfalteter Wort- bzw. Abendmahlsgottesdienst


Vorspiel  – Eröffnung – [Luzernar] – Lied zum Eingang (wie oben)


* Eingeständnis und Zusage (wie im Anhang)

[ Votum (Aufruf)
Wir rühmen uns allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch ihn sind wir erlöst und frei. (nach Gal 6,14, vgl. E 308) ]

Anrufung
Ewiger Gott, allmächtig in deinem Erbarmen. Du bist der Grund unseres Lebens. Du bist der Halt unserer Tage. Du bist das Ziel unserer Wege. Aus deiner Liebe kommen wir. Aus deiner Kraft leben wir. Auf dein Reich warten wir: Du bist Gott im Geheimnis deiner Ewigkeit und offenbarst dich im Geheimnis deines Sohnes Jesus Christus, menschgeworden, gekreuzigt und auferstanden. - Wir staunen und rufen:
G: Kreuz auf das ich schaue, steht als Zeichen da;
der, dem ich vertraue, ist in dir mir nah. (EG Wü 548,1)
oder
Per cucem et passionem tuam libera nos Domine...(1.2.) (i)
Weil du, Gott, unsere Tiefe im Kreuz geteilt hast und unseren Tod gestorben bist,  legen wir dir an dein Herz alle Menschen in ihrem Elend und ihren Leiden. Erlöse uns alle. -
Weil du, Gott, unsere Tiefe im Kreuz geteilt hast und selbst unter dem Bösen gelitten hast, legen wir dir an dein Herz alle Menschen in Verblendung und Besessenheit. Befreie uns alle. -
Weil du, Gott, unsere Tiefe im Kreuz geteilt hast und durch deine Hingabe in unserer Mitte gewirkt hast, legen wir dir an dein Herz alle Menschen, die Christus folgen und anderen zu helfen versuchen. Stärke uns alle. - Wir bitten und rufen:
G: Kreuz, zu dem ich flüchte aus der Dunkelheit;
statt der Angst und Mühe ist nun Hoffnungszeit. (EG Wü 548,2)
oder
Per cucem et passionem tuam libera nos Domine...(3.4.)
Du, Gott,  gibst uns deinen Segen im Zeichen des Kreuzes. Du rufst uns zu dir bei unserem ganz eigenen Namen. Du begabst uns miteinander durch die Kraft deines Geistes. Die wir aus der Tiefe deiner Liebe kommen und durch die Tiefen dieses Lebens irren und in der Tiefe deiner Ewigkeit zu dir finden, der du sein wirst alles in allem – wir hoffen und rufen: (k)
G: Kreuz, von dem ich gehe, in den neuen Tag;
bleib in meiner Nähe, dass ich nicht verzag. (EG Wü 546,3)
oder Per sanctam resurectionem tuam libera nos Domine...(5.6.)
(danach weiter mehrfach als Kanon gesungen)

oder  Gloria

V. x G: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180,1 oder 180,3)


Tagegebet (wie oben)


Tora: 4. Buch Mose, 21, 4b-9 -  Die Errichtung der ehernen Schlange

oder Prophetie:  Jesaja 45, 21-25 – Mir sollen sich alle Knie beugen

Graduale:  Psalm  22,21-25.28-30 – Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern ... (l)
Kehrvers: Ich will deinen Namen kundtun meinem Brüdern, * mitten in der Gemeinde dich rühmen. (V. 21)
oder Psalm 22 II – Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern (EG 710) (m)


Epistel: 1. Korinther 1,18-24 – Das Wort vom Kreuz
oder (wenn nicht als Bekenntnis verwendet): Philipper 2,5-11  - Er, der in göttlicher Gestalt war

Halleluja

Halleluja. (IV. Ton )  Gedenkt daran, dass Gott unser Hort ist * und Gott, der Höchste, unser Erlöser. (nach Ps 78,35) Halleluja.  Wenn ich erhöht werde von der Erde, * so will ich alle zu mir ziehen. Halleluja. (Joh 12,32) (n) Halleluja.


Evangelium:  Johannes 3, 13-17 – Also hat Gott die Welt geliebt
oder Johannes 12, 31-36(a) – Wenn ich erhöht werde von der Erde


Lied des Tages: Das Kreuz ist aufgerichtet (EG 94,1-5)
oder
Christe, du Schöpfer aller Welt (EG 92,1-6)


Predigt  / Betrachtung


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)


Bekenntnis – Fürbitten (wie oben)


* Lied zur Bereitung: Das Wort geht von dem Vater aus (EG 272,1.4-6)

*
Bereitung 

Jesus Christus, unser Erlöser, wurde an das Kreuz erhöht und hat verheißen, dass er alle zu sich ziehen will. Wenn wir in diesem Mahl das Gedächtnis seines Todes und seiner Auferstehung feiern, dann gebe Gott, dass wir vergewissert werden im Geheimnis unserer Erlösung und Kraft empfangen, unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm zu folgen, der  mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebt in Ewigkeit.(o)


* Dialoge – Präfation - Sanctus

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen: //

Herausgetreten bist du aus deiner Verborgenheit /

+ und hast dich offenbart in deinem Sohn Jesus Christus.

Sieht auch die Welt auf Golgatha nur, wie ein Frommer dahinstirbt /

+  deine Gnade hat sein Leiden gekrönt mit Ehre.//

Wo uns Menschen Dunkel und Verlassenheit erschrecken / 

da hat sein Vertrauen sich vollendet /

+  da ist der Anfang unseres Heiles. //

Das Kreuz seiner Niedrigkeit wird zum Zeichen des Himmels,/

wo der Glaube in Anfechtung Zuflucht findet /

+  und lernt, dich, den wahren Gott, zu erkennen. // 

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: // (i)

G: Heilig, heilig, heilig... (EG 185,1-3.5)


*Abendmahlsgebet 

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir [EG 186]

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen mit Lob und Dank vor dich dieses Brot und diesen Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, dass sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (q)


Vaterunser


* Brotbrechen  -  Agnus Dei

Der Kelch, für den wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi.

Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi.

Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. 1.Kor 10,16.17

G: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)


* Einladung [Friedensgruß] -Austeilung


* Dankgebet

Das Kreuz Christi ist aufgerichtet als Zeichen des Heiles und des Sieges über die Macht des Todes. Mit dem gebrochenen Brot und dem Kelch des Segens hast du, Gott, uns bestärkt in der Gemeinschaft seines Leibes und Blutes. Führe uns durch seine Hingabe zur himmlischen Herrlichkeit. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit. (r)


Lied zum Ausgang  oder  Schlussgesang (wie oben)


Sendungswort – Segen – Nachspiel (wie oben)


Anhang


+ Luzernar
Von einer hergetragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Lied zum Eingang: Du schöner Lebensbaum des Paradieses (EG  96,1.2.5.6)

Danksagung über dem Licht

(Der Herr sei mit euch R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.  R:  Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt /

+ Du bist voller Mitleid und Erbarmen. // 

Damit Christus alle an sich ziehe /

+ wurde er von der Erde ans Kreuz erhöht. //

Er hat sein Leben für uns dahingegeben in den Tod /

+ und du hast das Holz des Fluches gewandelt in den Baum des Lebens. //

So ist er durch sein Leiden und Kreuz /

+ zum Urheber der Erlösung für die ganze Schöpfung geworden. //

Darum danken wir dir, Vater des Lebens /

 und preisen dich in deinen auferweckten Sohn /

 und loben dich in der Kraft deines Heiligen Geistes /

 + Ehre sei dir für immer und ewig. // R:  Amen. (s)


* Eingeständnis und Zusage
Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,
G: der Himmel und Erde gemacht hat.

Wir bekennen vor Gott, dass unsere Erkenntnis nicht ausreicht, um die Tiefe seiner Liebe zu erfassen, die er uns im Leiden und Sterben seines Sohnes entgegenbringt. Gott erbarme sich über uns,  dass der Kreuzestod Christi uns nicht zum Ärgernis oder zur Torheit werde. Gott gebe dem Wort vom Kreuz Macht über unser Leben, damit wir nicht auf uns selbst vertrauen, sondern auf ihn, der für uns gestorben  (und auferstanden) ist. Gott erweise uns Sündern seine Gnade: (t)

G: Der am Kreuze starb und uns Heil erwarb ... (EG 178.7)
oder G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.

Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. (Kol 2,14)
oder 
Christus hat unsere Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz (des Kreuzes), damit wir, der Sünde abgestorben der Gerechtigkeit leben. (1. Petr 2,24) – 

Wir dürfen gewiss sein: Gott sich uns zugewandt in Jesus Christus. Durch sein Kreuz und seine Auferstehung sind Angst, Sünde und Tod überwunden. Aus seiner Vergebung können wir leben. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft.  (R:  Amen)
Es folgt das
Gloria: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 180.3)


Kyrie-Litanei (alternativ zur Anrufung)

Herr Jesus Christus, du bist vom Himmel herabgekommen, teilzuhaben an unserem Leben und uns zu retten durch Leiden und Kreuz - Du Erlöser der Welt, dich beten wir an:

Kyrie

Du bist ans Kreuz erhöht, damit alle, die an dich glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben - Du Licht der Völker, dich beten wir an:

Kyrie

Du bist zum Vater heimgekehrt und trittst für uns ein - Du Retter der Menschen, dich beten wir an: (u)

*

1.700 Jahre Toleranz – Mailänder Vereinbarung - Zum Gedenktag „Kreuzerhöhung“ im Jahr 2013

Der Gedenktag „Kreuzerhöhung“ wird vor allen in der östlichen Orthodoxie, in den katholischen Kirchen, aber auch von Anglikanern und Lutheranern (in den USA) begangen. In diesem Jahr (2013) mag damit zugleich daran erinnert werden, das es 1.700 Jahre her ist, dass (am 13. Juni 313)  die  Mailänder Vereinbarung zwischen den römischen Kaisern Konstantin, dem Kaiser des Westens, und Licinius, dem Kaiser des  Ostens, des sogenannten Toleranzedikts von Mailand (veröffentlicht wurde). „Es gewährte  sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion  anzuhängen, die ein jeder für sich wählt und bedeutete  damit die freie Entfaltung des Christentums nach Jahrhunderten der Verfolgung. Aus diesem Anlass finden (z.B.) an etlichen Orten der orthodoxen Welt 2013 Gedenkveranstaltungen statt – auch in Deutschland, und zwar in der Residenzstadt  des hl. apostelgleichen Kaisers Konstantin, nämlich in Trier,... mit einer Bischöflichen Göttlichen Liturgie am Samstag, dem 12. Oktober 2013, um 10.30 Uhr, die in der heutigen Kirche des Erlösers, der alten Konstantinsbasilika,“ gefeiert wird. (so die Einladung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland).
Ursprung des Gedenktages der „Kreuzerhöhung“ ist zwar die Weihe des Grabeskirche in Jerusalem (335) und der dort übliche Brauch, feierlich ein Kreuz vor der Gemeinde zu erhöhen, doch steht dies im unmittelbarem Zusammenhang mit den damaligen Veränderungen für das Christentum. „Die entscheidende Wende für die Lage der Christen im Römischen Reich ist eng verbunden mit der Person Kaisers Konstantin (3006 – 337). Über seine Religiosität sind ganze Bibliotheken geschrieben worden, und dennoch werden wir vielleicht nie erfahren, welche Gründe Konstantin zu seiner prochristlichen Politik bewegt haben. Deutlich erkennbar sind nur die äußeren Vorgänge: Nach der für ihn erfolgreichen Schlacht an der Milvischen Brücke... begann der Kaiser das Christentum zu begünstigen. Zunächst wurden die Christen in der sogenannten Mailänder Vereinbarung vom Frühjahr 313 zur gleichberechtigten Religion im Reich. Weitere Maßnahmen folgten; sie reichten von der Steuerbefreiung für christliche Kleriker (sogenannte Immunität, die paganen Priester besaßen sie bereits) bis hin zum arbeitsfreien Sonntag (Gesetz von 321). Konstantin achtete stets darauf, dass ein Gleichgewicht zwischen paganer Mehrheitsreligion und Christentum im öffentlichen Raum bestehen blieb. Deshalb haben viele  seiner Maßnahmen und Gesetzte einen bewusst ambivalenten Charakter. Mit zunehmender Regierungsdauer stellte sich Konstantin immer offener auf die Seite der Christen. Als der Kaiser im Jahr 337 auf dem Totenbett durch Bischof Eusebius von Nikomedien getauft wurde, hatte er aus eigenen Antrieb einen Vorgang von weltgeschichtlicher Bedeutung eingeleitet: die sogenannte Konstantinische Wende.“ Es wird angenommen, „dass sich um das Jahr 300 im Römischen Reich bei einer Gesamtbevölkerung von 60 Millionen Einwohnern rund sechs Millionen Christen, das entspricht zehn Prozent befanden. Ein halbes Jahrhundert habe es, bedingt durch die Veränderungen der Konstantinischen Wende, bereits 33 Millionen Christen gegeben, womit das Christentum um 350 knapp die Mehrheit der Reichsbewohner gestellt hätte.
In der traditionellen Rolle des römischen Kaisers sah sich Konstantin auch als obersten Garanten der religiösen Einheit des Reiches (pontifex maximus), der immer einzugreifen hatte, wenn diese gefährdet war.“ (v) Dieser politische Auftrag dürfte Konstantin nicht nur zur Einberufung des Konzils zu Nicäa (325) bewogen haben, sondern schon eine Rolle gespielt haben bei seiner Sympathie und Bevorzugung der christlichen Religion. Hans Mayr hat in einem kurzen Aufsatz einzelne Gesichtspunkte genannt, die Konstantin – jenseits allen persönlichen Glaubens im heutigen Sinn – an den Christen beeindruckt haben könnten:
„- eine hochstehende Ethik, diakonisches Engagement für alle Menschen;
- eine hohe Bildung im Gespräch der christlichen Apologeten mit der zeitgenössischen Philosophie bewährt;
- ein formulierbarer und präzis formulierter Glaube;
- eine eindeutig zugrundeliegende Heilige Schrift;
- ein ausdruckstarker, niveauvoller schöner Kultus;
- eine reichsweite gut eingespielte Organisation;
und schließlich vor allem: ein klarer Monotheismus.
...  Zuerst scheint er sich zum Sol invictus, dem „unbesiegten Sonnengott hingezogen gefühlt zu haben, .... eine Art Hoch- und Staatsgott mit übergreifendem Einheitskult mit dem Kaiser an der Spitze... Dann aber erkannte er, dass der in Christus geoffenbarte christliche Gott einer philosophisch konstruierten synkretistischen Integrationsgottheit vorzuziehen sei. Das war kein unklares Numinosum oder eine beliebig zu füllende Leer-formel, sondern konkret der Inbegriff der Konstantin begegnenden christlichen Tugenden.“ (w) Unterschiedlich bewertet wird, wie von diesen historischen Ereignissen die Entwicklung und das Selbstverständnis des Christentums im „Abendland“ mitbestimmt worden ist. Unbestritten aber haben die Entscheidungen Konstantins die Geschichte der Kirche und Europas bis heute geprägt: die konstantinische Wende war maßgeblich für das Verhältnis von Kirche und Staat in ganz Europa bis zur französischen Revolution von 1789, in Deutschland bis zum Ende des Kaiserreichs 1918.


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

+ besondere Stücke, die zur Ordnung der Vesper gehören

* Stücke, die entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird

a vgl. S. Heitz (Hg) Mysterium der Anbetung, Bd. I, Köln 1996, S. 636

b dazu ausnahmsweise detaillierte Liedvorschläge

c nach den 1. Gesang zur Kreuzverehrung am Karfreitag: Crucem tuam adoramus

d vgl. Gregorius/Schwarz, Die Feier der Evangelischen Messe, Göttingen 2009, S. 567

e vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 535

f vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen 2003, S. 209, Nr. 184.1

g vgl. Das kleine Gottesdienstbuch (der Iona-Kommunität), Frankfurt/M. 1993, S. 40

h vgl. K.Rommel (Hg) Mit Gott wirken - Oetingers Gebete, 2. Aufl. Gelnhausen 1980, S. 276

i vgl. Die Gesänge aus Taize, Neuausgabe, Taize 2003 / Freiburg/B., Nr. 47 

oder „Cucem tuam“ a.a.O. Nr. 48 oder „Im Kreuz ist Heil ...“, Gotteslob Nr. 205.1

k vgl. M. Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Gütersloh 2009, S.101 f.

l vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen 2003, S. 209, Nr. 710

(in Auswahl, ohne Antiphon und Gloria patri)

m andere Psalmversionen, z.B.

Reimpsalter - Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche , Ps  22 A ab Vers 7,  Ps 22 B ab Vers 6 ; Joppich / Reich / Sell, Preisungen, Münsterschwarzach 1998, Ps 22 ab Vers 23 (in Auswahl,) S. 20 f

n vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen 2003, Nr. 657

o vgl. Book of Alternative Services (Anglican - Canada), Toronto 1985, S. 422

p R.B.

q vgl. Book of Alternative Services (Anglican - Canada), Toronto 1985, S. 198

r vgl. Gregorius/Schwarz, Die Feier der Evangelischen Messe, Göttingen 2009, S. 569

s vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 227 und 

Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 618

t vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 125
u
vgl. Gregorius/Schwarz, Die Feier der Messe, Göttingen, 2009 S. 566

v vgl. Josef Rist, Im Auftrag des Herrn – in: Damals, 45. Jh. Heft 8 / 2013, S.19

w vgl. Hans Mayr, Konstantin der Große - in: Quatember, 77. Jg, Heft 1 / 2013, S.. 50