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26. Dezember 2022 (a) 


Christfest – 2.  Feiertag (weiß)  - Die Menschwerdung Gottes 

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Joh 1,14



<ç> Weihnachtlicher Frühstücksgottesdienst 


Vorbereitung

In der Kirche oder einem Gemeinderaum sind Tische für Sitzgruppen aufgestellt. Ein festliches Frühstücksbüfett ist vorbereitet. Die Teilnehmer werden begrüßt und sammeln sich. (Während  der Eingangsphase kann man sich bereits setzen)


Begrüßung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

"Frohe Weihnachten" - das haben wir in diesem Tagen immer wieder gehört und gesagt. Und wir erfahren es auch: Weihnachten kann uns froh stimmen. Es ist eine stimmungsvolle Zeit, in der wir uns erfreuen am Duft und besonderen Geschmack vom Weihnachtsgebäck, Gutsle, Plätzchen, Stol-len - oder wie immer es heißt- , das Fest besonders für Kinder und das uns an die eigene Kindheit zurückdenken lässt, an Vorfreude, an Ungeduld beim Warten auf das Christkind, an das Auspacken der Geschenke, an strahlende Augen, an die vertrauten Lieder, zu singen und zu hören. - Weihnachten ist eine helle, wunderbare Zeit, in der - dieses Jahr vielleicht etwas zurückgenommen - die Lich-ter an den Weihnachtsbäumen und Girlanden unsere Städte, Dörfer und Häuser leuchten lassen und viele unter uns dieBedürfnisse und die Not anderer deutliche wahrnehmen als sonst. - Weihnachten ist eine liebevolle Zeit; aber deshalb spüren wir auch, dass manche gar nicht frohe Weihnachten fei-ern können, weil Konflikte gerade in diesen Tagen das Familienleben belasten, weil Armut und exi-stentielle Sorgen bedrängen, weil sie einsam sind, übersehen werden und niemanden haben, der sie besucht oder mit ihnen spricht. Das wollen wir heute morgen keineswegs ausblenden, wenn wir uns jetzt in festlicher Runde zusammen finden und Gott danken möchten, dass er uns dieses Fest mit dem Kommen Jesu in unsere Welt geschenkt hat, und ihn darum bitten, dass er uns zutiefst für die Liebe öffnet, die von ihm ausgeht. (a)


Musik oder Gesang zum Eingang


Eröffnung

Mit dem Entzünden der Lichter und dem Dank über das Brot (und alle Nahrung) wird die Feier fortgeführt.

Christus ist geboren. Das Wort ward Fleisch - Gott wurde Mensch - und wohnte unter uns. Wir fei-ern Weihnachten als Fest der Befreiung. - Wir danken Gott:
Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt. Du hast das Licht aus der Finsternis gerufen, dass die Welt nicht im Dunkel bleibe, und hast deinen Sohn gesandt, der da spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, son-dern wird das Licht des Lebens haben. So machst du uns frei von allem Dunkel dieser Welt durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn. 

(A: Dir sei Ehre in Ewigkeit.) 

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt. Du bringst das Brot und alle Nahrung aus der Erde hervor, dass wir erhalten werden, und hast deinen Sohn gesandt, der da spricht: Ich bin das Brot des Lebens. So stillst du all unser Verlangen durch ihn, Jesus Christus, dei-nen Sohn.

(A: Dir sei Ehre in Ewigkeit.) (b)


Lied zum Eingang: Gelobet seist du Jesu Christ – EG 23,1-4.7

Psalmgebet  (gesprochen)

Aufruf: Verkündigt wird uns – wie den Hirten einst – die große Freude, die allem Volk widerfahren wird: denn euch/uns ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Da-vids, (in Bethlehem im jüdischen Land.) nach Luk 2,11

Psalm 96 – Singet dem HERRN ein neues Lied

(EG E.82 oder EG 738 - in Wechsel von zwei Gruppen)

Tagesgebet

Ehre und Preis sei dir, Jesus Christus, Bruder und Herr. Du bist ein Menschenkind geworden, damit wir Gottes Kinder werden. Du bist arm geworden, damit wir durch deine Armut reich würden. Du hast Knechtsgestalt angenommen, damit wir zum Bilde Gottes erneuert würden. Zieh ein in unsere Herzen. Heile unser Leben, dass wir deine Liebe und Güte empfangen und sie weiterschenken. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (c)

oder

Du wolltest unter uns wohnen, ewiger Gott, und bist Mensch geworden in Jesus Christus, aber nur in Stall und Krippe fand er Raum. Lass uns in seiner Armut deinen Reichtum erkennen, in seiner Ohnmacht dein Erbarmen spüren, in seiner Erniedrigung deiner Hoheit und unserem Heil begegnen, lass uns in ihm, dem Kind in Krippe, deinen Sohn finden, unsern Bruder und Herrn auf immer und ewig. (d)

oder

Ewiger Gott, wir finden dich in Jesus, deinem Sohn, einem Kind, zart und verwundbar. In ihm leuchtet deine Liebe auf, strahlend wie ein nie verlöschendes Licht, deine Liebe, die von Anfang an war und uns nicht verloren gibt on Zeit und Ewigkeit. (e)


Hinführung

Wir haben am Heiligen Abend und dem 1. Weihnachtstag die Geburt Christi schon in der Kirche und daheim die Gebzer Christi festlich gefeiert. Heute feiern wir noch einmal - als Gemeinde in einer mehr familiären Form, weil Jesus uns als Schwestern und Brüder verbunden hat – und - weni-ger romantisch -  bei Tageslicht, das einen klaren, differenzierteren Blick ermöglicht. Heute morgen bringen wir vertraute und weniger vertraute biblische Worte ins Gespräch mit Gedanken zum Fest, in denen sich Fragen unserer Zeit und manches Unbehagen am allzu glänzenden Weihnachtstrubel spiegeln. Lassen Sie es sich schmecken, was unser Buffet an Genuss für Leib und Seele bietet. (f)


Alle nehmen vom Büfett und setzen sich; es ist Gelegenheit zu einem ersten Gespräch mit den Tisch-nachbarn. 


Musik 


Weihnachtsevangelium: Matthäus 1,1-17 (V)  - Dies ist das Buch der Geschichte Jesu Christi


Impuls

Die gehörte Lesung ist  eher ungewöhnlich mit der Reihe sovieler Namen der Vorfahren Jesu. Dabei könnte man überhören, dass neben Maria nicht nur Männer genannt, sondern auch vier Frauen er-wähnt werden: Tamar (Genesis 28), Rahab (Josua 2), Rut (Buch Rut) und Batseba, die Frau des Uri-ja (1. Könige 11): Wenn wir ihre Geschichten in der Bibel nachlesen, finden wir jedesmal keine ge-wöhnliche Schicksale, sondern problematische Lebenserfahrungen. Das kann ein Hinweis sein, dass der erwartete Messias so sehr in die Wirklichkeit und Ge-schichte unserer Welt hineingeht, dass in ihm von vorneherein auch das lebendig ist, was unser menschliches Leben mühsam macht. (g)


Lied: Wunderbarer Gnadenthon (EG 38,1-3) 


Betrachtung (evtl. mit besonderem Blick auf die erwähnten Frauen)


Lied (passend zur Auslegung (h)


Gelegenheit zu weiterem Austausch und Gespräch 


Lobpreis / Dankgebet

Gott, wir danken dir, der du bist ein Gott, der wohnt in unverzüglichem Licht; der du bist ein Gott heiliger Nächte; der du bist ein ohnmächtiger Gott; ein Gott, der in jedem von uns ist, als Keim, als geheimnisvolle Mitte.

R: Gloria, gloria in excelsis Deo. Gloria, gloria, alleluja, alleluja. (EG Wü 572 – einfach)

Gott, wir danken dir, wem sollten wir sonst danken für alles, wofür wir keinen Adressaten kennen. Gott, wir danken dir, dass wir Mensch wurden und nicht ein anderes Lebewesen. 

R: Gloria, gloria in excelsis Deo. Gloria, gloria, alleluja, alleluja. (EG Wü 572 – einfach)

Wir danken dir, Gott, dass du diesen Stern, Jesus von Nazareth, über unserer Nacht aufgehen lie-ßest. Wir danken dir für diesen Stern, der vor uns hergeht, der uns die Richtung zeigt.

R: Gloria, gloria in excelsis Deo. Gloria, gloria, alleluja, alleluja. (EG Wü 572 – einfach)

Wir danken dir für dieses Licht, das uns heimleuchtet, heim zu dir, heim in ein neues Leben, heim zu uns selbst. Um dieses Sternes willen preisen wir dich mit allen mit allen Engeln und Heiligen und mit allen Menschen guten Willen und rufen voll Freude: (i)

R: Gloria, gloria in excelsis Deo. Gloria, gloria, alleluja, alleluja. (EG Wü 572 – als Kanon)


[oder] Fürbitten
Ewiger, großer, mächtiger und wundervoller Gott. Du kommst zu uns als kleines Kind in der Krip-pe. Darüber freuen wir uns. Darum denken wir vor dir vor allem an die Kinder unserer Erde. Hilf uns, ihnen zu geben, was sie zum Leben und für eine gesunde Entwicklung brauchen. Wir rufen:

A: Kyrie eleison.

Wir bitten besonders für jene Kinder, die vernachlässigt oder misshandelt werden, die auch in die-sen Tagen hungrig ins Bett gehen müssen, auch für alle, die in irgendeiner Weise missbraucht wer-den, denen ihre Kindheit geraubt wird. Wir rufen:

A: Kyrie eleison.

Christus, dein Sohn, fand mit seinen Eltern keinen Raum in der Herberge. Schenke uns ein offenes Herz und hilfsbereite Hände für alle ohne Obdach, die oft nicht wissen, wo sie in den Nächten einen schützenden Raum finden. Wir rufen:

A: Kyrie eleison.

Du bist den unbedeutenden Hirten auf den Feldern von Bethlehem begegnet. Schenke auch uns in unserem scheinbar unbedeutenden Alltag erfüllende Begegnungen mit dir. Wir rufen:

A: Kyrie eleison.

Den suchenden Weisen aus dem Morgenland hast du einen Stern gesandt, der sie zur Krippe führte. Schenke auch uns Neugier und Bereitschaft zum Fragen, der uns aus Gewohntem aufbrechen lässt.

Wir rufen:

A: Kyrie eleison.

Ein Engel hat Josef aufgetragen, seine Verlobte Maria nicht zu verlassen, obwohl es nicht sein Kind war, das sie unter dem Herzen trug. Lass uns auf die Stimme deiner Boten hören, dass wir in schwierigen Situationen nicht davonlaufen, sondern bleiben und tun, was uns möglich ist. Wir rufen:

A: Kyrie eleison.

Maria ha dir, Gott, alles zugetraut, selbst wenn sie nicht verstand, was ihr widerfuhr. Auch wir bit-ten um die Kraft, die zu vertrauen. Lass uns - wie Maria - die guten Worte, die wir von dir hören be-halten und in unserem Herzen bewegen. Wir rufen: (k)

A: Kyrie eleison.


oder

In Freude sind wir an diesem festlichen Morgen beieinander. Du, Gott, hast uns mit der Geburt Jesu reich beschenkt. So bringen wir unseren Dank. So bringen wir dir zugleich unsere Wünsche um Se-gen und eine glückliche Zukunft für uns und für die ganze Welt. 

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Menschen , die (besonders in der Ukraine und Russland, die vom Krieg be-troffen sind,) die ohne sichere Heimat sind, die auf der Flucht sind, die in Notunterkünften und Lagern leben müssen. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Geborgenheit.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Verzagten und Zweifler, die keine Ruhe finden und ziellos herumirren. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Hoffnung.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Kranken und Leidenden, den die Schmerzen allen Lebensmut rauben. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Ruhe.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Familien und Paare, die glücklich miteinander sind, wie auch jene, die sich durch Streit und Unfrieden entzweit haben. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Verständnis.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Einsamen und Verlassenen, die gerade in diesen Tagen das Alleinsein beson-ders spüren. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Gemeinschaft.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Menschen, die uns nahe stehen; aber auch für alle, die wohl fern sind, deren Schicksal doch nahe geht. Stehe ihnen bei und schenke ihnen deinen Segen.

A: Kyrie eleison.

Wir bitten für die ganze Welt, schenke ihr den Frieden, den sie so nötig braucht und nach dem sich die Menschen so sehr sehnen. Stehe ihnen bei und schenke ihnen Vertrauen und Mut. (l)
A: Kyrie eleison.


Vaterunser 


[ Ansagen ] 


Segen

Gott segne uns im Licht von Bethlehem,  das aufgestrahlt ist mit der Geburt Jesu im Stall, und er-fülle unsere Herzen und Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme. - Gott behüte uns im Licht von Bethlehem,  dessen Klarheit die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in uns das Vertrauen zur Botschaft der Engel, dass Freude euch und allem Volk geschieht. - Gott sei uns gnädig im Licht von Bethlehem,  zu dem die Weisen unterwegs waren, und leuchte uns mit allen, die auf der Suche sind, und lasse uns hinfinden zum Retter der Welt. - So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über uns im Licht von Bethlehem und schenke jetzt und allezeit seinen Frieden  auf Erden. (m)


Lied zum Ausgang : Stern über Bethlehem – EG Wü 540,1-4 (EG.E 1)

oder 

Musik zum Ausgang 

Quellen , Vorlagen, Hinweise


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

<ç> entsprechend den aktuellen Corona-Regeln 

a vgl. Burkhardt/Hermann (Hg.), Neue Gebete für den Gottesdienst V, München 2019, S. 30

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 248 f., Nr. 198.3.,198.6

c vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 133,14

d vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 136,20

e vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch (UEK/VELKD) Bielefeld/Leipzig 2020, S. 271

f R.B.

g R.B.

h Die neuen Lieder „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder, München 2018 enthalten eine Anzahl von Liedern zu Weihnachten: 3, 32, 38, 73, 80, 162, 187 

i vgl.  Wilhelm Willms (1930 - 2002), Hymnus

in: G. Heinz-Mohr Plädoyer für den Hymnus, Kassel 1981, S. 97

k vgl. Burkhardt/Hermann (Hg.), Neue Gebete für den Gottesdienst V, München 2019, S. 31

l Quelle derzeit nicht bekannt

m R.B. nach 4. Mose 6,24