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8. Mai 2008


Rogate * - 5. Sonntag nach Ostern (weiß)  - Die betende Kirche

 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Ps 66,10 * Sonntagname nach  Matth 7,7


Predigttext (Thora):  2. Mose 32, 7-14 (VI) Moses Fürbitte

Schriftlesung (Evangelium):  Matthäus 6,(5.6)7-13(14.15) (V) Das Vaterunser 

(Epistel:  1.Timotheus 2,1-6a (II) Mahnung zur Beharrlichkeit im Gebet)



Eröffnung

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Rogate: „betet“, so heißt dieser 5. Sonntag nach Ostern. Unser christliches Gebet steht im Zeichen der Auferstehung, unser Gebet geschieht im Namen Jesu. Er hat uns das Beten gelehrt, er tritt für uns bittend ein vor Gott. So können wir darauf vertrauen, dass unser Rufen gehört, unsere Klage vernommen, unser Dank angenommen, unser Lob in den Himmel aufgenommen wird. „Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.“ Ps 66,10 (a)


Votum und Psalm 

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN  und jauchzen dem Hort unsres Heils! Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen.Ps 95, 1-2

Psalm 67 -  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG 730)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, und vertrauen uns seiner Güte an: - Stille - 

Du, unser Gott, lehre uns beten durch deinen Geist. Allzuoft haben wir deine Gegenwart nicht gesucht, wenn wir eine Bitte auf dem Herzen hatten. Allzuwenig haben wir dich gelobt, den Schöpfer der Welt, den Erlöser von Schuld, den Vollender der Geschichte. Rede zu uns. Führe uns neu zum Gebet. Mach uns gewiss, dass wir in deiner Gegenwart leben durch Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Du bietest uns das Gespräch mit dir an und hast längst das grundlegende Wort gesagt, als du uns ins Dasein gerufen hast. Erlöse uns von der Last, die auf unseren Herzen liegt. Befreie von Sorgen und Wünschen, die auf Unwesentliches zielen. Überwinde Enttäuschungen, Angst und Schuld, dass wir deine Stimme vernehmen, dein Wort, das du heilsam und ermutigend gesprochen hast in Jesus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Mit der Bitte, dass unsere Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und (zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis,) zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis - Kol 2,2.3  So lasst uns (im Hymnus) Zeugnis geben von unserer Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes  (EG 765)


Fürbitten

Du Gott von Verheißung und Erfüllung. Hilf uns zum Vertrauen, dass dein Geist kommt und uns in unserer Schwachheit aufhilft und unser Tun mit Kraft durchdringen und unsere Bitten prägen wird. Du willst uns hören. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

So gib uns Frieden untereinander und Verstehen mit denen, die uns noch fremd sind, und Achtsamkeit für alle, denen wir begegnen und die uns zur Last zu werden drohen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Mach uns klein und einfach genug, dass wir helfen können. Mach uns stark genug, dass wir die anderen achten. Mach uns wachsam genug, dass wir eintreten für alles Verwundbare. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Lass unter uns deine Güte spürbar werden, auch dort, wo wir Macht haben und Entscheidungen treffen können. Verbinde uns in deiner Kirche zu einer Gemeinschaft, die mit Worten und Taten, mit Zeichen und Liedern verkündet, dass du befreist und froh machst. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison..

Erfülle uns mit deinem Geist, der zum Lichtblick wird für die verwirrten Menschen, der Geborgenheit schafft für die Ängstlichen um uns her, der zur Hoffnung wird für die Sterbenden unter uns, der uns Zuversicht gibt für diese ganze gefährdete Erde. Erhöre uns, Gott, in Jesu Namen. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus.1.Thess 5,16

*

Eingeständnis und Zusage

Echt zu beten, fällt nicht immer leicht. Manchmal fühlen wir uns zu leer, um mit Gott zu reden. Manchmal sträuben wir uns,  auf Hilfe angewiesen zu sein. Manchmal sind wir nur mit uns selbst beschäftigt. - Doch Gott weiß längst, wieviel Not und Irrtum, wieviel Schwachheit und Abwehr, wieviel Versagen und Kleinglaube in unserem Leben ist. Dass er uns mit seiner Liebe einhole und überwinde, das erbitten wir von Gottes Gnade: (e)

=

Der Geist hilft unser Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Röm 8,26


Kyrie-Litanei

Du, Gott des Universums, bist unser Gott, der uns kennt und liebt. Deine Größe ist, die Geringsten zu achten. Deine Macht vermag die härtesten Herzen zu öffnen. Deine Göttlichkeit zeigt sich in deiner Menschlichkeit. Dich rufen wir an:

Kyrie

Wie könnten wir dich immer begreifen, bist du doch so anders, als wir oft denken. Wie könnten wir zu dir reden, wenn du uns nicht das Herz geöffnet hättest. Wie könnten wir recht beten, wenn du uns nicht über so viele unserer Alltagswünsche hinausführst. Dich rufen wir an:

Kyrie

Rufe uns zurück, wenn wir uns in eigne Trugbilder von dir versteigen. Widerstehe uns, wenn wir deinen Namen missbrauchen, um uns über andere zu erheben. Befreie uns aus unserer Verschlossenheit. Stecke uns an mit deiner Liebe. Dich rufen wir an: (f)

Kyrie


Bereitung

Im Abendmahl wird uns Gottes Gnade zugewendet. Wir dürfen Empfangende sein. Brot und Kelch werden uns gereicht als ein Zeichen, das sagt: Vor unserm Denken, Fühlen und Handeln, vor unserem Ungenügen und unserem Können, vor unserer Unschuld und unser Schuld steht immer die Liebe Gottes und sein Erbarmen. Im Abendmahl zeigt sich, wovon wir in Wahrheit abhängig sind: Nichts gibt es, was wir aus uns selber hätten. Nichts ist da, dessen wir uns vor Gott rühmen könnten. Nichts braucht es, das wir als Vorleistung einbringen müssten. Gottes Gnade - sie lässt uns leben und macht uns frei, zu glauben und zu hoffen und zu lieben. (g)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du bist unser himmlischer Vater /

+  und hast uns geschaffen zu deinem Bild. /

Du hast uns aus aller Knechtschaft erlöst /

+  durch die Hingabe deines Sohnes bis in den Tod. /

Du machst uns Hoffnung durch deinen heiligen Geist, /

+  der uns mit unaussprechlichem Seufzen vertritt.

Darum singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet, /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass du deinen Sohn in unsere Welt gesandt hast. Er hat die Menschen zu sich gerufen: Gerechte und Sünder, Fromme und Fragende, Reiche und Arme, gelehrte und einfache Leute. Er lädt auch uns an seinen Tisch. Wo er mit seinen Gaben gegenwärtig ist, da ist Leben und Seligkeit.

Einsetzungsworte

Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Wir bitten dich, Gott: Segne durch deinen Geist das Mahl Jesu Christi. Segne uns dieses Brot, dass wir seine Gemeinschaft erfahren. Segne uns diesen Kelch, dass sein Leben uns erfülle. Segne unser Vorhaben, segne unser Gebet, segne unser Miteinander, um der Verheißung willen, die Christus uns gegeben hat. (Mit seinen Worten beten wir:)(i)      


Dankgebet

Gott, du gibst deinen Kindern keine Steine, wenn sie dich um Brot bitten, und reichst uns nicht den Kelch des Verderbens, sondern schenkst Versöhnung und Heil. Schau auf die Not, die Menschen bedrängt, dass niemand zweifeln muss an deiner Güte, sondern wir in der Nachfolge deines Sohnes wachsam werden, seine Hingabe und Liebe mit Wort und Tat zu verkünden: Jesus Christus, unser Bruder und Herr. (k)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a -  vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 59

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 152,Nr. 59

c -  vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 59

d -  vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 77

e -  vgl . GDP I/2 (1978), S. 78 (C. Marcus)

f - vgl. S. Bukowski, Laß mich blühen unter deiner Liebe, Wuppertal 2001, S. 77

g - vgl. H. Nitschke, Abendmahl, Gütersloh 1977, S. 20 (P. Beier)

h - neu (R.B.)

i - vgl. Württembergische Abendmahlsagende von 1945, S. 24

k - vgl.  A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ..., Stuttgart 1980, S. 151