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25. August 2002


13. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der barmherzige Samariter    


Predigttext: Apostelgeschichte 6, 1-7  (VI)             

Schriftlesung: Matthäus 6, 1-4 (V)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

„Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüder, das habt ihr mir getan“, so hören wir von Christus im Spruch dieser Woche. Er erinnert uns an unsere umfassende Verantwortlichkeit vor Gott, nicht nur für unser eigenes Leben und Handeln, sondern auch für die Lebensmöglichkeiten unsere Mitmenschen. Innerlich sind wir oft weit voneinander entfernt, in dem, was unsere Erfahrungen sind, wie wir etwas empfinden,  was uns wichtig ist, wie wir Probleme angehen möchten. Gott helfe uns, zu überwinden, was zwischen uns steht, daß wir besser erkennen, wo wir miteinander gefordert sind. (a) 


Votum und Psalm

Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist. Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen. Ps 112,1.5.6

Psalm 34  -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die Welt durch seine Liebe erlöst: - Stille - 

Ewiger Gott. Wir erfahren immer wieder deine Barmherzigkeit und Güte. Darum bitten wir dich: Entzünde unsere Herzen mit dieser deiner Liebe, daß auch wir in allem, was wir vorhaben und tun, unseren Nächsten dienen können, wie es dir gefällt, nach dem Vorbild und in der Kraft deines Sohnes, Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in alle Ewigkeit.(b)


Bekenntnis / Lobpreis

Christus spricht: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.(Lk 12,32) Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bekennenwir:

Seligpreisungen -  Selig sind, die da geistlich arm sind (EGWü 760) 


Fürbitten

Laßt uns - miteinander und füreinander - eintreten vor Gott und ihn um seine Hilfe anrufen:

R. Kyrie eleison.

Ohne die Macht deiner Liebe, die Jesus bezeugt und gelebt hat, ohne seine vergebende Nähe und sein zuvorkommendes Dienen, ohne deine Gnade, Gott, können wir Menschen uns nicht richtig begegnen und einander gerecht werden. - So rufen wir dich an:

R. Kyrie eleison.

Befreie uns von der Ohnmacht so vieler unserer Wünsche. Befreie uns aus aller Selbstsicherheit und abwehrenden Ängstlichkeit. Löse uns aus den Verkrampfungen, wo wr uns nur um uns selber drehen. Mach uns frei für dich und für andere. Öffne uns für die von dir geliebten Nächsten. - So rufen wir dich an:

R. Kyrie eleison.

Wir bitten heute besonders um ...   - So rufen wir dich an:

R. Kyrie eleison.

Vor dir und der Welt treten wir ein für alle, die ihre Stimme nicht mit Macht erheben können: für die Gefangenen und Gefolterten, für die Hungernden und Unterdrückten, für die Gefährdeten, die Zweifelnden, die Verstörten, für die Einsamen, Kranken und Sterbenden. - So rufen wir dich an:

R. Kyrie eleison.

Wir bitten heute besonders für ...   - So rufen wir dich an:

R. Kyrie eleison.

Schenke uns und allen, die sich nach Hilfe sehnen, Leben aus deiner Gnade: den Geist des Friedens, die Kraft der Versöhnung, den Mut zum Dienen. So bitten wir in Jesu Namen. (c)

Sendungswort

+ Christus spricht: Was ihr getan habt einem von (diesen) meinen geringsten Brüdern (und Schestern), das habt ihr mir getan.Mt 25,40b


*

*Eingeständnis und Zusage

Gott läßt uns seine Güte und Freundlichkeit erfahren jeden Tag, doch wir nehmen das als selbstverständlich hin. Wir empfangen seine Gaben, aber wir sind nur selten bereit, sie mit anderen zu teilen. Im Umgang miteinander bringen wir die Geduld nicht auf, die Gott immer wieder mit uns hat, und geben die Liebe nicht weiter, wie Gott sie uns zuwendet. - Bitten wir miteinander, daß Gott uns mit seiner Gnade hinausführe über unsere Enge und unser Versagen: (d)

=

Jesus Christus, unser Heiland, hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Tit 2,14


* Kyrie-Litanei

Gott in seiner Güte war sich nicht zu schade, sich in Jesus Christus für uns zum Diener zu machen. Von seiner Fürsorge leben wir alle bis zum heutigen Tag. Er mache uns aufmerksam für die Not der Menschen und lasse uns das eigene Angewiesensein auf andere erkennen. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott vergebe uns, wenn wir seine Güte vergessen. Er nehme von uns alle Gedankenlosigkeit und Eigensucht, unsere Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leid, unsere Trägheit in der Liebe. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott bringe uns zurück auf den Weg seiner Gebote. Er schenke uns einen wachen Geist und ein empfindliches Gewissen, daß wir denen zur Wohltat werden, die auf Hilfe warten. Wir rufen ihn an: (e)

Kyrie 



* Bereitung

Wir essen und trinken, um zu leben. Aber Leben ist mehr als Essen und Trinken. Leben erfüllt sich in Liebe. Feiern wir das Abendmahl Christi, so nehmen wir jenes Wort auf, das diese Liebe unter uns wecken will: Brot und Wein, Menschen beisammen, nehmen, geben, essen und trinken - unter solch Alltäglichem sollen wir das Besondere finden: erfülltes Leben, Befreiung von der Last verlorener Mühe, Lösung aus Bedrängnis und Schuld, und sollen finden, was uns eint. Wo das geschieht, wird in unser Welt Heil werden. Darauf hoffen wir zu Gott. (f)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Sohn Jesus Christus ist in die Zeit gekommen /

hat uns erlöst aus aller Verlorenheit dieser Welt /

+  und hat unser Leben freigemacht, 

frei zur Freude über deine Gaben /

frei zur Liebe für die Nächsten /

+ frei dir, Gott, zu singen.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet /-betrachtung

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott,  für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Laß deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, daß wir in jedem menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinen Reich.  Dir sei Ehre in Ewigkeit. (h)


* Dankgebet

Du Gott in Ewigkeit: Aus dem Reichtum deiner Liebe hast du deinen Sohn dahingegeben und uns mit ihm in diesem Sakrament beschenkt: wir bitten dich, gib, daß wir unsere Brüder und Schwestern so lieben, wie er uns geliebt hat, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (i)

Quellen / Vorlagen:

a - vgl. Gottesdienstpraxis VI/3, Gütersloh 1984, S. 46

b -  vgl. reihe gottesdienst Bd. 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S.37 (Nr. 133)

c -

d -

e - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 142 (S. Bukowski)

f - nach einer Betrachtung aus der kurhessischen Kirche

g - neu  (R.B.)

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

i - vgl. reihe gottesdienst Bd. 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204 (Nr. 292)