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25.  Dezember 2001 


Christfest (1)  (weiß ) - Das Kind in der Krippe


Predigttext: Galater 4,4-7 (VI)

Schriftlessung: Matthäus 1,18-25 ( Christnacht I)


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Am Morgen des ersten Weihnachtstages suchen wir die Nähe Gottes. Hinter uns liegt ein Abend des Feierns, der Erwartung, des Schenkens und Beschenktwerdens, wohl auch ein Abend des Erinnerns, vielleicht auch der Wehmut oder der Einsamkeit. Weihnachten - dazu gehört der Traum aus Sehnsucht und Hoffnung, der Traum des Friedens, daß das Leben gesegnet sei und dieser Tag erfüllt werde durch die Liebe, mit der Gott selbst uns beschenkt hat in seinem Sohn. (a)


Votum und Psalm

(Der Engel sprach zu den Hirten:) Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Lk 2,10

oder

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst, auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids.Jes 9.5.6

Psalm 96 -  Singet dem Herrn ein neues Lied  (EG 738)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dessen Sohn in der Krippe zu finden ist: - Stille - 

Das nun ist der große Tag, den du, Gott, hat anbrechen lassen: das Fest der Freude und des Lichts von deinem Licht. Erscheine allen, die im Dunkel gehen. Begegne denen, die abgeschrieben sind und ohne Mut. Laß uns deinen Sohn erfahren: Jesus Christus als befreiende Kunde für unsere Welt, als Licht und Trost für jedes Leben heute und in alle Ewigkeit. (b)

oder

In diesen Tagen, Gott, stellst du uns das Größte vor Augen: Deine Liebe zu den Menschen. Du gibst uns nicht verloren. Du schenkst uns deinen Sohn als Heiland. Was dir nicht gefällt, nimmst du von uns - Kälte und Trotz, Leichtsinn und Oberflächlichkeit - und du öffnest durch Christus unsere Herzen für neues Wünschen, zu tieferer Klarheit und in größere Hoffnung hinein. Mach uns bereit, ihn zu empfangen in dankbarer Verwunderung: Jesus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis

Groß ist das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.1.Tim 3,16 - Bekennen wir uns zu Christus, in dem sich uns Gott offenbart:

Nicänisches Glaubensbekenntnis (EG 687)


Fürbitten

Laßt uns beten zu Gott, dem Vater unseres Herrn und Bruders Jesus Christus, der nun durch ihn auch unser aller Vater ist - rufen wir  ihn an:

R: Kyrie eleison..

Für alle Menschen, die das Weihnachtsfest feiern, daß sie selbst etwas von dem Geschenk und der Freude spüren, von der wir in unseren Lieder singen; daß sie diese Freude auch mitteilen können an Menschen in der Nähe und in der Ferne - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die die Völker regieren, daß ihre Friedenbotschaften ernst gemeint sind; daß sie bereit sind, Frieden zu schaffen und zu erhalten; daß wir uns alle in den Frieden hineinnehmen lassen, den Gott trotz unseres Unfriedens mit uns geschlossen hat - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Für die Menschen, die sich in diesen Tagen besonders einsam fühlen, daß sie besucht werden oder auf anderer Weise merken, daß sie nicht vergessen sind, sondern eine Spur des Lichtes auch zu ihnen kommt - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

(Für das Volk in ..., das unter ...zu leiden hat; für die Verletzten, die Verhafteten und ... und um ihre Freiheit; für die Versorgung der Menschen und alle, die dafür Verantwortung wahrnehmen; für den Dienst der Kirche in diesem Land - rufen wir:

R: Kyrie eleison.)

Für die vielen in aller Welt, denen das Brot zum Leben fehlt, daß wir bereit werden, zu teilen, was uns an Gaben geschenkt ist; für das Wohl derer, die auf Hilfe warten, damit sie sich eines Tages selber helfen können - rufen wir: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids. Jes 9,5f


*

Eingeständnis und Zusage

Im Lichte Jesu Christi, des Sohnes Gottes, sehen wir die Verlorenheit unserer Welt. Seit er gekommen ist als Gottes menschgewordene Güte ermessen wir, wie hart und unbarmherzig unser Leben ist. Bitten wir darum Gott,  daß er uns vergebe und neue Menschen aus uns mache, bitten wir miteinander um seine Gnade: (e)

=

Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16


Kyrie-Litanei

Ein Willkommen dem neugeborenen König, von dem wir hören und dem wir singen: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Laßt uns fröhlich sein! Dies ist das Fest der wunderbaren Geburt. Geboren ist der Sohn der Jungfrau Maria. Mit seinen Fußsohlen hat er die Erde berührt. Der Sohn der Herrlichkeit kam herab aus der Höhe. Himmel und Erde erstrahlen vor ihm. Ihm rufen wir zu:

Kyrie 

Laßt uns fröhlich sein an diesem Tag, da der Heiland geboren ist! Der Friede auf Erden kommt von ihm; die Freude im Himmel gilt ihm; königliche Ehre sei ihm erwiesen. Die Berge erglühen vor ihm, die Felder leuchten vor ihm, das Lied der Wogen und Wellen wie der Gesang des Strandes verkünden: Christus ist geboren. Ihm rufen wir zu:

Kyrie

Der Sohn des Herrn aller Herrn ist gekommen vom Land der Erlösung. Erde und Himmelsrund miteinander erglänzen für ihn. Gott, der Herr tat eine Tür auf. Der Sohn Mariens erscheint uns zur Hilfe: der Christus der Hoffnung, die Tür zur Freude, die Sonne der Gerechtigkeit. Gesegnet sei das göttliche Kind, der Herr, ohne Anfang und ohne Ende, für alle Zeit, und in Ewigkeit. Ihm rufen wir zu:(f)

Kyrie


Bereitung

Zum Mahl des Friedens sind wir eingeladen. Nicht erst im Himmel, sondern schon auf Erden. Denn Gott will Frieden schaffen durch Jesus, unsern menschgewordenen Bruder und Herrn. So gab er uns in dieser Welt ein sichtbares Zeichen seines Friedens. Lassen wir uns seiner erinnern mit diesen Gaben von Brot und Wein. Lassen uns hineinnehmen in den neuen Bund, den Gott mit uns gestiftet hat. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn Mensch geworden ist dein ewiges Wort /

und im tiefen Geheimnis  dieses Festes /

+ erstrahlt heller denn je das Licht deines Erbarmens.

In der sichtbaren Gestalt eines Kindes /

+ läßt du uns den unsichtbaren Gott erkennen. 

Und durch ihn, Christus, in der Niedrigkeit unsrer Welt /

+ weckst du in uns Liebe zu dem, was kein Auge geschaut hat.

Durch ihn preisen die Engel deine Herrlichkeit /

durch ihn rühmt und lobt dich die ganze Schöpfung: /

+ Alle himmlischen Mächte und alle Erlösten singen dir mit einhelligem Jubel.

Mit ihnen vereinen auch wir unsere Stimmen /

+ und lobsingen dir voll Freude: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet / -betrachtung

Dich preisen wir, Gott, und danken dir, daß du deinen Sohn gesandt hast, Jesus Christus, der sich hingegeben hat für das Leben der Welt: 

Einsetzungsworte

Wir bitten, dich Gott: Segne uns durch deinen Geist diese Gaben, daß wir im Glauben deinen Sohn empfangen: Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Durch ihn mache uns satt und schenke uns Gemeinschaft. Er ist der lebendige Weinstock, wir sind die Reben. Erfülle uns mit deiner Kraft, daß wir in ihm bleiben und er in uns. Hilf uns, daß wir Frucht bringen, wie er verheißen hat. (i)

.

Dankgebet

Du Gott der Liebe. Du hast uns die Fülle deiner Herrlichkeit offenbart, indem dein Wort Fleisch geworden ist in Christus. Erfülle uns in unserer Leiblichkeit mit deiner Gnade und Wahrheit, daß unsere Freude grenzenlos werde und wir zu Heil und Ganzheit gelangen durch ihn Jesus, den Menschensohn, unsern Bruder und Herrn. (k)


Quellen und Vorlagen

a - vgl. A.u.W. Armbruster, Wir bringen die Welt ins Gespräch ..., Düsseldorf, 1996, S. 130

b -  vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg, 1967, S. 60

c - vgl. Kirchengebete I (OKR Stuttgart, 1974 ff.), 1.2.101 (K. Barth) 

d -  

e - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg, 1967, S. 163

f -

g - vgl. R. Christiansen / P. Cornehl, Forum Abendmahl 2, Gütersloh, 1981, S.109

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S.258

i - vgl.Württembergisches Kirchenbuch II (Abendmahl), 1977, S. 94 

k - vgl. J.Morley, Preisen will ich Gott, meine Geliebte, Freiburg,  1989, S.  26