Text als RTF-Dokument herunterladen

9. Dezember 2001 


2. Sonntag im Advent  (violett)  Der kommende Erlöser


Predigttext:  Offenbarung 3,7-13 (VI)

Schriftlesung: Matthäus 24,1-14 (III)


Eröffnung

(Soweit möglich brennt zwar die erste Kerze am Adventkranz, die zweite aber wird erst am Ende der Eröffnung entzündet)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Heute feiern wir den 2. Advent.  Es ist die Zeit der Erwartung des Kommens Christi. An vielen Stellen unseres Lebens spüren wir die Vorläufigkeit und das Brüchige dieser Welt. Dennoch und gerade deshalb wird uns gesagt: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ (Lk 21, 28)

Wir entzünden die zweite Kerze am Adventskranz als Zeichen der Hoffnung und verkünden damit: Christus kommt als Licht in unser Dunkel. Seine Ankunft am Ende der Zeiten läßt uns schon gegenwärtig hoffen und zuversichtlich sein. (a)(Entzünden der zweiten Kerze)


Lied zum Eingang: Die Nacht ist vorgedrungen  (EG 16, 1.4.5)


Votum und Psalm

Stärket die müden Hände und macht fest die wankenden Knie. Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht.Jes 35, 3f

Psalm 57  - Sei mir gnädig, Gott  (EG 728) 



Tagesgebet

Beten wir still zu Gott in Erwartung des Erlösers: - Stille - 

Gütiger Gott. Dein Sohn ist nicht gekommen, um Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern um uns dein Wort der Vergebung zu bringen, um deine Gnade in der Welt zu erweisen und deine Liebe für die Menschen zu leben. Ermutige uns mit dem, was er begonnen hat, daß sich die Welt verändere, weil Freude uns erfüllt, heute und alle Tage bis in deine Ewigkeit. (b)

oder

Ewiger Gott. Du willst die Welt zu deinem Ziel bringen und dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit vollenden. Richte unsern Blick in die Zukunft deines Sohnes, damit wir schon jetzt herausfinden aus den Ausweglosigkeiten eigener Gedanken und Wünsche und er der Herr wird über unser Leben und Tun: Jesus Christus, der gekommen ist in die Zeit und kommen wird für alle Ewigkeit. (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Der Engel hat Josef verkündet: Maria wird einen Sohn gebären, des Name sollst du Jesus heißen, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.Mt 1,21 

Voll Zuversicht stimmen wir ein in den Lobgesang (Mariens):

Magnificat  -  Meine Seele erhebt den Herrn  (EG 761 / 781.6) 


Fürbitten

Laßt uns miteinander beten zu Gott, der kommen wird, seine Welt zu vollenden; der uns hilft, ohne Angst seiner Zukunft entgegenzugehen; der gegenwärtig sein will mit seinem Frieden; dem wir voll Vertrauen unsere Anliegen sagen dürfen - wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Laßt uns beten für alle Verantwortlichen in Kirche, Staat und Gesellschaft: daß sie ihre Vollmachten, die sie übertragen bekamen, einsetzen zum Wohl der Menschen; daß sie ihren Einfluß geltend machen, um das Reich Gottes, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, mit bauen zu helfen - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Laßt uns beten für alle Menschen in dieser Zeit: daß sie sich nicht zufriedengeben mit Oberflächlichem; daß sie im Angebot dieser Tage nicht ersticken; daß sie nicht übersättigt oder träge werden; sondern in ihnen der Hunger bleibe nach dem Mehr, nach dem Größeren, nach dem Gott der Vollkommenheit - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Laßt uns beten für uns selbst, die wir uns vorbereiten, das Gedächtnis der Menschwerdung Christi zu feiern: daß wir Zeit zur Stille suchen und finden; daß wir lernen, uns einschränken zugunsten derer, die nichts haben, die Hunger leiden, die gepeinigt werden; daß wir uns ausstrecken nach ihm, der das Heil für die Armen und Geringen ist - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Laßt uns beten für unsere Familien und unsere Freundschaften: daß aller Unfriede, alle Hetze, aller Grund zu Streit oder Anstoß von uns gesehen und guten Willens überwunden wird; daß niemand  geschädigt wird durch falschen Eifer oder Gedankenlosigkeit; daß jeder und jedem in Güte begegnet werden kann - wir rufen:(d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

+ Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lk 21,28

*

* Eingeständnis und Zusage

Wir haben das Warten auf Gott verlernt und sind ungeduldig geworden. Wir sind lässig gewesen und haben Gottes Zeichen übersehen. Wir sind nach eigenem Gutdünken vorgegangen, statt auf Gottes Zeit zu achten. Wir haben eher auf menschliche Kräfte gesetzt als auf Gottes Kraft zu vertrauen. Daß wir hinauskommen über unsere Vermessenheit - das erbitten wir von Gottes Gnade:(e)

=

Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 1.Thess 5,9.10


* Kyrie-Litanei

Dich dürfen wir rufen, Gott: „Ich werde da sein,“ lautet dein Name. / Aus der Tiefe rufen wir, aus unser Knechtschaft, unserer Erniedrigung. / Reiß doch die Wolken weg und komm - hier, jetzt, sei da, Gott - wer sonst! / Niemand hat uns ein Land versprochen von Licht und Quellen, wo Gerechtigkeit wohnt - du aber wohl. / Du versprichst doch nicht, was nicht sein kann. / Du läßt doch nicht sehen, was nicht werden wird. (Wir rufen:)

Kyrie  

Nichts ist unmöglich bei dir. / Deine Zukunft komme, dein Reich breche an. / Hol die Tyrannen nieder von ihren Thronen. / Heb die Erniedrigten hoch. / Zu dir steigt unsere Seele empor. / Richte uns auf. (Wir rufen:)

Kyrie  

Gesegnet seist du, Gott, unser Fels. / Gesegnet seist du, Gott, Quelle des Lebens, / Du, wie eine Quelle, die aufspringt im Menschen. / Nichts ist unmöglich bei dir. / Uns geschehe nach deinem Wort. (Wir rufen:) (f)

Kyrie  


* Bereitung

Laßt uns in diesem Mahl, zu dem wir geladen sind, die Gemeinschaft des Glaubens bekräftigen: zusammenstehen, essen und trinken mit denen, die gleich uns zu Christus gehören, daß wir einander verzeihen, was auch geschieht, einander verstehen, gerade wenn es schwierig wird, einander helfen, wo es nötig ist. Dazu bereite uns Gott. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Weg mit uns Menschen, führt er auch manchmal durchs Dunkel /

und scheint uns sein Ziel so oft verborgen, /

+ du wirst ihn nicht im Elend enden lassen.

Jesus, deinen Sohn, den wir unter uns empfangen, /

+ ihn hast du gesandt als Künder deines Reiches.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen laß auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Wir danken dir,  Gott, in der Freude über das Kommen deines Sohnes. Er hat uns berufen zu Kindern deines Reiches. Er vergibt uns unsere Schuld. Er verbindet uns zu einer Gemeinde. Er nimmt uns auf in den Frieden, den er zwischen dir und uns gestiftet hat:

Einsetzungsworte

So bitten wir dich, Gott: Segne uns durch deinen Heiligen Geist dies Mahl. Erfülle an uns die Verheißungen Christi und führe uns zur Vollendung in deiner Gegenwart. Darum bitten wir durch Christus und mit seinen Worten: (i)


* Dankgebet

Gott, Hüter des Lebens. Wir erfahren auch beim Mahl deines Sohnes, daß wir nur Gast auf Erden sind. Wir bitten dich: Mach uns deiner guten Zukunft gewiß, daß wir nicht nur dem Augenblick leben, sondern allezeit erwartungsvoll unterwegs bleiben zu dir, der du - Vater, Sohn und Heiliger Geist - lebst und wirkt in Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - GDP I/1 (1978), S. 22 (E. Domey)

c - K. Steinweg, Beten mit der Gemeinde, Neuffen, 1979, S. 54

d - 

e -

f - vgl. H. Oosterhuis, Um Recht und Frieden, Düsseldorf 1989, S. 26 

g -

h - neu (R.B.)

i -

k  - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ..., Luzern / Stuttgart 1980, S. 15