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17. Dezember 2006


3. Sonntag im Advent (violett) -  Der Vorläufer des Herrn

 

Predigttext (Altes Testament):  Jesaja 40,1-8(9-11) (V) Tröstet, tröstet mein Volk

Schriftlesung (Evangelium): Lukas 3,1-6(7-14) (III) Auftreten des Täufers Johannes

(Epistel: Römer 15,(4)5-13 (IV) Nehmet einander an)


Eröffnung

(Soweit möglich brennen zwar die ersten beiden Kerzen am Adventskranz, die dritte aber wird erst am Ende der Eröffnung entzündet.)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Heute feiern wir den dritten Advent. Er ist der Gestalt Johannes, des Täufers gewidmet, dem Vorläufer und Wegbereiter Jesu. Zum Zeichen, dass Christus in unserer Welt und auch in unseren Tagen sein Kommen - herausfordernd und ermutigend zugleich - ankündigen lässt, vernehren wir das Licht, das vom Adventskranz ausgeht und entzünden die dritte Kerze. (a)

 (Entzünden der dritten Kerze)

Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe der HERR   kommt gewaltig.“Jes 40,3.10


Lied zum Eingang: O Heiland reiß die Himmel auf  (EG 7 (i.A.)


Votum und Psalm

Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Mal 3,20

Psalm 19   - Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG 708) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott,  dass wir auf seinen Weg finden: - Stille -

Du bist auf dem Weg zu uns, Gott der Güte. Wir möchten dir entgegengehen; aber so vieles verstellt uns den Weg. Überwinde, was uns von dir trennt, damit wir dir begegnen. Darum bitten

wir dich, der du in Jesus Christus gekommen bist und uns nahe sein willst mit deinem Geist in Ewigkeit. (b)

oder

Du, Gott, sprichst Worte der Verheißung zu den Menschen, die Ausschau halten und sich danach sehnen, dass du kommst. Bring den Frieden näher, auf den die Welt wartet, und lass uns erfahren, wer du bist für uns, heute und alle Tage unseres Lebens. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste und wir die Kindschaft empfingen.Gal 4,4

Voll Hoffnung stimmen wir ein in den Lobgesang (Mariens):

Magnificat  -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6)


oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: Hebr 10,23)

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und sienen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und herausfordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten

Gott, du bist das Licht für eine trübe gewordene Welt. Alles ziehst du zu dir. Was groß und stark ist vor der Welt, weist du in seine Schranken, damit das Kleine und Verletzliche groß werden und gedeihen kann. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Lass uns nicht vergessen, dass dein Licht über unserem Leben steht. Du hast uns dein Licht anvertraut, dass wir dir dienen sollen, indem wir Schritte und Werke des Lichts vollbringen. Gib uns (in diesen Wochen) die Klarheit und den Mut, deine Barmherzigkeit zu bezeugen in allem, was 

wir beginnen und was uns begegnen wird. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich: Lass dein Licht leuchten, wo die Finsternis tief ist, wo Menschen in Einsamkeit oder mit gebrochener Seele ins Dunkel blicken: in Gefängnissen, in Heimen, in Krankenhäusern, an den verborgenen Orten des Elends in unserem Land. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Halte auf, die der Finsternis dienen, die aus dem Leiden anderer ihren Vorteil ziehen. Stärke, die sich an die Seite der Schwachen stellen und sich für Gerechtigkeit einsetzen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Hilf deiner Kirche, das sie bei deinem Wort bleibt und überall Zeugin für deine Wahrheit und deinen Frieden ist. Lass uns in dieser Zeit der Erwartung zu dem Anfang zurückkehren, den du für uns gesetzt hast, und im Licht deines Kommens neue Orientierung finden. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison  (e)


Sendungswort

Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig. Jes 40,3.10


*

Eingeständnis und Zusage

Gott will in unser Leben kommen und aufdecken, wie es um uns steht. Gott will uns helfen und zur Freude führen. Doch wir haben sein Kommen vergessen. Wir haben über seinen Ruf hinweggehört. Wir haben gehandelt, als müssten wir keine Rechenschaft ablegen. Wir haben uns nicht für Gott bereitet. Bekennen wir unser Versagen und unsere Schuld und bitten miteinander Gott um seine Gnade: (f)

=

So spricht der HERR: Hört mir zu (ihr trotzigen Herzen), die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit. Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht ferne und mein Heil säumt nicht. Ich will zu Zion Heil gegeben und in Israel meine Herrlichkeit. Jes 46,12.13. 


Kyrie-Litanei

Du willst kommen, Gott, uns zu erlösen. So komm! Noch warten Verzagte auf deine Freude. Noch spüren Rastlose den Frieden nicht. Noch haben Verbitterte keine Hoffnung. Junge misstrauen dem Leben und Alte sehen dem Tod entgegen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an:

Kyrie

Du willst kommen, Gott, uns zu befreien. So komm! Hilf uns aufmerksam zu warten und selber Zeichen deines Kommens zu geben. Erbarme dich aller, die zittern und verzagen, die klein werden und zugrundegehen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an:

Kyrie

Du willst kommen, Gott, uns aufzurichten. So komm! Brich an mit deinem Frieden und belebe deine Gemeinde. Lass in diesem Hause die Nachricht von deinem Kommen nicht verstummen. Lass die Tür der Versöhnung sich (hier) auftun und Hoffnung geweckt werden. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an: (g)

Kyrie


Bereitung

Jesus Christus lädt uns ein an seinen Tisch. Er ruft uns zurück in die Gemeinschaft mit Gott. Das will unser Leben prägen, sich auswirken auf unser Zusammenleben als Frauen und Männer, als Alte und Junge, als Zufriedene und Verzweifelte, als Schwache und Starke. Was wir hier erfahren, was uns hier gesagt wird - es weist uns hin auf den einen, der sein Leben gegeben hat, damit wir leben können. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn was wir als das wahre Leben ersehnen, /

+ das holst du ein in der Ankunft deines Sohnes.

Geschieht es auch mancher Erwartung entgegen, /

du bist und bleibst der Barmherzige /

+ für Arme und Hungrige und Geringe. 

Darum -  mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (i)

G: Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Ja, heilig bist du, Gott, mächtig über Himmel und Erde. So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Und wie er - Christus - die Seinen geliebt hat, die in der Welt waren, so liebte er auch bis zur Vollendung:

Einsetzungsworte

(Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...)

So feiern wir das Gedächtnis deines Sohnes und danken dir für die Versöhnung, die du, Gott, durch ihn für uns gestiftet hast. - In seinem Namen bitten wir: Sende deinen Heiligen Geist in unsere Mitte. Lass uns empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, Freundschaft und Verstehen, Leben in Fülle, dein großes Erbarmen. - Mach uns frei von Angst und Verbitterung, frei für alle, die du uns zu Nächsten machst, dass unsere Hände den Frieden aufbauen und unsere Herzen Raum geben der Versöhnung. Lass anbrechen dein Reich und beschleunige die Zeit deiner Zukunft, die

neue Schöpfung, wo du uns das Licht bist und alles in allem durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.(k)


Dankgebet

Heiliger Gott. Wie du uns in diesem Mahl beschenkt hast, so komme mit deiner Gnade all unserem Bemühen zuvor und leite unser Tun, damit wir deinem Sohn den Weg bereiten und in tiefer Sehnsucht seine Ankunft erwarten: Christus, den Retter, unsern Bruder und Herrn. (l)



Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

vgl. Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 219

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 249

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 130, Nr. 5

d - vgl. Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 165, Nr. 5

f - vgl. Kirchenbuch für Württemberg, !.Teil, Predigtgottesdienst,  Stuttgart 1988, S. 80, Nr. 11

g - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S15

h - vgl. H. Nitschke (Hg), Abendmahl , Gütersloh, 1977, S. 27 (H. R. Preuß)

i - neu (R.B.)

k - vgl. H. Oosterhuis, Im Vorübergehn, Freiburg, 1969, S. 247