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25. November 2001 (I)


Letzter Sonntag im Kirchenjahr - Ewigkeitssonntag  (weiß)  Die ewige Stadt


Predigttext:  2. Petrus 3,(3-7)8-13 (VI) 

Schriftlesung: Markus 13,31-37 (V)


Eröffnung

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.

Ein letztes Mal in dem zuendegehenden Kirchenjahr sind wir zusammengekommen, um angesichts der Vergänglichkeit aller Dinge, um angesichts der Vergänglichkeit aller Menschen, um angesichts unserer eigenen Vergänglichkeit auf das Wort des Ewigen zu hören. Wir suchen ihn, weil wir das Leben suchen, jetzt und zu jeder Zeit.(a)


Votum und Psalm

Der Herr bleibt ewiglich. Er hat seinen Thron bereitet zum Gericht. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker regieren, wie es recht ist. (Der Herr ist des Armen Schutz, ein Schutz in Zeiten der Not.) Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen, denn du verlässest nicht, die dich, Herr suchen.Ps 9,8-11

Psalm 126 -  Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird (EG 750)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unserem Leben sein Ziel gesetzt hat: - Stille - 

Ewiger, du großer Gott. Deine Schöpfung ist noch nicht am Ende. Du willst uns alle mit einer neuen Welt beschenken. Zeige uns durch deine Botschaft den Weg dorthin. Mache uns geduldig und gespannt auf die Vollendung deines Reiches, das du begonnen hast in Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (b)

oder

Ewiger, du unser Gott. Durch Christus ist uns verkündet, daß Himmel und Erde vergehen werden und wir über unser Leben Rechenschaft geben müssen. Erleuchte uns, daß wir deinen Willen erkennen. Schenke und Kraft und Mut nach deinem Willen zu leben im Vertrauen auf ihn, Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis 

Durch Christus haben wir den Zugang im Glauben zur Gnade Gottes, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.Röm 5,2 

So bekennen wir voll Zuversicht:

Nicänisches Glaubensbekenntnis (EG 687) - Wir glauben an den einen Gott, ...


Fürbitten

Aus der Tiefe dieses vergänglichen Leben rufen wir, Gott,  zu dir: aus der Tiefe unserer verrinnenden Zeit fragen wir: Was kann Bestand haben? Wo findet sich bleibender Sinn? Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Freude ist uns widerfahren und Freude wurde zerstört. Wir sind dem Leben in großartiger Fülle begegnet und wir haben die Angst vor dem Tod gesehen. Wir konnten deine Güte erfahren und wir meinten auch, vergeblich nach dir zu suchen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Uns wird verkündet von deiner künftigen Welt und wir fürchten noch immer, was auf uns zukommen wird. Wir möchten vertrauen und wir sind durch viele Enttäuschungen müde geworden. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Wecke uns auf, Gott, und komm du uns entgegen mit deiner Freude. Wehre dem, was uns im Innersten zerstört und unser Leben lähmt. Halte die Bosheit fern. Überwinde die Furcht. Bewahre vor einem bösen Tod. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten für die Christen in aller Welt um Wachsamkeit und Bereitschaft zum Zeugnis von der Hoffnung, die in ihnen ist. Wir bitten für die Völker und Staaten um Gerechtigkeit. Wir bitten für die Menschen, die von Sorgen bedrängt sind, um Hilfe und Beistand. Wir bitten für Kranke, Sterbende und Trauernde. Wir bitten um Trost und Vertrauen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Komm, mit deiner Zukunft, Gott. Komm, bring deinen Frieden: Leben ohne Enge und Grenzen. Laß den Tag anbrechen, der keinen Abend kennt. Dies bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. (d) 


Sendungswort

+ Laßt eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen (und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten.) Lk 12,35 f


*

* Eingeständnis und Zusage

Leiden und Schmerz, Verzicht und Tränen, Vergeblichkeit, Krankheit und Tod begleiten uns durch dieses Leben. Und wir werden selbst nicht fertig damit. Wir lehnen uns dagegen auf. Wir fragen endlos nach dem Warum. Und versuchen wir tapfer zu sein, so werden wir oft müde und lassen uns gehen. Bitten wir Gott um seinen Beistand. Bitten wir um seine ermutigende Gnade: (e)

=

So spricht der Herr: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.Offb 1,17+18


* Kyrie-Litanei

Christus Jesus, der Sohn Gottes, hat dem Tode die Macht genommen und neues Lebens ans Licht gebracht. Wir warten auf den Tag, an dem wir schauen werden, was wir jetzt glauben. Aber die Zeit wird uns lang und die Welt macht uns müde. Wir rufen:

Kyrie

Unserer Herz ist bedrückt von Schuld und dem Leiden der Menschen. Wir wissen oft keine Antwort, wenn man uns fragt nach dem Grund unserer Hoffnung. Wir sind schwach, wenn es gilt der Gewalt des Todes standzuhalten. Wir rufen:

Kyrie

Wir kommen zu Gott und bitten um Hilfe: daß wir bei allem Vergehen Halt finden an seinem Wort, daß wir bei aller Anfechtung Hoffnung finden, die sich durch nichts beirren läßt; daß wir bei aller Ängstlichkeit Liebe finden, die stärker ist als der Tod. Wir rufen: (f)

Kyrie


* Bereitung

In Brot und Wein fassen wir zusammen, was uns bewegt: unsere Fragen, auf die wir Antwort suchen; unsern Hunger und Durst nach Frieden und Liebe; unsere Sorgen und unsere Sehnsucht angesichts von Unrecht und Haß; alle Bemühen um Versöhnung; die ganze Geschichte der Menschheit; unsern Schmerz und unseren Wunsch nach Freude. Und wir hoffen, daß der Geist Christi unter uns wirke und wir einander zu Leben und Frieden helfen, wenn wir Brot und Kelch uns alles, was uns geschenkt ist, teilen nach dem Beispiel Jesu. (g)


* Präfation

Wahrhaft, es ist recht und gut und voller Freude, /

immer und überall dir zu danken /

+ Allmächtiger, Du Ursprung von allem, was lebt.

In dir leben (, weben) und sind wir, /

+  jeden Tag erfahren wir auf‘s Neue das Wirken deiner Güte.

Schon in diesem Leben schenkst du uns den Heiligen Geist, /

+  das Unterpfand ewiger Herrlichkeit.

Du hast Christus, deinen Sohn, auferweckt von den Toten /

und uns die Hoffnung geschenkt, /

+  daß auch wir erweckt werden zu unvergänglichem Leben.

Mit deinem ganzen Volk auf Erden /

und der Schar deiner Engel und Vollendeten im Himmel /

+ preisen wir deinen Namen und vereinen uns im Lobgesang: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, daß dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, daß sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, daß wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (i)


* Dankgebet

Wir danken dir für deine Gaben: Schon jetzt gibst du uns Anteil am Kommenden, Gott. So haben wir ein Ziel. So spüren wir deine Zukunft und wagen zu singen: Alles ist gut, was du gemacht hast. Mühselig, langsam wirken wir aus deiner Verheißung. In Hoffnung und Furcht leben wir auf dich zu. Gib uns in deinem Mahl  die Kraft auszuharren. Bring uns an ein glückliches Ende. Bring uns in deine Ewigkeit.(k)


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. Klaus Steinweg, Beten mit der Gemeinde, Neuffen 1979, S. 50. 

c -  vgl. Entwurf zum neuen Gottesdienstbuch I der württemb. Landeskirche, S. 87 (W. Krause)

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 139

f - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S. 84

g - nach einer Materialsammlung aus der Badischen Kirche 

i - vgl.Book of Common Prayer (Episcopal - USA), New York 1979, S. 369

k - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Wien 1967, S. 167