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 26. August 2001


11. Sonntag nach Trinitatis (grün)  - Pharisäer und Zöllner


Predigttext: Lukas 7,36-50(V)

Schriftlesung: Epheser 2, (1-3)4-10 (II) 


Eröffnung

Im Namen Gottes, der sein Herz bei den Armen hat. Im Namen Jesu, dem vorgehalten wurde, er sei ein Freund der Zöllner und Sünder. Im Namen des Heiligen Geistes, der uns vor Gott vertritt mit unausprechlichem Seufzen. Amen. (a)

Wir sind und bleiben angewiesen auf Gott, der die Menschen liebt und ihnen nahe sein will. Darum sind wir hierher gekommen: die einen voll Freude und Dank, die anderen mit Sorgen und Angsten.

In der Stille sprechen wir aus vor Gott, was uns bewegt.   

- Stille -

Gott, unser Vater, höre uns. Er rede zu uns, daß wir Mut fassen und seiner Güte gewiß werden.(b)


Votum und Psalm 

Unsere Seele harrt auf den Herrn; er ist uns Hilfe und Schild. Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, Herr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. Ps 33, 20-22

Psalm 113 (EG 745)  - Halleluja. Lobet ihr Knechte des Herrn


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns um Christi willen anvertrauen können: - Stille - :

Ewiger, du unser Gott. Was könnten wir dir schon aus eigener Kraft bieten. Bei niemandem von uns Menschen reichte es zum Ruhm. Du aber nimmst uns dennoch an und gibst uns Sündern einen Platz bei dir um Jesu willen. So laß uns im Glauben begreifen und mehr und mehr lernen, wie wir nicht aus Verdiensten leben, sondern nur bestehen können durch das Geschenk deiner Gnade, jetzt und Tag um Tag bis in deine Ewigkeit. (c)

oder

Heiliger Gott. Du bist der Herrscher über Himmel und Erde. Und doch gebrauchst du deine Macht, indem du begnadigst und errettest. Darum räume hinweg, was uns von dir und untereinander trennt. Laß uns spüren, wie gut du es mit uns meinst. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir - ein im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft in alle Ewigkeit. (d)


Lobpreis / Bekenntnis

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil 4,7)  Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief (EG 764) -  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war


Fürbitten

Wir danken dir, Gott, daß du uns in Jesus von Nazareth dein Wort und deine Zeichen gibst und wir erfahren dürfen, wie du dich uns Menschen in Liebe zuwendest und willst, daß alle Menschen in deiner Liebe verbunden sind. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Ja, alle dürfen zu dir kommen: Die Rechtschaffenen und die Verlorenen, die Gescheiterten und die, denen Erfolg vergönnt ist, die Trauernden und die Fröhlichen. In deiner Gemeinde und durch deine Gnade vereinst du uns. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Bewahre uns vor dem Hochmut der Selbstgerechten. Laß uns die Armen nicht vergessen, wenn du uns reich machst. Nimm uns die Angst vor dem Versagen. Stärke in uns die Gewißheit, immer wieder zu dir zurückkehren zu können. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Bleibe bei uns, wenn wir dich aus den Augen verlieren. Laß niemanden von uns los. Hilf uns, dich mit Worten und Taten denen zu bezeugen, die dich nicht kennen. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Besonders bitten wir für ...

Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Gib uns den Glauben, der niemanden aufgibt. Gib uns die Hoffnung, die sich durch nichts beirren läßt.

Gib uns die Liebe, die Grenzen übersteigt. So bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (e)


oder

* Erreiche uns, Gott, mit der besonderen Liebe Jesu, die uns Nähe und Befreiung schenkt. Nicht ins Leere hinein möchten wir hoffen und beten, nicht hängenbleiben in ausweglosem Verhalten einer zerstrittenen Welt, nicht gefangen sein in Selbsttäuschung und Überheblichkeit. Wir suchen die Ansätze und Wege Jesu für eine menschliche Welt. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Laß uns fragen, ob Erfolge aus krankmachendem Druck erwachsen. Laß uns zweifeln, wenn glattzüngige Begründungen den Kurs der Mächtigen stützen. Laß uns widersprechen der Feindseligkeit, die aus fanatischen Vorstellungen herrührt.  Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Laß uns vertrauen dem erstaunlichen Verständnis Jesu, das Schwache und Fremde einbezieht in den

eigenen vertrauten Kreis. Laß es uns wagen mit der überraschenden Freiheit Jesu, die für das Wohl und das Recht der Gegner, der Schuldiggewordenen, der Gescheiterten eintritt. Laß uns folgen der seltenen Liebe Jesu, die verkümmertes Leben behutsam zum Blühen bringt. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Besonders bitten wir heute um ...   Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

So denken wir an die Menschen, von denen wir in diesen Tagen (in den Medien) hören; an Menschen, über die wir (mit Freunden und Nachbarn, am Arbeitsplatz und in der Gemeinde) reden; an Menschen, die uns plötzlich oder immer wieder begegnen. Gib, daß sie spüren können, worum wir heute beten. Wir rufen: (f)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

(Allesamt miteinander haltet fest an der Demut.) Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5


*

* Eingeständnis und Zusage

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt  und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1.Joh 1,8 f) Bitten wir miteinander Gott um seine Gnade.

=

(Darauf dürfen wir vertrauen:) Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden,  nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1.Joh 2,1b


* Kyrie-Litanei

Allein durch den Glauben werden wir bereit, auf Gott zu hören. Aber unser Glaube ist schwach und von Zweifeln bedroht. So rufen wir

R: Kyrie eleison.

Nur die Liebe macht uns fähig, anderen gegenüber gut und vergebungsbreit zu sein. Aber unsere Liebe ist schwach und durch die Sorge um uns selbst gefährdet. So rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Erst die Hoffnung macht uns Mut, Gottes gute Nachricht weiterzusagen. Aber unsere Hoffnung ist

schwach und durch schlechte Erfahrungen getrübt. So rufen wir: (g)

R: Kyrie eleison.


* Bereitung

Jesus Christus lädt uns ein an seinen Tisch, zu ihm sollen wir kommen. Ob wir hoch sind oder niedrig, ob wir arm sind oder reich, ob wir schuldig dastehen oder unschuldig, ob wir glauben oder meinen, wir könnten es nicht. Christus sagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Wir sollen kommen; denn er ist bereit für uns.(h)


* Präfation

In Wahrheit ist  es recht und gut /

und geschieht zu unserer Freude /

+  daß wir dir, ewiger Gott , für deine Liebe danken.

Denn du erwartest uns als der Vater des Erbarmens /

und dein Sohn macht uns Mut, umzukehren zu dir

+ und uns im Glauben deiner Gnade anzuvertrauen.

So preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung./

+ So stehen wir in der Schar derer, die aus deiner Güte leben.

So stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet./

+  und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, daß dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, daß sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, daß wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig.(k)


* Dankgebet

Gott. Dein Sohn hielt Mahl mit den Zöllnern und Sündern und wies niemanden ab, der zu ihm kam. Wir bitten dich als Gäste an Jesu Tisch: Laß uns werden wie er, daß wir keine Mauern um uns bauen, uns nicht voreinander verschließen und einander gut sind über Grenzen hinweg durch ihn, Christus, deinen Sohn unter den Menschen, unser aller Bruder und Herr. (l)


Quellen / Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - 

c - vgl. Beratungsstelle Frankfurt, Heft 36, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, 1982, S. 302

d - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, 1978, (Gebet 72) S.22

e -

f -

g- vgl. H. Nitschke (Hg.), Zum Gottesdienstbeginn, 1981, S. 105 (D. Mendt)

h - 

i - neu (R.B.)

k - vgl. Anglican Church of Canada, Alternative Services, 1987 (4.Auflage), S.199

l - vgl.A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebet der heiligen Messe, 1980, S. 147